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„Krieg“ auf Wikipedia

Ein Suchbegriff wird bei Google eingegeben – das erste Ergebnis stammt meist von Wikipedia. Mit rund 1,8 Millionen Artikeln alleine in der deutschen Sprache ist Wikipedia die führende Online-Enzyklopädie. Beiträge können von jedem verfasst werden, der sich gerne mit einbringen möchte – demnach kommen Informationen zu allen erdenklichen Themen zusammen. Als Nutzer der Website interessiert man sich hauptsächlich für ein paar Punkte im entsprechenden Artikel, liest ihn durch, schließt die Seite wieder und beschäftigt sich mit etwas Anderem. Dabei weisen solche Artikel manchmal eine eigene kleine Geschichte vor.

Das mag sich im ersten Moment komisch anhören. Angesprochen wird hier das Thema der „Edit Wars“, welche regelmäßig auf Wikipedia (und auch anderen Websites) ausbrechen. Alles beginnt mit einem Artikel, dem andere Mitglieder nicht zustimmen. Er wird geändert und stellt nun einen anderen Sachverhalt dar, als zu Beginn. Um den ursprünglichen Gehalt zurück zu erlangen, überschreibt der Autor den Artikel erneut. So kann es zu einer langen Reihe von Änderungen oder auch dem Löschen ganzer Artikel kommen, wenn mindestens zwei Parteien stur auf der Richtigkeit ihres Wissens beharren und keinen Kompromiss schließen.

Grund dafür können persönliche Probleme zwischen den Betreffenden sein oder das Gefühl, mehr Ahnung von einem Thema zu haben. Typische Themen sind beispielsweise Religion, kriegsbetroffene Länder und Globale Erwärmung. In Deutschland ist „Adolf Hitler“ unter den meist geänderten Artikeln (Quelle).

Vermieden beziehungsweise gelöst werden können solche Konflikte durch Kommunikation der Betreffenden und Austausch über den jeweiligen Standpunkt. Außerdem hilft das Miteinbeziehen neutraler Mitglieder, die nicht am Edit War beteiligt waren. Falls auch das nicht zu einer Lösung führt, können Administratoren von Wikipedia eingreifen, was Folgen bis hin zur zeitweisen Sperrung eines Mitglieds haben kann.

Gerade bei sehr meinungsabhängigen Themen kann ein Wikipedia-Artikel also viel Wirbel erzeugen. Nutzer sehen nur das Endprodukt – oder eines der vielen Stadien – des Edit-Wars. Es gibt nicht nur eine Meinung zum entsprechenden Thema, und deshalb macht die offene Form von Wikipedia öfter Probleme – gerade wenn Laien Artikel verfassen.

 

 

Quellen:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/edit-war-auf-wikipedia-die-lotsen-bleiben-an-bord-16331.html

http://www.heise.de/tp/news/Wikipedia-Edit-Wars-2029867.html

http://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1305/1305.5566.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Edit-War

Nächster Halt – Hollywood

Ein 22-jähriger Mediadesign-Student hat innerhalb 7 Monaten einen 3D-animiernten Sciencefiction-Kurzfilm „R‘ha“ gedreht und im Netz veröffentlicht, der jetzt Interesse Hollywoods weckt. Der Name Kaleb Lechowski erscheint in vielen europäischen und amerikanischen Medien sowie sein Film selbst.
Schon mehr als 1 Million Benutzer haben zur Zeit den bei Vimeo gesehen!
Abgesehen von einigen kleinen Experimenten mit der kostenlosen Software Blender hatte Lechowski kaum Erfahrung mit der Produktion eines computeranimierten Films. Deshalb ist er sehr überrascht mit der Einladung zu Los Angeles von Scott Glassgold. Aber trotzdem hat er schon einige Ideen für einen Feature-Film auf der Basis von „R‘ha“.

Lässt uns das phantastische Resultat des Online-Medien-Beitrags geniessen!

