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Ist das überhaupt noch live?

Du bist auf einem Konzert und hast es nicht in die erste Reihe geschafft – alles was du siehst sind Smartphones. Es wirkt als würden die Zuschauer den Künstler gar nicht wirklich wahrnehmen, sondern das Ganze nur über einen Bildschirm verfolgen. Dabei geschieht das Wahre doch direkt vor ihren Augen. Laut ticketfly, ein US-Amerikanisches Ticketing- / Service-Unternehmen, beschäftigt sich jeder dritte Erwachsene über 50% des Konzerts mit seinem Smartphone.

Fans halten bei einem Justin-Bieber-Konzert ihre Smartphones in die Höhe Foto: imago

Bei dem Versuch das perfekte Video aufzunehmen vergessen viele, dass sie sich gerade mittendrin befinden. Statt den Moment aktiv zu genießen und zu erleben liegt der Fokus darauf den Moment festzuhalten. Sei es für die eigene Erinnerung oder um es auf Social Media Plattformen wie Instagram oder Snapchat zu teilen. Für viele ist es heutzutage selbstverständlich, dass der Konzertbesuch in direkter Verbindung mit dem posten von Storys ist. Denn wer war schon wirklich dabei, wenn er es nicht teilen kann?!

Der Druck alles mit seinen Mitmenschen teilen zu müssen lässt das eigentliche Erlebnis passiv an einem vorbeiziehen, obwohl es genau diese Augenblicke sind die wir in unserem Gedächtnis speichern sollten anstatt als Datei in unserem Smartphone. Die vorausgehenden Generationen sind der Beweis dafür, dass die Erinnerungen nicht abhängig von einem Video sind.

https://www.mobilegeeks.de/artikel/smartphone-swatter-marky-ramone-gegen-nervige-smartphones-bei-konzerten/

Doch nicht nur die verwackelten Handyaufnahmen die man sich danach mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr anschaut sind Grund dafür das Handy in der Hosentasche zu lassen sondern auch die Tatsache, dass sich die meisten Konzertbesucher um einen herum gestört fühlen wenn sie statt ihres Lieblingskünstlers, den Bildschirm eines Smartphones vor der Nase haben. Aber nicht nur die Konzertbesucher sondern auch die Künstler selbst äußern sich dazu und in den meisten Fällen nicht positiv.

„Könnten Sie bitte aufhören, mich zu filmen? Ich stehe wirklich leibhaftig hier. Ich wünsche mir, dass Sie meine Show genießen, denn draußen stehen eine Menge Leute, die das auch gerne würden, aber keine Karte mehr bekommen haben.“ – Adele

https://www.tonspion.de/news/handy-overkill-auf-konzerten-nimm-das-display-aus-meinem-gesicht

Inzwischen werden von Seiten der Konzertveranstalter Maßnahmen gegen den übermäßigen Handykonsum während der Veranstaltung eingeleitet. Die Firma „Yondr“ beispielsweise entwickelte eine Tasche die den Besuchern während dem Konzert den Zugriff auf ihr Smartphone verwehrt. Auch Apple will gegen das Filmen von Konzerten vorgehen, indem sie die Kamerafunktion während solchen Veranstaltungen deaktivieren.

Die Frage ist, ob dies wirklich notwendig ist oder zu weit geht. Grundsätzlich ist zu sagen, dass dieses Thema wohl noch lange umstritten bleiben wird, da die Meinungen dazu auseinander gehen. Denn ist es nicht jedem selbst überlassen, wie er seinen Abend auf dem Konzert verbringen möchte?

Quellen:

Semi-Somnia – Wenn Schlaf nicht mehr ausreicht

Das Handy klingelt, zehn offene Nachrichten bei WhatsApp, die Stadt ist voll von Menschen und blinkenden Schildern, man muss noch schnell etwas erledigen, obwohl die Zeit schon viel zu knapp ist, abends noch eine neue Folge auf Netflix schauen und auf jeden Fall muss Instagram kurz vor dem Einschlafen noch einmal gecheckt werden. Jeder kennt diese Situationen, aber die wenigsten von uns wissen, wie gefährlich das alles wirklich ist und vor allem, was es mit uns macht.

Semi-Somnia – Millionen Menschen leiden an chronischer Übermüdung und Erschöpfung, ohne es bewusst wahrzunehmen. Der medizinische Begriff Semi-Somnia bezeichnet eine Art der Schlafstörung, die durch äußere Faktoren verursacht wird. Als Ursachen werden häufig der zu hohe Einfluss durch technische Geräte sowie Stress in Alltag und Beruf genannt, die dazu führen, dass das Gehirn nicht zur Ruhe kommt und permanent aktiv ist, auch wenn man vermeintlich schläft.

„Chronische Erschöpfung löst eine Kaskade gesundheitlicher Schäden aus. Bestimmte Gehirnregionen, die an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt sind, schrumpfen; das Volumen des Gehirns nimmt ab.“

Mazda Adli, Stressforscher an der Berliner Charité

Mediziner warnen vor den lebensgefährlichen Folgen der Müdigkeits-Marker. Dazu zählt unter anderem die Ablenkung, die sich vor allem in Verbindung mit Social Media bemerkbar macht, denn so gut wie jeder checkt alle paar Minuten, ob es etwas Neues gibt – das was eigentlich gemacht werden sollte, rückt in den Hintergrund.                           

Der zweite Müdigkeits-Marker ist die Einsamkeit: Wer sich erschöpft, ausgelaugt und unausgeschlafen fühlt, hat meist wenig Lust etwas zu unternehmen. Doch was ist, wenn man aus der Spirale der Einsamkeit nicht mehr herauskommt?

„Chronische Einsamkeit bringt ein größeres Sterberisiko mit sich, als 15 Zigaretten am Tag zu rauchen.“

Manfred Spitzer, Psychiater

Unsicherheit. Wie geht es weiter? Schaffe ich das alles überhaupt? Wie soll ich das hinbekommen? Fragen, die sich vermutlich jeder von uns schon häufiger gestellt hat. Diese dauerhafte Anspannung und Unsicherheit ist Gift für unser Gehirn, die Folgen: Übermüdung und Erschöpfung.

Die letzte und vermutlich unbekanntere Gefahr ist das Gaslighting.

„Beim Gaslighting werden Lügen mit Irreführungen und Verleumdungen kombiniert. Langfristig führt diese Manipulation zu Stress und zur Erschöpfung.“

Prof. Achim Peters

Die meisten werden sich jetzt denken, dass sie davon eher weniger betroffen sind, aber stimmt das wirklich? Egal, ob im persönlichen Umfeld, in den sozialen Netzwerden oder in den Nachrichten – durch mangelnde Überprüfung von Quellen und das fehlende Hinterfragen des Informationstsunamis, der täglich auf uns einprasselt, ist jeder von uns immer mal wieder Fehlinformationen ausgesetzt.

Wie kann man dem mentalen Nebel entgehen?

Das Handy laut- und vibrationslos stellen, Unternehmungen und Kontakt zu Menschen in der realen Welt, Probleme durch eine Entscheidung lösen und Hintergründe sowie Informationen überprüfen – hält man sich an diese Dinge, die durchaus für jeden zu bewältigen sind, kann man Semi-Somnia verhindern.

Quellen:

  • http://www.weltderwunder.de/photo_stories/wie-muedigkeit-unser-ich-veraendert
  • https://www.tres-click.com/muedigkeit-aus-diesen-sieben-gruenden-bist-du-staendig-schlapp/
  • https://trialx.com/curetalk/2012/11/27/semi-somnia-the-growing-sleep-disorder-symptoms-results-and-cures/
  • https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/wie-müdigkeit-unser-ich-verändert/ss-AAnhNQ5
  • https://equalitynews.wordpress.com/tag/semi-somnia/
  • https://www.meine-zeitschrift.de/welt-der-wunder-11-2018.html

Molly Burke – Wie eine blinde YouTuberin das Internet verändert

Auf den ersten Blick wirkt die 24-Jährige Molly Burke aus Los Angeles wie eine ganz normale YouTuberin, die ihren Alltag mit ihren Zuschauern teilt. Sie trinkt gerne Kaffee bei Starbucks, liebt Shoppen und färbt ihre Haare oft in knalligen Farben. Was man ihr erst anhand des Zitterns ihrer Augen oder ihrem Blindenhund namens Gallop anmerkt: Sie ist seit zehn Jahren blind ist.

Im Alter von 14 Jahren hat die, übrigens auch als Motivationssprecherin tätige, Molly ihre Sehkraft in Folge der Krankheit „Retinitis Pigmentosa“ verloren. Heute sieht sie nur noch Licht und Schatten. Ein Grund dafür, weswegen sie Glitzer liebt. Die Lichtreflexionen kann sie nämlich noch immer erkennen.


There is no medical model of disability, there is no hope of fitting in or belonging to a world that buys into or supports that framework. I am not broken. And I don’t need to be fixed. Society does.

Zitat aus der Rede von Molly Burke, hochgeladen am 14.11.17 auf YouTube

Molly Burke mit ihrem Blindenhund Gallop
(Bildquelle: Instagram)

In ihren Videos zeigt sie, wie die Medien stellenweise mit der Barrierefreiheit hinterher hinken oder an welchen Stellen schon einiges erreicht wurde. Zum Beispiel zeigt sie die VoiceOver Funktion ihres Smartphones und ihres Laptops, welche eine Sprachausgabe ermöglicht und alles auf dem Bildschirm laut ausspricht.

Andere Möglichkeiten, wie sie zum Beispiel Social Media nutzen kann, sind Fotobeschreibungen auf Instagram.

Dafür hat Instagram vor kurzem zwei neue Funktionen ins Leben gerufen, die sehbehinderten Menschen die Nutzung der App erleichtern soll. Zum einen gibt es einen automatischen Alternativtext, der mit einer Objekterkennungs-Technologie das Bild beschreibt, zum anderen kann jeder Nutzer selbst zur normalen Bildbeschreibung zusätzlich eine barrierefreie Bildbeschreibung einfügen.

