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16vor bis Jahresende vor dem aus?

Da ich wegen meines Gutschein Jobs in Berlin lebe, gehört der Berliner Tagesspiegel für mich zur täglichen Lektüre. Auf dessen Medienseite fand ich letzt Woche einen Artikel zum Thema „Hyperlokale Medien“.  Neben der „Tegernseer Stimme“ dem , „Heddesheim Blog“ oder den „Prenzlauer Berg Nachrichten“ ging der Artikel auch auf 16vor aus Trier ein.

16vor-Macher Marcus Stölb äußerte sich in dem Artikel recht pessimistisch zu den Zukunftschancen von 16vor. Sollte es bis Ende des Jahres nicht möglich sein, mehr Einnahmen mit 16vor zu generieren steht das Projekt vor dem aus.  Das 16vor nun seit sechs Jahren dem Nachrichtenmonopol des Volksfreund etwas auf lokaler Ebene entgegensetzt finde ich sehr wichtig für Trier. Aber es ist auch verständlich, dass ein Journalist nicht langfristig von 1000 Euro im Monat (so viel verdient man als 16vor Vollzeitredakteur) leben kann und möchte. Es ist schade, dass trotz 150.000 Besuchern im Monat noch keine funktionierende Monetarisierungsstrategie für ein solch ambitioniertes Projekt gefunden werden konnte. Aber hier gibt Stölb sich selbstkritisch. Das Marketing habe man zu lange vernachlässigt.

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Erste silent disco in Trier

Etwa 60 Menschen tanzten am 30. November an der Porta – ohne dass dabei Musik zu hören war.

„Das Konzept ist einfach. Jeder Gast erhält gegen einen kleinen Pfandbetrag schwarze Kopfhörer. Der DJ, der auf der Silent Disco anwesend ist, schickt seine Beats geradewegs über Funk auf die schwarzen Kopfhörer der Gäste. Diese haben dabei die Möglichkeit, sich die Lautstärke komplett individuell einzustellen. Damit niemand zu Schaden kommt, sind die Kopfhörer bei einer Maximallautstärke von 80 Dezibel begrenzt.“

„Dem Erfinder der Silent (Stiller) Disco gebühren ein Patent und der Nobelpreis. Liebes Ordnungsamt, sorge bitte nun dafür, dass alle Kneipen im weiteren Bereich des Stockplatzes nur noch Silent Discos betreiben dürfen“, schreibt, leicht sarkastisch, Hans-Peter Haag aus Trier dem Volksfreund in einem Leserbrief. Lassen wir ihn reden.

Den größten Spaß macht die silent disco, wenn es mehrere DJs gibt und die HörerInnen den Kanal wechseln. LED-Leuchten in verschiedenen Farben zeigen an, Erste silent disco in Trier weiterlesen

Uni Trier jetzt bei google+

Dass das Internet in der heutigen Zeit bereits eine elementare Rolle im Alltagsleben eines großen Teils der Gesellschaft eingenommen hat und sich weiterhin auf dem Vormarsch befindet, wurde hier im Medienblog unlängst diskutiert. Die Vielfalt an Internetangeboten ist faszinierend und erschreckend zugleich, denn scheinbar am laufenden Band werden neue Ideen bzgl. der Internetpräsenz entwickelt und ausgearbeitet. Verständlich, dass verschiedene Organisationen – so möchte ich es an dieser Stelle nennen – die grundlegenden Muster anderer Anbieter übernehmen – das Paradebeispiel ist und bleibt facebook. Das Prinzip ist einfach und (welt-)weit verbreitet: Eine Plattform wird erstellt und mit den unterschiedlichsten Funktionen zur Kommunikation und (Selbst-)Präsentation ausgestattet.

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, in denen das Internet in erster Linie ein Königreich für die Information war? Suchen und finden – erstellen und abrufen – hinnehmen und hinterfragen. Alles schien möglich. Sehr populär wurde in dieser Zeit die allseits bekannte Suchmaschine Google, deren Einfluss auf das alltägliche Leben bald so groß wurde, dass für sie eigene Redewendungen erfunden wurden („Die Welt ist eine Google.“) und sie sogar einen Eintrag mindestens in der 25. Auflage (2011) des Duden bekam. In der Zwischenzeit hat sich bei Google einiges getan.