Quellen:

1) Holmes, Kevin. „One Kid Wrote, Animated, and Directed This Insane Sci-Fi Short“ in: The Atlantic. London 18.01.2013
2) Kühl, Eike. „Netzfilm der Woche „R‘ha““ in: Zeit Online Netzfilmblog. 20.01.2013

URL:
1) Adme.ru: http://www.adme.ru/vdohnovenie-919705/studencheskij-kinodebyut-privlek-vnimanie-gollivuda-458555/ (aufgerufen 20.01.2013)
2) http://blog.zeit.de/netzfilmblog/2013/01/20/lechowski-rha-kurzfilm-hollywood/ (aufgerufen 21.01.2013)
3) http://www.theatlantic.com/video/archive/2013/01/one-kid-wrote-animated-and-directed-this-insane-sci-fi-short/267320/ (aufgerufen 21.01.2013)

Indymedia – Luxemburgs neue Onlinezeitung

Indymedia (IMC, Independent Media Center) ist ein internationales Kollektiv unabhängiger Medienorganisationen, das eine frei zugängliche Nachrichtenabdeckung anbietet, und sich dabei an die von Chris Burnett 1999 ausgearbeitete Charta hält. Ziel ist die demokratische Produktion von wahrheitsgetreuen Berichten über das Alltagsgeschehen. Indymedia stellt eine Alternative zu den privatisierten und kommerziellen Medien dar, ohne sich dabei politischen, wirtschaftlichen oder ideologischen Vorgaben zu unterwerfen.

Nun hat dieses Kollektiv Zuwachs bekommen: „indymedia-letzebuerg.net“ ist ein ebenfalls unabhängiges Pressemedium, das auf den oben genannten Grundsätzen basiert, und seinen Sitz in Luxemburg hat. Im Gegensatz zu den Kollektiven des Netzwerks „IMC“ setzt sich jedoch das luxemburgische Kollektiv hauptsächlich aus Journalisten mit Berufserfahrung sowie aus ausgewählten Korrespondenten zusammen. Alle Kommentare, Berichte und Kritiken unterstehen der Eigenverantwortung des jeweiligen Redakteurs. Alle Beiträge sind der Deontologie verpflichtet und unterliegen den Richtlinien des nationalen Mediengesetzes.

Im Gegensatz zu den existenten Pressemedien Luxemburgs kann sich Indymedia-Letzebuerg als unabhängiges Presseorgan eine objektive, neutrale Berichterstattung über Innen- und Gemeindepolitik, Wirtschaft, Sozialwesen, sowie Kultur leisten. Neben den Landesthemen werden aber auch wichtige Ereignisse der Großregion sowie internationale Themen (Schwerpunkte: Mittlerer und Naher Osten) angeboten, die dem Kollektiv von eigenen Korrespondenten geliefert werden. Das Kollektiv prüft auch hier den Wahrheitsgehalt vor der Veröffentlichung und der bearbeitende Redakteur übernimmt die Verantwortung.

Zurzeit wird das luxemburgische Indymedia-Projekt von einer Arbeitsgruppe Studierender der Universität Wien analysiert, und zwar bis Ende 2008. Es soll festgestellt werden, wer die Besucher sind, wie lang die durchschnittliche Besucherzeit ist, welche Artikel gelesen und wie die Zukunftsperspektiven der Internet-Zeitung sich gestalten werden, bzw; wie es um die Überlebensfähigkeit eines solchen Mediums bestellt ist. Die aktuelle Analyse weiß zu berichten, dass die durchschnittliche Besucherzeit bei circa 9-10 Minuten liegt, die Leserzahl bei über 50.000 pro Monat liegt und dass einige Artikel von mehr als 40.000 Lesern angeklickt respektiv ausgedruckt wurden. Das luxemburgische Indymedia-Projekt läuft seit Beginn des Jahres.

Quellen:

Interview mit Patrick Kleeblatt und Norry Goedert, Administratoren und Journalisten des Kollektivs

www.indymedia-letzebuerg.net