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Semi-Somnia – Wenn Schlaf nicht mehr ausreicht

Das Handy klingelt, zehn offene Nachrichten bei WhatsApp, die Stadt ist voll von Menschen und blinkenden Schildern, man muss noch schnell etwas erledigen, obwohl die Zeit schon viel zu knapp ist, abends noch eine neue Folge auf Netflix schauen und auf jeden Fall muss Instagram kurz vor dem Einschlafen noch einmal gecheckt werden. Jeder kennt diese Situationen, aber die wenigsten von uns wissen, wie gefährlich das alles wirklich ist und vor allem, was es mit uns macht.

Semi-Somnia – Millionen Menschen leiden an chronischer Übermüdung und Erschöpfung, ohne es bewusst wahrzunehmen. Der medizinische Begriff Semi-Somnia bezeichnet eine Art der Schlafstörung, die durch äußere Faktoren verursacht wird. Als Ursachen werden häufig der zu hohe Einfluss durch technische Geräte sowie Stress in Alltag und Beruf genannt, die dazu führen, dass das Gehirn nicht zur Ruhe kommt und permanent aktiv ist, auch wenn man vermeintlich schläft.

„Chronische Erschöpfung löst eine Kaskade gesundheitlicher Schäden aus. Bestimmte Gehirnregionen, die an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt sind, schrumpfen; das Volumen des Gehirns nimmt ab.“

Mazda Adli, Stressforscher an der Berliner Charité

Mediziner warnen vor den lebensgefährlichen Folgen der Müdigkeits-Marker. Dazu zählt unter anderem die Ablenkung, die sich vor allem in Verbindung mit Social Media bemerkbar macht, denn so gut wie jeder checkt alle paar Minuten, ob es etwas Neues gibt – das was eigentlich gemacht werden sollte, rückt in den Hintergrund.                           

Der zweite Müdigkeits-Marker ist die Einsamkeit: Wer sich erschöpft, ausgelaugt und unausgeschlafen fühlt, hat meist wenig Lust etwas zu unternehmen. Doch was ist, wenn man aus der Spirale der Einsamkeit nicht mehr herauskommt?

„Chronische Einsamkeit bringt ein größeres Sterberisiko mit sich, als 15 Zigaretten am Tag zu rauchen.“

Manfred Spitzer, Psychiater

Unsicherheit. Wie geht es weiter? Schaffe ich das alles überhaupt? Wie soll ich das hinbekommen? Fragen, die sich vermutlich jeder von uns schon häufiger gestellt hat. Diese dauerhafte Anspannung und Unsicherheit ist Gift für unser Gehirn, die Folgen: Übermüdung und Erschöpfung.

Die letzte und vermutlich unbekanntere Gefahr ist das Gaslighting.

„Beim Gaslighting werden Lügen mit Irreführungen und Verleumdungen kombiniert. Langfristig führt diese Manipulation zu Stress und zur Erschöpfung.“

Prof. Achim Peters

Die meisten werden sich jetzt denken, dass sie davon eher weniger betroffen sind, aber stimmt das wirklich? Egal, ob im persönlichen Umfeld, in den sozialen Netzwerden oder in den Nachrichten – durch mangelnde Überprüfung von Quellen und das fehlende Hinterfragen des Informationstsunamis, der täglich auf uns einprasselt, ist jeder von uns immer mal wieder Fehlinformationen ausgesetzt.

Wie kann man dem mentalen Nebel entgehen?

Das Handy laut- und vibrationslos stellen, Unternehmungen und Kontakt zu Menschen in der realen Welt, Probleme durch eine Entscheidung lösen und Hintergründe sowie Informationen überprüfen – hält man sich an diese Dinge, die durchaus für jeden zu bewältigen sind, kann man Semi-Somnia verhindern.

Quellen:

  • http://www.weltderwunder.de/photo_stories/wie-muedigkeit-unser-ich-veraendert
  • https://www.tres-click.com/muedigkeit-aus-diesen-sieben-gruenden-bist-du-staendig-schlapp/
  • https://trialx.com/curetalk/2012/11/27/semi-somnia-the-growing-sleep-disorder-symptoms-results-and-cures/
  • https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/wie-müdigkeit-unser-ich-verändert/ss-AAnhNQ5
  • https://equalitynews.wordpress.com/tag/semi-somnia/
  • https://www.meine-zeitschrift.de/welt-der-wunder-11-2018.html

Couch Potatoes leben kürzer

„Vom Fernsehen bekommt man eckige Augen!“

Diese Weisheit haben seit der Erfindung des Fernsehers wohl schon einige Eltern ihren Kindern eingetrichtert. Vollkommener Quatsch! Natürlich.

Allerdings besagt eine aktuelle Studie des National Cancer Institutes, die Ende Juli im American Journal Of Preventive Medicine veröffentlicht wurde, dass exzessiver TV-Konsum tatsächlich keineswegs förderlich für die körperliche Gesundheit ist.

Diese Aussage mag so formuliert nun wirklich niemanden überraschen, denn wer denkt schon an Fitness wenn er sich aufs Sofa fallen lässt und die Lieblingssendung einschaltet.

Doch die Ergebnisse der amerikanischen Wissenschaftler sind um einiges alarmierender:

Bei einem täglich drei- bis vierstündigen Fernsehkonsums steigert sich nach Erkenntnissen des Instituts das Risiko an Krebs zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden um bis zu 15%.

Und nicht nur das: auch die Wahrscheinlichkeit an Diabetes, Parkinson, Lungenentzündungen oder Leberschäden zu erkranken steigt bei diesen Probanden beträchtlich.
Bei chronischen Couch-Potatoes, die täglich sieben Stunden vor dem Bildschirm sitzen steigert sich die „Chance“ auf ein frühzeitiges Ableben sogar um bis zu 50%, verglichen mit Probanden, die nur eine Stunde des Tages vor dem Fernseher verbringen.

Untersucht haben die Wissenschaftler 221426 Menschen im Alter von 50 bis 72 Jahren, die sich alle bei Beginn des Experiments einer blendenden Gesundheit erfreuten.

Gefährlich sind aber nicht irgendwelche Strahlen die aus der Mattscheibe heraus den Konsumenten krank machen. Viel mehr ist es das inaktive Sitzen über einen längeren Zeitraum, das allem Anschein nach zur Krankheit führt.
„In diesem Zusammenhang passen unsere Ergebnisse zu einem wachsenden Forschungsstand, der impliziert, dass zu viel sitzen verschiedene negative Einflüsse auf die Gesundheit haben kann.“ erklärt die Leiterin der Studie, Sarah K. Keadle.

Die Wissenschaftler raten also nicht zur strahlenabsorbierenden Metallkappe , sondern zu aktiver Betätigung, die immer wieder das “Glotzen“ unterbrechen soll, da auch Bewegungseinheiten nach mehreren vor dem Fernseher verbrachten Stunden diese- im wahrsten Sinne des Wortes – abgesessene Zeit nicht mehr ausgleichen können.

Fazit: Bei der nächsten Werbepause also mal ein paar Runden um den Block laufen, statt nur neue Chips holen zu gehen!