Eine Studie, gefördert von den Medienanstalten und Aktion Mensch, hat sich mit genau diesen Zugangsproblemen, von denen Molly spricht, befasst. Hier wurden unter anderem Defizite wie fehlende Audiodeskriptionen im Fernsehen oder die nicht mögliche Nutzung von Zeitungen oder dem Internet genannt. Man merkt also, dass dieses Problem global ist und nicht nur in Mollys Heimat, den USA, zu einer Exklusion von Menschen mit Behinderung führt.

Kollaboration mit YouTuber Shane Dawson

In Kollaborationen mit anderen YouTubern, wie zum Beispiel Shane Dawson, versucht Burke der Welt zu zeigen, wie es ist, blind zu sein. Hierfür nutzt sie ihre Reichweite von 1,7 Millionen YouTube-Abonnenten. (Stand: 30.1.19) Unter anderem erklärt Molly auch, welche Klischees es gibt, welche Fragen man Sehbehinderten nicht stellen sollte oder wieso man Blindenhunde nicht streicheln darf, während sie arbeiten.

Im Video mit Shane Dawson erwähnt die gebürtige Kanadierin, dass sie Dawsons Buch nur deswegen kannte, weil er es als Hörbuch eingesprochen hatte und sie liebend gerne das zweite Buch hören würde, es aber leider zu ihrem großen Bedauern nicht vertont wurde. Dawson reagierte darauf emotional. Er war sich nicht bewusst, welchen Einfluss solch kleinen Gesten auf das Leben anderer haben können.

Gerade im Social Media Zeitalter, während des regelrechten Boom der Influencer-Branche, hat Molly Burke eine Nische gefunden, in der sie sowohl unterhaltende, als auch informierende Videos, Fotos oder Texte teilt. Sie selbst fungiert so als Sprachrohr für die Community der Sehbehinderten, die bis dato keine Plattform hatten, um sich zu repräsentieren. Damit öffnet sie auf der ganzen Welt Augen für Probleme, für die die Gesellschaft vorher blind war.

Sind wir süchtig nach Social Media?

Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn rund 3 Billionen Menschen benutzen regelmäßig Social Media Angebote und die Auswahl ist groß, von Instagram, WhatsApp, Snapchat, Twitter bis hin zu Facebook ist für jeden etwas dabei. Doch was wenn das tägliche Abchecken der einzelnen Social Media Apps zur Sucht wird? Natürlich stellt sich auch die Frage ob es überhaupt so etwas wie eine „Social-Media-Sucht“ gibt.

#socialmediasick

Kennen Sie das wenn Sie mit Ihren Gedanken ständig bei Ihrem Smartphone sind? Man möchte immer auf dem neuesten Stand sein und wenn dann mal der Internet-Empfang nicht so mitspielt, wie man es gerne hätte, oder das Handy zu Hause vergessen wurde, zeigen sich typische Entzugserscheinungen: Traurigkeit, Unruhe und Gereiztheit. Eine Studie österreichischer Psychologen ergab, dass mehr als die Hälfte der daran teilnehmenden Probanden es nicht schaffte, eine sieben tägige Social-Media-Abstinenz durchzuhalten, ohne „rückfällig“ zu werden und „nur mal eben kurz“ ins Profil zu schauen.

Doch wie wird man eigentlich süchtig?

Eine allgemeine Antwort auf die Frage: Durch Übung und Wiederholung. Social Media ist bei uns fest in den Alltag integriert und hat eine bestimmte Wirkung auf uns. Obwohl es keine stoffgebundene Sucht ist, wie beispielsweise bei Alkohol oder Drogen, liegt die Ursache ebenso im Belohnungssystem. Hier wird direkt oder indirekt das Glückshormon Dopamin beeinflusst, welches dann als „Belohnung“ dient.

3 Indizien dass auch Sie süchtig sind:

  • Sie nehmen Ihr Smartphone mit ins Bett: Ihr erster und letzter Blick gehört dem Bildschirm
  • Sie leiden unter „Nomophobie“: Die Angst ihr Smartphone zu vergessen oder nicht dabei zu haben
  • Sie brauchen „Likes“ für ihr Ego: Sie sind schlecht gelaunt wenn Ihre Posts nicht genug positive Resonanz bekommen

„It takes discipline not to let social media steal your time.“

– Alexis Ohanian

Social Media hin oder her, letztendlich leben wir in einer realen Welt mit realen Personen. Es tut gut das Smartphone bei Seite zu legen und Zeit mit Familie, Freunden & Co. zu verbringen, denn das ist schließlich alles was zählt und das was uns wirklich im Leben weiterbringt.


„Petfluencer“ – Wenn Tiere zu Instagram-Stars werden

Ob Katze, Hund, oder Meerschweinchen – Heutzutage kann jedes Tier zum Social Media Star werden. Doch was macht die mürrische Katze Grumpy Cat, den Igel Mr. Pokee und Co. als Werbeträger so attraktiv und beliebt? Mit diesem Phänomen beschäftigt sich mein Beitrag.

„Petfluencer“ – Was ist das überhaupt?

Heute kann so gut wie jeder mit dem Begriff „Influencer“ etwas anfangen, den Menschen, die ihr Leben auf Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat und YouTube mit der Öffentlichkeit teilen – und nicht selten eine Menge Geld damit verdienen, indem sie beispielsweise Kooperationen mit Unternehmen betreiben und für diese werben. 

Doch was haben auf einmal Tiere damit zu tun? Ganz einfach. Es ist bekannt, dass Tiere im Netz beliebt sind. Seien wir doch mal ehrlich – wer schaut sich nicht ab und zu zur Unterhaltung das ein oder andere lustige Katzen- oder Hundevideo an? 

Seit einigen Jahren sind die Vierbeiner immer mehr auf dem Vormarsch – und zwar mit ihren eigenen Accounts auf Plattformen wie Instagram! Ja, richtig gehört. Aus Pet (wie Haustier) und Influencer wurden die „Petfluencer“! Genau wie bei Bloggern werden täglich neue Inhalte veröffentlicht – im Falle von Instagram Bilder, auf denen die Vierbeiner besonders süß oder lustig aussehen.

Wie man also mit seinem Haustier erfolgreich wird und sogar Geld verdienen kann – dazu später mehr.

Warum ein Hund und ein Igel mehr Abonnenten haben als so mancher Promi

Die Tiere sind im Netz längst an der Macht und machen sogar den ganz Großen Konkurrenz. So hat beispielsweise der Hund Jiffpom mit seinen 8,9 Millionen Abonnenten auf Instagram einen deutlichen Vorsprung gegenüber Stars wie Heidi Klum oder sogar Kanzlerin Merkel, die mit gerade mal 788.000 wohl kaum dagegen ankommen wird. 

Aber längst sind nicht mehr nur Hunde und Katzen so beliebt im Netz, auch ein Waschbär namens Pumpkin und ein Igel, der den Namen Mr. Pokee trägt, haben es 2018 in die Top 5 der weltweit beliebtesten Petfluencer geschafft. Doch warum stoßen die Vierbeiner bei uns auf so großes Interesse? 

Geben wir es doch zu – meist folgt ein Bild des knuffigen Tiers auf das andere und groß unterscheiden tun sie sich nicht wirklich. Na gut, mal trägt das Tier ein zur Jahreszeit passendes Weihnachtsoutfit, mal ein lustiges Kostüm und sieht dabei selbstverständlich total knuffig aus. 

Zu dem Foto kommt dann noch die passende Bildunterschrift – etwas wie „Heute habe ich mit Frauchen einen schönen Spaziergang gemacht“ – und schon sagen alle „Ohhh“ und klicken auf „Gefällt mir“. Die Strategie scheint aufzugehen, da die meisten Menschen eben auf den „Knuddel-Faktor“ stehen. Ob der ganze Trubel auch dem Wohl des Tieres entspricht, darüber lässt sich natürlich diskutieren.

„Es ist die Sehnsucht der Menschen, in dem ganzen Wahnsinn, der uns täglich begegnet, auch mal etwas Niedliches, Unschuldiges, Lustiges zu sehen“

– Dörte Spengler-Ahrens

Tiere in der Werbung

Mit der allseits bekannten lila Milka-Kuh fanden die Tiere bereits im Jahre 1973 den Einzug in unsere Werbung. Seitdem findet man die Vierbeiner immer öfter als sogenannte „Testimonials“, also im Prinzip als bekannte Persönlichkeiten in den Medien, die zum Zweck der Werbung für ein Produkt auftreten.

Beispiele dafür sind bekannte Kampagnen von Unternehmen wie Bärenmarke sowie die Figur des Faultiers von Verivox, das uns für den Strom- und Gasvergleich anwerben soll. Auch ein Werbespot der Biermarke „Astra“ aus dem Jahre 2015, in dem Katzen, Hunde, Uhus und Schildkröten in einer Kneipe feiern uns sich das ein oder andere Bierchen genehmigen, passt hier gut ins Bild. 

Die mürrisch dreinschauende Katze Grumpy Cat ist ein weiteres Beispiel für den Erfolg der Vierbeiner. Sie vermarktet seit einiger Zeit die amerikanische Katzenfuttermarke „Friskies“ und soll damit angeblich rund 100 Millionen US-Dollar im Jahr verdienen – kaum zu glauben, oder?

„Gleich nach Babys und hübschen Frauen erzielen Hunde und Katzen in der Werbung die höchste Aufmerksamkeit und Sympathie beim Zuschauer“

– Dörte Spengler-Ahrens

Ein wichtiger Faktor, der zum Erfolg der Tiere als Werbeträger beiträgt, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Verbraucher fühlen sich mittlerweile immer mehr von Influencern getäuscht. Einerseits wegen nicht gekennzeichneter Werbung, andererseits, weil viele diese Tätigkeit nicht als richtigen Beruf ansehen würden und sich lieber darüber aufregen oder lustig machen. Außerdem wird Influencern immer wieder vorgeworfen, nur auf Berühmtheit und Geld aus zu sein. 

Aber wer könnte einem süßen, unschuldigen Fellknäuel schon so etwas unterstellen? Dass natürlich ein Mensch hinter dem Profil steckt, scheint schnell vergessen zu sein, wenn man in die goldigen Knopfaugen geschaut hat. 

