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Was ist der ‚Google-Effekt‘ — Und hab ich das?

Wir googeln uns zu Tode — immer öfter greifen wir auf die Suchmaschinen zurück

Wie heißt das Lied nochmal?
Welcher Film war das nochmal, der letztes Jahr bei den Oscars groß abgeräumt hat, oder war das vor zwei Jahren?
Was ist nochmal die genaue Definition von „Framing“?

Auf all diese Fragen folgt meist ein: „Moment! Ich google das nochmal schnell!“
Genau diese Fragen, die sich alle paar Tage oder Wochen identisch wiederholen sind das, was den sogenannten ‚Google-Effekt‘ ausmachen. Aber es beschränkt sich nicht nur auf belanglose Fragen, die sich in Gesprächen unter Freunden ergeben.
Auch unsere Kontakte, abgespeichert in unseren Smartphones sind Opfer unseres Gehirns, das von Google & Co. darauf erzogen wird bestimmte Informationen einfach wieder zu vergessen, eben weil man sie innerhalb weniger Sekunden wiederbeschaffen kann.
Wer von uns kann heute die Telefonnummer der Besten Freundin, des Besten Freunds oder eines Familienmitglieds noch auswendig?
Die Wenigsten. Warum auch, wenn wir tolle Geräte haben, die uns den Speicherplatz in unseren Köpfen abnehmen.

Wir machen uns von unseren Geräten immer mehr abhängig, aber auch unser Gehirn ist von dem Gerät abhängig geworden.
Nach Daniel M. Wegner ist das ein ‚Transaktives Gedächtnis‘.
Das Internet wird zu unserem ‚Externen Gedächtnis‘ auf das wir sofort — vorausgesetzt man hat eine Verbindung — zugreifen können.
Wir merken uns auch viel mehr wo die Information zu finden ist, statt die Information selbst.

Betsy Sparrow, Psychologin an der Columbia University und ihre Kollegen Jenny Liu, University of Wisconsin-Madison, und Daniel M. Wegner, Harvard University, haben dieses Phänomen 2011 in einem Versuch beobachtet, ihre Ergebnisse dokumentiert und in einem Artikel in der Science veröffentlicht.

Der Versuch war in vier Phasen unterteilt — die Versuchsteilnehmer sollten unter anderem belanglose Informationen in eine Suchmaschine eingeben. Einer Hälfte der Versuchsteilnehmer wurde gesagt, dass das Eingegebene gespeichert wird, die andere Hälfte glaubte, dass die Eingaben gelöscht werden. Danach sollten sie so viele von diesen Informationen aus ihren Erinnerungen wiedergeben, wie möglich.
Das Ergebnis war eindeutig: Die Hälfte der Teilnehmer, die glaubten die Informationen werden gespeichert, konnten weniger wiedergeben, als die Versuchsteilnehmer, die glaubten die Eingaben wurden nicht gespeichert.

Digital Amnesia — ein weiterer Begriff, beeinträchtigt allerdings laut dem Versuch nicht unser Können vom Blatt zu lernen.
Es ist vielmehr davon abhängig, wie viel Interesse wir selbst der Information aus dem Netz zukommen lassen.

Wir müssen uns also nicht länger schlecht fühlen, wenn wir zum fünften Mal googeln, dass es vor zwei Jahren ‚Moonlight‘ war, der den Award für ‚Bester Film‘ bekommen hat und nicht ‚La La Land‘, wenn wir uns das nächste Mal mit unseren ebenfalls mit dem Google-Effekt kämpfenden Freunden darum streiten.

Die 1000. Folge „Moin Moin“ – Die Frühstückssendung im Internet feiert Jubiläum

Am 15. Januar 2019 war es endlich soweit. Rocket Beans TV feierte vierjähriges Bestehen und zudem auch die 1000. Folge ihrer Morning-Show „Moin Moin“. Anlässlich des Jubiläums gab es eine Sondersendung dieses Formats.

Rocket Beans TV ist ein Streaming-Kanal der auf verschiedenen Plattformen, unteranderem auch YouTube, nonstop sendet. Angeboten werden Live-Unterhaltungsformate. Alle Sendungen sind anschließend als Video-on-Demand verfügbar. Eine Besonderheit von RBTV ist der Live-Chat, durch den die Community jeder Zeit an einer Live-Sendung teilnehmen und Inhalte kommentieren kann. Mit Hilfe des Chats haben die Moderatoren die Möglichkeit die Zuschauer aktiv mit einzubeziehen. Bekannt ist der Kanal vor allem auf Grund seiner „Let´s Plays“ und anderen zahlreichen PC- und Videospielformaten. Allerdings bietet Rocket Beans TV nicht nur Gaming-Inhalte.

In den vergangen vier Jahren hat der Kanal verschieden Sendungen und Formate mit in sein Programm aufgenommen. Es gibt sowohl Sendungen zu den Themen Kino, Serien oder Fußball, als auch Talkformate und verschieden Quiz-Sendungen. Und wie bereits erwähnt, gibt es auch eine Morning-Show namens „Moin Moin“.

https://bohnen.wiki/index.php/Datei:MoinMoin_Logo.jpg

Moin Moin ist die Frühstückssendung für alle Langschläfer. Das Format ging am 19. Januar 2015 zum ersten Mal auf Sendung und läuft seitdem montags bis freitags ab 10:30. Moin Moin dauert durchschnittlich 45 Minuten. Es gibt fünf verschieden Moderatoren, denen jeweils ein Wochentag fest zu geteilt wurde, sodass jeder von ihnen einmal pro Woche auf Sendung geht. Gelegentlich haben die Moderatoren Gäste oder einen Co-Moderator in ihren Sendungen.

Das Besondere an diesem Frühstückformat ist, dass es keine festen oder geplanten Themen oder Rubriken gibt. Jeder Moderator ist selbst für den Inhalt seiner Sendung zuständig. Durch die bereits erwähnte Nähe und den Bezug zu der Community, ist eine sendungsinterne Tradition entstanden. Die Zuschauer posten gerne Bilder von ihrem Frühstück und zelebrieren dieses somit.

„Aber das ist doch das Schöne an Moin Moin. Es ist wie ein bunter Kasten und man weiß nie was drin ist. Jeder kann sich selbst verwirklichen und ausprobieren.“

Etienne Gardé, RBTV Mitgründer und „Moin Moin“ Moderator

Anlässlich der 1000. Folge gab es eine besondere Ausgabe der Frühstückssendung, in der auf die besten und lustigsten Momente der vergangen Sendungen zurück geschaut wurde. Der Rückblick erfolgte in Form einer Rankingshow in Anlehnung an „Galileo Big Pictures“. Zudem twitterte die Community fleißig und daher wurden im Verlauf der Sendung immer wieder Glückwünsche und Gratulationen der Zuschauer eingeblendet. Als großes Highlight der Jubiläumssendung wurde das neue Intro gezeigt, das seitdem verwendet wird.

Tweet eines RBTV Zuschauers

Das Frühstücksformat von Rocket Beans TV ist erfolgreich. Die Anzahl der Folgen spricht für sich. Und auch wenn während der Live-Sendung nur etwa 2 bis 3 Tausend Leute zuschauen, was eventuell der Uhrzeit geschuldet ist, so zeigen die anschließenden Aufrufe bei YouTube (ca. 30.000-60.000), dass das Format sehr beliebt ist.

Rocket Beans TV beweist, dass ein Live-Stream Kanal erfolgreich senden kann, dass Fernsehen im Internet Zukunft hat und, dass eine Internet-Frühstückssendung gerne gesehen wird.



Quellen:

Die gefährliche Selbstinszenierung in den sozialen Medien

Schon seit vielen Jahren wird Photoshop in der Mode- und Beautyindustrie heiß diskutiert und vor allem kritisiert. Heute ist der Traum von einer makellosen Haut oder einer dünnen Taille, durch kostenlose Apps wie Facetune oder Adobe Photoshop, nur noch wenige Klicks entfernt und für jeden zugänglich.

Welcher Social-Media-Nutzer hat sich nicht schon einmal eines Filters bedient, einen Pickel retuschiert oder seine Zähne heller geschummelt? Man müsste meinen ein kleiner Selbstbewusstseinsschub ist harmlos, aber welche Auswirkungen hat diese Inszenierung der Realität auf unsere Gesellschaft und vor allem auf Jugendliche?

Laut neuen Studienergebnissen der MaLisa Stiftung, die Ende Januar in Berlin präsentiert wurden, betrachten jugendliche Social-Media-Nutzer Influencer auf sozialen Medien als Vorbilder und ahmen deren Posen und Aussehen nach. Insbesondere Mädchen, die Influencern folgen, sollen ihre Bilder stärker bearbeiten als solche die keinen folgen.

Quelle: Maya Götz – Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram. München 2018

Aber was zählt als Schönheitsnorm? Wie müssen Bilder aus der Perspektive der Nutzer aussehen um als „gut genug zum Posten“ wahrgenommen zu werden?

Mit diesen Fragen befasste sich der renommierte britische Mode- und Porträtfotograf Rankin in seinem Projekt Selfie Harm. Er lichtete insgesamt 15 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren ab. Die Teenager traten ungeschminkt und so natürlich wie möglich vor die Kamera um ein Porträt von sich schießen zu lassen. Das Bild wurde der jeweiligen Person zurückgegeben mit der Aufgabe es so zu bearbeiten, dass es auf ihren sozialen Kanälen gepostet werden könnte.


RANKIN PHOTOGRAPHY LTD

RANKIN PHOTOGRAPHY LTD

Die Mädchen sind teilweise nicht wiederzuerkennen. Nasen wurden kleiner, Lippen voller und das Makeup stärker gemacht.

Gegenüber „Business Insider“ sagte Rankin zwar, dass die Teenager eigentlich die natürlichen Bilder besser fanden, aber als es um die Nutzung sozialer Medien ging, alle trotzdem die Bearbeitungs-Apps nutzten.

„Es ist Zeit, dass wir die gefährlichen Auswirkungen, die soziale Netzwerke auf das Selbstbild von Menschen haben, anerkennen.“ – Rankin

Junge Mädchen empfinden ihr natürliches Aussehen also zunehmend als unzureichend. Wenn ihre Erscheinung nicht dem „Influencer-Standard“ entspricht wird mit genannten Apps nachgeholfen. So kommt es zu einer Verzerrung des Verständnisses von „natürlich“ und „real“. Außerdem wird durch diese Orientierung an der Norm die Selbstinszenierung immer gleichförmiger, wodurch die Vielfalt verloren geht.

Quellen:
https://www.glamour.de/beauty/wellness-gesundheit/selfie-harm-rankin
https://www.instagram.com/p/BtRMUjKF-e7/?utm_source=ig_share_sheet&igshid=5azwwyycahc6 https://malisastiftung.org/wp-content/uploads/Selbstinzenierung-in-den-neuen-Medien.pdf
https://www.thetimes.co.uk/article/4501d4f6-2718-11e9-8a1b-74db4c6005e7

Molly Burke – Wie eine blinde YouTuberin das Internet verändert

Auf den ersten Blick wirkt die 24-Jährige Molly Burke aus Los Angeles wie eine ganz normale YouTuberin, die ihren Alltag mit ihren Zuschauern teilt. Sie trinkt gerne Kaffee bei Starbucks, liebt Shoppen und färbt ihre Haare oft in knalligen Farben. Was man ihr erst anhand des Zitterns ihrer Augen oder ihrem Blindenhund namens Gallop anmerkt: Sie ist seit zehn Jahren blind ist.

