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Emojis: Wie kleine Bilder unsere virtuelle Kommunikation verändern

Viele kennen sie: Sie tauchen in fast jeder virtuellen Kurznachricht auf, sind überall im Internet verbreitet und werden schon auf T-Shirts, Taschen etc. gedruckt. Woher stammen diese kleinen Bilder und welchen Einfluss haben diese auf unsere Kommunikation via Smartphone, Tablet etc. im 21. Jahrhundert?

Wortwörtlich übersetzt steht der Emoji für „Bilderbuchstabe“ und wurde von dem japanischen Entwickler Shigetaka Kurita 1998 auf den Markt gebracht. Der japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo versuchte damit, eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. Da zu diesem Zeitpunkt die sogenannten „Emoticons“, bestehend aus Punkt, Komma und Strich, großen Anklang fanden, erlangten die Emojis erst durch neuere Technik und der Aufnahme in den Unicode 6.0 2010 eine große Reichweite. Diese konnten die kleinen Bilder, bestehend aus 12×12 Pixeln, erstmals einfach an Personen bringen.

Emojis

Emojis bilden 2016 so ziemlich alles ab, was sich ein Menschenverstand vorstellen kann. Von normalen Gesichtsausdrücken wie Angst und Freude, verschiedensten Tieren wie Schildkröten bis hin zu allen erdenklichen Transportmitteln. Man findet für Situationen, über welche man sich virtuell unterhalten möchte, ganz einfach Bilder. Anstatt ein Gefühl umschreiben zu müssen, wählt man eines der vorgegebenen Gesichter, die in den meisten Fällen für den Empfänger deutlich zu verstehen sind. Versucht man zum Beispiel jemandem zu erklären, dass man mit dem Flugzeug nach Australien fliegt, könnten ein Flugzeug, ein Pfeil und eine australische Flagge ausreichen, um diese Botschaft zu übermitteln, ohne auch nur ein Wort schreiben zu müssen.

Und somit kommt es, dass auf virtueller Ebene immer weniger Wörter selbst eingetippt werden müssen. Apples iOS Dienst unterstützt diesen Wandel mit dem sogenannten „Quicktype- Programm“. Dieses schlägt mittlerweile nicht immer nur drei Wörter, die in den Kontext passen, vor, sondern teilweise auch ein bestimmtes Emoji als Ersatz für dieses eine Wort. Diese Simplizität verleitet einen dazu, Wörter durch Emojis auszutauschen.

Ob jedem diese Entwicklung gefällt? Unbestritten ist der Fakt, dass die Bilder sich einer großer Beliebtheit erfreuen. T-Shirts und Taschen werden mit diesen bedruckt, in Großbritannien wurde 2015 der „Tränen-der-Freude“- Emoji zum Wort des Jahres gewählt. Kurita selbst kann den Hype, welcher über seine Idee hereingebrochen ist, nicht ganz nachvollziehen. Fasziniert ist er mit dem Gedanken, welche Emojis auf gleicher Weise verwendet werden, aber auch welche aufgrund der geografischen Lage anders war- und aufgenommen werden.emoji-2

 

 

Emojis haben die virtuelle Kommunikation auf ein neues Level gehoben, welches dem Menschen ermöglicht, einem Gespräch mehr Tiefe aufgrund von verschiedenen Bilder zu verleihen, sei dies ein Gefühlszustand, ein Gedanke oder eine Situation. Dass dabei das reine Wort teilweise immer mehr zu kurz kommt, muss damit wohl in Kauf genommen werden.

Die Kommunikation auf virtueller Ebene wird sich immer mit ihrer Technik fortentwickeln, ganz egal ob man ganze Sätze eintippt oder das Wort Liebe durch ein rotes Herz ersetzt.

 

 

Quellen:

http://www.zeit.de/2015/19/emojis-smartphone-technik-kommunikation/komplettansicht

http://www.zeit.de/digital/internet/2014-02/emoticons-gesichter-gehirn

http://www.theverge.com/2013/3/4/3966140/how-emoji-conquered-the-world

http://blogs.wsj.com/japanrealtime/2014/03/26/meet-shigetaka-kurita-the-father-of-emoji/

Bilderquellen:

https://www.quora.com/Where-can-I-find-high-resolution-emoji

http://getemoji.com/

 

„Phubbing“ – Einfluss mobiler Kommunikation

Die Art, wie wir leben, kann durch neue Technologien nachhaltig beeinflusst werden. Das zeigt sich auch beim Mobilfunk: Die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, die Smartphones & Co. bieten, wirken sich auch auf unser Sozialverhalten aus.