Von der reinen Suchmaschine für Informationen in reiner Textform wurde sie zu einer regelrechten Institution, was die Sammlung von Informationen angeht. Dies klingt zunächst danach, als habe sich nicht viel verändert. Doch es ist die Art und Weise wie Google mittlerweile vorgeht. Für GoogleMaps und GoogleStreetview fahren regelmäßig mit Kameras und Messgeräten ausge-stattete Fahrzeuge durch die Städte der Welt und archivieren eine globale Momentaufnahme, die stetig aktualisiert werden soll. Die großen Debatten über den fehlenden Datenschutz und den Eingriff in die Privatsphäre des Menschen sind noch nicht in Vergessenheit geraten. Bezüglich des mangelnden Datenschutzes sei die Übernahme von z.B. der Videoplattform youtube kurz erwähnt. Seit geraumer Zeit wurden youtube- und Google-Konten ohne Vorwarnung verknüpft und sind fortan nicht mehr einzeln zugänglich. So bleibt youtube-Nutzern mit eigenem Konto der Zugriff auf selbiges verwehrt, wenn kein Google-Konto vorhanden ist. Zwar soll es eine Art Hintertür geben, über die man das youtube-Konto auflösen kann, wenn man sich ggf. kein Google-Konto zulegen möchte, doch um die betreffende Seite zu erreichen, muss man sich erst einmal per Google-Zugangsdaten einloggen. Das macht stutzig, ist diese Vorgehensweise doch mehr als suspekt. Der Nutzen dieses Zusammenschlusses: mehr Daten, die gespeichert werden können, u.a. über das Konsumverhalten im Bereich des umfangreichen Videoangebots.

Lange Rede, kurzer Sinn: es hat sich viel verändert bei Google. Gerade heute wurde ich mit einer weiteren Funktion der Suchmaschine bekannt gemacht: Google+. Obwohl ich selbst aktiv und relativ begeistert das Internet nutze und mich durchaus regelmäßig über Neuerungen informiere, ist mir diese Einrichtung bisher fremd gewesen. Google+ wid als Social Media Plattform bezeichnet und funktioniert letzten Endes wie facebook und Konsorten. Klickt man sich auf der Startseite von Google umständlich zu den näheren Informationen zu Google+ durch und macht sich die Mühe, die sibene kurzen Infotexte zu den Funktionen von Google+ durchzulesen, stößt man auf Aussagen wie folgende:

„Interaktion mit Personen im Web ähnlich wie im richtigen Leben“ und „genau wie im richtigen Leben“ (man bemerke die implizit angesetzte Steigerung) (Rubrik auf einen Blick & Circles),

„erschaffen Sie neue Zivilisationen“ (Rubrik Spiele),

„Ab heute laden sich Ihre Fotos ganz von selbst hoch.“ (Rubrik Fotos, Sofort-Upload).

Google goes facebook! Schon wieder wird eine virtuelle Welt erschaffen, in der jeder mit jedem kommunizieren kann. Schön und gut, doch was sollen wir von den besagten „neuen Zivilisationen“ halten und davon, dass sich Fotos fortan scheinbar selbstständig ins Internet hochladen? Wie dies genau funktioniert, erfährt man nämlich auf dieser kurzen Infoseite nicht. Dafür müsste man sich durch die unzähligen weiteren Übersichten kämpfen, die Google über andere Links zur Verfügung stellt. Ich hatte leider recht schnell den Überblick darüber verloren, wo auf dieser Website ich mich eigentlich gerade befand.

Trotz allem bietet diese neue Plattform eine weitere Form der Informationspräsentation. Zwar lässt sich so ohne Weiteres kein Überblick über die Mitgliederzahlen finden, doch dieses Format existiert schließlich nur, wenn es ausreichend genutzt wird. Dass diese Nutzung nicht auf Privatpersonen beschränkt ist, erfuhr ich heute durch eine Mitteilung der Universität Trier: „Seit letzter Woche ist Google+, die Social Media Plattform von Google, auch für Firmen und Organisationen verfügbar.“ – und weiter heißt es: „Auch die Universität Trier ist dort mit einer Seite vertreten.“

Ich muss sagen, diese Nachricht hat mich doch sehr überrascht. Wusste ich doch bis heute gar nicht, dass es so etwas wie Google+ gibt, erfahre ich in unmittelbarem Zusammenhang, dass sich sogar zahlreiche Universitäten bereits in dieses Programm intergriert haben. Sucht man über Google+ mit den Stichworten „Universität“ bzw. „University“, erfolgt eine Auflistung aller teilnehmenden Hochschulen. Wenn man nun bedenkt, dass Google+ wohl überhaupt erst seit vergangener Woche die Eintragung für Firmen und Organisationen anbietet, ist die rege Teilnahme erstaunlich.