Warum sollte man diese Chance also nicht ausnutzen und sein Tier auch auf sozialen Netzwerken Werbung machen lassen – und damit sogar so viel Geld machen?

Wie auch ihr euer Tier berühmt machen könnt:

Seit 2013 gibt es das Portal Furcard.com, das sowohl der Organisation der Petfluencer dient, als auch ein Netzwerk zum Austausch darstellt. Zudem findet man dort ein Ranking der weltweit erfolgreichsten Vierbeiner, das nach Followerzahlen sortiert ist und neben Instagram auch andere Social Media Plattformen miteinbezieht. Auf dieser Seite findet man gleich zu Beginn ein Feld mit dem Titel „Add your Pet“. 

Der Prozess ist ganz einfach – jeder, der Lust hat, kann seinen pelzigen Freund dort anmelden. Laut Website durchläuft man nur schnell einen „Bist du ein Tier oder ein Mensch“ – Fragebogen und schon kann’s losgehen. 

Die Meinungen zu den Petfluencern gehen allerdings auseinander. Die meisten scheinen etwas an ihnen zu finden, sonst hätten sie wohl kaum so viel positive Resonanz, wie sich in den Abonnenten-Zahlen in Millionenhöhe erkennen lässt. Aber auch negative Reaktionen bleiben natürlich nicht aus. Diese werden von den begeisterten Herrchen und Frauchen allerdings mit Humor aufgefasst, wie dieses Beispiel zeigt:

Auch ein hässliches Tier kann Erfolg haben

Wenn gesagt wird, jedes Tier kann erfolgreich sein, dann ist das auch ganz genau so gemeint. Das beste Beispiel ist der Chihuahua-Dackel-Mischling Tuna (auf Instagram bekannt als „tunameltsmyheart“), 2018 auf Platz 2 im weltweiten Vergleich. 

Der Vierbeiner mit dem Überbiss ist wahrlich nicht gerade eine Schönheit, doch vielleicht ist es gerade diese Besonderheit, die ihn bei den Menschen so beliebt macht.

Fazit

Auch wenn die Petfluencer in Deutschland noch nicht denselben Beliebtheitsgrad erreicht haben, wie es beispielsweise in den USA der Fall ist, so sind sie trotzdem keineswegs zu unterschätzen. Der Hund „Zulathepom“ der deutschen YouTuberin Dagi Bee hat immerhin auch schon über eine Million Follower auf Instagram, Tendenz steigend. 

Wer jetzt also Lust bekommen hat, sein Tier auch berühmt zu machen, der kann sich gerne über Fur Card anmelden und ein Profil für seinen Liebling anlegen. Ob damit auch wirklich der ganz große Erfolg verbunden ist, ist natürlich eine andere Frage, aber eins ist sicher: der Spaß-Faktor ist in jedem Fall gegeben 😉

Quellen:

Adbusting – „Kunst“ mit Botschaft

Der bestens bekannte „Coca-Cola“ Schriftzug und der für die Marke berühmte Weihnachtsmann, der eine Coca-Cola Flasche in der Hand hält. Klar: Werbung von und für den Getränkeriesen.
Doch wer einen längeren Blick riskiert und den Spruch liest, wird feststellen: dieses Plakat kommt sicher nicht aus dem Hause des Getränkeherstellers.

„Für eine besinnliche Zeit: Sag‘ Nein zur AfD!“ -Wer oder was steckt aber hinter dieser klaren Positionierung?

Das Plakat, das Anfang Dezember auf dem Lützowplatz in Berlin stand und sich im Internet verbreitete ist ein Werk von sogenannten „Adbustern“.
Es soll also, wortwörtlich, Werbung „zerschlagen“ werden. Das Ziel ist es, durch Verfremdung von Werbung Aufmerksamkeit für bestimmte Botschaften zu erlangen. Auch wenn die Plakate meistens schnell entfernt werden – auf Social Media verbreiten sich die Bilder rasend schnell.

Auch der Leiter der Unternehmenskommunikation von Coca-Cola, Patrick Kammerer, spielt mit seinem Tweet den Adbustern in die Karten. Er stellt klar, dass es sich bei dem Plakat um einen Fake handelt und spricht sich im Namen von Coca-Cola gegen die AfD aus.

https://twitter.com/PatrickKammerer/status/1069545444253073410

Während in diesem Beispiel die Firma Coca-Cola dafür genutzt wurde, Aufmerksamkeit für eine politische Botschaft zu gewinnen, ist diese in der Vergangenheit selber Opfer von Adbusting-Aktionen geworden.

So zum Beispiel 2015, als der Getränkehersteller die neue Cola-Sorte „Coke-Life“ rausbrachte und damit warb, dass diese einen geringeren Zuckergehalt habe. Doch schnell wird klar: die Cola ist genau so ungesund wie die übliche. Daraufhin hat die Künstlertruppe „Dies Irae“ die Werbeplakate umgestaltet. Aus „Coca-Cola Life“ wird „Coca-Cola Lie“ und die Werbetricks des Herstellers werden auch aufgedeckt: Der Konsument wird eindeutig „gegreenwasht“, denn die Farbe soll suggerieren, dass das Getränk gesund ist.

https://www.facebook.com/nervtjeden/posts/432785186906626

Werbung begegnet uns in jedem Bereich des Alltags. Diese Omnipräsenz machen sich Adbuster zu Nutze. Meist kritisieren sie genau das: die Konsumgesellschaft. Sie wollen darauf aufmerksam machen, wie Werbung uns manipuliert und austrickst. Doch sie schaffen es auch, politische Botschaften zu verbreiten und nutzen die wohl konsumreichste Zeit des Jahres um Stimmung gegen die AfD zu machen.

Quellen:
https://taz.de/!5556472/ (23.12.18)
https://de.wikipedia.org/wiki/Adbusters (23.12.18)
https://www.stern.de/gesundheit/gruene-coca-cola–zu-viel-zucker–trotz-stevia-6188526.html (23.12.18)
https://www.stern.de/genuss/trinken/adbuster-von-dies-irae-gegen-gruene-cola-6414680.html (23.12.18)

Body-Shaming durch soziale Netzwerke

2,28 Milliarden Menschen weltweit nutzen ihr Smartphone um auf sozialen Netzwerken zu surfen. (STATISTA, 2018) Am meisten genutzt ist, neben Plattformen wie Snapchat und Facebook, die App Instagram, die es ermöglicht Fotos und Videos mit Menschen auf der ganzen Welt zu teilen.

Auch Erlebnisse aus der bekannten „Victoria´s Secret Fashion Show“ wurden im November 2018, von den bekanntesten Models wie Gigi Hadid, Kendall Jenner und Co., geteilt.

INSTAGRAM KENDALL JENNER, 2018

Durch solche in den Fokus gedrängten Schönheitsideale wird bei Millionen von Menschen, besonders Frauen, ein Minderwertigkeitsgefühl erzeugt und zusätzlich durch Trends wie „thigh gap“ verstärkt.

Dieses fragwürdige Phänomen nennt sich „Body-Shaming“, es ist das „Be-und Aufwerten von Körpern, bei dem man sich ausschließlich an normativen Schönheitsnormen orientiert.“ (KÖLNISCHE RUNDSCHAU, 2018)

In vielen Situationen wird Body-Shaming nicht als ein eingegrenztes Phänomen betrachtet, sondern gilt zusätzlich als Element von Cyber-Mobbing. Teilt man Inhalte mit der Welt, so kommt es in vielen Fällen zu negativen und beleidigenden Kommentaren, die von jedermann geäußert werden können.

Ein angemessenes Beispiel ist Lady Gaga. Die bekannte Sängerin leistete eine viel gelobte Darbietung beim Superbowl im Februar 2017. Statt positiven, lobenden Kommentaren ihrer Fans, wurden stattdessen demütigende Äußerungen hinterlassen, die plötzlich einen schnellen Lauf in den sozialen Medien nahmen.

DEPAUL UNIVERSITY, 2017

Die entscheidende Frage ist: Warum wenden sich Menschen, trotz mentaler Schädigung, nicht von Plattformen wie Instagram und Co. ab? Social Media verfügt über positive und negative Facetten. Einerseits erfährt der User durch sie Inspiration, Motivation und eine potenzielle Selbstwertsteigerung durch Feedback von Mitmenschen. Andererseits führen soziale Medien aber auch zu Angst, Neid, Gruppenzwang oder, wie in diesen Fällen, zu Selbstzweifeln. (MEEDIA,2018)

Die Folge dieser Problematik ist unumgänglich. Die Opfer des Body-Shaming beginnen sich selbst zu diffamieren. Sie reden sich ein, nicht glücklich sein zu können, solange sie nicht der Magermodel-Ästhetik entsprechen. (PHARMAZEUTISCHE ZEITUNG, 2018) In vielen Fällen endet dieser Prozess mit Essstörungen, Magersucht oder Bulimie.

Mein Fazit: Body-Shaming als Teilprozess von Cyber-Mobbing muss gestoppt werden. Jeder Mensch ist einzigartig und schön auf seine eigene Art, egal ob dick, dünn, groß oder klein.

Quellen:

DE PAUL UNIVERSITY (2017): Leave Lady Gaga Alone. -URL: https://resources.depaul.edu/deblogs/Emily-Rutherford/Pages/leave-lady-gaga-alone.aspx [29.12.2018]

JUGENDKULTUR (2018): Body-Shaming und Social Media. -URL: https://jugendkultur.at/bodyshaming-social-media/ [29.12.2018]

KÖLNISCHE RUNDSCHAU (2018): Zu dick, zu dünn, zu „anders“ Was steckt hinter dem Begriff „Body-Shaming“? -URL: https://www.rundschau-online.de/ratgeber/gesundheit/zu-dick–zu-duenn–zu–anders–was-steckt-hinter-dem-begriff–bodyshaming—31311194 [29.12.2018]

PHARMAZEUTISCHE ZEITUNG (2018): „Body Shaming“: Stigmatisierung trifft Übergewichtige häufig. -URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-04/body-shaming-stigmatisierung-trifft-uebergewichtige-haeufig/ [29.12.2018]

STATISTA (2018): Statistiken zur Social-Media-Nutzung. -URL: https://de.statista.com/themen/1842/soziale-netzwerke/ [29.12.2018]

Cybermobbing – Anonymes Bewerten und Beleidigen wird schlimmer

Der Begriff Cybermobbing ist seit Anfang der sozialen Medien ein Begriff, der immer wieder fällt und vor dem gewarnt wird. Doch in einem Zeitalter in dem immer mehr neue Medien, Apps und Möglichkeiten entstehen – wo bleiben da die Lösungen?  Sind es wirklich die Medien die, die Menschen skrupelloser handeln lassen oder ist die falsche Erziehung mit dem Umgang von Medien Schuld?