Im Alter von 14 Jahren hat die, übrigens auch als Motivationssprecherin tätige, Molly ihre Sehkraft in Folge der Krankheit „Retinitis Pigmentosa“ verloren. Heute sieht sie nur noch Licht und Schatten. Ein Grund dafür, weswegen sie Glitzer liebt. Die Lichtreflexionen kann sie nämlich noch immer erkennen.


There is no medical model of disability, there is no hope of fitting in or belonging to a world that buys into or supports that framework. I am not broken. And I don’t need to be fixed. Society does.

Zitat aus der Rede von Molly Burke, hochgeladen am 14.11.17 auf YouTube

Molly Burke mit ihrem Blindenhund Gallop
(Bildquelle: Instagram)

In ihren Videos zeigt sie, wie die Medien stellenweise mit der Barrierefreiheit hinterher hinken oder an welchen Stellen schon einiges erreicht wurde. Zum Beispiel zeigt sie die VoiceOver Funktion ihres Smartphones und ihres Laptops, welche eine Sprachausgabe ermöglicht und alles auf dem Bildschirm laut ausspricht.

Andere Möglichkeiten, wie sie zum Beispiel Social Media nutzen kann, sind Fotobeschreibungen auf Instagram.

Dafür hat Instagram vor kurzem zwei neue Funktionen ins Leben gerufen, die sehbehinderten Menschen die Nutzung der App erleichtern soll. Zum einen gibt es einen automatischen Alternativtext, der mit einer Objekterkennungs-Technologie das Bild beschreibt, zum anderen kann jeder Nutzer selbst zur normalen Bildbeschreibung zusätzlich eine barrierefreie Bildbeschreibung einfügen.

Eine Studie, gefördert von den Medienanstalten und Aktion Mensch, hat sich mit genau diesen Zugangsproblemen, von denen Molly spricht, befasst. Hier wurden unter anderem Defizite wie fehlende Audiodeskriptionen im Fernsehen oder die nicht mögliche Nutzung von Zeitungen oder dem Internet genannt. Man merkt also, dass dieses Problem global ist und nicht nur in Mollys Heimat, den USA, zu einer Exklusion von Menschen mit Behinderung führt.

Kollaboration mit YouTuber Shane Dawson

In Kollaborationen mit anderen YouTubern, wie zum Beispiel Shane Dawson, versucht Burke der Welt zu zeigen, wie es ist, blind zu sein. Hierfür nutzt sie ihre Reichweite von 1,7 Millionen YouTube-Abonnenten. (Stand: 30.1.19) Unter anderem erklärt Molly auch, welche Klischees es gibt, welche Fragen man Sehbehinderten nicht stellen sollte oder wieso man Blindenhunde nicht streicheln darf, während sie arbeiten.

Im Video mit Shane Dawson erwähnt die gebürtige Kanadierin, dass sie Dawsons Buch nur deswegen kannte, weil er es als Hörbuch eingesprochen hatte und sie liebend gerne das zweite Buch hören würde, es aber leider zu ihrem großen Bedauern nicht vertont wurde. Dawson reagierte darauf emotional. Er war sich nicht bewusst, welchen Einfluss solch kleinen Gesten auf das Leben anderer haben können.

Gerade im Social Media Zeitalter, während des regelrechten Boom der Influencer-Branche, hat Molly Burke eine Nische gefunden, in der sie sowohl unterhaltende, als auch informierende Videos, Fotos oder Texte teilt. Sie selbst fungiert so als Sprachrohr für die Community der Sehbehinderten, die bis dato keine Plattform hatten, um sich zu repräsentieren. Damit öffnet sie auf der ganzen Welt Augen für Probleme, für die die Gesellschaft vorher blind war.

„Petfluencer“ – Wenn Tiere zu Instagram-Stars werden

Ob Katze, Hund, oder Meerschweinchen – Heutzutage kann jedes Tier zum Social Media Star werden. Doch was macht die mürrische Katze Grumpy Cat, den Igel Mr. Pokee und Co. als Werbeträger so attraktiv und beliebt? Mit diesem Phänomen beschäftigt sich mein Beitrag.

„Petfluencer“ – Was ist das überhaupt?

Heute kann so gut wie jeder mit dem Begriff „Influencer“ etwas anfangen, den Menschen, die ihr Leben auf Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat und YouTube mit der Öffentlichkeit teilen – und nicht selten eine Menge Geld damit verdienen, indem sie beispielsweise Kooperationen mit Unternehmen betreiben und für diese werben. 

Doch was haben auf einmal Tiere damit zu tun? Ganz einfach. Es ist bekannt, dass Tiere im Netz beliebt sind. Seien wir doch mal ehrlich – wer schaut sich nicht ab und zu zur Unterhaltung das ein oder andere lustige Katzen- oder Hundevideo an? 

Seit einigen Jahren sind die Vierbeiner immer mehr auf dem Vormarsch – und zwar mit ihren eigenen Accounts auf Plattformen wie Instagram! Ja, richtig gehört. Aus Pet (wie Haustier) und Influencer wurden die „Petfluencer“! Genau wie bei Bloggern werden täglich neue Inhalte veröffentlicht – im Falle von Instagram Bilder, auf denen die Vierbeiner besonders süß oder lustig aussehen.

Wie man also mit seinem Haustier erfolgreich wird und sogar Geld verdienen kann – dazu später mehr.

Warum ein Hund und ein Igel mehr Abonnenten haben als so mancher Promi

Die Tiere sind im Netz längst an der Macht und machen sogar den ganz Großen Konkurrenz. So hat beispielsweise der Hund Jiffpom mit seinen 8,9 Millionen Abonnenten auf Instagram einen deutlichen Vorsprung gegenüber Stars wie Heidi Klum oder sogar Kanzlerin Merkel, die mit gerade mal 788.000 wohl kaum dagegen ankommen wird. 

Aber längst sind nicht mehr nur Hunde und Katzen so beliebt im Netz, auch ein Waschbär namens Pumpkin und ein Igel, der den Namen Mr. Pokee trägt, haben es 2018 in die Top 5 der weltweit beliebtesten Petfluencer geschafft. Doch warum stoßen die Vierbeiner bei uns auf so großes Interesse? 

Geben wir es doch zu – meist folgt ein Bild des knuffigen Tiers auf das andere und groß unterscheiden tun sie sich nicht wirklich. Na gut, mal trägt das Tier ein zur Jahreszeit passendes Weihnachtsoutfit, mal ein lustiges Kostüm und sieht dabei selbstverständlich total knuffig aus. 

Zu dem Foto kommt dann noch die passende Bildunterschrift – etwas wie „Heute habe ich mit Frauchen einen schönen Spaziergang gemacht“ – und schon sagen alle „Ohhh“ und klicken auf „Gefällt mir“. Die Strategie scheint aufzugehen, da die meisten Menschen eben auf den „Knuddel-Faktor“ stehen. Ob der ganze Trubel auch dem Wohl des Tieres entspricht, darüber lässt sich natürlich diskutieren.

„Es ist die Sehnsucht der Menschen, in dem ganzen Wahnsinn, der uns täglich begegnet, auch mal etwas Niedliches, Unschuldiges, Lustiges zu sehen“

– Dörte Spengler-Ahrens

Tiere in der Werbung

Mit der allseits bekannten lila Milka-Kuh fanden die Tiere bereits im Jahre 1973 den Einzug in unsere Werbung. Seitdem findet man die Vierbeiner immer öfter als sogenannte „Testimonials“, also im Prinzip als bekannte Persönlichkeiten in den Medien, die zum Zweck der Werbung für ein Produkt auftreten.

Beispiele dafür sind bekannte Kampagnen von Unternehmen wie Bärenmarke sowie die Figur des Faultiers von Verivox, das uns für den Strom- und Gasvergleich anwerben soll. Auch ein Werbespot der Biermarke „Astra“ aus dem Jahre 2015, in dem Katzen, Hunde, Uhus und Schildkröten in einer Kneipe feiern uns sich das ein oder andere Bierchen genehmigen, passt hier gut ins Bild. 

Die mürrisch dreinschauende Katze Grumpy Cat ist ein weiteres Beispiel für den Erfolg der Vierbeiner. Sie vermarktet seit einiger Zeit die amerikanische Katzenfuttermarke „Friskies“ und soll damit angeblich rund 100 Millionen US-Dollar im Jahr verdienen – kaum zu glauben, oder?

„Gleich nach Babys und hübschen Frauen erzielen Hunde und Katzen in der Werbung die höchste Aufmerksamkeit und Sympathie beim Zuschauer“

– Dörte Spengler-Ahrens

Ein wichtiger Faktor, der zum Erfolg der Tiere als Werbeträger beiträgt, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Verbraucher fühlen sich mittlerweile immer mehr von Influencern getäuscht. Einerseits wegen nicht gekennzeichneter Werbung, andererseits, weil viele diese Tätigkeit nicht als richtigen Beruf ansehen würden und sich lieber darüber aufregen oder lustig machen. Außerdem wird Influencern immer wieder vorgeworfen, nur auf Berühmtheit und Geld aus zu sein. 

Aber wer könnte einem süßen, unschuldigen Fellknäuel schon so etwas unterstellen? Dass natürlich ein Mensch hinter dem Profil steckt, scheint schnell vergessen zu sein, wenn man in die goldigen Knopfaugen geschaut hat. 

Warum sollte man diese Chance also nicht ausnutzen und sein Tier auch auf sozialen Netzwerken Werbung machen lassen – und damit sogar so viel Geld machen?

Wie auch ihr euer Tier berühmt machen könnt:

Seit 2013 gibt es das Portal Furcard.com, das sowohl der Organisation der Petfluencer dient, als auch ein Netzwerk zum Austausch darstellt. Zudem findet man dort ein Ranking der weltweit erfolgreichsten Vierbeiner, das nach Followerzahlen sortiert ist und neben Instagram auch andere Social Media Plattformen miteinbezieht. Auf dieser Seite findet man gleich zu Beginn ein Feld mit dem Titel „Add your Pet“. 

Der Prozess ist ganz einfach – jeder, der Lust hat, kann seinen pelzigen Freund dort anmelden. Laut Website durchläuft man nur schnell einen „Bist du ein Tier oder ein Mensch“ – Fragebogen und schon kann’s losgehen. 

Die Meinungen zu den Petfluencern gehen allerdings auseinander. Die meisten scheinen etwas an ihnen zu finden, sonst hätten sie wohl kaum so viel positive Resonanz, wie sich in den Abonnenten-Zahlen in Millionenhöhe erkennen lässt. Aber auch negative Reaktionen bleiben natürlich nicht aus. Diese werden von den begeisterten Herrchen und Frauchen allerdings mit Humor aufgefasst, wie dieses Beispiel zeigt:

Auch ein hässliches Tier kann Erfolg haben

Wenn gesagt wird, jedes Tier kann erfolgreich sein, dann ist das auch ganz genau so gemeint. Das beste Beispiel ist der Chihuahua-Dackel-Mischling Tuna (auf Instagram bekannt als „tunameltsmyheart“), 2018 auf Platz 2 im weltweiten Vergleich. 