Im 21. Jahrhundert scheint sich ein nicht zu verkennender Teil der Gesellschaft auf soziale Plattformen und Netzwerke, sowie das Internet im Allgemeinen zu übertragen. Dass auf diese Weise neue Kontakte geknüpft, alte Kontakte erhalten und überhaupt die globale Vernetzung (zumindest in Bezug auf die Industrienationen) vorangetrieben wird, möchte ich nicht in Frage stellen. Kritisch hervorzuheben ist hingegen erneut die Frage nach Privatsphäre, Selbstbestimmung und Datenschutz:

„Google speichert Informationen über Ihre Aktivitäten, z. B. welche Beiträge Sie posten und mit welchen Nutzern Sie kommunizieren, um die Google-Dienste für Sie und andere zu verbessern.

Wir erfassen möglicherweise auch Informationen von anderen Nutzern über Sie, z. B. wenn jemand Sie zu einem Kreis hinzufügt oder Sie in einem Foto taggt. Manche Nutzer veröffentlichen möglicherweise Informationen über Sie, z. B. Ihren Profilnamen und Ihr Profilfoto in ihrem Google-Profil in einer Liste von Personen, die sie zu ihren Kreisen hinzugefügt haben.“ (Google+ -Datenschutzbestimmungen zur Erfassung und Verwendung von Informationen).

Die Welt ist also eine Google – auf dass sie uns nicht irgendwann überrollen mag.

 

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http://www.uni-trier.de/index.php?id=20500&tx_urtmaildigest_pi1%5Bcmd%5D=showMail&tx_urtmaildigest_pi1%5Bmail%5D=6082

http://www.google.com/intl/de/+/policy/

http://www.google.com/intl/de/+/learnmore/

https://accounts.google.com/ServiceLogin?uilel=3&service=youtube&passive=true&continue=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fsignin%3Faction_handle_signin%3Dtrue%26nomobiletemp%3D1%26hl%3Dde_DE%26next%3D%252F&hl=de_DE&ltmpl=sso

SIEH UM DICH – DAS NEUE FERNSEHMAGAZIN FÜR TRIER

»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vorne herein ausgeschlossen erscheint« (Albert Einstein)

Alle sprechen dieser Tage von lokalem Fernsehen. Wir, 23 Studierende der Medienwissenschaft, haben uns getraut und in einem Medienprojekt Lokal TV gemacht.

HINWEIS: Das Magazin ist inzwischen hier online abrufbar.

Zuerst einmal einen Prototyp für ein lokales Fernsehmagazin entwickelt. Das war gar nicht so einfach, jeder versteht unter lokalem Fernsehen was anderes. Deshalb gab es in Redaktionssitzungen häufig lebhafte Diskussionen und Kontroversen darüber, wie unser Magazin ausschauen soll.

Auch bei der Themenfindung haben wir es uns nicht leicht gemacht. Das Wichtigste ist doch die lokalen Brennpunkte in den Blick zu nehmen. Ja zu wissen, was die Menschen um uns herum berührt und bewegt. Dazu haben wir Themen jenseits des Tagesaktuellen aufwendig recherchiert, die nah bei den Menschen sind und ihnen unter den Nägeln brennen.

Das Fokussieren lokaler Themenschwerpunkte spiegelt sich deshalb auch in unserem Sendungstitel wider: „Sieh um Dich“. Frag Dich, wo Du lebst und wer die Menschen um Dich herum sind. Wir zeigen es!

Der Trierer an sich weiß natürlich, dass der Titel ein kleines Wortspiel ist. In der ersten Sendung wollen wir den Zuschauern diesen Straßennamen und seine Geschichte erklären. Der Zuschauer wird auch erfahren, wie die neuen Straßen auf dem Petrisberg zu ihrem Namen gekommen sind.  Einer unserer Reporter hat sich für Euch aufs Rad geschwungen um Euch zu zeigen, wo die Tücken im Trierer Radwegenetz liegen.