Laut einer Erhebung vom Bündnis gegen Cybermobbing, wird nur jedes zehnte Kind in seiner Internetnutzung kontrolliert. So nutzen die meisten Kinder und Jugendliche das Internet ohne Vorsicht und Bedacht und erfahren keine Konsequenzen, da sie zu wenig oder gar nicht von ihren Eltern kontrolliert werden.

Anfangs sprachen die Medien von Cybermobbing über das unbekannte, große Internet, das niemals vergisst. Weiter ging es mit Facebook auf Computern und Smartphones, Whatsapp als Messenger über das Handy, die das Lästern und Beleidigen, ja sogar veröffentlichen von Videos leichter, schneller und noch gefährlicher machten.

Nun steigen die Möglichkeiten andere Menschen zu beleidigen jedoch weiter.

Auf Plattformen wie Youtube fängt die „einfache“ Bewertung eines Videos bereits bei dem Daumen hoch oder runter Button an. Dies mag zwar wie eine konstruktive und neutral gehaltene Bewertung scheinen, doch müssen wir uns nicht die Frage stellen wo die Grenze des sachlichen Bewertens aufhört und das Mobbing beginnt?

Hass-Kommentare, die viele Daumen nach oben bekommen werden teilweise von anderen, auch anonym gehaltenen Benutzern gepushed und wieder geliked, sodass diese Kommentare weiter oben angezeigt werden. Durch die Anonymität fühlen sich die Täter sicher und werden immer skrupelloser, wenn es um die Beschimpfung von Menschen geht.

Ferner belegte eine Studie vom DLF, dass die Opfer Zahlen von Mobbing Attacken im Internet zwar gering abnehmen, dafür aber heftiger bzw intensiver gemobbt wird. Die Gründe dafür sieht Uwe Leest vom DLF vor allem in der fehlenden Sozialkompetenz der heutigen Jugend und den nicht vorhandenen Sanktionen und Maßnahmen bei Cybermobbing.

Die Studie des Bündnis gegen Cybermobbing zeigt deutlich, dass die Maßnahmen an Schulen gegen Cybermobbing viel zu gering und teilweise gar nicht vorhanden sind.

Deutlich wird, dass das Thema immer präsent sein wird, doch der Umgang der Menschen damit verändert werden muss. Anstatt mehr Beispiele von Attacken zu zeigen, sollten Schulen, Universitäten und Eltern zusammen arbeiten. Das alleinige reden über das Thema genügt dabei nicht. Sanktionen und Strafen sollten allseits bekannt sein, sodass mögliche neue Täter nicht zu tatsächlichen Tätern werden. Ebenso sollte der Umgang mit Sozialen Medien vor allem bei jungen Kindern früh kontrolliert sein.

 

 

Quellen:

 

Trauer im Internet – Zusammen ist man weniger alleine

Trauer spielt in unser aller Leben zu verschiedenen Zeitpunkten eine Rolle. Gleichzeitig betroffen sind viele Menschen vor allem dann, wenn eine Person des öffentlichen Lebens stirbt.

In der Neujahrsnacht hat Kim, die Besitzerin des Instagram Accounts @Kimspiriert und des Blogs Kimspiriert.de den Kampf gegen den Brustkrebs verloren, über den sie dort berichtete. Nicht nur Familie und Freunde trauern, sondern auch ihre Community, die sich #kimscrew nennt. Heute sind es 96 Tausend Instagram Follower, die sie auf ihrem Weg begleiteten, mit ihr fieberten, hofften und Daumen drückten und nun ihre Trauer dort zum Ausdruck bringen.

Die Familie beschloss Kims Profil „als Denkmal und Mahnung“ zu erhalten, wie es in ihrer Todesnachricht geschrieben steht.

Dank der Kommentarfunktion von Instagram können sich ihre Follower austauschen, Kondolenzeinträge verfassen und sehen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind. Auch Familie und Freunde von Kim kann es bei der Trauerbewältigung helfen, zu sehen, wie sehr Kim geschätzt und unterstützt wurde. So bekommt ein Instagram Account eine ganz andere Bedeutung, als die der  Selbstdarstellung, er wird zu einem virtuellen Ort der Verbundenheit, Trauer und des Gedenken.

Die Trauer hat mittlerweile also auch ihren Platz in der digitalen Welt gefunden und soziale Medien verknüpfen so Menschen, abgesehen von Freundschaften und gemeinsamen Interessen, auch jene mit den selben Schicksalen.

Nicht nur Instagram oder Facebook Accounts von Verstorbenen bieten eine Plattform für Trauernde. Auf der Seite gedenkseiten.de kann man sich anmelden und eine Gedenkseite für den Verstorbenen erstellen. Dort kann man virtuelle Kerzen anzünden, Musik hinterlegen, eine Kommentarfunktion freischalten, selber einen Text verfassen und Bilder posten.

Trauer braucht einen Ort“ , einen Ort, der für nahe Angehörige sicher traditionell Grabstätte oder Sterbeort darstellt. Für Betroffene, die nicht vor Ort sein können, oder diese Person nur durch ein Medium, wie im Fall von Kim durch das Internet, oder dem Fernsehen,wie im Fall von Dirk Bach, kannten, stellen digitale Erinnerungsorte einen Platz dar, seine Gedanken und Gefühle auf verschiedene Arten zu kommunizieren und zu verarbeiten.

Wie Erfahrungen von Menschen, die mit Trauerbegleitung und Trauerbewältigung zu tun haben, zeigen, ist nach wie vor der persönliche Austausch mit Angehörigen und Freunden ein wichtiger Bestandteil der Trauerarbeit, den man nicht durch das Internet ersetzen sollte. Anzumerken ist, dass auch mit dem sensiblen Lebensbereich der Trauer versucht wird, Profit zu erwirtschaften. Dieses geschieht zum Beispiel durch die Möglichkeit, einen Premium Account einer Gedenkseite zu erwerben oder virtuelle Geschenke an den Verstorbenen zu überreichen.

Quellen:

https://www.gedenkseiten.de/dirk-bach/

https://www.instagram.com/kimspiriert/?hl=de

http://kimspiriert.de/

http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/digital-trauern_-wenn-der-toten-auch-im-netz-gedacht-wird-24414814.html

https://www.prisma.de/magazin/ratgeber/Trauern-im-Internet-Schon-langst-Realitat,15583316

https://www.tz.de/muenchen/stadt/anonyme-bestattungen-trauer-ohne-ort-7192850.html

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Panorama/Bloggerin-verliert-Kampf-gegen-den-Brustkrebs 

https://www.gedenkseiten.de/faq/#48

Youtuber als neue Medienvorbilder

 

„[…] wenn du [als Youtuber] 1,3 Millionen Leute erreichst, jeden Tag, hast du eine Reichweite wie Karl Diekmann mit der Bild Zeitung, jeden Tag, und bist eine ähnlich publizistische Macht.“Jan Böhmermann

In den letzten Jahren haben deutsche Youtuber ihre Reichweite stark erhöhen können: Die bekanntesten 100 haben über eine Million, die größten 30 sogar über zwei Millionen Abonnenten. Mit dieser „publizistischen Macht“ kommt ihnen gleichzeitig eine große Verantwortung zu, denn zu ihrer Zuschauerschaft gehören auch viele Jugendliche, welche die Videoplattform zur Meinungsbildung nutzen. Neben den klassischen Medienvorbildern aus Film und Musik, gelten mittlerweile auch die Influencer für Viele als Vorbild.

Was macht sie so interessant?

Medienhelden werden normalerweise durch ihre besondere Leistung (zum Beispiel aufgrund einer guten Stimme oder besonders herausragenden Fußballkünsten) zu Vorbildern. Kinder wollen das können, was auch diese Figuren können. Natürlich kommt damit auch das Interesse an dem Privatleben der Personen auf, aber dennoch steht die Leistung im Vordergrund. Bei vielen Youtubern ist die Situation anders: Sie stechen eben nicht durch ihre Leistungen heraus – was sich allein daran erkennen lässt, wie sehr sich der Inhalt der Kanäle gleicht, sie sind sozusagen austauschbare Akteure – sondern werden als Person für ihr Handeln bewundert. „Die Botschaft ist nicht: Das musst du machen, sondern so musst du sein.“Fabian Siegismund. Es lässt sich auch schwer unterscheiden, ob der Youtuber, der zu sehen ist, eine Kunstfigur oder eben die Privatperson hinter dieser ist (lange lautete der Slogan von YouTube „Broadcast yourself“). Eine Trennung zwischen Leistung und Privatleben, wie es bei einem klassischen Medienvorbild möglich ist, kann hier in den meisten Fällen nicht erfolgen. Die Frage, die nun aufkommt, ist: Was machen diese Leute überhaupt? Wie ist ihr Verhalten? Im Folgenden werden ein paar extrem negative Beispiele angeführt.

Was machen Youtuber?

Homophobie

Homophobie ist auf einigen Kanälen ein großes Problem. Der Youtuber Mert Matan spielte seinem Vater einen „Gay Prank“, in dem er ihm gegenüber erwähnt, dass er schwul sei. Daraufhin wurde er von seinem Vater vor der Kamera geschlagen.

Ein anderer Videodarsteller äußerte vor laufender Kamera seine Schwulenfeindlichkeit: „Ich sage, ich bin gegen Schwule, akzeptiert das, das müsst ihr akzeptieren, meine Meinung müsst ihr akzeptieren, aber ich muss nicht akzeptieren, dass einer schwul ist, nein, ich bin dagegen, das ist unmenschlich sowas“Mert Eksi.