Der Vierbeiner mit dem Überbiss ist wahrlich nicht gerade eine Schönheit, doch vielleicht ist es gerade diese Besonderheit, die ihn bei den Menschen so beliebt macht.

Fazit

Auch wenn die Petfluencer in Deutschland noch nicht denselben Beliebtheitsgrad erreicht haben, wie es beispielsweise in den USA der Fall ist, so sind sie trotzdem keineswegs zu unterschätzen. Der Hund „Zulathepom“ der deutschen YouTuberin Dagi Bee hat immerhin auch schon über eine Million Follower auf Instagram, Tendenz steigend. 

Wer jetzt also Lust bekommen hat, sein Tier auch berühmt zu machen, der kann sich gerne über Fur Card anmelden und ein Profil für seinen Liebling anlegen. Ob damit auch wirklich der ganz große Erfolg verbunden ist, ist natürlich eine andere Frage, aber eins ist sicher: der Spaß-Faktor ist in jedem Fall gegeben 😉

Quellen:

Medienkompetenz – Das Bilderbuch der Digitalisierung

Der Konsum von Bildinhalten, insbesondere der von Jugendlichen, steigt immer weiter an. Wie das mit dem Internet und der Digitalisierung zusammenhängt, das lesen Sie hier: 

Der Zugang zu Medien ist noch nie so einfach gewesen. Das ist der zunehmenden Digitalisierung zu verdanken. Hierbei gelangt der Konsument immer häufiger über das Internet zu Inhalten wie Videos, Bildern und Zeitungsartikeln.
Das Internet bietet einen enormen Pool an Informationen. Diese Informationen variieren stark und sind nicht immer nutzbringend. Falsch gestreute Informationen wie „Fake-News“ tendieren die Meinungsbildung zu verfärben. Es ist daher offenkundig ratsam, nicht allem zu trauen, was man im Netz vorfindet. Dazu zählen auch Bildinhalte. Selektives Vorgehen wäre da gefragt.

Um aber überhaupt selektieren zu können, wird ein Vorwissen benötigt, das mit höherem Alter wahrscheinlicher vorhanden ist. 
Unsere Jugend könnte sich dieses Vorwissen meist nur in der Schule und im Zuge der häuslichen Erziehung aneignen. Allerdings wird Medienkompetenz in Schulen weitestgehend nicht unterrichtet und Eltern halten eher an tradierten Medien fest. 
Die Jugend ist also gerade im Bezug auf die neuen Medien, wie etwa „Social-Media“, sich selbst überlassen.

Nun haben Jugendliche die Wahl, was sie rezipieren möchten. Spoiler:Tageszeitungen und andere längere Texte sind meistens nicht.

Bildquelle: https://goo.gl/images/3fhmn8

Laut der Jim-Studie schauen 65% der befragten Jugendlichen täglich Videos (3% mehr als im Vorjahr).
Allerdings lesen nur
19% auch täglich Bücher (2% weniger als im Vorjahr).
E-Books und Online-Zeitungen liegen prozentual sogar noch weiter darunter.

Medienkonsum, insbesondere der jugendliche, gleicht mit frappierender Ähnlichkeit dem Konsum von Bilderbüchern
Analogien finden sich in der Mehrung der Bild- gegenüber den Textinhalten und in der Ursache des Konsums.

Die ist darin begründet, dass wir Bilder tendenziell leichter und intensiver wahrnehmen als Texte. War es zu Beginn der Printmedien ein äußerst komplexes Unterfangen, Bilder in großer Zahl zur Verfügung zu stellen, so fällt der Arbeitsaufwand für derartiges heute bestenfalls marginal aus: Beinahe jede Privatperson in Deutschland kann als Video- Bild- und Textproduzent fungieren und vermag es prinzipiell die gesamte Bevölkerung zu erreichen, die Zugang zum Internet besitzt. Unzählige Meinungen und Informationen, ob valide oder nicht, sind abrufbar. 

https://goo.gl/images/5uNVWN

Und hier spielt die Selektion eine exorbitante Rolle: Woher wissen Kinder und Jugendliche welche gesellschaftliche Tragweite ihr Konsumverhalten in sich birgt? Zum drögen Lesen von bildenden Büchern wird man ja bereits in der Schule gezwungen, wieso sich also auch noch in der Freizeit den Kopf zermartern? – Dann konsumiert man doch lieber Themen, die im „wahren“ Leben wirklich interessant sind. Wie etwa das neuste YouTube-Video zu Beziehungsdramen. 

https://www.youtube.com/channel/UCK274iXLZhs8MFGLsncOyZQ
(Stand: 12. Dezember 2018)

Die Folgen sind genutzter Raum für Meinungsmache von unlauteren Personen und Krisen in Printmedien wie beispielsweise der Zeitungskrise.

Oft wird unsere ehemalige Kanzlerin Angela Merkel für die Aussage, dass das Internet für uns alle Neuland sei belächelt. Doch Fakt ist: Das ist es tatsächlich. Das Internet kann, in seiner gesellschaftlichen Tragweite, mit dem Buchdruck verglichen werden. Wir gehören zu den ersten Generationen, die seine Auswirkungen erleben. Der richtige Umgang damit möchte von uns allen weiter verbessert werden. 

Es ist daher schlussendlich essenziell, dass zukünftige Generationen im Umgang mit Medien geschult und sensibilisiert werden, um größere Zusammenhänge, in Wechselwirkung mit der Digitalisierung, erfassen zu können. Die Zeit ist reif, die Früchte zu ernten, welche die Menschheit gesät hat, anstelle sie unkontrolliert vegetieren zu lassen.

Podcasts- Die Zukunft des Fernsehens

Mit dem Slogan „It’s Televison for your Ears“ wirbt der Podcast Tanis und zeigt, dass die Formate fiktionale Podcasts und Fernsehserien enger verwandt sind, als es zunächst erscheint. Fiktionale Podcasts erzählen eine Geschichte, die in jeder neuen Episode weitergeführt wird. Hören kann man über iTunes oder Podcast-Apps wie beispielsweise Stitcher. Anders als beim Radio-Hörspiel können Podcasts noch Jahre später nachgehört werden. Jeder Podcast, meist von Laien hergestellt, ist kostenlos und die Finanzierung erfolgt durch Werbe-Sponsoren und Spenden von Fans, organisiert durch Spendenwebsites wie Patreon und Kickstarter.

Ein kleiner Einblick in die Welt der fiktionalen Podcasts                          https://player.fm/en/featured/audio-theater

Daher erwägen viele amerikanische TV-Sender, fiktionale Podcasts für das Fernsehen zu adaptieren. Geschichten aus einem anderen Format zu übernehmen, hat sich für die Serienbranche bewährt. Bisher werden Bücher und Comics zu Serien adaptiert und erzielen hohe Einschaltquoten, beispielsweise Game of Thrones und The Walking Dead. Da zunehmend Adaptation und weniger „Original Content“ die Fernsehlandschaft der letzten Jahre prägte, kommt es zu einem Adaptations-Engpass, d.h. das, was adaptiert wird, ist doch immer wieder typähnlich. Auf der Suche nach dem gänzlich Neuen schauen sich Produzenten nach Alternativen um. Hier kommt der Podcast ins Spiel, dem konzeptionsmäßig keine Grenzen gesetzt sind.

Der Vorteil jeder Adaptation ist die Gewissheit des Built-in-Audience, da es Fans geben wird, die sie sich auf jeden Fall anschauen werden, also eine Risikoverminderung. So kann an Pilot-Episoden gespart werden, da Produzenten wissen, dass sich der Podcast bereits bewährt und beim Publikum ankommt.

Abzuwarten bleibt, wie erfolgreich die Umsetzung ins Fernsehen ist. Einige Podcasts wie Wolf 359 und Wooden Overcoats bieten Theaterabende an, in denen sie eine ausgewählte Folge vortragen. Dies erinnert aber noch eher an Live-Lesungen als an eine visuelle Adaptation. Der wohl meistgehörte Podcast Welcome to Night Vale ist als Radiosendung konzipiert und der Protagonist berichtet über die merkwürdige Stadt Night Vale, bleibt aber die gesamte Sendezeit in seiner Aufnahmekabine. Inwieweit diese erzählerischen Mittel beibehalten oder ganz gestrichen werden, stellt eine wichtige Entscheidung dar. Hinzu kommt, dass die meisten Sprecher keine Schauspieler sind, sodass ihre Rollen gecastet werden müssen, was allerdings das Built-in Audience als Rezipienten abschrecken kann, das eine emotionale Bindung zum bisherigen Sprecher hatte.

https://twitter.com/NightValeRadio    

Trotz der genannten Risiken könnten Fernsehadaptationen die Welt der Podcasts einem größeren Publikum zugänglich machen. Ein guter Trend, da Podcasts durch ihre Beschränkung auf „Nur-Audio“ gezwungen sind, kreativer zu sein, da Rezipienten mehr Fantasie einsetzen müssen, sich das Dargebotene vorzustellen. Zudem besteht eine höhere Partizipationsmöglichkeit, da viele Podcasts die Plattform Reddit nutzen, um Fan-Feedback einzuholen, umzusetzen, Fans als Sprecher einzubeziehen oder Plot-Ideen übernehmen. Neben ihrem kostenlosen Zugriff ist es also der „User-generated-Content“-Aspekt, der Podcasts das Potenzial gibt, ein disperses Publikum zu erreichen, und die Zukunft des Fernsehens nachhaltig zu verändern.

Quellen:

http://www.denofgeek.com/us/tv/podcasts/266240/8-podcasts-making-the-move-to-television

https://www.wired.com/story/podcasts-getting-tv-adaptations/

https://filmschoolrejects.com/on-the-emerging-trend-of-adapting-podcasts-into-tv-shows-and-movies-4c731b13aa38/

“Vor dem Netz sind alle gleich.” – Von wegen!

Eine kurze Abhandlung über den Verlust der Netzneutralität in den Vereinigten Staaten und was uns das alles überhaupt angeht 

 

„Tritt nicht auf mir herum“ *- Die LAN-Schlange versucht, sich gegen die bevorstehende Malträtierung zu wehren; leider vergeblich.

Vor nicht allzu langer Zeit wurden in den USA Anstrengungen unternommen, die Einführung der Netzneutralität rückgängig zu machen. Darüber zu entscheiden hatte die FCC (Federal Communications Commission). Am 14. Dezember letzten Jahres war es dann so weit: Mit einem 3/2-Verhältnis gewannen die Befürworter des Amendements das Votum und das neue Gesetz war verabschiedet.

Auch wenn das Stichwort Net Neutrality erst vor Kurzem im großen Stil Einzug in die journalistischen Medien gehalten hat – der Begriff an sich existiert schon bedeutend länger. Das erste Mal fiel er im Zusammenhang mit der Telefonie im Jahre 2002, mittlerweile wird darunter die Gleichbehandlung von im Internet verschickten Daten verstanden. Die Übertragungsrate darf weder zu Gunsten noch zu Ungunsten des Senders beziehungsweise des Empfängers und auch nicht aufgrund von Inhalt oder Erstellungsmethode gedrosselt oder erhöht werden.

