Frankreich- Der Bürgermeister Christian Lecler von der Gemeinde Champlan verweigerte einem Roma-Baby die Beerdigung in der Gemeinde.
Das zwei Monate alte Mädchen Maria Francesca starb am 26. Dezember 2014 am plötzlichen Kindstod, in einem Krankenhaus bei Champlan. Der Antrag, den die Familie zur Beerdigung stellte, wurde ohne Begründung von Bürgermeister Lecler abgelehnt. Ablehnungen einer Beerdigung sei laut Bestatter „sehr selten“. Ein Verein zur Unterstützung der Roma bezeichnete Leclers Antargs-Ablehnung als „Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Stigmatisierung“. Später wurde publiziert, dass die Ablehnung daher zu begründen sei, dass es an Platzmangel hersche und man daher Antragsteller bevorzuge die Steuern zahlen. Lecler weißt die Anschuldigungen von sich und erklärt es handele sich um ein Missverständniss. Das Thema führte in Frankreich zu großer Aufruhr.
Handelt es sich nun um ein Missverständniss oder um Fremdenfeindlichkeit?
„Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich dieser Bestattung widersetzt, die ganze Sache wurde aufgebauscht“ erklärte Lecler, nach dem ihm Rassismus vorgeworfen wurde. Er sagt, es könne zu einem Missverständniss zwischen ihm und der Verwaltung der Gemeinde gekommen sein. Es gab zwei Möglickeiten für den Standort der Beerdigung und er habe sein Einverständniss für eine Möglichkeit gegeben. Eine SMS sei möglicherweise falsch verstanden worden. Hierbei wirft sich mir die Frage auf, wieso man solch eine Angelegenheit per SMS klärt. Meiner Meinung nach eine Unmöglichkeit.
Zudem sagte Leclers zu seiner Aussage bezüglicher der Antragsteller die Steuern zahlen, wäre aus dem Zusammenhang gerissen und die Verbindung mit dem Journalisten wäre undeutlich gewesen. Handelt es sich also um einen Journalisten der einen Skandal provozieren möchte? Meiner Meinung nach ein kläglicher Versuch von Lecler sein Image zu retten. Die problematische Situation der Roma in Frankreich ist bekannt und da hätte ihm klar sein müssen eine besondere Sorgfalt an den Tag zulegen. Gerade wenn die Verbindung schlecht gewesen sein sollte hätte er doch nachhaken müssen. Lecler sollte sich eigentlich im Umgang mit Journalisten auskennen und zu präsentieren wissen, ein solcher Skandal als Missverständniss abzutun, für mich etwas undurchsichtig. Zudem kommt noch hinzu, dass Lecler politisch rechts eingestellt sei.
Für mich sieht es nicht wie ein Missverständniss aus sondern definitiv nach einem Fehlverhalten Leclers. Seine Aussagen wirken ausweichend und nicht überzeugend. Lecler sollte auf jeden Fall seine Arbeit als Bügermeister sorgfältiger nachgehen, damit es erst gar nicht zu solchen Problemen kommt, sowie ein Feingefühl an den Tag legen.
Quellenangaben:
1) n-tv: „Politiker verbietet Beerdigung für Roma-Baby“
2) Stern: „Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby“
3) Handelsblatt: „Bürgermeister verweigertRoma-Baby die Beerdigung“
4) SRF: „Beerdigung von Roma-Baby verweigert- Bürgermeister wiederspricht“
5) Süddeutsche.de : „Rechter Bürgermeister spricht von einem Missverständniss“
6) derStandard.at: „Verweigerte Bestattung eines Roma-Babys: Bürgerweister weist Vorwürfe zurück“