Unter Pädophilie versteht man ein „auf Kinder gerichtetes sexuelles Verlangen“.
Das Medium Internet und insbesondere die sich in den letzten Jahren rasant entwickelten sozialen Medien bieten viel Platz für Anonymität sowie das problemlose Vorgeben einer falschen Persönlichkeit und das scheinbar ohne Konsequenzen. Die dem Darknet ähnelnden Plattformen stellen eine optimale Grundlage für Pädophilie im Internet dar.
So geben viele Menschen falsche Daten beispielweise bei Facebook oder Kosenamen in diversen Chatrooms an mit dem einzigen Ziel auf diese Weise unaufmerksame Teenager anzulocken und deren Leichtsinnigkeit auszunutzen. Dies ist auch ohne weiteres möglich, da die angegebenen Daten nicht auf Richtigkeit überprüft werden und folglich jeder die Möglichkeit hat, anzugeben, was er möchte.
Dass dies daher in vielen Fällen nicht mit der eigentlichen Erwartung übereinstimmt, zeigen viele Beispiele, bei denen Teenager unwissend auf Fake-Profile eingehen und deren Unwissenheit ausgenutzt wird. Sie treffen sich im realen Leben mit ihren Chatpartnern und es erwartet sie nicht immer das, was sie sich im Voraus vorgestellt haben. So stellt sich ein vermeintlich 18-Jähriger schließlich als 38-Jähriger heraus. http://www.spiegel.de/sptv/a-301244.html
Es gibt einige Selbstversuche von Personen, die eine falsche Identität eines jungen Teenagers vorgeben, um herauszufinden, wie viele und wie schnell Erwachsene auf Profile Minderjähriger eingehen. Binnen weniger Minuten nach Erstellen des Profils gehen einige Nachrichten ein. Die erwachsenen Chatpartner wollen von den Minderjährigen zumeist freizügige Bilder oder streben ein persönliches Treffen an, wobei der Altersunterschied für die Chatpartner keine Rolle spielt. Allein die Namen der Nutzer der Chatrooms sind teilweise eindeutig und zeigen bereits deren Intention. Die Erwachsenen legen ihr sexuelles Begehren offen dar und hoffen auf Einwilligung seitens der Minderjährigen. Es wird deutlich, dass es alles andere als schwer für Erwachsene ist, mit Minderjährigen Kontakt aufzunehmen. http://www.vice.com/de/read/chat-paedophilie-hallo-kleines-was-traegst-du-untenrum-401
Doch um das zu verhindern, versuchen einige Menschen die anonymen Identitäten aufzudecken, was jedoch auf gesetzlicher Ebene nicht in jedem der Fälle als legitim angesehen werden kann, vor allem wenn die Personen auf Erpressung zielen, um einen Nutzen daraus zu ziehen. Dies ist beispielsweise bei Loveandmercy, einem anonymen Darknet-Hacker, der Fall. Als vermeintlich 14-jähriges Mädchen in Chatrooms wartet er auf Nachrichten mutmaßlich Pädophiler, um auf diese Weise an möglichst viele persönliche Informationen dieser Personen zu gelangen, darunter Email-Adressen, Social Media-Accounts oder Handynummern, und diese schließlich zu veröffentlichen, wenn es zu keiner Geldzahlung kommt. Er sagt, dass er es den dafür zuständigen Ermittlungsbehörden nicht zutraue, „angemessen gegen die Verdächtigen vorzugehen“. http://motherboard.vice.com/de/read/ein-deepweb-hacker-jagt-um-sie-dann-zu-erpressen-247?utm_source=vicefbde&utm_medium=link
Sowohl der aufgeführte Selbstversuch als auch das eigenmächtige Aufdecken teils falscher Identitäten stellen allerdings keine Lösung des Grundproblems dar.
Ein bestehendes Problem, das eine Lösung erschwert, bildet die Tatsache, dass es zu viele solcher Profile gibt und es eigentlich nicht strafrechtlich verfolgbar ist, wenn Erwachsene Minderjährige anschreiben, doch das teilweise ohne verschleiernde Worte ausgedrückte Begehren sowie die Aufdringlichkeit müssten dies doch revidieren?
Allerdings scheint es unmöglich, dieses Problem gänzlich aus der Welt zu schaffen, da es zu einer stetigen Zunahme solcher Profile kommt. Jedoch können Eltern besonders Minderjähriger darauf achten, was ihre Kinder im Internet machen und beispielweise eine Software einsetzen, die unangemessene Inhalte filtert. Es gilt vor allem Kindern die Gefahren, die das Internet birgt, offen aufzuzeigen und keineswegs zu verheimlichen. http://www.bild.de/ratgeber/kind-familie/kindesmissbrauch/paedophilie-im-netz-akte-undercover-sat-1-29531322.bild.html