Der Umgang miteinander wurde durch die Möglichkeit, beinahe jederzeit und an jedem Ort erreichbar zu sein, stark verändert. Egal ob beruflich oder privat – mobile Technologien machen unsere Kommunikation direkter und erleichtern es uns, mit Menschen in Verbindung zu bleiben. Eine Situation, die jedoch täglich passiert: Man sitzt beim Essen und starrt auf sein Handy. Facebook, Whatsapp-Nachrichten und News aus aller Welt sind wichtiger als der Mensch, der gegenüber sitzt. Dieses Phänomen wird „Phubbing“ genannt, zusammengesetzt aus den Worten „phone“ und „stubbing“ (vor den Kopf stoßen). „Die Leute reden immer noch miteinander, aber völlig selbstverständlich schauen sie zwischendurch auch auf ihre Smartphones“, so die Mannheimer Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Angela Keppler

Sind wir also Smartphone-Junkies? Im Tagesspielgel sagte Phil Reed, Professor für Psychologie an der Swansea University in Wales: „Es ist nicht eindeutig, ob die Leute Smartphone-süchtig sind, obwohl die Existenz der Phantomvibration, wenn wir also irrtümlich denken, dass das Handy vibriert, eine Form der Abhängigkeit nahelegt. Klarer ist hingegen, dass die Leute danach süchtig sind, was das Smartphone kann – Internet, soziale Netzwerke und so weiter.“

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die heute mit Smartphones aufwachsen, ist der Einfluss digitaler Kommunikationsmittel auf das Alltagsverhalten besonders ersichtlich. Langfristige Absprachen sind out, heutzutage verabreden sich Jugendliche eher spontan und auch unverbindlicher: Termine und Treffpunkte werden kurzfristig geändert oder Verabredungen in letzter Minute abgesagt.

Schöne neue Technikwelt vs Apple über alles?

Neue Kommunikationsmöglichkeiten, dutzende Studien, ein Technikhype folgt dem nächsten. Alles zu Gunsten der Endverbraucher? Eine gute Frage. Denn wo es früher „Content is King“ hieß, heißt es heute wohl eher „Verkaufszahlen über Inhalt“. Medienunternehmen wollen überleben und uns jede kleine Neuerung als das Ultimative verkaufen. Apple hat Ende Januar die magische Grenze von 10 Milliarden verkaufter Apps gebrochen. Doch wieviele davon brauchen wir tatsächlich und wer verdient bei einem ausgeklügelten Apfel-Bezahlsystem wirklich, Entwickler oder Anbieter? Immerhin kassiert Apple satte 30 Prozent an jeder App, die für Apple-Produkte verkauft werden. Auch zu dem umstrittenen Abo-Modell, dass künftig für die iPad-Ausgaben der Zeitungen eingeführt werden soll, müssen die Verleger 30 Prozent Gebühr an Apple abtreten.

Aktuell wird wieder viel über die kommenden Apple-Produkte spekuliert, steht doch die nächste Generation iPad kurz vor der Veröffentlichung. Ein neuer Schlag soll das iPhone nano sein. Der kleine Bruder des iPhones. Ein mutiger und gleichzeitig sehr gewagter und logischer Schritt. Längst ist das iPhone kein Eliteprodukt mehr, auch wenn uns die Werbung dies immer wieder suggerieren will. Apple will mehr und mehr versuchen neue Märkte zu erschliessen. Erst die Telekomexklusivität aufgegeben und sich neuen Anbietern geöffnet und nun entprechende Massenprodukte für alle. Sozusagen ein Mini-iPhone aus dem kalifornischen Königspalast. Kann das gutgehen? Wird es, denn egal was Applegründer Jobs anfasst, es wird zum Erfolg. Doch wiederum muss man sich fragen, ob dies aus Konsumentensicht der richtige Weg ist. Applejünger sind nämlich ein ganz eigenes Völkchen. Sie geniessen die Verbindung der Marke zu Kreativität und medialer Professionalität – und genau hier steigt die Angst. Wird die Marke jetzt zur Ramschmarke, Apple für alle? Wenden sich Konsumenten gerade deshalb wieder ab? Die nächsten Pressetermine bzw Verkaufszahlen werden es zeigen. Die Konkurrenz sitzt Apple jedenfalls dicht im Nacken.

Quellen

http://www.apple.com/de/pr/library/2011/01/22appstore.html (15.02.2011)

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/it/0,2828,741127,00.html (15.02.2011)

http://www.macerkopf.de/iphone-nano-gaenzlich-ohne-speicher-streaming-ueber-mobileme-02960.html (15.02.2011)

http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/Apple-geht-minimal-Verleger-ftd-2003012638.html?x=0 (15.02.2011)

http://www.zeit.de/digital/mobil/2011-02/Apple-iPhone-mini-klein (15.02.2011)