Nur so kennen wir das Internet, genau so und nicht anders gestaltet sich unser Erleben des World Wide Webs seit – naja, seit jeher eben! Scheint ein fundamentales Prinzip zu sein, diese Netzneutralität. Warum also in Frage stellen?

So grundlegend es sich auch anhört, zementiert wurde dieses „Recht auf Gleichheit“ zum frühesten Zeitpunkt erst im Jahre 2012, und das nur in der Niederlande und in Slowenien. 2015 wurden dann sowohl vom Europäischen Parlament als auch von der amerikanischen Regierung diesbezüglich Verordnungen verabschiedet. Bis dato galt er als „Informationsdienst“, nun aber wird der Internetzugang als ein „Kommunikationsdienst“ angesehen. Das bedeutet, dass das Surfen im Web fortan ähnlich wie Wasser und Elektrizität zur Grundversorgung gehört.

Ajit Pai’s Ziel war es, der Net Neutrality ein Ende zu bereiten.            Sein Vorhaben ist geglückt.

Nun, dem von Trump handverlesenen Vorsitzenden der FCC Ajit Pai war diese Entscheidung offensichtlich ein Dorn im Auge. Er hat es sich seit dem Zeitpunkt seiner Ernennung zur Aufgabe gemacht, diesen Schritt rückgängig zu machen. Er behauptet, im Geiste des kompetitiven Marktes zu handeln und sieht die unter Obama vorgenommene Änderung als eine Lösung zu einem nicht dagewesenen Problem an.

Abertausende Nutzer haben vergeblich versucht, gegen den Plan des Politikers vorzugehen; die Angst vor den Konsequenzen ist groß: durch das Angebot von Paketangeboten seitens der ISPs (Internet Service Provider, hierzulande bspw. Vodafone, 1&1, etc.) fände eine Förderung des ohnehin schon bestehenden Monopolstatus‘ von Facebook, Netflix & Co. statt, nicht zahlungsfähige oder unliebsame Domainen könnten gedrosselt oder gar geblockt werden und Start-Up-Unternehmen werden noch mehr Steine in den Weg gelegt als sowieso schon überwunden werden müssen. Schon 6 Wochen später haben die Staaten New York und Montana sich entschlossen, aktiv gegen die Durchsetzung des Beschlusses vorzugehen.

Netzneutralität als ein Grundrecht, das verteidigt           werden möchte: Die Frustration der Menschen zeigt        sich in einer Vielzahl von Protesten.

Natürlich kommt bei der ganzen Debatte die Frage auf, was das alles für eine Bedeutung für die EU und Deutschland im Besonderen hat. Noch hat das Europäische Parlament keine Anstalten gemacht, sich die USA zum Vorbild zu nehmen. Es wird jedoch bemängelt, dass in der Verordnung von 2015 diverse Schlupflöcher offen gelassen wurden. Ein heiß umstrittener Fall des Zuwiderhandelns gegen die Datengleichheit ist die Implementierung von sogenannten Zero-Rating-Diensten. Das von der Telekom angebotene Tarifpaket StreamOn ist nur ein Beispiel dafür. StreamOn ermöglicht es, im mobilen Netz Streaming-Dienste von Partnerunternehmen zu nutzen, ohne das Datenvolumen zu belasten. Gegen das Angebot selbst wird nicht vorgegangen, jedoch wurde eine Änderung bezüglich des Surfens in der EU verordnet: bis jetzt funktioniert der Dienst nur im deutschen Netz – wenn sich das nicht ändert, droht der Telekom ein Zwangsgeld, so die Bundesnetzagentur.

Der Fakt, dass die USA sich trotz unzähliger Gegenstimmen für die Abschaffung der Net Neutrality entschieden hat, ist beängstigend. Deutschland setzt sich zwar offensichtlich bis zu einem gewissen Grad für den Erhalt der Netzneutralität  ein. Trotzdem gilt es aufzupassen, denn der Grat zwischen Privileg und Diskriminierung ist schmal.


* Die Illustration ist eine Reminiszenz an die Gadsden-Flagge. Früher ein Symbol für amerikanischen Patriotismus, so wird sie heute zunehmend von Anhängern des Libertarismus in den USA verwendet. Ein passendes Motiv zu den jüngsten Geschehnissen in Amerika.


 

Quellen

Artikel
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Net_neutrality_in_the_European_Union
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Net_neutrality_in_the_United_States
  • https://www.purevpn.com/blog/arguments-against-net-neutrality/
  • https://www.savetheinternet.com/net-neutrality-what-you-need-know-now
  • https://arstechnica.com/tech-policy/2018/01/net-neutrality-will-be-enforced-in-new-york-under-orders-from-governor/
  • http://www.zeit.de/digital/internet/2017-12/netzneutralitaet-streamon-bundesnetzagentur-verbraucher-interesse
Bilder
  • https://pbs.twimg.com/media/DPVOdwtX4AA2Ucl.jpg
  • https://static01.nyt.com/images/2017/11/21/business/21NETNEUTRALITY/21NETNEUTRALITY-superJumbo.jpg
  • http://forupon.com/wp-content/uploads/2017/12/018-nyc-net-neutrality-protest-verizon-hq-dec-7-2017.jpg

Sorgen Amazon und Co für das Aussterben des Einzelhandels?

Es gibt in unserer digitalisierten Welt heutzutage vermutlich nur noch wenige Menschen, die noch nie von Internetplattformen wie beispielsweise Amazon oder Ebay gehört haben. Immer mehr Einkäufe werden dort getätigt, immer weniger Einkäufe werden im Einzelhandel in Innenstädten verrichtet. Betroffen ist davon nahezu jede Branche: Bekleidung, Elektronik, Kosmetik, Medikamente und viele weitere. Die Möglichkeit, Lebensmittel im Internet zu erwerben wird bisher eher weniger genutzt, aber auch diese wird immer populärer und verbreitet sich. Aber warum?

Es ist nun mal einfach bequemer, von zu Hause aus Dinge im Internet zu bestellen. In Zeiten, in denen es das Internet noch nicht gab, hatte man keine andere Möglichkeit, als sich in oftmals überfüllte Städte zu begeben. Heute jedoch ist man nicht mehr daran gebunden, sondern kann auch auf das Internet zurückgreifen, was dementsprechend auch viele Menschen tun. Außerdem hat das Internet keine „Öffnungszeiten“, sodass bestellen jederzeit möglich ist und man sich nicht an Öffnungszeiten von lokal vorhandenen Geschäften halten muss. Die folgende Grafik zeigt weitere Gründe für Online-Handel, allerdings auch die Gründe, die für „Offline-Handel“ sprechen könnten.

Probleme bestehen auch darin, dass es dem Einzelhandel nicht mehr gelingt, sich vom Online-Markt abzuheben. Egal wie speziell oder ausgefallen die angebotene Ware ist, es wird auf jeden Fall möglich sein, die selben oder zumindest ähnliche Produkte zu einem günstigeren Preis im Internet zu finden. Ein weiteres Beispiel ist, dass viele Menschen vor Ort Schuhe anprobieren, um diese dann letztendlich doch nicht zu kaufen, weil man sie im Internet vermutlich günstiger kaufen kann. Bezüglich des Services kann gesagt werden, dass Schuhgeschäfte wie Sidestep oder Footlocker auf ein direktes Ansprechen des Kunde, sobald dieser den Laden betritt, setzen. Dies schreckt viele, die sich nur in Ruhe umsehen möchten, ab. An dieser Stelle wäre der Verbesserungsvorschlag, dass weniger manchmal mehr ist, meiner Meinung nach angebracht. Beratung auf Anfrage des Kunden reicht völlig aus, allerdings sollte dann ein guter Service geboten werden können, bei dem der Kunde merkt, dass der Verkäufer sich mit dem, was er verkaufen möchte auch auskennt. Neben dem Thema Service ist auch die leidige Parkplatzsuche ein Problem, an dem es zu arbeiten gilt.

Fazit

Prognosen von Experten besagen, dass in ungefähr 15 Jahren jedes zweite größere Unternehmen vom Markt verschwunden sein wird. Dies sollte jeden einzelnen von uns nachdenklich machen und zu Überlegungen darüber anregen, ob dies wirklich so geschehen soll oder ob man sich dazu entscheidet, den Einzelhandel doch etwas mehr zu unterstützen. Letztendlich bleibt aber wohl jedem selbst überlassen, wo er seine Einkäufe tätigt und uns bleibt nichts anderes übrig, als die in unseren Augen richtige Entscheidung zu treffen und abzuwarten, ob die Tendenz eher in Richtung Erhaltung des Einzelhandels oder in Richtung weiterer Vormarsch des Online-Handels geht. Abschließend kann gesagt werden, dass trotz allem wohl kein gutes Geschäft, welches auch weiterhin in einer Innenstadt weiter existieren möchte, an einer Online-Präsenz vorbeikommt. Diese sollte aber in gewissem Maße auch dafür sorgen, dass der stationäre Handel durch sie gestärkt wird und umgekehrt.

Textquellen:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/innenstaedte-der-einzelhandel-verschwindet-und-das-ist-gut-so-1.3045300

https://www.welt.de/wirtschaft/article161812481/Dem-deutschen-Einzelhandel-droht-ein-Massensterben.html

https://e-commerce-blog.de/einzelhandel-stirbt-ursachen-loesungen-stationaeren-handels/

https://blog.lombego.de/zukunft-im-handel-digital/

Bildquelle:

https://www.locafox.de/blog/wp-content/uploads/2015/07/GfK_eCommerce_rational-emotional.jpg

Modern vs. Nostalgisch – Wird das E-Book das Buch verdrängen?

Viele von uns haben es in den letzten Jahren wohl schon in Gebrauch gehabt: das E-Book.
Kurz gesagt bezeichnet das E-Book ein Buch in elektronischer Form, welches nur auf speziellen Lesegeräten, Tablets, Smartphones oder auf dem Computer gelesen werden kann.
Seine Entwicklung verlief rasant – 43 Jahre hat es gedauert, bis das E-Book fester Bestandteil unserer Gesellschaft war. Die Entwicklung des Buches hingegen hat 60 Jahre gedauert.

Interessant ist, dass schon 1971, noch 20 Jahre vor der Entwicklung des World Wide Web, dass erste E-Book erschien. Und zwar in digitalisierter Form der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
Trotz der schnellen technischen Entwicklungen, war das gedruckte Buch kaum in Gefahr gesehen, geschweige denn wegzudenken.
Für Amazon-Gründer Jeff Bezos stellt der 1.April 2011 einen Wendepunkt dar, denn seitdem verkauft sein Internetbuchhandel in den USA mehr Bücher in elektronischer Form als in gedruckter Form.
Bezos selber sagte, sie hätten „gehofft, dass wir diesen Punkt irgendwann erreichen – doch niemals hatten wir uns vorgestellt, dass es so schnell passiert.“

Nur was ist besser? E-Book oder gedrucktes Buch?
Vor- und Nachteile weisen beide Formen auf. Mit Sicherheit ist es ein großer Vorteil von E-Books, dass sie ein geringes Gewicht haben und eine hohe Platzeinsparung vorweisen können. Die neusten Modelle wiegen lediglich 180 Gramm und bieten bis zu 2000 E-Books Platz. Zudem gibt es viele kostenlose E-Books, darunter auch viele Klassiker der Weltliteratur.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Möglichkeit zur interaktiven Nutzung, z.B. mit Videos oder Audiodateien.

