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Aus dem Freibad in die ganze Welt – Die virale Erfolgsgeschichte der Trendsportart HEADIS

Mit dem Kopf und einem speziellen Ball, kombiniert mit einer Tischtennisplatte und ganz viel Lebensfreude – so spielt man HEADIS. Die Erfindung war 2006 nur eine Notlösung, da der Fußballplatz belegt war. Heute gibt es ein einheitliches Regelwerk, eine deutschlandweite Turnierserie und insgesamt 500 aktive Turnierspieler – Tendenz steigend.

Nach dem ersten HEADIS Auftritt bei „Schlag den Raab“ in 2008 nahmen die Anfragen stetig zu. Im selben Jahr startete auch die Turnierreihe (2009 fand übrigens das erste Turnier in Trier statt).

Mit wachsender Community wuchs auch die Professionalität.

Mittlerweile beschäftigt Erfinder René Wegner fünf festangestellte Mitarbeiter bei der 2012 gegründeten HEADIS Trendsport UG, ein Start-Up, das noch vor zwei Jahren bei der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ durchgefallen ist. „Für Frauen, Kinder, ältere Menschen ungeeignet“, hieß es von den Juroren der Gründer-Show.
Doch auch schlechte Presse steigert den Bekanntheitsgrad, dank der PR Wirkung der Show entwickelt sich HEADIS immer mehr zum Breitensport. Laut Wegner gibt es weltweit über 50.000 HEADIS -Spieler, diesen Wert skizziert der Erfinder „anhand der verkauften Bälle“.

Auch der Sponsoringwert der „Marke“ HEADIS stieg mit zunehmender Bekanntheit.

So fand „Headi Potter“, wie Wegner in der HEADIS Szene bekannt ist, in diesem Jahr einen Hauptsponsor für die Turnierserie, der laut den Sportbusiness-Experten von „Nielsen Sports“ im Millionen-Bereich liegt.

Kein Wunder, denn allein 2016 haben über 10.000 Sportbegeisterte der HEADIS-Facebook-Seite den blauen Daumen gegeben. Hatte die Facebook-Seite am 31.12.2015 lediglich 6.628 Likes, so hat sich die Zahl bis heute, nach knapp einem Jahr, mit 17.225 Gefällt-mir-Angaben mehr als verdoppelt. Seit der WM 2015 hat die HEADIS-Crew eine neue Video-Reihe, mit den 10 besten Ballwechseln eines jeden Turniers, ins Leben gerufen.

Allein in diesem Jahr wurden die Videos mit dem spannenden „Rumgeköppe“ über 290 Millionen Mal abgerufen.


Mit den „HEADIS Top 10 Plays“ wurden die spektakulären Ballwechsel, die bis dahin nur der Headis-Szene und einem kleinen Zuschauerkreis vorbehalten waren, der breiten Masse zugänglich. Von 9gag, über Welt Sport und die The LAD Bible, der beste Ballwechsel vom  HEADIS Masters 2016 ging um die Welt. Selbst Skeptikern wird beim Anschauen des Ballwechsels von „Headsinfarkt“ und „Sniper Schorsch“ klar, dass HEADIS eine anspruchsvolle und ernstzunehmende Sportart ist. Wie man jedoch schon an den Spielernamen sieht, zu ernst wollen die Kopfballathleten sich nicht nehmen.

Bei allem Ehrgeiz steht der Spaß an erster Stelle.

Kaum verwunderlich, dass es auf den Turnieren noch heute aussieht als wäre man auf einer studentischen Spaßveranstaltung gelandet. Denn obwohl HEADIS mittlerweile in Europa, der dominikanischen Republik, den USA und China gespielt wird, so ist es genau dieses „HEADIS-Lebensgefühl“ das den Sport ausmacht.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten: Ist man einmal Teil dieses Sports und dieser Community, dann lässt sie einen so schnell nicht mehr los!

 

Quellen: HEADIS Trendsports UG
www.welt.de/sport/trendsport/article158668045/Dieser-Sport-ist-in-der-Hoehle-der-Loewen-durchgefallen.html

Von Fußballgöttern und Himmelsstürmern…

Was haben Religion und Fußball gemeinsam? Beides ist Bestandteil unserer Kultur: der Glaube als Element unserer kulturellen Identität – nicht für alle, aber für viele – und Fußball als Freizeitkultur. Bisweilen sprechen manche sogar von einer Art `neuen Religion´. Das hieße,  Fußball wäre eine Form von Religion, deren Götter auf dem Feld stehen und Tore schießen, während der `Gläubige´ seine „Himmelsstürmer“ anbetet.

Oftmals wird diese These scherzhaft verwendet, weil viele Männer (und auch so manche Frau) am Sonntag lieber auf dem Sportplatz stehen und mit `ihrem´ Team mitfiebern als in die Kirche zu gehen. Begriffe wie Fußballgott und Himmelsstürmer sind auch schon seit ewiger Zeit im Umlauf. In Trier wird heute Abend dieser Zusammenhang zwischen Glaube und der wohl populärsten deutschen Sportart aus kirchlicher Sicht erörtert: um 19.30 wird sich Pastoralreferent Karsten Steil-Wilkes aus Luxemburg mit dem Vortrag „Helden, Heilige, Himmelsstürmer…Fußball & Religion“ in der Fetzenkneipe zu diesem Thema äußern. Selbstverständlich wird danach auch das Halbfinale Deutschland – Türkei übertragen. Wer also noch nichts vor haben sollte…es wird sicher interessant! Meine persönliche spontane Meinung zu Fußballgöttern und Ähnlichem: die Profis verdienen viel zu viel Geld dafür, als dass es als eine Art Religion angesehen werden könnte. Es ist schlicht und einfach ein Job! Er mag Zuschauer erfreuen und Hoffnung und eventuell auch Halt und Gemeinschaftsgefühle vermitteln, aber eine Religion ist Fußball für mich deshalb noch lange nicht.