Hausfriedensbruch

Die Youtuber Leon Machère und ApoRed haben einige Videos (alle mit mehreren Millionen Aufrufen) mit dem Titel „24 Stunden in…“ hochgeladen, in denen sie sich tagsüber in ein Unternehmen schlichen und sich dort angeblich einige Stunden nach Ladenschluss aufhielten. In einem der folgenden Videos zeigten sie stolz einige Anzeigen, welche auf diese Aktionen folgten.

Fazit

Diese Vorbilder machen ihren jungen Zuschauern rechtswidriges Verhalten vor und stellen es als lustig dar. Allerdings gibt es neben den „Assi-Youtubern“ auch noch Creator, welche positiv durch ihre Inhalte auffallen. LeFloid präsentiert auf seinem Kanal die aktuellsten Nachrichten und JulienBam produziert mit seinem Team hochwertige Videos mit Unterhaltungsfaktor. Diese können positive Vorbilder für Jugendliche sein. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die anderen Youtuber ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und versuchen sich dementsprechend zu verhalten.

 

Quellen:

Betz, Phillip: Maert Matan’s GAY PRANK hat FOLGEN! – WuzzUp Feedback. Online verfügbar unter: https://youtu.be/JkNaeubtn6w [aufgerufen am 18.11.2017].

Böhmermann, Jan: Unge& die YouTuber Szene: Jan Böhmermann im Interview. In: zqnce. Online verfügbar unter: https://youtu.be/fgevJ-mJZFs [aufgerufen am 18.11.2017]

Klengan: MERT – Homophobie wird Mainstream?. Online verfügbar unter: https://youtu.be/Uc-Ho4UTW7w [aufgerufen am: 18.11.2017].

Klengan: Leon Machère – 24 Stunden Hausfriedensbruch. Online verfügbar unter: https://youtu.be/3KN4Jl0HoO8 [aufgerufen am 18.11.2017].

Noack, David: Youtube 2017: Falsche Vorbilder. In: derFreitag. Online verfügbar unter: https://www.freitag.de/autoren/davidnoack/youtube-2017-falsche-vorbilder [aufgerufen am 18.11.2017].

Rathgeb, Thomas: JIM 2016. Jugend, Information, (Multi-) Media. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest 2016. (auch Online verfügbar unter: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2016/JIM_Studie_2016.pdf [aufgerufen am 17.11.2017]).

SchauHin: Medienhelden. Online verfügbar unter: https://www.schau-hin.info/informieren/extrathemen/medienhelden.html [aufgerufen am 16.11.2017].

Siegismund, Fabian: Medienvorbilder: The Walking Dead #8. Online verfügbar unter: https://youtu.be/uAyKeMeRbYM [aufgerufen am 18.11.2017].

Socialblade (Statistikwebsite): Top 250 Youtubers in germany sorted by subscribers. Online verfügbar unter:  https://socialblade.com/youtube/top/country/de/mostsubscribed [aufgerufen am 17.11.2017].

 

Reisen per Mausklick

London City, Australiens Ostküste, ein Hotel in Berlin. Unsere Facebook Freunde lieben es ihre Urlaubsbilder zu teilen. Zwischen den Posts dann ein Videobeitrag, Werbung für ein Reiseunternehmen. Sind wir online, werden wir geradezu überschwemmt mit verlockenden Reiseangeboten. Ist das die Zukunft von Marketing im Tourismus? Wer geht heutzutage überhaupt noch in ein Reisebüro, wenn die Buchung von zu Hause aus mit ein paar Klicks erledigt werden kann?

Eine Studie des „ Verband Internet Reisevertrieb“  veranschaulicht mit Hilfe der beigefügten Statistik, dass das Internet für den Tourismus schon heute eine wichtige und auch zunehmende Bedeutung hat. 2016 nutzten 61% der Deutschen das Internet, um sich über Urlaubsreisen zu informieren, das sind 6% mehr als noch vier Jahre zuvor. Zur tatsächlichen Buchung von Reisen haben 2016 43% schon einmal das Internet benutzt, 10% mehr als 2012.

Quelle: https://v-i-r.de/wp-content/uploads/2016/03/df-2016-web-1.pdf

Eine repräsentative Befragung von bitkom.org mit 103 Geschäftsführern und Vorständen aus der Tourismusbranche bestätigt, dass die Angebote hauptsächlich online vermarktet werden. Wichtigster Kanal für Online Marketing beim Tourismus ist die unternehmenseigene Website, gefolgt von Buchungsplattformen wie booking.com. An dritter Stelle steht Social Media wie Facebook. Durch die steigende Bedeutung digitaler Technologien im Tourismus denkt fast die Hälfte der Befragten, dass Digitalisierung Reiseveranstalter überflüssig macht, da viele ihre Reise bequem selbst über das Internet buchen.

Um sich in der Tourismusbrache durchzusetzen oder um den Bekanntheitsgrad zu steigern, lassen sich ein paar Agenturen wirklich außergewöhnliche und kreative Social Media Kampagnen einfallen. Ein Beispiel ist die sehr aufwendige Kampagne „Send Your Facebook Profile to Cape Town“ von Cape Town Tourism, die all ihren Facebook Fans eine Reise durch Cape Town ermöglichte, ohne dass die Facebook Nutzer wirklich vor Ort waren. Ziel war es, unbekannte Ecken von Kapstadt an potenzielle Touristen zu verraten und somit das Interesse an Kapstadt als Touristenmagnet weiter zu steigern.

Und wie funktionierte die Kampagne? Ganz einfach, die Teilnehmer sendeten ihr Facebook Profil an Cape Town Tourism und diese posteten dann im Namen der Teilnehmer Urlaubsbilder und Videos aus Kapstadt. Die Kampagne erreichte durchaus ihr Ziel. Mehr als 350.000 Menschen nahmen teil, der Tafelberg hatte die höchste Rate an Besuchern seit 83 Jahren und die Anzahl der Touristen in Kapstadt stieg in Folge um 4%.

Insgesamt stellt das Internet bereits eine zentrale Bedeutung für die Tourismusbranche dar. Von der Inspiration durch einen Facebook-Post, über Buchungswebsiten bis hin zu aufmerksamkeitserregenden Kampagnen. Die Zukunft liegt im Internet. Laut bitkom.org bietet Virtual Reality ein großes Potenzial. Mit der VR-Brille zukünftig ein 360° Panoramablick auf das Reiseziel oder ein virtueller Rundgang durchs Hotel? Welchen Urlauber würde das nicht ansprechen?

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Verschwörungstheorien – Gefangen im Netz?

 Von der Religion zum Verschwörungsglaube

Die Frage nach der wahren Beschaffenheit der Welt und was wirklich in ihr vorgeht, wer unsere Geschicke bestimmt und uns leitet, sowie woraus das Böse entsteht hat die Menschen schon seit jeher beschäftigt.

In alter Zeit kamen religiöse Vorstellungen auf, um eben diese Grundfragen der Existenz zu klären, das eigene Leben und das Böse auf der Welt erträglicher zu machen und die Hoffnung auf ein besseres Leben, zumindest im Jenseits, nicht erlischen zu lassen. Grundsätzlich verbindet diese Theorien also meist der Glaube an eine (oder mehrere) allwissende, omnipotente metaphysische Wesenheit(en), sowie ein Gegenstück, dass das Böse personifiziert und somit greifbar macht. Sie schaffen für den Glaubenden eine neue, tröstliche Perspektive auf das Leben.

Was verbindet nun also den Glaube an die Religion mit dem Glauben an Verschwörungen ?

Wie auch bei der Religion zählt zu ihren Charakteristika die simple Einteilung der Welt in gut und böse, die eigene „Glaubensgruppe“ von anderen abzuheben, sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, das Böse greifbar zu machen und in gewisser Weise die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben. Gleich ob es nun die Bilderberger, Aliens, Reptiloide, Nazis im inneren der Erde oder das CIA sind, die dem Bösen ein Gesicht geben.

Verschwörungstheorien in den Medien

Was mit der Erfindung des Buchdrucks seinen Anfang nahm („Hexenhammer„), hat sich bis zum heutigen Tage immer weiter ausgedehnt.

Das Internet bietet für Jedermann eine Plattform um auch mit den obskursten Theorien eine Bandbreite von Zuhörern zu erreichen und seine Sicht der Dinge als Wahrheit zu verkaufen. Die entscheidende Rolle spielt hierbei die „Wahrheitsfrage“, die in den Medien und vor Allem im Netz auf zigtausende Weisen konträr beantwortet und ausgelegt wird.

Medien konstruieren eine eigene Version der Wahrheit und seit die Tageszeitung nicht mehr als einziges Medium ihre Version der Wahrheit feilbietet, sondern im Netz zu jeder Frage tausende Antworten zu finden sind, ist die Verwirrung unter den Menschen vorprogrammiert.

Die „Vertrauenskrise“

Das erklärt, warum die „Medienverschwörung“ oftmals ein „zentrales und notwendiges Strukturmerkmal“ von vielen modernen Verschwörungstheorien ist. Nachrichten werden beobachtet („Beobachtung des Beobachters“) und zu eigenen Zwecken, zur Produktion alternativer Wahrheiten genutzt.

„Die Ablösung der Face-to-face-Kommunikation durch Schrift und insbesondere durch den Buchdruck, so Niklas Luhmann, erzwang erstmalig die Unterscheidung von Information und deren Mitteilung – mit der Folge, dass der Mitteilung seither misstraut wird. Denn seit man der Mitteilung nicht mehr direkt (am Gesicht des Gegenübers) ablesen kann, was es mit ihr auf sich hat, verstärkt sich der Verdacht, dass die Informationsseite anderen Motiven folgt, als sie glauben machen will.“

 http://www.bpb.de/apuz/231313/medien-als-gegenstand-von-verschwoerungstheorien?p=all

Nach seiner Ansicht liegt die Schuld also beim Medium als Kommunikationsform, das es unmöglich wäre medial und transparent über die eigene Transparenz zu berichten.

Hinzu kommt, dass für viele Menschen das Scrollen über ihre Facebook- Pinnwand oder anderer sozialer Netze, das Ansehen der Nachrichten oder das Lesen der Zeitung ersetzt hat.