Allerdings kann wohl niemand abstreiten, dass E-Books das Gefühl ein Buch anzufassen oder den Geruch eines neuen Buches nicht ersetzen können.
Des Weitern ist man nicht immer auf Strom angewiesen und läuft nicht Gefahr, alle Bücher aufgrund eines Systemfehlers oder eines eigenen Fehlers zu verlieren.
Der wichtigste Punkt allerdings ist, dass man durch das gedruckte Buch eine Möglichkeit hat, sich der fortschreitenden Digitalisierung zu entziehen und an einer Beschäftigung ohne Internet festzuhalten.

Wie folgende Statistik aus dem Jahr 2017 zeigt, geben zumindest 32% der Befragten an, nur gedruckte Bücher zu lesen. Die Zahl derer, die nur E-Books lesen, liegt dagegen bei nur 2%.

Bei der Betrachtung einer weiteren Statistik fällt allerdings auf, dass ein Großteil der Befragten die Zukunft des Buches in Gefahr sieht. Auf die Frage hin, wie in 10 Jahren gelesen werden wird, geben fast die Hälfte der befragten Personen an, dass mehrheitlich auf elektronischen Lesegeräten gelesen werden wird.

Ob es das E-Book es nun aber tatsächlich schaffen wird, das gedruckte Buch zu verdrängen, steht noch in den Sternen. Man darf aber nicht vergessen, dass kommende Generationen vermehrt mit neueren Techniken und E-Book aufwachsen werden.  Allerdings wird es auch immer Menschen geben, die vehement am gebundenen Buch festhalten werden.
Daher wird es interessant sein, die weitere Entwicklung von E-Book und gedruckten Büchern in den nächsten Jahren zu verfolgen.

 

Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/208244/umfrage/buecher-lesen-papier-vs-ebook/
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-tages-das-e-book-verdraengt-das-taschenbuch-13908426.html
http://www.elektronische-buecher.net/e-books
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/medienwandel-warum-e-reader-das-buch-nicht-verdraengen-werden-a-584306.html

 

Trauer im Internet – Zusammen ist man weniger alleine

Trauer spielt in unser aller Leben zu verschiedenen Zeitpunkten eine Rolle. Gleichzeitig betroffen sind viele Menschen vor allem dann, wenn eine Person des öffentlichen Lebens stirbt.

In der Neujahrsnacht hat Kim, die Besitzerin des Instagram Accounts @Kimspiriert und des Blogs Kimspiriert.de den Kampf gegen den Brustkrebs verloren, über den sie dort berichtete. Nicht nur Familie und Freunde trauern, sondern auch ihre Community, die sich #kimscrew nennt. Heute sind es 96 Tausend Instagram Follower, die sie auf ihrem Weg begleiteten, mit ihr fieberten, hofften und Daumen drückten und nun ihre Trauer dort zum Ausdruck bringen.

Die Familie beschloss Kims Profil „als Denkmal und Mahnung“ zu erhalten, wie es in ihrer Todesnachricht geschrieben steht.

Dank der Kommentarfunktion von Instagram können sich ihre Follower austauschen, Kondolenzeinträge verfassen und sehen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind. Auch Familie und Freunde von Kim kann es bei der Trauerbewältigung helfen, zu sehen, wie sehr Kim geschätzt und unterstützt wurde. So bekommt ein Instagram Account eine ganz andere Bedeutung, als die der  Selbstdarstellung, er wird zu einem virtuellen Ort der Verbundenheit, Trauer und des Gedenken.

Die Trauer hat mittlerweile also auch ihren Platz in der digitalen Welt gefunden und soziale Medien verknüpfen so Menschen, abgesehen von Freundschaften und gemeinsamen Interessen, auch jene mit den selben Schicksalen.

Nicht nur Instagram oder Facebook Accounts von Verstorbenen bieten eine Plattform für Trauernde. Auf der Seite gedenkseiten.de kann man sich anmelden und eine Gedenkseite für den Verstorbenen erstellen. Dort kann man virtuelle Kerzen anzünden, Musik hinterlegen, eine Kommentarfunktion freischalten, selber einen Text verfassen und Bilder posten.

Trauer braucht einen Ort“ , einen Ort, der für nahe Angehörige sicher traditionell Grabstätte oder Sterbeort darstellt. Für Betroffene, die nicht vor Ort sein können, oder diese Person nur durch ein Medium, wie im Fall von Kim durch das Internet, oder dem Fernsehen,wie im Fall von Dirk Bach, kannten, stellen digitale Erinnerungsorte einen Platz dar, seine Gedanken und Gefühle auf verschiedene Arten zu kommunizieren und zu verarbeiten.

Wie Erfahrungen von Menschen, die mit Trauerbegleitung und Trauerbewältigung zu tun haben, zeigen, ist nach wie vor der persönliche Austausch mit Angehörigen und Freunden ein wichtiger Bestandteil der Trauerarbeit, den man nicht durch das Internet ersetzen sollte. Anzumerken ist, dass auch mit dem sensiblen Lebensbereich der Trauer versucht wird, Profit zu erwirtschaften. Dieses geschieht zum Beispiel durch die Möglichkeit, einen Premium Account einer Gedenkseite zu erwerben oder virtuelle Geschenke an den Verstorbenen zu überreichen.

Quellen:

https://www.gedenkseiten.de/dirk-bach/

https://www.instagram.com/kimspiriert/?hl=de

http://kimspiriert.de/

http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/digital-trauern_-wenn-der-toten-auch-im-netz-gedacht-wird-24414814.html

https://www.prisma.de/magazin/ratgeber/Trauern-im-Internet-Schon-langst-Realitat,15583316

https://www.tz.de/muenchen/stadt/anonyme-bestattungen-trauer-ohne-ort-7192850.html

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Panorama/Bloggerin-verliert-Kampf-gegen-den-Brustkrebs 

https://www.gedenkseiten.de/faq/#48

Digitale Medien im Unterricht – Hoffnung und Misstrauen

Der Einzug der Digitalen Medien in unseren Alltag liegt jetzt schon eine Weile zurück, für die neue Generation gehört das Internet, wie der Fernseher, von Beginn an zum Leben dazu. Nicht verwunderlich ist es also, dass auch die Einbindung der Digitalen Medien im Schulalltag gefordert wird.

Das Internet bietet nicht nur eine Menge an Möglichkeiten, sondern birgt auch Gefahren. Der sichere Umgang, differenzieren und selektieren von relevanten Inhalten im Netz erfordere auch bei Digital Natives Grundwissen, dass zunächst erlernt werden müsse (Vgl. Middeldorf 2017). Unterrichtsmaterialien, wie Lernspiele, E-Books, Tablets und Ähnlichem, ermöglichen kreatives und mobiles Lernen, doch trotz zahlreicher Fürsprecher und dem großen Angebot an Möglichkeiten gäbe es viele Pädagogen und Kritiker, die den Lernerfolg bezweifeln (Vgl. HCC-Magazin 2017).

Befürworter erhoffen sich zum Einen ein höheres Interesse bei den Schülerinnen und Schülern, zum Anderen würden durch die alternative Darbietung von Informationen viele Sinne angesprochen, die das Speichern von Informationen in unterschiedlichen Gedächtnissystemen möglich mache (Vgl. HCC-Magazin 2017). Somit werden die verschiedenen Vorlieben und Interessen der Schülerinnen und Schüler durch die unterschiedlichen Zugänge und Methoden angesprochen. Dies hat zur Folge, dass die Schülerinnen und Schüler individuell gefördert und gefordert werden können. Durch diesen persönlichen und individuellen Zugang zu den verschiedenen Themen und Medien können auch Lernunterschiede innerhalb der Klasse in Ansätzen ausgeglichen werden.

Auch in der projektorientierten Arbeit oder in Gruppen- und Partneraufgaben ermöglichen Kommunikationstools ein vernetztes Arbeiten (Vgl. HCC-Magazin 2017). Damit ist es möglich verschiedene Aufgaben spannender und interaktiver für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Beispielsweise schlägt der Teilrahmenplan Deutsch des Landes Rheinland-Pfalz für die Grundschule bereits den Umgang mit Medien vor. Die Einbindung von verschiedenen Medien könne dafür als Methode oder Ergänzung eingesetzt werden, dementsprechend können verschiedene Medien zur Präsentation von Texten oder auch zur Texterstellung genutzt werden (Vgl. Teilrahmenplan Deutsch Rheinland-Pfalz). Exemplarisch hierzu können (Gruppen-)Ergebnisse die auf Postern oder Plakaten festgehalten und präsentiert werden, durch eine Präsentation dieser, mit Hilfe von verschiedene Textverarbeitungsprogrammen oder Präsentationssoftware ersetzt werden.

Trotz der vielen Vorteile werden laut einer Untersuchung von Bitkom, digitale Medien nur hin und wieder und nicht täglich in die Unterrichtsstruktur eingebunden (Vgl. Bitkom Research 2015). Aus dieser Statistik geht hervor, dass die Fotokopie mit Abstand das am häufigsten genutzte Medium sei (Vgl. Bitkom Research 2015).

Ich vermute, dies auch aus meiner persönlichen Erfahrung, dass viele Schulen nicht mit den aktuellen elektronischen Medien ausgestattet sind. Auch weitere Untersuchungen der Bertelsmann-Stiftung zur digitalen Bildung stützen diese, denn viele Lehrerinnen und Lehrer bemängelten in der Studie die unzuverlässige Medientechnik und die unzureichenden technischen Rahmenbedingungen (Vgl. ZEIT online 2017). Darüberhinaus vertrauen nur 23% der Lehrerinnen und Lehrer in den Lernerfolg durch den Einbezug von Medien (Vgl. ZEIT online 2017). Die Ablenkungsgefahr durch das vielfältige Angebot im Netz führe zum Konzentrationsmangel und lenke vom eigentlichen Unterrichtsthema ab, statt beim Verständnis zu helfen (Vgl. HCC-Magazin 2017).

 

1 | Einsatz von Medien im Unterricht (Bitkom Research 2015).

 

2| Gründe für den Verzicht von Medien im Schulalltag (Bitkom Research 2015).

 

Der Hochschulprofessor und Buchautor Gerald Lembke sei digitalen Angeboten nicht pauschal abgeneigt, betone aber auch, dass beispielsweise die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2015 sogar ausdrücklich darauf hingewiesen habe, dass der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln kritisch zu sehen sei (Vgl. ZEIT online 2017). Je jünger die Schüler seien, umso mehr sei davon abzuraten, wenn es um den Lernerfolg gehe (Vgl. ZEIT online 2017).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz der Digitalen Medien im Unterricht von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz, beispielsweise, gefordert und vorausgesetzt wird. Allerdings sind für diesen Einsatz die Schulen nicht ausreichend ausgestattet, des Weiteren sind die meisten Lehrerinnen und Lehrer den digitalen Medien abgeneigt. Viele Pädagogen sehen außerdem noch nicht die vielen positiven Aspekte, die der Einsatz der neuen Medien mit sich bringen könnte.

 

Black Friday – Wer profitiert wirklich?

Wohl kaum jemand ist in den vergangenen Wochen an den riesigen Plakatwänden oder unzähligen Bannern im Internet an dem Begriff Black Friday vorbei gekommen. Doch was ist der Black Friday und woher kommt er?

