Bereits in der Grundschule sollen Kinder Programmierkenntnisse erlernen.
Dies fordert die die Berliner Designforscherin Gesche Joost, die als Internetbotschafterin die Bundesregierung in digitalen Fragen berät. Mit ihrer Forderung stößt sie aber nicht bei allen auf Verständnis, denn viele zeigen sich zurückhaltend und sind skeptisch ihrer Idee gegenüber.
Sie warnt davor, dass die deutschen Schüler in Zukunft nicht international mithalten können. Vom Konzept zur Umsetzung kann es noch Jahre dauern, daher sieht sie nun dringenden Handlungsbedarf. Mit dieser Idee ist sie nicht die Erste.
So ist es bereits in Großbritannien seit diesem Schuljahr Programmieren ein Muss für die Schüler und ist damit ein gutes Beispiel wie die Schule der Zukunft aussehen kann. Gute Computerkenntnisse ist heutzutage nahezu in jedem Beruf eine Voraussetzung. Da das Erlernen neuer Kenntnisse in Kinderjahren noch leicht fällt, plädiert Gesche Joost dafür, dass Kindern schon früh gezeigt wird, dass sie die Medien nicht nur konsumieren können, sondern auch die Möglichkeit haben diese aktiv mitzugestalten.
Außerdem könnte man so vor allem auch Mädchen motivieren und ihnen eine bessere Chance für den „digitalen Arbeitsmarkt“ ermöglichen. Doch Joost steht nicht alleine da. Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom befürworten drei Viertel der Lehrer in Deutschland den Informatik-Unterricht als Pflichtfach einzuführen.
Die Lehrergewerkschaft GEW hingegen sieht Joosts Ideen skeptisch: es sei wichtiger zunächst die „sichere Beherrschung der Kulturtechniken – Lesen, Schreiben und Rechnen – sowie das soziale Lernen“ zu erlernen , so Ilka Hoffmann von der GEW. Des Weiteren weist Hoffmann darauf hin, dass viele Schulen nicht den technischen Standart für eine solche Forderung erbringen können.
Laut der ICILS-2013-Studie war Deutschland das Schlusslicht im Bereich Computernutzung im Unterricht. Eine Umfrage von Bitkom bestätigt die schlechte Situation an den Schulen. Mehr als 50% der Schüler an weiterführenden Schulen in Deutschland bewerten die Computerausstattung ihrer Schule als mittelmäßig bis schlecht. Dies ist Joosts Meinung nach unvorteilhaft, da selbst die „Generation der Digital Natives“ zwar sicher mit dem Umgang mit der Technik ist, aber weiteres Fachwissen nur selten vorhanden ist.
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