 

Nun werden durch das breitgefächerte und weit verfügbare Quellenangebot im Netz viele verschiedene Sichtweisen und Standpunkte vertreten, womit theoretisch ein fundiertes und differenziertes Weltbild beim Rezipienten entstehen könnte. Die Realität sieht jedoch meist anders aus.

Durch den Effekt der „Filterbubble„, der von dem Internetaktivisten Eli Pariser eingeführt wurde, kreieren soziale Netzwerke und Datenriesen á la Google für den Nutzer „Parallelwelten“, wo dieser anhand von Algorithmen, basierend auf seinem Nutzungsverhalten nur noch Nachrichten angezeigt bekommt, die seinen Vorlieben entsprechen. Der eigene Standpunkt, der in heutiger Zeit  für viele Menschen zu einem Teil ihrer „Identität“ geworden ist, wird immer weiter gefestigt.

http://www.foerderland.de/uploads/pics/filterbubble2_7628.jpg

Der Verlust der Vertrauens in journalistische Berichterstattung, weitgehende mediale Inkompetenz unter den Nutzern, unüberschaubare unzählige Quellen, der Filtereffekt im Netz und unsere eigene Persönlichkeit als Filter, all das lässt das Internet als eine Art „Katalysator“ für Verschwörungstheorien wirken.

Hinzu kommt eine zunehmende Unzufriedenheit und Unsicherheit in der Bevölkerung, in der Verschwörungsglaube den Platz der Religion übernimmt. Ebenso wie die Religion lenken sie von den „eigentlichen“ Problemen, die öfter kritisch hinterfragt werden sollten, ab.

Der Mediziner Thomas Grüter warnt vor einer Psychiatrisierung der Anhänger von solchen Theorien, viel mehr sollte solches Verhalten genau analysiert werden, da sie oftmals gesellschaftliche Prozesse und Verwerfungen zwischen Gruppen innerhalb dieser aufzeigen.

Es wäre auch schließlich nicht das erste Mal, dass eine zunächst abstrus klingende Verschwörungstheorie sich im Nachhinein als wahr entpuppte. ( „Massenüberwachung durch die NSA“ )

Denn welche Wahrheit ist nicht konstruierte Realität ?

 

 

Jodel – Das Erfolgsgeheimnis um die Studenten-App

Was früher noch an Klowände gekritzelt wurde, verbreitet sich heute wie ein Lauffeuer über die Smartphones der Studenten. Die App Jodel sammelt den Trash-Talk des Campus und verbreitet Nachrichten und Bilder an alle Nutzer im Umkreis von 10 km. Das Raffinierte daran?
Völlige Anonymität.

 

Egal, ob man grade im Bus, im Hörsaal oder einfach zu Hause auf der Toilette sitzt: Gejodelt wird eigentlich überall. Über alles. Sei es die #gadse, die aus dem Fenster schaut oder der Professor, der im #audimax fast alle zum Einschlafen bringt. Wer jodelt, der möchte sich seinen Mitmenschen mitteilen. Ungeachtet dessen, ob es sich dabei um mehr oder weniger Geistreiches handelt. Und wer mit seinen rhetorischen Künsten überzeugt, wird belohnt:
Je „lauter“ ein Jodel ist, also je mehr Upvotes er erhält, desto mehr Karmapunkte gibt es. Und je mehr man sammelt, desto besser fühlt man sich. Ob sich dieses Karma auch im realen Leben widerspiegelt, ist jedoch fraglich.
Aber über Karma spricht man nicht- internes Jodelgesetz!

Jodel ist wie Twitter,nur bunt 

Die kostenlose iOS- und Android-App benötigt keine Registrierung oder ähnliches. Das Prinzip ist so simpel, dass es fast schon genial ist. Man muss sich nicht verstellen oder selbst inszenieren. Authentizität ist gefragt.
Je hemmungsloser, offener und ehrlicher desto besser. Trotzdem oder gerade deshalb gibt es auf Jodel Moderatoren, die Inhalte prüfen und zur Not fragwürdige Posts löschen.
Längst sind auch die großen sozialen Netzwerke auf die App aufmerksam geworden und auf Facebook erfreuen sich die besten Jodel Sprüche großer Beliebtheit.
Wer auf Jodel unterwegs ist, wird schnell feststellen, dass hinter den sarkastischen und schamlosen Sprüchen und Kommentaren eine große Gemeinschaft steckt, die im Zweifel zusammenhält.
So wie bei dem fast schon legendären Münchner Jodel, bei dem ein Student von seiner Freundin anscheinend betrogen wurde und die ganze Jodel-Community wie ein Fels in der Brandung hinter dem armen Kerl stand und ihn mit weit über 2000 Kommentaren unterstütze.

Jodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Anonymität nicht auch ausgenutzt werden kann. Schließlich weiß man nicht, wer sich hinter welchen Jodel versteckt und am Ende gibt man womöglich noch seinem eigenen Partner Trennungstipps.

Jodel bietet jedem die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, ohne dass man mit ernsthaften Folgen rechnen muss. Es vernetzt die Menschen und ist an erster Stelle Unterhaltungsmedium. Darüber hinaus bietet es sicherlich Forschungsansätze bezüglich Anonymität und Selbstdarstellung im Netz.
Deshalb stehen die Zukunftschancen nicht schlecht, dass diese App uns noch ein wenig begleiten und unterhalten wird.

 

Bildquellen:

https://lh3.googleusercontent.com/zfY0kgT6Iy4G7WiKcIM9sVyOfD3P6riAXKOniVDjrqTh5zzmx3IkuPnIW8fgRSIO5Jg=w300

http://www.jetzt.de/jodel/muenchner-jodel-freundin-geht-fremd

Memes – Was steckt hinter dem Internetphänomen?

Nahezu jeder hat schon mal von ihnen gehört, sie selbst verschickt oder ist zumindest auf einer der heutzutage zahllosen Social Media Websites über sie gestolpert – Memes. Doch was verbirgt sich hinter den kleinen Bildern, die mittlerweile ein fester Bestandteil der sozialen Medien und unserer Kommunikation sind?

Was sind Memes?

Bevor man sich näher mit dem Thema auseinandersetzten kann, muss zunächst geklärt werden, worum es sich bei Memes überhaupt handelt. Der Begriff an sich stammt von dem griechischen Wort „mimema„, was „etwas Nachgeahmtes“ bedeutet. Autor Patrick Davison definiert ein Meme, als „piece of culture, typically a joke, which gains influence through online transmission„. Es kann sich also eigentlich um alles handeln, was sich viral im Netz verbreitet, doch üblicherweise sind es Videos, GIFs oder Bilder. Der aktuelle Trend sind Memes in Form von Bildern, die darauf ausgelegt sind, Menschen zu unterhalten und sie zum Lachen zu bringen.

Nun stellt sich die Frage, waeshalb sich Memes solch einer großen Popularität erfreuen. Der Hype um die Bilder begründet sich darin, dass sie eine einfache und schnelle Möglichkeit bieten um Leute zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln zu bringen, ohne dass man sich einen langen Text durchlesen oder sich für eine längere Zeit mit einer Sache auseinandersetzen muss. Denn alles, was man braucht, um den Witz zu verstehen, ist auf den ersten Blick erkennbar. Des Weiteren gibt es für nahezu jede Situation ein passendes Meme, weshalb es so verlockend ist, sie in Chats einzubauen oder mit anderen Personen zu teilen.

Forever Alone, Philosoraptor & Bad Luck Brian – Was ist das ?

Die Zahlen der im Internet herumschwirrenden Memes steigt immer weiter an; einige sind sogar so beliebt, dass sie einen Namen bekommen haben. Ob „Forever Alone“, „Bad Luck Brian“ oder „Philosoraptor„; die Liste der mittlerweile namentlich bekannten Memes ist lang. Wer wissen möchte, welches Meme sich hinter welchem Namen versteckt, kann dies ganz leicht auf der Website http://knowyourmeme.com/  herausfinden.

Bad Luck Brian

„Forever Alone“

 

Wie es in Zukunft mit Memes weitergehen wird, und wie lange der Hype um sie noch andauern wird, kann niemand genau sagen. Doch ich denke, dass sie uns noch eine ganze Weile begleiten und uns den ein oder anderen Lacher schenken werden.

 

Quellen:

https://www.collinsdictionary.com/de/worterbuch/englisch/meme

http://www.bento.de/gadgets/memes-erklaert-wie-sie-unsere-kommunikation-veraendern-713560/

The History of Internet Memes

http://www.veryinteractive.net/content/4-library/25-the-language-of-internet-memes/davison-thelanguageofinternetmemes.pdf

 

 

In und gesund – Wie Medien das Geschäft mit den „grünen“ Lebensmitteln boomen lassen

Sätze wie „Ich hätte gerne einen Soja Latte“ oder „Welche vegetarische Alternative bieten Sie an?“ sind keine Seltenheit mehr. Neuerdings scheint das Supermarkt-Regal fast schon tapeziert mit den Hinweisen „vegan“ oder „vegetarisch“, in einigen Haushalten sieht es im Kühlschrank ähnlich aus.

Eine Hochkonjunktur dieser Produkte zeichnet sich deutlich ab. Plötzlich bietet jeder Supermarkt, jedes Restaurant und jedes Café solche Alternativen an – wer da nicht gleich umdenkt und das Konzept umstrukturiert, verliert leicht Kunden.
Auch in allen möglichen Medien, ob regionales Nachrichtenblatt, Tageszeitung, Fernseh-Talkshows oder beispielsweise Instagram: Das Thema ist allgegenwärtig und jeder will darüber berichten. Dies macht die ganze Sache sehr interessant für den Forschungsbereich der Medienwirkung.

Ist der ganze Trubel um den Veganismus und Vegetarismus tatsächlich lediglich einer allgemeinen Lebensumstellung geschuldet? Wie gehen eigentlich die Medien mit diesem Hype um und welche Rolle spielen sie dabei?