Doch wir werden in unserer Sendung auch ernstere Themen anschneiden. Der Schwerpunkt des ersten Magazins ist Armut in Trier. Wir berichten über die harte Arbeit der Trierer Tafel, die täglich der Armut ins Auge blickt. Wir haben in einem Interview Caritas-Direktor Dr. Bernd Kettern gefragt, was jeder Einzelne von uns gegen Armut tun kann.

In den letzten dreizehn Wochen haben wir in Trier und Umgebung recherchiert und gedreht. Über 30 Filmbänder mussten gesichtet und auf knapp 20 Minuten Sendungslänge geschnitten werden. Dieses Wochenende wurde – in einem über 30stündigen Marathon – endlich unsere erste Sendung produziert. Tatkräftig unterstützt hat uns Wolf-Ingo Römer mit seiner 20jährigen Erfahrung als Schnittmeister in der TV-Produktion. Zum Schluss des Wochenendes ist neben uns auch der Fachmann Römer der Meinung, dass sich unsere Sendung im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen kann:

Freitag 11.7. um 20.25 Uhr (Erstausstrahlung)

Montag 14.7. um 19 Uhr

Dienstag 15.7. um 19 Uhr

Freitag 18.7. um 19 Uhr

Dienstag 22.7. um 21.20 Uhr

und zwar im OK54 Bürgerrundfunk Trier, dem Offenen Kanal für Trier und im Livestream auf der Homepage des OK.

Wir hoffen, Ihr habt unsere Sendung im Blick, und wünschen Euch viel Spaß beim Schaulauschen.

Über Lob und Kritik freuen wir uns natürlich in den Kommentaren. 🙂

Summerfreeze – Mewinale 08

Flirrende Hitze und erfrischende Abwechslung treffen zur SommerMewinale’08, am Donnerstag, den 3. Juli,
in der produktion am dom in Trier zusammen.

Einen Vorgeschmack auf die Party gibt unser Trailer:

Und wer wissen will, was wir dieses Mal alles zu bieten haben sollte noch schnell auf der Mewinale Homepage vorbei schauen, um zu sehen, was wir alles zu beiten haben.

Von Fußballgöttern und Himmelsstürmern…

Was haben Religion und Fußball gemeinsam? Beides ist Bestandteil unserer Kultur: der Glaube als Element unserer kulturellen Identität – nicht für alle, aber für viele – und Fußball als Freizeitkultur. Bisweilen sprechen manche sogar von einer Art `neuen Religion´. Das hieße,  Fußball wäre eine Form von Religion, deren Götter auf dem Feld stehen und Tore schießen, während der `Gläubige´ seine „Himmelsstürmer“ anbetet.

Oftmals wird diese These scherzhaft verwendet, weil viele Männer (und auch so manche Frau) am Sonntag lieber auf dem Sportplatz stehen und mit `ihrem´ Team mitfiebern als in die Kirche zu gehen. Begriffe wie Fußballgott und Himmelsstürmer sind auch schon seit ewiger Zeit im Umlauf. In Trier wird heute Abend dieser Zusammenhang zwischen Glaube und der wohl populärsten deutschen Sportart aus kirchlicher Sicht erörtert: um 19.30 wird sich Pastoralreferent Karsten Steil-Wilkes aus Luxemburg mit dem Vortrag „Helden, Heilige, Himmelsstürmer…Fußball & Religion“ in der Fetzenkneipe zu diesem Thema äußern. Selbstverständlich wird danach auch das Halbfinale Deutschland – Türkei übertragen. Wer also noch nichts vor haben sollte…es wird sicher interessant! Meine persönliche spontane Meinung zu Fußballgöttern und Ähnlichem: die Profis verdienen viel zu viel Geld dafür, als dass es als eine Art Religion angesehen werden könnte. Es ist schlicht und einfach ein Job! Er mag Zuschauer erfreuen und Hoffnung und eventuell auch Halt und Gemeinschaftsgefühle vermitteln, aber eine Religion ist Fußball für mich deshalb noch lange nicht.