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#prayforparis meets Facebook

Nach den schockierenden Anschlägen in Paris trauert die ganze Welt um die ca. 129 Menschen, die dabei um’s Leben kamen. Die Solidarität die damit einhergeht wird vor allem im World Wide Web deutlich – nämlich auf der Social Media Plattform Facebook.
Denn diese bietet nun verschiedene Möglichkeiten, Unterstützung für Betroffene zu zeigen.

Zum einen füllt sich die Startseite nun nicht mehr mit lustigen Videos und sinnlosen Posts, sondern mit Profilbildern, die nun in den Farben der französischen Flagge gehüllt sind. Auf diese Weise bietet Facebook die Möglichkeit „Unterstützung für Frankreich und die Menschen in Paris zu zeigen“. Sein Profilbild zu ändern ist zudem leicht und schnell gemacht: lediglich ein Klick auf den Button „Probiere es aus“ unter dem veränderten Profilbild eines Freundes trennt einen von der Supporter Community auf Facebook.

Des Weiteren ermöglicht der Facebook-Sicherheitscheck es, den Facebook Usern, die sich zur Zeit der Anschläge in Paris befanden, anzugeben, ob sie in Sicherheit sind. Dies kann man auch stellvertretend für einen Freund machen, wenn man weiß, dass dieser sich nicht mehr im Gefahrengebiet befindet. Die Benachrichtigung erscheint auf der Timeline der Facebook Freunde der betroffenen Person.

Unter dem Hashtag #rechercheParis verbreiten sich auf Facebook und Twitter zudem herzzerreißende Aufrufe von Angehörigen der Opfer, die immernoch nach ihren Geliebten suchen. Fotos von meist fröhlich aussehenden jungen Menschen zieren die Hashtag-Seite, neben Beschreibungen von Größe, Alter und individuellen Wiedererkennungsmerkmalen wie Tattoos, Piercings, etc. Und auch über diesen Hashtag tweeten Tausende User ihr Beileid an Angehörige, teilen die Tweets, um eine maximale Anzahl an Nutzern zu erreichen, die die betroffene Person gesehen haben könnten. Wie erfolgreich und wichtig die Aktion ist, zeigt folgende Update Meldung über ein Opfer, das schwer verletzt in dem Krankenhaus Pampidou gefunden wurde.

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Quelle: https://twitter.com/DaliaEzzat_/status/665514178988371968

Doch auch während der Angriffe nutzte Konzertbesucher Benjamin Cazenoves Facebook, um die Welt über die schrecklichen Ereignisse zu informieren. Der Hilferuf wurde um 23:00 gepostet, er sei noch im ersten Stock des Bataclan und schwer verletzt. Geteilt wurde sein Post über 22 Tausend Mal. Eineinhalb Stunden später folgt ein neuer Post: Cazenoves hat überlebt.

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Quelle: https://www.facebook.com/benjamin.cazenoves/posts/10153035449936652

Eine andere Überlende, Isobel Bowdery, postete am darauffolgenden Samstag Abend ein Foto von ihrem blutverschmierten Oberteil, das sie auf dem Konzert trug, um den Horror, dem sie entkommen ist, zu demonstrieren. Über 510 Tausend Profile teilten das Bild, über 1,5 Millionen „Likes“ erhielt sie dafür, hunderte solidarische Kommentare unterstützen den Post.

 

Quelle: https://www.facebook.com/isobel.bowdery/posts/10153885280769893

Die Wichtigkeit der Sozialen Netzwerke in Katastrophen Situationen wie diesen wurde auch schon bei dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo gezeigt. Eine Solidaritätswelle unter dem Motto „Je suis Charlie“ überflutete soziale Netzwekseiten wie Facebook, Instagram und Twitter und demonstrierte so die gemeinsame Haltung von Menschen auf der ganzen Welt, die sich gegen den Terror bekennen. Umgewandelt zu „Je suis Paris“ wiederholt sich die Internet Aktion. Mit dem weltweiten Trendhashtag #prayforparis solidarisieren sich Menschen auf der ganzen Welt mit Opfern, Angehörigen und französischen Staatsbürgern, helfen bei der Suche nach Verlorenen und stärken den Zusammenhalt gegen Terroristen wie Anhänger des IS. Ob offline oder online, die Möglichkeiten die Facebook und Co uns bieten sind heute nicht mehr wegzudenken und zeigen in all dem Unglück doch Hoffnungsschimmer der überwältigenden Menschlichkeit, wo Fremde einander helfen, einem beistehen und zusammen Aufmerksamkeit erregen, wo über Probleme nicht genug geredet wird. Das Terrorproblem wird zwar sicherlich nicht durch Tausende Profilbildaktualisierungen gelöst, ist aber ein kleiner Schritt für den Einzelnen und ein großer Schritt hin zur Menschlichkeit.