Black Friday Sale

(https://www.bakertillyhb.ie/black-friday-cyber-monday/)

Wie sollte es anders sein, der Black Friday ist natürlich aus Amerika zu uns Deutschen herübergeschwappt. Er findet traditionell am Freitag nach dem amerikanischen Erntedankfest statt, den viele Amerikaner als Brückentag und somit zum Weihnachtseinkauf nutzen. Das Weihnachtsgeschäft wird dadurch eingeläutet. Er ist einer der umsatzstärksten Tage des Jahres, da viele Händler hohe Rabatte oder andere Angebote anbieten. Konzentriert wird sich hierbei vor allem auf Fashion und Elektronik. Wir Deutschen haben dieses Phänomen seit 2006 übernommen und können uns somit auch alle Jahre wieder über unzählige Angebote freuen.

Was bedeutet dieses Massenaufgebot an Schnäppchen für den Online-Markt?

Online-Händler bemühen sich von der Konkurrenz abzuheben. Der Online-Riese Amazon beispielsweise bot sagenhafte Rabatte über eine ganze Woche an, dabei konzentriert er sich final auf den Cyber Monday, dieser ist traditionell der Montag nach dem Black Friday. Beim Fashion Händler Zalando gab es eine ganze Woche über bis hin zum Black Friday verschiedene Rabattaktionen und das mit Erfolg! Rund eine Millionen Bestellungen wurden verzeichnet, dabei lag der Rekord bei 2.000 pro Minute. Als Erflog sind zusätzlich 100.000 Neukunden registriert worden. Diese Zahlen verdeutlichen weshalb es für längere Zeiträume bei vielen Händlern wie z.B Zalando, Notebooksbilliger, H&M oder auch Mediamarkt zum Absturz von Webseiten kam.

Black Friday 2016 – The Online Spectacle Gripping the Nation

(https://yayvo.com/blog/black-friday-online-spectacle-gripping-the-nation/)

Somit hat der Black Friday sich hinsichtlich des Marketings und des Umsatzes für die Online Händler gelohnt. Aber was ist mit dem Einzelhandel?

Interessant ist, dass dieses Jahr am Balck Friday 40% mehr Einkäufe über mobile Endgeräte abgeschlossen worden sind als im Vorjahr. Dies erklärt vielleicht warum in den USA 1,7% weniger Menschen in lokalen Geschäften die Angebote nutzten. Laut den Prognosen die es für dieses Jahr gab sollte diese Zahl sogar noch weitaus höher sein. Viele Einzelhändler können sich im Vergleich zu den Konzernriesen auch keine großen Rabattaktionen leisten. Vielleicht liegt es aber auch an der Bequemlichkeit der menschlichen Natur, so ganz nebenbei ein paar Klicks zu tätigen und sich die besten Angebote nach Hause liefern zu lassen oder auch an der riesen Auswahl in den Webshops, dass sich der Einzelhandel in den kommenden Jahren wahrscheinlich immer weiter auf leicht sinkende Zahlen am Black Friday einstellen muss.

 

Quellen:

http://www.rp-online.de/wirtschaft/schnaeppchen-tage-befluegeln-den-handel-aid-1.7228655

https://www.e-commerce-magazin.de/black-friday-erfolgreiche-online-shops-verfolgen-dreistufigen-prozess

https://www.internetworld.de/e-commerce/black-friday/so-verlief-cyber-week-online-haendler-1439269.html

Youtuber als neue Medienvorbilder

 

„[…] wenn du [als Youtuber] 1,3 Millionen Leute erreichst, jeden Tag, hast du eine Reichweite wie Karl Diekmann mit der Bild Zeitung, jeden Tag, und bist eine ähnlich publizistische Macht.“Jan Böhmermann

In den letzten Jahren haben deutsche Youtuber ihre Reichweite stark erhöhen können: Die bekanntesten 100 haben über eine Million, die größten 30 sogar über zwei Millionen Abonnenten. Mit dieser „publizistischen Macht“ kommt ihnen gleichzeitig eine große Verantwortung zu, denn zu ihrer Zuschauerschaft gehören auch viele Jugendliche, welche die Videoplattform zur Meinungsbildung nutzen. Neben den klassischen Medienvorbildern aus Film und Musik, gelten mittlerweile auch die Influencer für Viele als Vorbild.

Was macht sie so interessant?

Medienhelden werden normalerweise durch ihre besondere Leistung (zum Beispiel aufgrund einer guten Stimme oder besonders herausragenden Fußballkünsten) zu Vorbildern. Kinder wollen das können, was auch diese Figuren können. Natürlich kommt damit auch das Interesse an dem Privatleben der Personen auf, aber dennoch steht die Leistung im Vordergrund. Bei vielen Youtubern ist die Situation anders: Sie stechen eben nicht durch ihre Leistungen heraus – was sich allein daran erkennen lässt, wie sehr sich der Inhalt der Kanäle gleicht, sie sind sozusagen austauschbare Akteure – sondern werden als Person für ihr Handeln bewundert. „Die Botschaft ist nicht: Das musst du machen, sondern so musst du sein.“Fabian Siegismund. Es lässt sich auch schwer unterscheiden, ob der Youtuber, der zu sehen ist, eine Kunstfigur oder eben die Privatperson hinter dieser ist (lange lautete der Slogan von YouTube „Broadcast yourself“). Eine Trennung zwischen Leistung und Privatleben, wie es bei einem klassischen Medienvorbild möglich ist, kann hier in den meisten Fällen nicht erfolgen. Die Frage, die nun aufkommt, ist: Was machen diese Leute überhaupt? Wie ist ihr Verhalten? Im Folgenden werden ein paar extrem negative Beispiele angeführt.

Was machen Youtuber?

Homophobie

Homophobie ist auf einigen Kanälen ein großes Problem. Der Youtuber Mert Matan spielte seinem Vater einen „Gay Prank“, in dem er ihm gegenüber erwähnt, dass er schwul sei. Daraufhin wurde er von seinem Vater vor der Kamera geschlagen.

Ein anderer Videodarsteller äußerte vor laufender Kamera seine Schwulenfeindlichkeit: „Ich sage, ich bin gegen Schwule, akzeptiert das, das müsst ihr akzeptieren, meine Meinung müsst ihr akzeptieren, aber ich muss nicht akzeptieren, dass einer schwul ist, nein, ich bin dagegen, das ist unmenschlich sowas“Mert Eksi.

Hausfriedensbruch

Die Youtuber Leon Machère und ApoRed haben einige Videos (alle mit mehreren Millionen Aufrufen) mit dem Titel „24 Stunden in…“ hochgeladen, in denen sie sich tagsüber in ein Unternehmen schlichen und sich dort angeblich einige Stunden nach Ladenschluss aufhielten. In einem der folgenden Videos zeigten sie stolz einige Anzeigen, welche auf diese Aktionen folgten.

Fazit

Diese Vorbilder machen ihren jungen Zuschauern rechtswidriges Verhalten vor und stellen es als lustig dar. Allerdings gibt es neben den „Assi-Youtubern“ auch noch Creator, welche positiv durch ihre Inhalte auffallen. LeFloid präsentiert auf seinem Kanal die aktuellsten Nachrichten und JulienBam produziert mit seinem Team hochwertige Videos mit Unterhaltungsfaktor. Diese können positive Vorbilder für Jugendliche sein. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die anderen Youtuber ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und versuchen sich dementsprechend zu verhalten.

 

Quellen:

Betz, Phillip: Maert Matan’s GAY PRANK hat FOLGEN! – WuzzUp Feedback. Online verfügbar unter: https://youtu.be/JkNaeubtn6w [aufgerufen am 18.11.2017].

Böhmermann, Jan: Unge& die YouTuber Szene: Jan Böhmermann im Interview. In: zqnce. Online verfügbar unter: https://youtu.be/fgevJ-mJZFs [aufgerufen am 18.11.2017]

Klengan: MERT – Homophobie wird Mainstream?. Online verfügbar unter: https://youtu.be/Uc-Ho4UTW7w [aufgerufen am: 18.11.2017].

Klengan: Leon Machère – 24 Stunden Hausfriedensbruch. Online verfügbar unter: https://youtu.be/3KN4Jl0HoO8 [aufgerufen am 18.11.2017].

Noack, David: Youtube 2017: Falsche Vorbilder. In: derFreitag. Online verfügbar unter: https://www.freitag.de/autoren/davidnoack/youtube-2017-falsche-vorbilder [aufgerufen am 18.11.2017].

Rathgeb, Thomas: JIM 2016. Jugend, Information, (Multi-) Media. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest 2016. (auch Online verfügbar unter: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2016/JIM_Studie_2016.pdf [aufgerufen am 17.11.2017]).

SchauHin: Medienhelden. Online verfügbar unter: https://www.schau-hin.info/informieren/extrathemen/medienhelden.html [aufgerufen am 16.11.2017].

Siegismund, Fabian: Medienvorbilder: The Walking Dead #8. Online verfügbar unter: https://youtu.be/uAyKeMeRbYM [aufgerufen am 18.11.2017].

Socialblade (Statistikwebsite): Top 250 Youtubers in germany sorted by subscribers. Online verfügbar unter:  https://socialblade.com/youtube/top/country/de/mostsubscribed [aufgerufen am 17.11.2017].

 

Online den Lebensmitteleinkauf erledigen – von Online-Supermärkten und ihren Chancen und Risiken

Wer kennt es nicht, der lästige Wocheneinkauf steht noch aus doch man hat eigentlich so gar keine Lust auf überfüllte Supermärkte und lange Schlangen an den Kassen. Da sich der Kühlschrank aber leider nicht von alleine auffüllt müssen wir uns nun trotzdem noch auf den Weg machen, egal wie anstrengend und lange der Arbeitstag war. Hier kommen nun die Online-Supermärkte ins Spiel. Heutzutage können wir im Internet nun nicht mehr nur Kleidung oder Technik in unseren Warenkorb per Mausklick befördern sondern eben auch Lebensmittel. Anbieter gibt es mittlerweile viele, angefangen von dem Supermarkt Rewe bis hin zu eigentlich branchenfremden Konzernen wie Amazon (AmazonFresh). Schauen wir uns jedoch nun einmal an, wie das Ganze funktioniert. Sparen wir wirklich Zeit und muss ein so alltäglicher Vorgang wirklich online abgehandelt werden?

AmazonFresh wirbt mit dem Slogan: „Ihr kompletter Einkauf geliefert nach Wunsch“. Nachdem man eine Mitgliedschaft abgeschlossen hat kann es sofort los gehen. Zuerst wählt man den individuell gewünschten Lieferzeitraum aus um nur die dafür verfügbaren Produkte angezeigt zu bekommen. Und schon kann es los gehen: Einfach durch scrollen und aus einem riesigen Sortiment den Wocheneinkauf zusammen stellen. Egal ob gemütlich von der Couch aus oder auf dem Heimweg mit der Bahn, dank dem mobilen Internet können wir von überall aus einkaufen. Für viele bedeutet dies nicht nur Zeit sparen sondern auch moderner Fortschritt. Selbst an einem Sonntag kann so der Einkauf erledigt werden und man bekommt alles zum gewünschten Zeitpunkt direkt vor die Haustür geliefert. Man erspart sich überfüllte Supermärkte und genervte Kassierer wenn man mal wieder das Kleingeld zusammen kratzt, bezahlt wird schließlich per Paypal oder mit anderen bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten. So übertragen wir selbst etwas so alltägliches wie den Lebensmitteleinkauf in das Internet. Doch leider birgt über den Bildschirm einkaufen auch einige Nachteile. Wie groß sind die Produkte tatsächlich? Und wie sieht es mit der Qualität aus? Wer sich gerne im Supermarkt das Gemüse genauer betrachtet um eben nicht zu der Paprika mit der unschönen Stelle zu greifen muss nun anderen die Auswahl der Produkte überlassen. Auch ob Produkte wie Joghurt oder Obst und Gemüse die Lieferung unbeschadet überstehen ist nicht garantiert. Hinzu kommt noch der Aufwand der Verpackungen wenn zum Beispiel Produkte bestellt werden die gekühlt werden müssen. Dies führt oft zu sehr viel Verpackungsmüll.

Abschließend muss aber jeder noch selbst entscheiden, ob er lieber persönlich seinen Einkauf erledigt oder sich die Produkte online aussucht und liefern lässt. Was ist einem wichtiger, die Zeit einsparen und die Möglichkeit nutzen von überall aus einzukaufen oder doch lieber traditionell selbst den Supermarkt vor Ort zu besuchen und den Wocheneinkauf vielleicht auch zu genießen, die frischen Waren zur Inspiration für das nächste Rezept auf sich wirken zu lassen. Im Laufe der Zeit wird sich wohl noch zeigen, ob sich Online-Supermärkte etablieren und eine Masse an Konsumenten an sich binden.

 

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Online-Supermarkt

https://www.amazon.de/b?node=6723195031&tag=googhydr08-21&hvadid=208052195943&hvpos=1t1&hvnetw=g&hvrand=15093990083140174362&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9041763&hvtargid=kwd-361607079597&ref=pd_sl_1bm9c3o8ej_e

http://www.gratisnum.com/blog/lebensmittel-online-bestellen-nur-ein-trend-oder-doch-die-zukunft/

http://blog.simplora.de/category/online-supermarkt-vergleich/

http://www.chip.de/artikel/Online-Supermaerkte-im-Test-Die-besten-Lieferservices-fuer-Ihre-Lebensmittel_107446512.html

https://www.idealo.de/magazin/2016/01/21/lebensmittel-online-bestellen-anbieter-im-vergleich/

Reisen per Mausklick

London City, Australiens Ostküste, ein Hotel in Berlin. Unsere Facebook Freunde lieben es ihre Urlaubsbilder zu teilen. Zwischen den Posts dann ein Videobeitrag, Werbung für ein Reiseunternehmen. Sind wir online, werden wir geradezu überschwemmt mit verlockenden Reiseangeboten. Ist das die Zukunft von Marketing im Tourismus? Wer geht heutzutage überhaupt noch in ein Reisebüro, wenn die Buchung von zu Hause aus mit ein paar Klicks erledigt werden kann?

Eine Studie des „ Verband Internet Reisevertrieb“  veranschaulicht mit Hilfe der beigefügten Statistik, dass das Internet für den Tourismus schon heute eine wichtige und auch zunehmende Bedeutung hat. 2016 nutzten 61% der Deutschen das Internet, um sich über Urlaubsreisen zu informieren, das sind 6% mehr als noch vier Jahre zuvor. Zur tatsächlichen Buchung von Reisen haben 2016 43% schon einmal das Internet benutzt, 10% mehr als 2012.

Quelle: https://v-i-r.de/wp-content/uploads/2016/03/df-2016-web-1.pdf

Eine repräsentative Befragung von bitkom.org mit 103 Geschäftsführern und Vorständen aus der Tourismusbranche bestätigt, dass die Angebote hauptsächlich online vermarktet werden. Wichtigster Kanal für Online Marketing beim Tourismus ist die unternehmenseigene Website, gefolgt von Buchungsplattformen wie booking.com. An dritter Stelle steht Social Media wie Facebook. Durch die steigende Bedeutung digitaler Technologien im Tourismus denkt fast die Hälfte der Befragten, dass Digitalisierung Reiseveranstalter überflüssig macht, da viele ihre Reise bequem selbst über das Internet buchen.

Um sich in der Tourismusbrache durchzusetzen oder um den Bekanntheitsgrad zu steigern, lassen sich ein paar Agenturen wirklich außergewöhnliche und kreative Social Media Kampagnen einfallen. Ein Beispiel ist die sehr aufwendige Kampagne „Send Your Facebook Profile to Cape Town“ von Cape Town Tourism, die all ihren Facebook Fans eine Reise durch Cape Town ermöglichte, ohne dass die Facebook Nutzer wirklich vor Ort waren. Ziel war es, unbekannte Ecken von Kapstadt an potenzielle Touristen zu verraten und somit das Interesse an Kapstadt als Touristenmagnet weiter zu steigern.

Und wie funktionierte die Kampagne? Ganz einfach, die Teilnehmer sendeten ihr Facebook Profil an Cape Town Tourism und diese posteten dann im Namen der Teilnehmer Urlaubsbilder und Videos aus Kapstadt. Die Kampagne erreichte durchaus ihr Ziel. Mehr als 350.000 Menschen nahmen teil, der Tafelberg hatte die höchste Rate an Besuchern seit 83 Jahren und die Anzahl der Touristen in Kapstadt stieg in Folge um 4%.

Insgesamt stellt das Internet bereits eine zentrale Bedeutung für die Tourismusbranche dar. Von der Inspiration durch einen Facebook-Post, über Buchungswebsiten bis hin zu aufmerksamkeitserregenden Kampagnen. Die Zukunft liegt im Internet. Laut bitkom.org bietet Virtual Reality ein großes Potenzial. Mit der VR-Brille zukünftig ein 360° Panoramablick auf das Reiseziel oder ein virtueller Rundgang durchs Hotel? Welchen Urlauber würde das nicht ansprechen?

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Verschwörungstheorien – Gefangen im Netz?

 Von der Religion zum Verschwörungsglaube

Die Frage nach der wahren Beschaffenheit der Welt und was wirklich in ihr vorgeht, wer unsere Geschicke bestimmt und uns leitet, sowie woraus das Böse entsteht hat die Menschen schon seit jeher beschäftigt.

In alter Zeit kamen religiöse Vorstellungen auf, um eben diese Grundfragen der Existenz zu klären, das eigene Leben und das Böse auf der Welt erträglicher zu machen und die Hoffnung auf ein besseres Leben, zumindest im Jenseits, nicht erlischen zu lassen. Grundsätzlich verbindet diese Theorien also meist der Glaube an eine (oder mehrere) allwissende, omnipotente metaphysische Wesenheit(en), sowie ein Gegenstück, dass das Böse personifiziert und somit greifbar macht. Sie schaffen für den Glaubenden eine neue, tröstliche Perspektive auf das Leben.

Was verbindet nun also den Glaube an die Religion mit dem Glauben an Verschwörungen ?

Wie auch bei der Religion zählt zu ihren Charakteristika die simple Einteilung der Welt in gut und böse, die eigene „Glaubensgruppe“ von anderen abzuheben, sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, das Böse greifbar zu machen und in gewisser Weise die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben. Gleich ob es nun die Bilderberger, Aliens, Reptiloide, Nazis im inneren der Erde oder das CIA sind, die dem Bösen ein Gesicht geben.

Verschwörungstheorien in den Medien

Was mit der Erfindung des Buchdrucks seinen Anfang nahm („Hexenhammer„), hat sich bis zum heutigen Tage immer weiter ausgedehnt.

Das Internet bietet für Jedermann eine Plattform um auch mit den obskursten Theorien eine Bandbreite von Zuhörern zu erreichen und seine Sicht der Dinge als Wahrheit zu verkaufen. Die entscheidende Rolle spielt hierbei die „Wahrheitsfrage“, die in den Medien und vor Allem im Netz auf zigtausende Weisen konträr beantwortet und ausgelegt wird.

Medien konstruieren eine eigene Version der Wahrheit und seit die Tageszeitung nicht mehr als einziges Medium ihre Version der Wahrheit feilbietet, sondern im Netz zu jeder Frage tausende Antworten zu finden sind, ist die Verwirrung unter den Menschen vorprogrammiert.

Die „Vertrauenskrise“

Das erklärt, warum die „Medienverschwörung“ oftmals ein „zentrales und notwendiges Strukturmerkmal“ von vielen modernen Verschwörungstheorien ist. Nachrichten werden beobachtet („Beobachtung des Beobachters“) und zu eigenen Zwecken, zur Produktion alternativer Wahrheiten genutzt.

„Die Ablösung der Face-to-face-Kommunikation durch Schrift und insbesondere durch den Buchdruck, so Niklas Luhmann, erzwang erstmalig die Unterscheidung von Information und deren Mitteilung – mit der Folge, dass der Mitteilung seither misstraut wird. Denn seit man der Mitteilung nicht mehr direkt (am Gesicht des Gegenübers) ablesen kann, was es mit ihr auf sich hat, verstärkt sich der Verdacht, dass die Informationsseite anderen Motiven folgt, als sie glauben machen will.“

 http://www.bpb.de/apuz/231313/medien-als-gegenstand-von-verschwoerungstheorien?p=all

Nach seiner Ansicht liegt die Schuld also beim Medium als Kommunikationsform, das es unmöglich wäre medial und transparent über die eigene Transparenz zu berichten.

Hinzu kommt, dass für viele Menschen das Scrollen über ihre Facebook- Pinnwand oder anderer sozialer Netze, das Ansehen der Nachrichten oder das Lesen der Zeitung ersetzt hat.

 

Nun werden durch das breitgefächerte und weit verfügbare Quellenangebot im Netz viele verschiedene Sichtweisen und Standpunkte vertreten, womit theoretisch ein fundiertes und differenziertes Weltbild beim Rezipienten entstehen könnte. Die Realität sieht jedoch meist anders aus.

Durch den Effekt der „Filterbubble„, der von dem Internetaktivisten Eli Pariser eingeführt wurde, kreieren soziale Netzwerke und Datenriesen á la Google für den Nutzer „Parallelwelten“, wo dieser anhand von Algorithmen, basierend auf seinem Nutzungsverhalten nur noch Nachrichten angezeigt bekommt, die seinen Vorlieben entsprechen. Der eigene Standpunkt, der in heutiger Zeit  für viele Menschen zu einem Teil ihrer „Identität“ geworden ist, wird immer weiter gefestigt.

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Der Verlust der Vertrauens in journalistische Berichterstattung, weitgehende mediale Inkompetenz unter den Nutzern, unüberschaubare unzählige Quellen, der Filtereffekt im Netz und unsere eigene Persönlichkeit als Filter, all das lässt das Internet als eine Art „Katalysator“ für Verschwörungstheorien wirken.

Hinzu kommt eine zunehmende Unzufriedenheit und Unsicherheit in der Bevölkerung, in der Verschwörungsglaube den Platz der Religion übernimmt. Ebenso wie die Religion lenken sie von den „eigentlichen“ Problemen, die öfter kritisch hinterfragt werden sollten, ab.

