Das Privatleben der Stars wird immer interessanter und Gerüchte, Skandale und sonstige intime Details immer gefragter. Oftmals scheinen die kleinen und großen Ausrutscher der Promis wesentlich interessanter und wichtiger zu sein, als das, weswegen sie ursprünglich mal berühmt wurden, sei es Gesang, Schauspiel oder etwas was manche dafür halten.
Noch nie konnten so viele intime Details aus dem Privatleben der Stars so schnell verbreitet werden wie heute, „dank“ hunderter Klatschzeitschriften, Boulevardsendungen im Fernsehen und, natürlich, dem Internet. Als aktuelles Beispiel: Die Nachricht über den Tod von Hollywoodstar Heath Ledger letzten Dienstag hatte bereits etwa eine Stunde, nachdem sein Leichnam entdeckt wurde, seinen ihren Weg ins Internet gefunden. Die Celebrity-Gossip-Seite TMZ.com berichtete:
?Man hat uns erzählt, dass Heath letzte Nacht mit seinem Model-Girlfriend Gemma Ward zu Abend gegessen hat. Fortsetzung folgt . . .?
Sind derartige Eingriffe in das Privatleben der Stars legitim? Auch die Promis sind nur Menschen, die ein Recht auf ein Leben abseits der Showbühnen haben, und wenn dieses in ständiger Angst vor der Klatschpresse gelebt werden muss, wenn wundern da noch die schweren Depressionen vieler Berühmtheiten, welche nicht selten ein tragisches Ende nehmen, das natürlich prompt wieder in die Paparazzi-Magazine Einzug hält. Wer möchte da überhaupt noch berühmt sein?
Längst lässt sich der Berühmtheitsgrad vorwiegend am Skandalfaktor ablesen, die eigentlichen Leistungen treten in den Hintergrund. Bisweilen geht das so weit, dass Skandale bewusst inszeniert und vermarktet werden, um die Medienpräsenz und damit den Promi-Status zu erhöhen, was sich im angenommenen Idealfall auf dem Bankkonto niederschlägt. Wie gut das funktionieren kann, macht seit längerem bereits Paris Hilton eindrucksvoll vor und hat damit wesentlich mehr Erfolg als… naja eigentlich kommt ihr gesamter Erfolg von ihrer skandalträchtigen Selbstinszenierung.
Selbst elaboriertere Nachrichtenmagazine wie „Der Spiegel“ springen gelegentlich auf den Zug auf: Eine vierzehnseitige Titelgeschichte über die Liaison des französischen Präsidenten mit einem Model spricht Bände.
Quelle: FAZ.net