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Das Heilmittel bei akuter Langeweile!

Wer kennt es nicht?
Man hat gerade fünf Minuten Zeit und weiß nicht was man tun soll?
Also checkt man mal eben Jodel.

So dürfte es zumindest den meisten Studenten gehen, denn die „Shit-Chat“ – App wird immer beliebter. Nicht nur in Trier hat man den Unterhaltungswert von Jodel kennen und lieben gelernt. An über 20 deutschen Universitäten ist man fleißig am jodeln; unter anderem in Frankfurt, Mannheim oder auch Darmstadt. Deutschlandweit wurde die App schon mehr als 600.000 mal heruntergeladen und auch in den Niederlande, in Schweden und in Spanien findet der orangene Fuchs anklang.

Ein beispielhalter Jodelpost, Quelle.Facebook
Ein beispielhafter Jodel – Post, Quelle: Facebook

Das Besondere an Jodel ist die Anonymität. Jeder kann alles schreiben.
Sehen können es allerdings nur die Leute, die sich im Umfeld von 10 Kilometern des Jodelnden befinden. Als Teil der Jodel-Community hat man dann die Möglichkeit diesen Post zu liken, zu kommentieren oder zu disliken. Diese Funktion geht soweit, dass nach einer Anzahl von fünf Dislikes der Post automatisch gelöscht wird. Außerdem können Nutzer anstößige Kommentare bei Jodel melden. Dieser wird daraufhin geprüft und im Ernstfall gelöscht.

Die Kombination aus Anonymität und der Umkreis von 10 Kilometer zeichnet die App aus. Diese Faktoren können jedoch Vorteile als auch Nachteile haben.
Der relativ kleine Umkreis schränkt zum Beispiel die Zielgruppe ein. Dies fällt aber nicht allzu schwer ins Gewicht, denn die Zielgruppe sind die Studenten.

So gut die Idee der Bewertung des reinen Inhaltes und nicht der Person selber ist, wie es zum Beispiel bei Facebook oder Instagram der Fall ist, so scharmlos wird die Anonymität auch ausgenutzt. Seien es sexistische Sprüche oder auch rassistische Kommentare, die man sicher nicht veröffentlichen würde, wüsste jeder wer es geschrieben hat.

Abschließend kann man sagen, dass Jodel durchaus ein ganz netter Zeitvertreib ist, dass aber wie bei jedem anderen sozialen Netzwerk auch, ganz schön viel Müll produziert wird.
Man sollte also keine hochkarätigen Kommentare erwarten, aber für die fünf Minuten im Bus und einen kleinen Schmunzler ist es durchaus zu gebrauchen.

 

Quellen:
– jodel-app.com: https://jodel-app.com/, Stand 25.11.2015, 14:04
– Pflichtlektüre.com: http://www.pflichtlektuere.com/09/06/2015/ein-jodeln-geht-durch-dortmund/, Stand: 25.11.2015, 14:06

Bildquelle: Facebook.com:
https://www.facebook.com/jodelapp/photos/a.1539547806260759.1073741828.1537621163120090/1623096147905924/?type=3&theater, Stand: 25.11.2015, 14:02

 

Ich verspotte…

Das Mensa-Essen schmeckt mal wieder nicht? Der Zustand der Toiletten ist miserabel? Jemand blockiert mit seinem Auto mindestens drei Parkplätze auf dem Uni-Parkplatz?

Die Studenten der Ruhr Universität Bochum haben schon seit 2013 die Möglichkeit, ihrem Ärger Luft zu machen. Der 24-Jährige Lehramtsstudent Fabian Adamczewski rief damals die Facebook-Seite „Verspottet: Ruhr Universität Bonn“ ins Leben. Nachdem nun auch zahlreiche Zeitungen, Onlinemagazine, etc. über die Seite berichtet haben, gefällt sie mittlerweile ca. 13500 Leuten und auch über andere Unis wird auf den dafür eingerichteten Seiten öffentlich gespottet.

Das Ganze funktioniert im Grunde genommen genau, wie die zahlreichen „Spotted“-Seiten, die seit Jahren auf Facebook ihr Unwesen treiben, nur geht es hier nicht um die gerade gesichtete Traumfrau oder den Traummann, sondern man macht sich eben über die Infrastruktur der Uni, den Dozenten, Kommilitonen (deren Gesichter verfremdet und Namen nicht genannt werden!), etc. lustig. Diese senden ihm auch ihre neuesten „Entdeckungen“ auf dem Campus zu und Fabian veröffentlicht diese dann (natürlich anonym).

Er selber ist unglaublich überrascht vom Erfolg seiner Idee: „Ich habe nie irgendeine Art von Werbung für die Seite betrieben“, sagt Fabian Adamczewski. Die Likes kamen wie von selbst. 30 waren es schon am ersten Tag, als Adamczewski die Seite – aus dem Hörsaal heraus mit dem Smartphone – vor knapp zwei Jahren startete. Obwohl er lediglich seinen Sitznachbarn eingeweiht hatte. „Da war mir dann schon klar, dass dort ein gewisses Potenzial besteht.“ Er selber stellt auch klar, dass er gerne an der Universität in Bochum studiert und der Uni mit seiner Seite nicht schaden möchte.

Und was sagt die Ruhr Universität dazu? Die nimmt die Sache mit Humor und sieht dahinter auch einen Nutzen. Geht es zum Beispiel um tropfende Decken in Hörsälen, kaputte Toiletten o.ä., werden diese Informationen an die betreffenden Stellen weitergeleitet.

Die Studenten haben Spaß, ein Ventil für ihren Frust und die Universität hat nun die Möglichkeit, ihnen das Leben ein wenig zu erleichtern. Was will man mehr?

Hier geht’s zur Seite.

…und ein paar Beispiele:

weblog6

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weblog2

 

 

Quellen:

http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/bochum/Mehr-als-12-000-Fans-Facebook-Seite-spottet-erfolgreich-ueber-die-RUB;art932,2585738 (29.01.2015)

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/wie-studenten-die-ruhr-universitaet-bochum-bei-facebook-verspotten-a-1014684.html (29.01.2015)

https://www.facebook.com/pages/Verspottet-Ruhr-Universit%C3%A4t-Bochum/152225128261571?fref=ts (29.01.2015)

Kann man noch ohne Internet Student sein?

95% der deutschen Schüler/-innen und Studierende nutzen täglich das Internet. Doch was passiert wenn das Internet beispielsweise in einer Studenten-WG plötzlich ausfällt?

Mal kurz nach schauen in welchem Raum die Vorlesung am nächsten Tag stattfindet, sich für eine Prüfung anmelden, ein Buch aus der BIB vormerken oder auch nur einen Blick auf das Mensa-Menü werfen, stellt sich auf einmal problematisch dar.

Ohne Internet ist das Studieren nicht mehr möglich. Schon allein die Bewerbung an Universitäten oder Hochschulen ist nur noch online möglich.

Wird das Internet zu einem Zwang-Medium für Studenten? Die Liste der universitätsrelevanten Internetbenutzung scheint mit jedem Jahr immer länger zu werden. Recherchieren für Hausarbeiten, mit Dozenten per E-Mail kommunizieren oder Funktionen einer Campus-App zu nutzen, sind nur einige Tätigkeiten im Alltagsleben eines Studenten. Täglich halten sich Studenten im Internet auf. Ob für schulische Zwecke oder eher aus Freizeitamüsement gesurft wird sei dahingestellt.

Das Verleiten noch schnell etwas zu „googeln“ oder kurz ein bisschen zu chatten, online-shoppen oder noch eine Episode der aktuellen Lieblingsserie zu „streamen“, ist stark, wenn man schon vor dem Computer oder Laptop sitzt oder das Smartphone in der Hand hat.

Durch dieses breite Angebot des Massenmediums „Internet“ wird aus einer Stunde schnell drei vier des täglichen Internetgebrauchs.

Als Abhängigkeit bezeichnet man den häufigen und starken, nicht zu kontrollierenden Wunsch bestimmte Handlungen zu wiederholen. E-Mails abrufen, in sozialen Netzwerken erreichbar sein und auf einfache Weise Google und Co befragen und schnelle Antworten bekommen, sind Handlungen einer Internetabhängigkeit.

Das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand, welches den Kräften des Verstandes übergeordnet ist, wird als Sucht beschrieben. Soziale Bindungen und die Entfaltung des Individium werden durch die Zuflucht in die Online-Welt stark beeinträchtigt.

Offiziell wird der übermäßige Konsum des Internets nicht zu den International Classification of Diseases gezählt, doch Diskussionen darüber werden schon geführt.

Der ständige und abhängige Internetkonsum kann schnell zur Sucht ausarten. Schon 1998 wurde von einer Internetsucht bei Studierenden im Alter von 18-22 Jahren berichtet. Die Internetnutzung hat sich in den letzten 16 Jahren stark weiterentwickelt und so auch seine Tragweite. Laut dem statistischen Bundesamt haben von vor zwei Jahren alle Schüler/-innen und Student/ -innen in Deutschland das Internet genutzt.

Ja, studieren ohne Internet ist nicht mehr möglich. Vor /-und Nachteile zu diesem Umstand gibt es in großen Mengen. Die zeitliche Unabhängigkeit (bsp. Onlineshops), globale Kommunikation und Verbreitung und die Geschwindigkeit des Mediums sind nur einige positive Aspekte. Oft wird aufgrund der Sicherheitsproblematik, Qualität der Informationen oder das Cybermobbing vor dem Internet gewarnt.

Der Umgang mit dem Medium muss gelernt sein, das steht fest. Doch zu wissen, wie man auch ohne Internet den Busfahrplan zur Universität findet, die Bibliothek als Informationsquelle zu nutzen oder sich mit Kommilitonen auch außerhalb des Chatraumes verabredet kann nicht schaden.

 

Quellen:

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/KulturMedienFreizeit.pdf?__blob=publicationFile

http://www.suchtmittel.de/info/sucht/000208.php

http://de.statista.com/statistik/suche/?q=Internetzugang

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Internetsucht.shtml http://blogs.faz.net/netzwirtschaft-blog/2010/09/14/das-internet-ist-medien-eins-bei-jugendlichen-1863/

http://drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2011-03/pinta-studie.html

http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~iug10/sli/index67da.html?q=node/34

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/aktionismus-der-drogenbeauftragten-wir-tun-was-gegen-onlinesucht-wogegen-a-815463.html

 

Facebook – Der Untergang für StudiVZ und Co?

Unter dem Titel Die Folge der Facebook-Dominanz: Deutsche Social Networks am Scheideweg gibt es bei netzwertig einen absolut lesenswerten Artikel darüber über Facebook. Am Beispiel Schweden wird erläutert, wie Social Network Marktführer alteingesessene nationale Netzwerke in die Bedeutungslosigkeit verbannte.
Die Frage die sich zu Recht stellt, ist ob eine ähnliche Entwicklung auch in Deutschland wahrscheinlich ist. Oder hängen die Deutschen zu sehr an ihrem StudiVZ, MeinVZ, SchülerVZ, Wer-kennt-wen oder gar an Lokalisten?

Problemkind VZNetzwerke

Die VZ Netzwerke, sind wie der Name schon sagt mehrere Netzwerke, die sich aber mehr oder weniger miteinander verbinden lassen. Lässt man den positiven Aspekt des, letzten Endes umgehbaren Jugenschutzes bei SchülerVZ beiseite, ist das eine ziemlich lästige Angelegenheit. Hier zeigt sich, dass der einstige Trumpf von StudiVZ von inzwischen zu einem Problem geworden ist. Waren es einst die Studenten als Early Adopters und Zugpferd des Social Networks, schließen diese nach dem Studium ihren Account und denken in der Regel nicht daran, zum hochgradig altbacken klingenden MeinVZ zu wechseln.
Wobei ich zumindest aus meinem Umfeld sagen kann, das viele StudiVZ Profile den Studienabschluss ihrer Besitzer nicht miterleben. Viele User kehren StudiVZ den Rücken zu. Sei das Datenschutzgründen oder weil sie einfach keinen Mehrwert in dem sozialen Netzwerk mehr sehen. Ersterer Grund mag zwar von hohen Idealen zeugen, aber wer fair sein will, muss den VZ Netzwerken zugestehen, dass sich etwas in Sachen Datenschutz getan hat und Facebook oder auch Google eine größer Datensammelwut antreibt. Aus diesem Grund preist StudiVZ sich ja inzwischen gerne als kleines deutsches Datenschutzparadies an, und macht so geschickt PR gegen Facebook.
Das weit größere Problem von StudiVZ ist der fehlende Mehrwert. Partyfotos sind für Nutzer die irgendwann einmal die Uni Richtung Arbeitswelt verlassen wollen eher ein Grund, StudiVZ zu verlassen, als dort aktiv zu sein. Der in den Anfangstagen des Studentenverzeichnis oft beschworene Gedanke, es bestünde die Möglichkeit alte Schulfreunde zu finden, gilt einerseits auch für Facebook und Co und war andererseits schon immer ein Scheinargument für soziale Netzwerke. Auch wenn wer seinen kompletten Abijahrgang als Freund hinzufügte, hat letzten Endes doch eher mit den Leuten in Kontakt gestanden zu denen eine engere soziale Bindung bestand. Der „Aha X studiert jetzt in Y das Fach Z – Effekt“ der einst den Reiz von StudiVZ ausmachte, ist nunmal keine Langzeitmotivation.
Das jedoch größte Problem, dass StudiVZ immer hatte und auch noch jetzt hat, ist seine Innovationsarmut. Es war immer ein Facebook Clon in rot, der sich erstaunlich langsam weiterentwickelte. Exemplarisch dafür ist immer das Fehlen von Hyperlinks gewesen. Wo Facebook sich heute selbst ins offene Internet katapultiert, sich mit diesem vernetzt und die Nutzerseiten von außen einsehen lässt, war StudiVZ immer ein in sich geschlossener Mikrokosmus. Wer einen Link teilen wollte, musste diesen kopieren und in die Browseradresszeile einfügen. Ein Usability Alptraum. Der noch größere Alptraum sind bei StudiVZ aber nach wie vor die Gruppen. Diese haben nie als Kommunikationskanal funktioniert sondern waren für gefühlte 90% der Nutzer nur eine lustige Erweiterung des Profils. „Ich glüh härter vor als du Party machst“, um nur eine dieser Juxgruppen zu nennen, erfüllt keinen kommunikativen Zweck sondern ist nichts weiter als ein Gag. Das Fehlen von Apps und Spielen hat mich hingegen nie wirklich gestört.Aber wer bei Facebook sieht, wie viele Freunde den halben Tag damit verbringen ihren virtuellen Bauernhof zu beackern, versteht wie sehr die Apps die Nutzer binden.

Was die Zukunft bringt

Eine derart ausgeprägte Analyse von Wer-Kennt-wen und Lokalisten spare ich mir an dieser stelle. Die Google-Statistik zeigt, dass es mit Wer-kennt-wen nach einem kleinen Boom schon wieder bergab geht und Lokalisten war niemals wirklich bedeutend. Aus der Google-Statistik geht klar hervor, dass die VZNetzwerke insgesamt zwar noch schlagkräftig sind, aber das gigantische Wachstum von Facebook macht nicht den Eindruck als würde sich stoppen lassen. Zumal der Funktionsumfang schon jetzt gewaltig ist und hinter diesem Social Network wesentlich mehr Kapital steht, dass sich in die Weiterentwicklung stecken lässt.
Ich kann mich Medienlese als nur anschließen und sagen, es harte Zeiten für die nationalen sozialen Netzwerke werden und dass es wahrscheinlich ist, das einige von ihnen in die Bedeutungslosigkeit abdriften werden. Wobei nicht gesagt ist, dass Facebook das Ende vom Lied ist.

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