Der Mediziner Thomas Grüter warnt vor einer Psychiatrisierung der Anhänger von solchen Theorien, viel mehr sollte solches Verhalten genau analysiert werden, da sie oftmals gesellschaftliche Prozesse und Verwerfungen zwischen Gruppen innerhalb dieser aufzeigen.

Es wäre auch schließlich nicht das erste Mal, dass eine zunächst abstrus klingende Verschwörungstheorie sich im Nachhinein als wahr entpuppte. ( „Massenüberwachung durch die NSA“ )

Denn welche Wahrheit ist nicht konstruierte Realität ?

 

 

Memes – Was steckt hinter dem Internetphänomen?

Nahezu jeder hat schon mal von ihnen gehört, sie selbst verschickt oder ist zumindest auf einer der heutzutage zahllosen Social Media Websites über sie gestolpert – Memes. Doch was verbirgt sich hinter den kleinen Bildern, die mittlerweile ein fester Bestandteil der sozialen Medien und unserer Kommunikation sind?

Was sind Memes?

Bevor man sich näher mit dem Thema auseinandersetzten kann, muss zunächst geklärt werden, worum es sich bei Memes überhaupt handelt. Der Begriff an sich stammt von dem griechischen Wort „mimema„, was „etwas Nachgeahmtes“ bedeutet. Autor Patrick Davison definiert ein Meme, als „piece of culture, typically a joke, which gains influence through online transmission„. Es kann sich also eigentlich um alles handeln, was sich viral im Netz verbreitet, doch üblicherweise sind es Videos, GIFs oder Bilder. Der aktuelle Trend sind Memes in Form von Bildern, die darauf ausgelegt sind, Menschen zu unterhalten und sie zum Lachen zu bringen.

Nun stellt sich die Frage, waeshalb sich Memes solch einer großen Popularität erfreuen. Der Hype um die Bilder begründet sich darin, dass sie eine einfache und schnelle Möglichkeit bieten um Leute zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln zu bringen, ohne dass man sich einen langen Text durchlesen oder sich für eine längere Zeit mit einer Sache auseinandersetzen muss. Denn alles, was man braucht, um den Witz zu verstehen, ist auf den ersten Blick erkennbar. Des Weiteren gibt es für nahezu jede Situation ein passendes Meme, weshalb es so verlockend ist, sie in Chats einzubauen oder mit anderen Personen zu teilen.

Forever Alone, Philosoraptor & Bad Luck Brian – Was ist das ?

Die Zahlen der im Internet herumschwirrenden Memes steigt immer weiter an; einige sind sogar so beliebt, dass sie einen Namen bekommen haben. Ob „Forever Alone“, „Bad Luck Brian“ oder „Philosoraptor„; die Liste der mittlerweile namentlich bekannten Memes ist lang. Wer wissen möchte, welches Meme sich hinter welchem Namen versteckt, kann dies ganz leicht auf der Website http://knowyourmeme.com/  herausfinden.

Bad Luck Brian

„Forever Alone“

 

Wie es in Zukunft mit Memes weitergehen wird, und wie lange der Hype um sie noch andauern wird, kann niemand genau sagen. Doch ich denke, dass sie uns noch eine ganze Weile begleiten und uns den ein oder anderen Lacher schenken werden.

 

Quellen:

https://www.collinsdictionary.com/de/worterbuch/englisch/meme

http://www.bento.de/gadgets/memes-erklaert-wie-sie-unsere-kommunikation-veraendern-713560/

The History of Internet Memes

http://www.veryinteractive.net/content/4-library/25-the-language-of-internet-memes/davison-thelanguageofinternetmemes.pdf

 

 

Darknet: Wie gefährlich ist die dunkle Seite des Netzes?

Illegale Drogen. Waffen. Auftragskiller. (Kinder-)Pornographie. Diese Gedanken kommen bei einem Großteil der Menschen auf, wenn sie den Begriff „Darknet“ hören. Man stellt sich das „dunkle Netz“ als Abgrund des World Wide Web vor, in dem eine Horde von Kriminellen, Betrügern und Perversen ihr Unwesen treiben. Doch ist diese negative Konnotation überhaupt berechtigt und was ist dieses „Darknet“ denn eigentlich?

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guteksk7, http://www.shutterstock.com/pic-294132083/stock-photo-enter-darknet.html?src=w_PRKgRgFhLs20-SvxCIjw-1-0, 24.11.2016

 

Das Darknet lässt sich als einen verborgenen Bereich im Internet beschreiben, dessen Zugang Insidern vorbehalten ist. Das höchste Gut dieser Community ist die Anonymität. Für Laien ist diese Domäne nicht mühelos zu erreichen, anders als im uns bekannten Internet. Auf der dunklen Seite findet alles viel chiffrierter statt um sich weiterhin unerkannt auf dieser Plattform bewegen zu können. Der Weg zu diesem Netzwerk führt weder über nur einen „zentralen Server“, wie es in dem traditionellen Internet üblich ist, noch über einen konventionellen Server (Angela Gruber, Teresa Sickert, Was ist eigentlich das Darknet, Spiegel Online, 25.07.2016). Vereinfacht lässt sich sagen, dass es eines speziellen Computerprogramms bedarf, um Zutritt zu erlangen.

 

Ursprünglicher Zweck dieses separaten, unkontrollierten Internetbereiches war es, non-konform denkenden Menschen in absolutistisch regierten Ländern, Informationsbeschaffung und – austausch zu gewährleisten. Diese ursprüngliche Intention führt immer wieder zu teils auch öffentlichen Diskussionen, ob das Darknet tatsächlich nur negative Seiten hat oder ob es auch Vorzüge bietet. Um für sich selbst zu entscheiden, ob man das Darknet nun ausschließlich als Gefahr sieht oder auch durchweg als hilfreich betrachten kann, sollte man bedenken, dass das Areal des Darknet grundsätzlich nicht illegal ist. Nur aufgrund der durch die User stattfindenden Handlungen treten Rechtswidrigkeiten auf. Damit die Nutzer nicht belangt werden können, existiert sogar eine eigene, interne Währung im Darknet, sogenannte „Bitcoins“ (Angela Gruber, Teresa Sickert, Was ist eigentlich das Darknet, Spiegel Online, 25.07.2016).

 

Ein aktueller Vorfall hat die mediale Öffentlichkeit vor kurzem wieder mal auf sehr traurige und grausame Weise auf das Darknet aufmerksam gemacht: der Amoklauf in München im Juli 2016. Der 17-jährige Täter soll seine Waffe aus dem Darknet erworben haben (Darknet hat mehr Vor- als Nachteile, FAZ.NET, 27.07.2016).

Solche Gräueltaten legen die hässliche Seite dieses Netzwerkes offen und zeigen damit auch deutlich das nicht zu unterschätzende Risiko auf. Experten beschwichtigen trotz alle dem und verweisen darauf, dass die Beschaffung einer Schusswaffe im realen Leben sogar deutlich schneller geschehen kann. „Das Bedrohungsszenario, das von deutschen Behörden gezeichnet wird, ist nicht sehr realistisch“, so Linus Neumann vom Chaos Computer Club der Deutschen Presse- Agentur (Darknet hat mehr Vor- als Nachteile, FAZ.NET, 27.07.2016).

Jede Medaille hat zwei Seiten. Waffen. Illegale Drogen. Kinderpornographie sind auch außerhalb des Darknet zugänglich. Es lässt sich darüber streiten, ob das Darknet die Beschaffung dieser Dinge eventuell vereinfacht, aber: Wer Niederträchtiges vorhat, setzt es auch um, egal wie. Die gegebene Anonymität hat sowohl große Vorteile als auch immense Nachteile, jedoch steckt dahinter ein anfänglich positiver Gedanke. Das Darknet ist eine Plattform, dessen Verwendungszweck in der Hand der User liegt. Versteckt sich die Gefahr tatsächlich im Darknet oder doch in dessen Nutzern?

 

Quellen:

Angela Gruber, Teresa Sickert: „Was ist eigentlich das Darknet?“, Spiegel Online,http://www.spiegel.de/netzwelt/web/waffe-des-muenchen-amoklaeufers-was-ist-eigentlich-das-darknet-a-1104549.html, 25.07.2016

Kristina Kielblock: „Darknet: Zugang in die Unterwelt des Internets“; Giga Software, http://www.giga.de/downloads/tor-browser-bundle/tipps/darknet-zugang-in-die-unterwelt-des-internets-001/, 25.07.2016

Chaos Computer Club: „Darknet hat mehr Vor- als Nachteile“, Frankfurter Allgemeine, http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/chaos-computer-club-sieht-mehr-vor-als-nachteile-im-darknet-14359226.html, 27.07.2016

Friederike Rohmann: „Die helle Seite des dunklen Netzes“, detektor.fm, https://detektor.fm/digital/diskussion-um-darknet, 26.07.2016

Tierische Instagram Stars

Heutzutage werden durch das Internet täglich neue Stars geboren. Doch jetzt werden nicht nur Menschen zum Star, auch unsere Haustiere erreichen eine nie erwartete Popularitätsrate durch soziale Netzwerke wie Instagram.

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Täglich laden Tierbesitzer Millionen Fotos von ihren Schätzen auf Instagram hoch: Beliebteste Haustiere sind hierbei unangefochten Katzen und Hunde. Mit dem Hashtag #instacat oder #petstagram werden die Fotos mit einer enormen Geschwindigkeit unter eine breite Masse von Menschen gebracht. Besitzer erstellen mittlerweile immer häufiger eigene Accounts für ihre Tiere auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter oder Facebook.

Heute haben sich wahre Internetstars entwickelt. Allen voran wurde der amerikanische Katzen-Instagram-Star Sam (Instagram: samhaseyebrows) zu einer Berühmtheit am tierischen Starhimmel. Gegründet wurde der Instagramaccount im November 2012, neun Monate nachdem die Besitzer Sam bei sich aufgenommen haben. Heute kann der Kater eine Abonnentenzahl von über 186.000 vorweisen. Sein unverkennbares Markenzeichen: Seine Augenbrauen. Diese an menschliche Augenbrauen erinnernde Fellmusterung macht Sam zu einem Star, einem Star mit dem sich Geld verdienen lässt. Mittlerweile wird er nicht mehr nur von seinen Besitzern über Instagram vermarktet, sondern  auch über einen eigenen Twitter,- und Facebookaccount.

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Über seine Webseite http://www.samhaseyebrows.nyc/ werden Fanartikel wie T-Shirts vertrieben. Seine Besitzer investieren diese Erlöse zu einem guten Zweck, sie spenden Teile des Geldes an ein Tierschutzorganisation in Brooklyn.

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Das man mit seinen Haustieren spielend leicht Geld verdienen kann, zeigt auch das wohl bekannteste Beispiel von Grumpy Cat. Die immer „grumpy“ schauende Katze wurde während der letzten paar Jahre zu einem wahren Internetstar. Heute hat Grumpycat über 1,2 Millionen Abonnenten auf Instagram und eine eigene Wachsfigur im Madame Tussauds. Die Besitzer sind mittlerweile Multimillionäre.

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Bildquellen:

http://meowquarterly.com/wp-content/uploads/2015/04/SamHasEyebrows-52.jpg

https://www.instagram.com/realgrumpycat/

https://www.instagram.com/samhaseyebrows/?hl=de

http://samhaseyebrows.spreadshirt.com/customize/noCache/1