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Fernbeziehung – Liebe dank Medien?

Durch die Globalisierung wird unsere Welt immer kleiner. Die digitale Vernetzung lässt Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren. Da kommt es häufig vor, dass die Liebe übers Smartphone geht. Ist eine erfolgreiche Fernbeziehung, dank moderner Medien möglich?

Bereits 1999 schrieb der Spiegel: „Die Fernbeziehung gilt als Lebensform der Zukunft.“ Damals hatten bereits 13% aller Paare in Deutschland eine Fernbeziehung. Seitdem hat sich vieles medial verändert und erleichtert. Wo 1999 noch über hohe Telefonrechnungen geklagt wird, ist heute eher eine zu langsame Internetverbindung das größte mediale Problem. Vom Telefonieren bis hin zu Social Media Nachrichten wie „WhatsApp“, „Skype“ und Co ist die Kommunikation über Distanz kein Problem mehr. Auch organisatorische Dinge lassen sich digital regeln. So helfen beispielsweise Online-Kalender, wo jeder seine Termine eintragen und die des Partners einsehen kann. Aber auch virtuell lässt sich Zeit miteinander verbringen. Von Online-RPGs, „Brettspielen“ wie Monopoly – Online bis hin zu Netflix, wo die Pärchen denselben Film – an verschiedenen Orten – zusammen schauen können.

Eine Statistik vom Juli 2014.
https://www.farlove.de/fernbeziehung-statistik/

Trotz der vielen Möglichkeiten ist die Anzahl an Fernbeziehungen seit 1999 kaum gestiegen. 2016 führen „nur“ 13,6% der Paare eine Beziehung auf Distanz. Woran liegt das? Ist das viel erwähnte goldene Zeitalter für Fernbeziehungen doch noch nicht eingetroffen?

„Doch“ meint die Kommunikationsforscherin Natalie Bazarova von der Cornell Universität:

„Die kombinierte Wirkung von Distanz und multimedialem Zugang kann sogar vorteilhaft sein, denn so führt man tiefere und aussagekräftigere Gespräche als wenn man sich ständig im Alltag austauscht.“

https://www.wired.de/article/hat-die-technik-das-goldene-zeitalter-der-fernbeziehungen-eingelaeutet

Doch was fehlt, ist die körperliche Nähe. Sexten, eine Kombination aus Text und Sex, reicht vielen nicht aus. Eine Umarmung, einen Kuss und sexuelle Nähe lassen sich derzeit nicht über die Ferne vermitteln. Vielleicht fängt das goldene Zeitalter für Fernbeziehungen ja an, wenn dies möglich ist.

Literaturverzeichnis

Jemand wartet auf Dich

Jeder will sie haben, jeder versucht sich an ihr, sie wird naturwissenschaftlich, neurobiologisch und psychologisch erforscht, jeder 2. Film handelt davon – DIE LIEBE.

Doch wann haben wir eigentlich angefangen für diesen Gefühlsstress Geld auszugeben?
Im antiken Rom und Mittelalter waren es meist die Väter, die ihren Nachkommen einen Partner suchten, möglicherweise auch ein externer Dienstleister. 1695 wurde dann erstmals eine Kontaktanzeige aufgegeben. Mit der gesellschaftlichen Veränderung nach dem zweiten Weltkrieg begann schließlich die gewerbsmäßige Partnervermittlung.
Und heute, wie wir alle wissen, gibt es unzählige Internetseiten, auf denen man kostenlos oder kostenpflichtig nach einem geeigneten Partner suchen kann.

Aber wieso diese Ungeduld? Glaubt denn hier keiner mehr an die wahre Liebe, die sich findet, wenn es das Schicksal so will?

parship_logo_lovecheckParship ist nur eine der wenigen Online Plattformen, die beweisen, dass dem nicht so ist. Allein in Trier nehmen 2.230 Singles ihr Geld in die Hand, um die Flasche Wein am Abend nicht mehr allein trinken zu müssen. Generell haben Online-Dating-Börsen in den letzten Jahren extremen Zuwachs erfahren. statistika.com zählt im deutschsprachigen Raum 118 Millionen Registrierungen. Doch auch Vorsicht sei geboten:

„20% sind bereits in einer Beziehung!“

Ganz nach dem Motto „wer suchet, der findet“ beginnen und enden viele Kennenlerngeschichten nur noch mit Parship, Elitepartner, Facebook oder Tinder.
Doch anders als Tinder, Lovoo und co. legt Parship Wert auf Ernsthaftigkeit.
Geworben wird über Zeitungen und Zeitschriften wie SPIEGEL, DIE ZEIT und FAZ, dadurch ergibt sich eine Zielgruppe, die mit einem Durchschnittsalter von 40,9 Jahren einen hohen Anteil an Akademikern und „Besserverdienenden“ aufweist.
Durch ein wissenschaftliches Verfahren wird die Persönlichkeit des Nutzers gecheckt, daraufhin schlägt Parship die dazu passenden Partner vor.
Tatsächlich gibt es mittlerweile, so steht es im Singleboersen-Vergleich geschrieben, 500.000 Parship Paare und knapp 100.000 Parship Babies. Außerdem blieben wohl 9 von 10 Paaren zusammen.
Inwieweit man das schon so genau sagen kann, da Parship 2000 erst gegründet wurde und die Nutzer, die damals 40,9 Jahre alt waren heute 56,9 Jahre alt sind, laut der Süddeutschen jedoch 16% der Scheidungen nach der Silberhochzeit eingereicht werden, ist zweifelhaft.

Wie konnte nun, wo jedem von uns die Statistik bekannt ist:

„jede 2. Ehe wird geschieden“,

ein kostenpflichtiges Online-Dating-Portal, das auf ernsthafte Beziehungen zielt (an deren Ende oft die Ehe steht) so populär werden? Die Chancen stehen ja gerade mal 50:50, dass ich mein Geld gut investiere.

In einer Gesellschaft, die immer mehr durch Yuppies (young urban professionals) und Dinks (Double income no kids) geprägt ist, hinter welchen Wörtern ein harter und langer Arbeitstag versteckt liegt, bleibt nicht viel Zeit zum Ausgehen, für After-work, Fitnessstudio, Kochkurse oder sonstiges um einem potentiellen Partner zu begegnen. Da ist es schlichtweg einfacher, bequemer und weniger zeitaufwändig sich abends im Bett seinen Laptop zu schnappen und durch einige Profile zu scrollen.
Zudem werden beim Online-Dating räumliche und gesellschaftliche – ja sogar persönliche Barrieren überwunden. Zwei Menschen, die sich in komplett gegensätzlichen Kreisen bewegen, können so trotzdem zueinander finden. Zum Beispiel der schüchterne Künstler in Brooklyn und die Businessfrau in Frankfurt.
Doch was, wenn die räumliche Ferne wieder zur Barriere wird? Ein Ozean die beiden Menschen trennt und zur Unvereinbarkeit der Interessen führt?
Die Reizüberflutung, die das Internet zu bieten hat, kann gleichzeitig Fluch und Segen sein und überfordernd wirken. Das eigene Umfeld ist meist deutlich überschaubarer, greifbarer und vor allem REAL.
Auf den Profilen zählen die Fakten und Fotos, die jeder einzelne über sich angibt. Die tatsächliche Aura des Singles, das Leuchten in seinen Augen, wenn er etwas lustiges erzählt, oder die Klangfarbe des Lachens, was meiner Meinung nach die eigentlichen Gründe sind, warum wir uns verlieben, bleiben beim Kennenlernen über Parship und co. vorerst im Dunkeln.
Ist es nicht die flüchtige Begegnung in der Bahn, das Lächeln und Augenzwinkern eines Fremden, das unsere Herzen höher schlagen lässt und unser Selbstbewusstsein Etagen nach oben katapultiert?
Das aufregendste am ersten Date ist doch, dass man überrascht werden kann. Dass eben noch nicht all die wunderbaren Kleinigkeiten vorweggenommen werden, die unser Gegenüber charakterisieren und ausmachen.
Medialisierung hin oder her, in manchen Dingen darf man altmodisch bleiben.
Für diejenigen unter uns, die keine Zeit haben auszugehen oder aus bestimmten Gründen unglücklich mit ihrem Single Leben sind, ist das Internet eine gute Möglichkeit, um sich zu verabreden.
Allen anderen rate ich rauszugehen, Spaß zu haben und das Leben zu genießen, denn meist überkommt uns die Liebe, wenn wir am wenigsten mit ihr rechnen.

 

Quellen: http://www.wie-bekomme-ich-eine-freundin.de/vor-und-nachteile-des-online-datings/
https://kw.parship.de/lp/v00/1625_Q4V2/index.html?
http://www.singleboersen-vergleich.de/analysen/parship.htm
produe.com
https://files.zu-zweit.de/files/20709/beziehungsstatus.jpg…
designtagebuch.de http://images.google.de