Es ist nicht zu übersehen, dass der Trend ohne Fleisch bzw. gar ohne tierische Produkte zu leben, immer und immer mehr zunimmt. Der Vegetarierbund (VEBU) beziffert die Zahl der ohne Fleisch lebenden Menschen in Deutschland auf rund 7,8 Millionen, also 10% der Bevölkerung, ca. 900.000, das heißt 1,1%, sind vegan – weltweit wird diese Gruppierung auf 1 Milliarde geschätzt.
Dementsprechend stieg der Umsatz mit Fleischersatzprodukten und pflanzlichen Brotaufstrichen laut statista von 155,6 Millionen Euro im Jahre 2012 auf 310,7 Millionen Euro im letzten Jahr.

“Der Trend ins Vegetarische ist unaufhaltsam. Vielleicht isst in 100 Jahren kein Mensch mehr Fleisch” | Helmut Maucher, ehemaliger Generaldirektor von Nestlé

Sieht man sich die Zahlen der Berichterstattung im deutschen Printbereich zu dieser alternativen Ernährung an, so ist ein deutlicher Anstieg innerhalb der letzten zehn Jahre zu vermerken. Obwohl die Anzahl der Veganer deutlich geringer ist, halten sie in Sachen Presse gut mit den Vegetariern mit, stellenweise gibt es über sie sogar mehr Artikel.

Aber auch vor der Buchhandlung macht der Trend nicht Halt. Die Zahl der neuveröffentlichten deutschsprachigen Kochbüchern in beiden Bereichen hat sich innerhalb von fünf Jahren verzehnfacht: Gab es 2012 lediglich 21 Neuveröffentlichungen, sind es 2016 ganze 211 Bücher.

fullsizerenderEine Trendentwicklung ist auch in sozialen Netzwerken zu bemerken. Überall gibt es „Foodpics“ von Sportlern, Models und Foodbloggern mit den Hashtags #vegan (rund 33.600.000 Treffer) und #vegetarian (rund 10.900.000 Beiträge), oftmals in Verbindung mit #healthy. Diesbezüglich hat sich schon so etwas wie eine eigene Community gebildet, viele wollen einfach nur „dazugehören“, egal ob man von der Ernährungsweise im ethischen oder ökologischen Sinne überzeugt ist.

 

Führen wir nun also die Fakten zur klar zu erkennenden Wende in unserer Gesellschaft und die zunehmende Aufmerksamkeitsentwicklung in allen möglichen Medien zusammen: Es ist eindeutig ein Hype entstanden. Hierbei lässt sich eine Hebelwirkung durch die mediale Darstellung vermuten, die die Entwicklung immens begünstigt. Dies liegt daran, dass das Thema Vegetarismus und Veganismus nahezu unumgänglich geworden ist und es durch die Allgegenwärtgkeit in den Medien der breiten Masse ins Bewusstsein gerufen wird. Außerdem vermitteln vor allem die Online-Medien wie Instagram dem Verbraucher: Wenn da „vegetarisch“ oder sogar „vegan“ draufsteht, dann MUSS es ja gesund sein. Oder?


Bildquelle: www.instagram.com

 

Aus dem Freibad in die ganze Welt – Die virale Erfolgsgeschichte der Trendsportart HEADIS

Mit dem Kopf und einem speziellen Ball, kombiniert mit einer Tischtennisplatte und ganz viel Lebensfreude – so spielt man HEADIS. Die Erfindung war 2006 nur eine Notlösung, da der Fußballplatz belegt war. Heute gibt es ein einheitliches Regelwerk, eine deutschlandweite Turnierserie und insgesamt 500 aktive Turnierspieler – Tendenz steigend.

Nach dem ersten HEADIS Auftritt bei „Schlag den Raab“ in 2008 nahmen die Anfragen stetig zu. Im selben Jahr startete auch die Turnierreihe (2009 fand übrigens das erste Turnier in Trier statt).

Mit wachsender Community wuchs auch die Professionalität.

Mittlerweile beschäftigt Erfinder René Wegner fünf festangestellte Mitarbeiter bei der 2012 gegründeten HEADIS Trendsport UG, ein Start-Up, das noch vor zwei Jahren bei der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ durchgefallen ist. „Für Frauen, Kinder, ältere Menschen ungeeignet“, hieß es von den Juroren der Gründer-Show.
Doch auch schlechte Presse steigert den Bekanntheitsgrad, dank der PR Wirkung der Show entwickelt sich HEADIS immer mehr zum Breitensport. Laut Wegner gibt es weltweit über 50.000 HEADIS -Spieler, diesen Wert skizziert der Erfinder „anhand der verkauften Bälle“.

Auch der Sponsoringwert der „Marke“ HEADIS stieg mit zunehmender Bekanntheit.

So fand „Headi Potter“, wie Wegner in der HEADIS Szene bekannt ist, in diesem Jahr einen Hauptsponsor für die Turnierserie, der laut den Sportbusiness-Experten von „Nielsen Sports“ im Millionen-Bereich liegt.

Kein Wunder, denn allein 2016 haben über 10.000 Sportbegeisterte der HEADIS-Facebook-Seite den blauen Daumen gegeben. Hatte die Facebook-Seite am 31.12.2015 lediglich 6.628 Likes, so hat sich die Zahl bis heute, nach knapp einem Jahr, mit 17.225 Gefällt-mir-Angaben mehr als verdoppelt. Seit der WM 2015 hat die HEADIS-Crew eine neue Video-Reihe, mit den 10 besten Ballwechseln eines jeden Turniers, ins Leben gerufen.

Allein in diesem Jahr wurden die Videos mit dem spannenden „Rumgeköppe“ über 290 Millionen Mal abgerufen.


Mit den „HEADIS Top 10 Plays“ wurden die spektakulären Ballwechsel, die bis dahin nur der Headis-Szene und einem kleinen Zuschauerkreis vorbehalten waren, der breiten Masse zugänglich. Von 9gag, über Welt Sport und die The LAD Bible, der beste Ballwechsel vom  HEADIS Masters 2016 ging um die Welt. Selbst Skeptikern wird beim Anschauen des Ballwechsels von „Headsinfarkt“ und „Sniper Schorsch“ klar, dass HEADIS eine anspruchsvolle und ernstzunehmende Sportart ist. Wie man jedoch schon an den Spielernamen sieht, zu ernst wollen die Kopfballathleten sich nicht nehmen.

Bei allem Ehrgeiz steht der Spaß an erster Stelle.

Kaum verwunderlich, dass es auf den Turnieren noch heute aussieht als wäre man auf einer studentischen Spaßveranstaltung gelandet. Denn obwohl HEADIS mittlerweile in Europa, der dominikanischen Republik, den USA und China gespielt wird, so ist es genau dieses „HEADIS-Lebensgefühl“ das den Sport ausmacht.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten: Ist man einmal Teil dieses Sports und dieser Community, dann lässt sie einen so schnell nicht mehr los!

 

Quellen: HEADIS Trendsports UG
www.welt.de/sport/trendsport/article158668045/Dieser-Sport-ist-in-der-Hoehle-der-Loewen-durchgefallen.html

ALLES sehen, ALLES teilen, ALLES wissen – das nun auch in Echtzeit

“Facebook Live”, dass wird neuen Schwung und noch mehr Leben auf die blau-weißen, virtuellen Seiten bringen, verspricht sich Gründer Mark Zuckerberg von seiner neuen App. Mit dieser können Mitglieder der Onlinecommunity mit ihrem Smartphone einen Livestream teilen und auch für die Nachwelt festhalten.
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Facebook ist nicht nur ein Konzerngigant der Neuzeit, nein das Netzwerk hat sich mittlerweile auch stark in das soziale Gefüge unserer Gesellschaft eingewebt. Dies zeigt sich unter Anderem in sofern, dass 1.788 Millionen Menschen täglich die Seite weltweit aufsuchen und davon sind 21 Millionen Deutsche. Je mehr treue “User” existieren, desto stärker muss sich der Betreiber der Website Regularien überlegen, damit die Sicherheit für den Nutzer weiterhin gewährleistet werden kann (sofern man den momentanen Zustand auf den Seiten als sicher bezeichnen darf).

Stillstand darf sich jedoch niemand erlauben.Den kontinuierlich wachsenden Markt könnte man schon fast mit Darwins “Survival of the Fittest“ beschreiben, denn nur die Starken und die die sich stets neu erfinden, können im “Socialmediajungle” überleben.

Doch was es für Konsequenzen nach sich ziehen kann, wenn die 1,04Milliarden täglichen Nutzer 24/7 die Möglichkeit haben, ungefiltert aus ihrem Leben in Echtzeit in das World Wide Web zu streamen, zeigte sich nicht zuletzt durch den Vorfall am 13.06.2016. Dort wurden die, die zur rechten Zeit, den rechten Klick getätigt hatten, Teil eines absurden Szenarios, welches sich im Pariser Vorort Magnanville abspielte.

Der Täter namens Abballa filmte sich mit seinem Handy, nachdem er in die Wohnung eines Polizisten eingedrungen war und den Polizisten sowie seine Frau ermordet hatte. Die Frage, was er nur jetzt mit dem Sohn anstellen solle, fragte er sein Publikum, welches dank live Übertragung Teil des schrecklichen Geschehens wurde.

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Natürlich wurde das Video mittlerweile gelöscht und noch mehr Mitarbeiter darauf angesetzt die Lifestreams zu kontrollieren. Dennoch bleibt es weiterhin unmöglich jedes Foto, jeden Kommentar und nun auch noch jeden Stream so zu filtern, dass es nicht noch einmal zu so einem Vorfall kommen kann.

Facebook promotet die neue Applikation der Website stets weiter und investiert in Werbepartner, die die Erweiterung des Mediums der breiten Massen schmackhaft machen sollen.

Ob wir bald dem alten Klassenkameraden live bei seinem Dinner am Strand von Brisbane, der Cousine dritten Grades bei ihrem Bootsausflug in der Karibik oder dem alten Chef bei seinem Familien Picknick im Harz zugucken dürfen, wird sich wohl mit der Zeit zeigen.Ob man das wirklich braucht und möchte, ist eine andere Frage.

Zu hoffen ist nur, dass Attentäter wie Abballa durch “Facebook Live” keine neue Bühne für ihre kriminellen und brutalen Machenschaften gefunden haben.

