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Reality-TV gleich Trash-TV?

Wer kennt sie nicht Reality-Shows wie ,,Big Brother´´, ,,Schwiegertochter gesucht´´ oder ,,Deutschland sucht den Superstar´´. Schon 1948 wurde die erste US-amerikanische Reality-Show ,,Candid Camera´´ produziert und auch hierzulande erfreuen sich Reality Formate seit den 1990er Jahren an einer steigenden Beliebtheit.

Die negativen Seiten: 

Dennoch werden die Konzepte und die Produktion der meisten Reality-TV-Formate noch immer stark kritisiert. Es werden immer wieder Vorwürfe laut, die Darsteller würden ausgenutzt und ihr Inhalt scheint oft kaum etwas zur allgemeinen, intellektuellen Bildung junger Menschen beizutragen. Dies scheint jedoch auch nur schwer möglich, da es das Konzept dieser Formate ist, den normalen oder fiktionalen Alltag im Leben von gewöhnlichen Aktueren und Akteurinnen abzubilden. Desweiteren wird auch kritisiert, dass sowohl die Inhalte, als auch der Begriff ,,Reality- Show´´selbst oft implizieren, dass die jeweilige Sendung die tatsächliche Realität abbildet. Dass dies jedoch nicht stimmt, es z.B. mittlerweile auch viele ,,gescriptete´´ Reality-TV-Formate gibt, ist spätestens seit Jan Böhmermanns ,,Verafake´´ allseits bekannt.                                                                                                                                                               Es lässt sich also festhalten, dass oft ein falsches Bild von der Realität vermittelt wird, was besonders fatal ist, wenn man bedenkt, dass Statistiken zeigen, dass viele Konsumenten der Formate meist erst 12 bis 13 Jahre alt und dementsprechend  in ihrer Entwicklung noch sehr beeinflussbar sind.

Das Konsumieren dieser Sendungen bedeutet also zunächst einmal, zumindest theoretisch eine reine Zeitverschwendung. Wie kann es also sein, das dieses Genre mittlerweile so erfolgreich ist, dass z.B. RTL große Teile seines Nachmittagsprogramms  auf Reality Sendungen wie,,Der Blaulicht Report´´ ausrichtet? Ist Reality-TV wirklich gleich Trash-TV, also TV für die Tonne?

Die Positiven Seiten:

Positiv festzuhalten ist, dass Reality-Shows durchaus den eigenen Horizont erweitern können. Sie können z.B. einem Angehörigen der oberen Mittelschicht einen Einblick in andere soziale Milieus gewähren, sodass dieser eine gewisse Empathie im Bezug auf seine Mitmenschen entwickeln und sich selbst besser in deren Situationen hinein versetzten kann. Ob dieser Einblick dann der tatsächlichen Realität entspricht hängt jedoch von der jeweiligen Sendung ab.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass z.B. Casting-Shows jedem eine Plattform geben um potentiell erfolgreich zu werden. Es springt oft Geld für den Gewinner dabei heraus und manchmal ist auch eine weitere Karriere z.B. in anderen Produktionen möglich. Wie z.B. bei Lena Gercke, die 2006 bei der Casting-Show ,,Germanys next  Topmodel´´ gewann und noch heute als Moderatorin beschäftigt ist. Auch das Dschungelcamp hat schon manche Karrieren wieder ins Rollen gebracht oder einem Prominenten zumindest finanziell geholfen. Ganz zu schweigen von Kim Kardashian, die dank ihrer Realityshow ihren Wohlstand um einiges vergrößern konnte.

Auch lenken manche Reality-Shows die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf soziale Probleme. Wie z.B die amerikanische Reality-Soap ,,16 and Pregnant´´die das Leben von jungen Teenager Müttern in den USA dokumentiert und für den Rückgang von Schwangerschaften bei Teenagern in den USA  teilweise mitverantwortlich ist. Ein weiterer Aspekte für die Popularität und den Erfolg von Reality Formaten sind die im Vergleich zu anderen Formaten hohen Zuschauerzahlen und niedrigen Produktionskosten.

Das Fazit:

Abschließend lässt sich also festhalten, dass die harsche Kritik an dem Genre teilweise gerechtfertigt ist. Die meisten Formate dienen der reinen Unterhaltung und stellen dem Zuschauer kaum neues Wissen bereit. Auch ist nicht immer klar, ob der Umgang mit den Darstellern moralisch einwandfrei ist und es kann durchaus zur Ausnutzung und Demütigung dieser kommen, nicht zuletzt um mehr Quoten zu generieren. Aber die vorschnelle Verurteilung dieses Genres  wird ihm auch nicht ganz gerecht, da oft vergessen wird, dass auch diese TV-Formate so manche Karrieren ermöglicht, die Menschen unterhalten und Verbesserungen sozialer Probleme bewirkt haben.

Bildquelle: http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Falbanylibrary.files.wordpress.com%2F2008%2F04%2Freality-tv.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fstuffblackpeopledontlike.blogspot.com%2F2010%2F07%2F29-reality-tv.html&h=300&w=400&tbnid=ogzkkwD6HCNbRM%3A&vet=1&docid=sWagbMRgcWOlCM&ei=-E1yWID-I-LW0gKqvIzoCg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=261&page=0&start=0&ndsp=17&ved=0ahUKEwiA2vmx4rLRAhViq1QKHSoeA60QMwgmKAwwDA&bih=662&biw=1366