 

Diona Bathily

 

Quellen

http://allfacebook.de/toll/facebook-nutzerzahlen-2016

http://allfacebook.de/zahlen_fakten/erstmals-ganz-offiziell-facebook-nutzerzahlen-fuer-deutschland

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-livevideo-von-anschlag-in-frankreich-machtlos-gegen-gewalt-a-1097727.html

http://www.rp-online.de/digitales/smartphones/streaming-funktion-facebook-live-fuer-alle-user-freigeschaltet-aid-1.5883980

http://pixel.nymag.com/imgs/daily/following/2016/04/06/06-facebook-live-2.w600.h315.2x.jpg

http://behindthelenscap.nl/wp-content/uploads/2016/06/facebook-live-logo2-1920.jpg

Tierische Instagram Stars

Heutzutage werden durch das Internet täglich neue Stars geboren. Doch jetzt werden nicht nur Menschen zum Star, auch unsere Haustiere erreichen eine nie erwartete Popularitätsrate durch soziale Netzwerke wie Instagram.

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Täglich laden Tierbesitzer Millionen Fotos von ihren Schätzen auf Instagram hoch: Beliebteste Haustiere sind hierbei unangefochten Katzen und Hunde. Mit dem Hashtag #instacat oder #petstagram werden die Fotos mit einer enormen Geschwindigkeit unter eine breite Masse von Menschen gebracht. Besitzer erstellen mittlerweile immer häufiger eigene Accounts für ihre Tiere auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter oder Facebook.

Heute haben sich wahre Internetstars entwickelt. Allen voran wurde der amerikanische Katzen-Instagram-Star Sam (Instagram: samhaseyebrows) zu einer Berühmtheit am tierischen Starhimmel. Gegründet wurde der Instagramaccount im November 2012, neun Monate nachdem die Besitzer Sam bei sich aufgenommen haben. Heute kann der Kater eine Abonnentenzahl von über 186.000 vorweisen. Sein unverkennbares Markenzeichen: Seine Augenbrauen. Diese an menschliche Augenbrauen erinnernde Fellmusterung macht Sam zu einem Star, einem Star mit dem sich Geld verdienen lässt. Mittlerweile wird er nicht mehr nur von seinen Besitzern über Instagram vermarktet, sondern  auch über einen eigenen Twitter,- und Facebookaccount.

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Über seine Webseite http://www.samhaseyebrows.nyc/ werden Fanartikel wie T-Shirts vertrieben. Seine Besitzer investieren diese Erlöse zu einem guten Zweck, sie spenden Teile des Geldes an ein Tierschutzorganisation in Brooklyn.

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Das man mit seinen Haustieren spielend leicht Geld verdienen kann, zeigt auch das wohl bekannteste Beispiel von Grumpy Cat. Die immer „grumpy“ schauende Katze wurde während der letzten paar Jahre zu einem wahren Internetstar. Heute hat Grumpycat über 1,2 Millionen Abonnenten auf Instagram und eine eigene Wachsfigur im Madame Tussauds. Die Besitzer sind mittlerweile Multimillionäre.

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Bildquellen:

http://meowquarterly.com/wp-content/uploads/2015/04/SamHasEyebrows-52.jpg

https://www.instagram.com/realgrumpycat/

https://www.instagram.com/samhaseyebrows/?hl=de

http://samhaseyebrows.spreadshirt.com/customize/noCache/1

Facebook- Gründer Mark Zuckerberg kommt nach Berlin

Mark Zuckerberg der Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von Facebook Inc. will nach Berlin kommen.

 

In einem Post auf seiner eigenen Facebook- Seite verkündete er am 24. Januar 2016:

Zuckerbergs Facebook- Post

 

„I’m traveling to Europe again next month!
I’ll start my trip in Barcelona for Mobile World Congress, where I’ll be talking with Jessi Hempel about Internet.org and our plans to use solar-powered planes, satellites and lasers to connect the world.

After that I’ll travel to Berlin for a Townhall Q&A in one of my favorite cities in the world. More than 27 million people use Facebook in Germany, and it’s inspiring to serve a country that in my lifetime showed the power of community to tear down walls.“

 

Mit Zuckerbergs angekündigten Besuch in Berlin können wir Ende Februar bis Anfang März rechnen. Das genaue Datum und weitere Details sind bislang noch unklar, sollen aber mit dem Näherrücken des Termins bekannt gegeben werden. Zuckerbergs letzter öffentlicher Besuch in Berlin war 2013.

Es wird ein sogenanntes „Townhall- Meeting“ stattfinden. Interessenten können sich hier registrieren und werden dann ausgewählt, um dem Gründer persönlich ihre Fragen zu stellen. Laut Bild war es bei vorherigen Fragerunden außerdem möglich, Fragen auf Facebook zu posten und die Veranstaltung live im Netz mitzuverfolgen.  Das letzte sogenannte „Townhall- Meeting“ fand im Oktober 2015 in Indien, Neu- Delhi statt.

Kritische Fragen und Beiträge werden in dieser öffentlichen Fragerunde nicht ausbleiben, denn nicht zuletzt hatte das Unternehmen in Deutschland mit viel Kritik zu kämpfen. Laut dem Spiegel- Online Artikel  vom 07. September 2015 gab es mehrere Debatten in denen von Facebook Inc verlangt wurde, dass gegen Hasskommentare sowie eindeutig rassistische Beiträge strenger vorgegangen werden muss. Die sich verschärfende Flüchtlingssituation hat diese Forderungen weiter verstärkt. Justizminister Heiko Maas, sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel sprachen sich bereits für ein konsequenteres Vorgehen gegen solche Hassbotschaften aus.

Am 15. Januar diesen Jahres berichtete Spiegel- Online in einem weiteren Beitrag, dass Facebook endlich auf die Forderungen der Kritiker eingegangen ist. Zukünftig sollen Facebook– Inhalte von Mitarbeitern der Bertelsmann-Tochter Arvato direkt in Berlin überprüft werden.

Ob dieses Mitarbeiterteam in Höhe einer dreistelligen Zahl allerdings den Inhalten von über 27 Millionen Nutzern in Deutschland gerecht werden kann, bleibt offen.

Das Onlinemagazin gründerszene vermutet, dass hinter der geplanten Reise eine weitere Strategie der Imagepflege in Europa steckt. Erst vorherige Woche schrieb meedia.de von Cheryl Sandbergs (COO von Facebook) Besuch in Berlin, bei dem sie das neue Projekt Initiative für Online-Zivilcourage vorstellte. Eine Initiative gegen den vermehrten Online- Hass. 

Imagepflege hin oder her, der anstehende Besuch von Mark Zuckerberg wird sicherlich für viel mediale Aufmerksamkeit sorgen. Ob diese ein positives oder negatives Licht auf Facebook wirft, wird sich beim „Townhall- Meeting“ zeigen.

Kennt ihr diesen Hans Entertainment Moment?

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Über diesen Mann scheiden sich die Geister: der 21 – jährige Hans Entertainment, bürgerlich Christopher Hans aus dem badischen Kenzingen bei Freiburg, lässt seine mittlerweile mehr als 410.000 Anhänger mit kurzen, selbstgedrehten Videos auf seiner Facebookseite an seinem Leben teilhaben. Egal ob beim Zigarettenrauchen, beim Kaffeetrinken, beim Frisör, am Bahnhof – bei diesen „Hans Entertainment Momenten“ ruft das Onlinephänomen ganz klar dazu auf, sein Leben jederzeit zu genießen.

Den Ursprung seiner Karriere sieht Hans in seiner puren Langeweile, so drehte er seine Videos anfangs nur, um „etwas zu tun was seinem Leben einen Sinn gibt“.  Mit seiner Figur Hans Entertainment beendete Christopher Hans ein dunkles Kapitel seines Lebens, welches von Salafismus und Rechtsradikalismus geprägt war.

Finden nun viele vor allem sein optisches Erscheinungsbild, schließlich bringt der konvertierte Muslim stattliche 200kg auf die Waage und legt sehr viel wert auf seine blonde Haartolle, nicht sehr ansprechend, so haben seine inhaltslosen Clips vor allem bei der jüngeren Generation Kultstatus erreicht. Diese eröffnet er stets mit den Worten „Kennt ihr diesen Hans Entertainment Moment, wenn..?“ und beendet sie mit seinen typischen Worten „so true“, „so mother****ng goddamn true“ und „Amenakoi“ (vom türkischen „Amina Koyim“) – außer freitags, dann ruft er sein Publikum mit den Worten „Hoch die Hände Wochenende!“ zu einem Wochenende voller „Eskalation“ auf.

Mittlerweile kann man sogar mit Hans zusammen „eskalieren“: der Netz- Star wird nämlich beinahe wöchentlich in Disco- Deutschland für Veranstaltungen gebucht, wo er unter anderem seine Top100 Single „Hoch die Hände Wochenende“  zum Besten gibt.

Neben der Musik vertreibt Hans im „So true“- Onlineshop auch seine eigenen Fanartikel und auch privat läuft es für Christopher Hans rund: seit einigen Wochen ist er mit seiner ersten Freundin Bibi zusammen.

Den enormen Erfolg des Badeners Social- Media- Phänomens erklärt sich Professor Thomas Kniepe vom Lehrstuhl der Computervermittelten Kommunikation der Universität Passau vor allem mit der „hohe[n] Frequenz (mehrere Beiträge pro Tag)“ und der „sehr visuelle[n] Inhalte (hauptsächlich Videos)“ seiner Posts. Desweiteren kommen ihm sein „schockierendes Aussehen, die kumpelhafte Zuschaueransprache, das einheitliche Erscheinungsbild sowie seine wiederkehrende Sprache“ zugute (Quelle: BILD).

Doch nicht nur die jüngere Zielgruppe ist von Hans begeistert, mittlerweile ist er sogar bei unserer Nationalelf bekannt. Mats Hummels postete zusammen mit Lukas Podolski und Max Kruse folgendes Video, das an die des Entertainers angelegt ist:

https://www.youtube.com/watch?v=zHBwIY7CHJA


 

Weitere Quellen: