Schlagwort-Archive: Filme

Vom Titel kommt der Erfolg

Wirft man einen Blick auf das Kinoprogramm, könnte es vorkommen, dass man sich folgende Fragen stellt: „Sind das schon 4 Teile? Ist der nicht schon 20 Jahre alt? Und spielt da nicht eigentlich Michael Caine mit?“
Remakes, Sequels und Prequels sind aus der heutigen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken, doch können sie mit dem Original mithalten?


Omar Sy (links) und François Cluzet (rechts) in „Intouchables“ (2011)

Mit „The Upside“ bekam der französische Erfolgsfilm „Intouchables“ ein Hollywood-Remake mit Starbesetzung. Übermäßig positive Stimmen kamen vor allem seitens der amerikanischen Kinobesucher. Auch in Europa wurde der Film viel gelobt, jedoch wurde meist das Original als besser empfunden. Auf der Webseite „Rotten Tomatoes“ bekam die US-Adaption ein Rating von 5.2/10, wobei das Zuschauer Rating deutlich positiver ausfällt.

alternativer_text
„The Upside“ bei Rotten Tomatoes

Die Vorlage kommt bei den Kritikern zwar deutlich besser weg, doch die Bewertung der Zuschauer fallen bei beiden Filmen ähnlich aus.

alternativer_text
„Intouchable“ bei Rotten Tomatoes

Julie Andrews (links) und Dick Van Dyke (rechts) in „Marry Poppins“ (1964)

„Mary Poppins Returns“ läuft seit Ende letzten Jahres in den Kinos. Damit kehrt die Kultfigur nach 44 Jahren zurück und führt die Geschichte des magischen Kindermädchens fort. Das Sequel punktete beim Publikum mit Nostalgie und dem Charme des Originals. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Bewertungen wieder.

alternativer_text
„Mary Poppins Returns“ bei Rotten Tomatoes

Trotz der positiven Resonanz kommt die Fortsetzung nicht an die nahezu perfekte Wertung des ersten Teiles heran.

alternativer_text
„Mary Poppins“ bei Rotten Tomatoes

(von links) Emma Watson, Matthew Lewis, Daniel Radcliffe, Alfred Enoch, Devon Murray und Rubert Grint in „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ (2001)

Die Phantastic Beasts-Reihe , die mit „Fantastic Beasts and Where to Find Them“ startet, erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte, dennoch ist sie ein Prequel zu „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ und damit zur ganzen Harry-Potter-Filmreihe.
Die meisten kritischen Stimmen beschwerten sich über Ungereimtheiten in der Timeline des Filmuniversums, die durch den zweiten Teil „Fantastic Beasts 2“ entstanden.

alternativer_text
alternativer_text
„Fantastic Beats And Where To Find Them“(oben) und „Fantastic Beats: The Crimes Of Grindelwald“ (unten) bei Rotten Tomatoes

Die Filme der Harry Potter-Reihe wurden von den Zuschauern positiver bewertet, doch auch die Prequel-Reihe wurde von ihnen im Großen und Ganzen als gut empfunden.

alternativer_text
alternativer_text
„Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ (oben) und „Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2“ (unten) bei Rotten Tomatoes

Es sollte jedem bewusst sein, dass hinter jedem Film eine Produktionsfirma steht, also ein gewinnorientiertes Unternehmen. Kommt ein Film gut bei den Zuschauern an, so ist die Produktion von Prequels, Sequels oder auch einem Remake eine ökonomisch logische Überlegung, denn das Publikum ist bereits da.
Dabei ist es wichtig das Original zu würdigen und darauf aufzubauen. Jeder Zuschauer merkt auf Anhieb, wenn die neue Produktion nichts mehr mit dem geliebten Original verbindet außer dem Namen. Die Zufriedenheit der Zuschauer ist entscheidend für den Erfolg und die Fortführung eines Franchise.
Es gibt genug Negativbeispiele für Filmproduktionen, die davon ausgingen, dass vom Titel alleine der Erfolg käme.
Die vorangegangenen aktuellen Beispiele zeigen, dass es auch anders geht.

Disneys neuer Streamingdienst als Konkurrent für Netflix & co.

Nachdem Marvel (Studios) nun die Kinos mit „The Avengers“ im Sturm erobert haben, übernahm die Tochtergesellschaft auch die heimischen Fernseher, Notebooks und Handys. Mit Serien wie „Marvel’s Daredevil“, „Iron Fist“ und „Luke Cage“ landete Marvel einen Serienhit nach dem anderen und eroberte die Netflix-Charts. Als die Gerüchteküche um eine heiß ersehnte Fortsetzung der dritten Staffel zu Daredevil nur so brodelte, mussten die Fans mit Entsetzen verkraften, dass dieser Wunsch doch nur ein solcher bleiben würde – Netflix verkündete eine Absetzung.

Doch wie kam es dazu? Für Netflix war diese Serie mehr als nur ein Erfolg, jedoch verkündete der Konzern mehrere Absetzungen, unter anderem „Iron Fist“ und „Luke Cage“ aus dem Hause Marvel Studios.

Marvel Studios ist eine Tochtergesellschaft des Unternehmens Marvel Entertainment und gehört somit zur Walt Disney Company. Das 1993 gegründete Studio produziert Filme und Serien basierend auf den Marvel Comics oder dem Marvel Cinematic Universe (kurz MCU). Grund für die Absetzung dieser Serie könnte also sein, dass die Walt Disney Company die Lizenzen der Serien für ihren eigenen Streamingdienst „Disney+“ nutzen möchte, welcher Ende 2019 in den USA an den Start gehen soll.

Disney geht mit Disney+ ins Rennen

Der neue Streamingdienst soll berühmte Produktionen aus Firmen wie Walt Disney Company, Pixar, Lucasfilm, 21st Century Fox und zu guter Letzt Marvel enthalten. Gerüchten zufolge sei das neue Projekt sogar günstiger als aktuelle Konkurrenten und enthalte exklusive Filme und Serien aus genannten Produktionshäusern wie zum Beispiel Star Wars, High School Musical und Monster-AG, welche teilweise noch auf Netflix zu finden sind (Toy Story, Star Wars und Star Wars – The Clone Wars, Die Monster Uni usw.). Natürlich dürfen Klassiker wie Schneewittchen und Bambi auch nicht fehlen.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Disney%2B

Serienerfolge wie Die Simpsons und Family Guy, die aktuell noch von Netflix angeboten werden, können auch auf der neuen Plattform aus dem Hause Disney landen. Die Walt Disney Company plant, den für diese Serien zuständigen Konzern 21st Century Fox im Frühjahr 2019 mit 71 Milliarden US-Dollar zu übernehmen und stellt somit eine große Gefahr für den vorher erfolgreichsten Anbieter für Video-on-Demand dar.

Nachdem große Namen nun aus dem altbekannten Portfolio verschwinden und Netflix sich gegenüber neuen Konkurrenten wappnen muss, braucht der Anbieter Nachschub. Dieser soll in Form von Eigenproduktionen erfolgen. Nach Orange Is The New Black oder der erfolgreichsten Serie des Anbieters, Stranger Things, können wir nur auf weitere Ankündigungen neuer Serien warten, die der gewohnten Qualität dieser Produktionen gerecht werden.


Quellen:

www.gamestar.de/artikel/marvels-daredevil-nach-dem-serien-aus-marvel-hat-wohl-eigene-plaene-mit-dem-helden,3337963.html/

http://de.wikipedia.org/wiki/Marvel_Studios

de.wikipedia.org/wiki/The_Walt_Disney_Company

www.giga.de/webapps/netflix/specials/disney-plus-streaming-dienst-netflix/

www.heise.de/newsticker/meldung/Megauebernahme-von-21st-Century-Fox-Aktionaere-machen-Weg-fuer-Disney-frei-4122372

www.computerbild.de/artikel/avf-News-Video-Netflix-1000-Eigenproduktionen-Ende-2018-21695939

Eine neue Goldgrube

Zu so gut wie jedem Pixar- oder Dreamworks-Film gibt es ein dazugehöriges, meist mittelmäßiges Videospiel, das meist in erstaunlich kurzer Zeit produziert und dann in riesigen Auflagen auf den Markt geworfen wird, nur um dann in den Elektronikmarkt-Ketten in den Regalen vor sich hin zu vegitieren, bis eine ahnungslose Mutter ihren Kleinen eine Freude machen will und das Spiel mitnimmt.

Dieser Prozess läuft nun schon etwa so lange wie es Videospiele gibt, doch fast genau so lange gibt es auch das Gegenteil: Verfilmungen von Videospielen. Diese haben einen zugegebermaßen schlechten Ruf; keiner dieser Filme hatte bisher wirklich überzeugt. Eine Mitschuld daran trägt der berühmt-berüchtigte deutsche Regisseur/Drehbuchautor/Produzent/Schauspieler/Geschäftsführer Uwe Boll. Bekannt als einer der schlechtesten Regisseure unserer Zeit, war er verantwortlich für etliche Videospiel-Verfilmungen, denen es allesamt an einer Daseinsberechtigung mangelt. Sein zweifelhafter Ruhm führte sogar schon zu Petitionen, welche forderten, er möge doch bitte aufhören, Videospiele auf die Leinwand zu bringen.

Ebenfalls nicht gerade ein Meilenstein der Filmgeschichte sind die zwei Tomb Raider-Filme mit Angelina Jolie als pistolenschwingende Archäologin. Diese waren aber zumindest an den Kinokassen einigermaßen erfolgreich. Regelmäßig erscheinen außerdem auch Filme zu der Resident Evil-Reihe, in denen Milla Jovovich sich gegen Zombies und skrupellose Unternehmen durchsetzen muss. Alles in allem blieb also eine Verfilmung, die der Vorlage gerecht wird, aus.

Doch es besteht noch Hoffnung. Der letzte Schrei in Hollywood sind zurzeit Comic-Verfilmungen, Werke wie The Avengers oder Guardians of the Galaxy werden weltweit in den höchsten Tönen gelobt und spielen unermessliche Beiträge ein, und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Daher war es kein Wunder, dass man nach neuen Vorlagen sucht, und diese sind in den Videospielen zu finden. Ubisoft etwa, eine der größten Videospiel-Publisher, gründete sein eigenes Filmstudio, daher werden wir ab 2015 Filme wie Assassin’s Creed (mit Michael Fassbender in der Hauptrolle) oder Far Cry sehen (ein solcher Film mit Till Schweiger war 2008 im Kino, finanziell eine Katastrophe und, richtig, von Uwe Boll produziert).
Bereits in der Post-Production ist außerdem der Film „WarCraft“, dessen Story auf den gleichnamigen Strategiespielen basiert, und im Frühjahr 2016 erscheinen soll. Die Regie führt dabei David Bowies Sohn Duncan Jones, der für „Moon“ viele Preise gewann.

Genug Material, das in Filme umgesetzt werden kann, ist vorhanden, es wartet nur noch darauf, dass Filmstudios es aufgreifen und den Fans, und solchen, die es werden könnten, endlich eine Umsetzung auf der Leinwand geben, die den Spielen gerecht werden und uns in neue (oder alte und liebgewonnene) Welten entführen.

 

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lara_Croft:_Tomb_Raider
http://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Boll

 

Das Fernsehprogramm an Heiligabend: Alle Jahre wieder…

An Weihnachten kommt immer das Gleiche im Fernsehen, so die gängige Meinung. Ob das nun Fluch oder Segen ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Aber stimmt das wirklich? Sehen wir jedes Jahr die gleichen Filme und Sendungen? Vergleicht man das Heiligabend-Programm sowohl der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme Das Erste und ZDF sowie der privaten Programme RTL, Sat.1 und Pro7 in den Jahren 2012-2014, so fallen einem doch schon einige Ähnlichkeiten auf.

Programm vor 20:15
Das Erste spricht mit seinem Programm 2014 vor allem Familien an: Es zeigt Kinderfilme und Märchen wie beispielsweise den Weihnachtsklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Nach der Tagesschau folgen dann weitere Klassiker mit „Familie Heinz Becker“ und „Loriot“ und im Anschluss an die „Christvesper“ wird ein deutscher Film ausgestrahlt. Diese Art der Programmgestaltung scheint sich für den Sender bewährt zu haben, da 2013 und 2012 kaum Unterschiede festzustellen sind. 2013 wurden Heinz Becker und Loriot lediglich von einer Sendereihe zum Baron von Münchhausen abgelöst und 2012 ein anderer deutscher Film gezeigt.
Auch das ZDF setzt auf eine Mischung aus Kinderfilmen, Klassikern und Märchen. So laufen 2014 Filme wie „Grüffelo“, „Pippi geht von Bord“, „Michel in der Suppenschüssel“ und „Aschenputtel“. Im Anschluss folgen die Übertragung eines Konzerts unter dem Titel „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ und eine Fernsehshow. Auch hier änderte sich in den Jahren 2013 und 2012 nur minimalst die Filmauswahl. Die Klassiker Pippi und Michel blieben im Programm. Auffällig war aber, dass das Konzert 2012 nicht im Programm auftaucht.
RTL entscheidet sich bei seiner Filmauswahl 2014 für Weihnachts- und Abenteuerfilme. Ab 17:10 will es dann mit Kurzfilmen von den Schlümpfen und „Ice Age“ auch Kinder vor den Fernseher locken. Die Weihnachtsfilme wie zum Beispiel „Santa Baby“ und die Kurzfilme für Kinder blieben im Programm. Die Abenteuerfilme wurden aber durch die „Sister Act“-Reihe (2013) und die „Zurück in die Zukunft“-Reihe (2012) ersetzt. 2012 zeigte RTL außerdem noch ein „Promi Undercover Special“ und deshalb nur einen Kurzfilm, was aber aufgrund des Verlängerung der Sendezeit für die Kurzfilme nur auf wenig positive Ressonanz beim Publikum zu treffen schien.
Auch Sat.1 passt sich dem Muster an und zeigt Weihnachtsfilme, Komödien, Abenteuerfilme und 2014 den Klassiker „Mary Poppins“.  Allerdings tauschte es die alten Komödien aus den 80er Jahren, die 2012 und 2013 noch ausgestrahlt wurden, im aktuellen Jahr durch neuere Filme aus.
Pro7 fällt mit seinem Programmangebot deutlich aus der Reihe. Während die anderen Sender Spielfilme zeigen, beschränkt sich dieser Anbieter auf amerikanische Serien. Mit Ausnahme von 2012, als vormittags immerhin noch zwei Tanzfilme und eine Teenie-Komödie gezeigt wurden, findet man im weiteren Verlauf des Programms nur noch die Serien, die Pro7 auch im normalen Wochenprogramm zeigt (zum Beispiel: „Two and a half men“, „How I met your mother“, „Die Simpsons“). Es variieren lediglich die Serientitel.

Programm um 20:15
Das Erste zeigt deutsche Filme: „Buddenbrooks“ (2012), „Die Liebe kommt mit dem Christkind“ (2013) und „Weihnachten…ohne mich, mein Schatz!“ (2014). Beim ZDF ist der „Heiligabend mit Carmen Nebel“ scheinbar schon zur Tradition geworden, denn er wird in allen drei Jahren zu dieser Zeit ausgestrahlt. Somit sprechen die öffentlich-rechtlichen Sender aber eher das ältere Publikum an. Der private Sender RTL hat ebenfalls scheinbar eine Tradition entwickelt und zeigt den Weihnachtsklassiker „Schöne Bescherung“ aus dem Jahre 1989. Sat.1 wechselt zwischen „Kevin-Allein zu Haus“ (2012 und 2014) und dem ersten Teil der „Indiana Jones“-Reihe (2013). Pro7 zeigt ebenfalls Spielfilme,allerdings keine aktuellen: „Fantastic Four“ (2013) und „Stirb langsam 2“ (2014). 2012 fällt der Sender aber deutlich aus der Reihe und zeigt die amerikanische Serie „The Big Bang Theory“.

Anschlussprogramm
Das Erste zeigt im Anschluss an den deutschen Film 2012 „Loriot“, 2013 ein Special zu einer Arzt-Serie und 2014 eine Krimikomödie. Danach folgen die Tagesschau und die katholische Christmette. Das ZDF zeigt dazu passend die evangelische Christmette und danach ebenfalls Nachrichten. Spielfilme werden daran im Anschluss gezeigt: „Ist das Leben nicht schön?“ (2012), „Tatsächlich…Liebe“ (2013) und „Leo und Marie-Eine Weihnachtsliebe“ (2014). RTL strahlt Action- oder Science-Fiction-Thriller aus, 2014 ergänzt es sein Programm aber noch durch die Komödie „Snow Dogs“. Sat.1 knüpft einfach an den vorhergehenden Film an, zeigt also „Kevin-Allein in New York“ (2012 und 2014) und den zweiten Teil der „Indiana Jones“-Reihe (2013). Dieses Muster übernimmt auch Pro7 2013 und zeigt im Anschluss an „Fantastic Four“ die Fortsetzung des Spielfilms aus dem Jahr 2007. 2014 orientiert sich der private Fernsehsender dann eher am Konkurrenten RTL und zeigt den Actionthriller „Tödliche Weihnachten“ (lief 2012 auf RTL zur selben Sendezeit). 2012 bleibt Pro7 aber der amerikanischen Serie „The Big Bang Theory“ treu und zeigt diese bis 02:40.

Es stimmt also, dass die Fernsehsender ihr Programm kaum verändern. Die öffentlich-rechtlichen bedienen vor 20:15 Familien und Kinder mit Märchen, Kinderfilmen und Klassikern und abends sprechen sie dann eher das ältere Publikum an. Die privaten Sender versuchen eine Alternative dazu zu bieten, indem sie abwechslungsreichere Filme zeigen, die ein größeres Publikum ansprechen. Pro7 fällt mit seinen Serien dabei deutlich aus der Reihe. Tatsächlich ändern sich also lediglich die Filmtitel, das Konzept dahinter bleibt aber gleich. Häufig tauchen die Titel im Abstand einiger Jahre auch genau in dieser Zusammenstellung wieder auf. Am auffälligsten sind die Wiederholungen um 20:15 bei ZDF und RTL, aber dadurch wird auch einen gewisse Zuschauerbindung erzeugt. Es entsteht eine Art Tradition und wann passt dies wohl besser als an Weihnachten?

Quellen:
– Fernsehprogramm 2012
– Fernsehprogramm 2013
– Fernsehprogramm 2014

Nazis in Games vs. Violence in Movies

Heutzutage befinden wir uns in einer Überfülle an neuen technischen Spielereien. Man hat das Gefühl, dass quasi jede Woche entweder ein noch besseres Smartphone, Notebook, Fernseher, etc. auf den Markt kommt. Die Auswahl an „Technik-Spielzeug“ ist heute so überwältigend, dass der normale Laie kaum noch mitkommt.

Ganz vorne dabei sind Videospiele. Schon lange sind Videospiele viel mehr als bloßer Kinderkram. Einige sprechen sogar schon von einer neuen Kunstart (ähnlich der Filmkunst). Videospiele sind zu interaktiven Filmen geworden. Seit einigen Jahren schon ist die Produktion eines Spiels mindestens so kostspielig wie die Produktion eines Hollywood Kinofilms…allerdings stimmt somit oft auch der Profit. Die Videospielindustrie hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Unterhaltungselektronik, sowie auf die Entwicklung der Gesellschaft und Kultur.

Zumeist ist dieser Einfluss jedoch erst dann spürbar, wenn er negativ auffällt. Erst kürzlich erschien in Deutschland das Spiel „Call of Duty: Black Ops“, welches sich mit dem Titel rühmen darf, die meisten Einnahmen am Tage seiner Veröffentlichung gemacht zu haben als jedes Spiel vor ihm. Doch kaum wurde das Spiel veröffentlicht hagelte es Kritik. Das Spiel versetzt den Spieler in die Haut eines Black Ops Soldaten während des Kalten Krieges, der während des Spielverlaufs nicht nur auf ein Attentat auf Fidel Castro angesetzt wird, sondern im weiteren Verlauf auch gegen andere reale politische Figuren. Darüber hinaus besitzt das Spiel eine sehr grafische Darstellung von Gewalt, was bei dem technischen Fortschritt von heutzutage schon nichts besonderes mehr ist. Doch vorbei sind die Zeiten, wie in den 80ern als jedes Kind dasselbe Super Mario Bros. Spiel spielte wie seine Freunde.

Genau wie Filme werden viele Videospiele in Deutschland geschnitten. Eine geschnittene Version eines Spiels enthält daraufhin weniger Blut, weniger Gewaltdarstellungen etc.

Am 24.11.2010 wurde die ungeschnittene österreichische Version, die zunächst legal in Deutschland verkauft werden durfte, „blitzindiziert“. Kurzerhand ist nun nur noch der private Besitz und Gebrauch des ungeschnittenen Spiels legal. Doch warum? Bei genauerem Hinsehen darauf, was in dem Spiel eigentlich geschnitten wurde, entdeckt man, dass (natürlich) die Gewalteffekte reduziert wurden, aber auch NS-Symbolik (eine Mission versetzt den Spieler in das Jahr 1945). Die NS-Symbole wurden allesamt entweder gelöscht oder durch Eiserne Kreuze ersetzt. Abgesehen davon, dass ein genau solcher „Ersatz“ dazu führt, dass immer mehr Jugendliche denken das Eiserne Kreuz ein komplettes Produkt der Nazis ist (sogar unsere Bundeswehr macht Gebrauch von Eisernen Kreuzen), sind jedoch sämtliche Szenen die ein Attentat auf Fidel Castro oder andere politische Figuren darstellen, noch komplett im Spiel vorhanden.

Es ist natürlich klar warum die BPjM NS-Symbolik nicht in einem Spiel zeigen will. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass Spiele genau wie Filme erst ab einem bestimmten Alter erworben werden können (bei Spielen USK; bei Filmen FSK).  Wenn die BPjM davon ausgeht, dass ein solches Spiel ab 18 ist, und somit auch ihre Spieler, dann müssen diese „Erwachsenen“ doch wissen womit sie es zu tun haben. Ist es wirklich ein besserer Schritt die Jugend (obwohl das Spiel ab 18 ist) von Deutschlands NS Vergangenheit auf so eine Weise abzuschneiden und noch schlimmer diese durch ein anderes heute benutztes Symbol zu ersetzten? Es ist fast als würde das kollektive Gedächtnis Deutschlands mit aller Macht versuchen jede Erinnerung an den 2. Weltkrieg und die Nazis zu verdrängen…sogar in den Medien.

Filme werden natürlich ebenfalls von der BPjM geprüft, allerdings mit einer ganz anderen Vorgehensweise. NS-Symbolik wird in 2.Weltkriegs Filmen überhaupt nicht weggeschnitten oder ähnliches. Abgesehen von der Tatsache, dass wir Deutschen anscheinend sowieso Weltmeister darin sind, Filme vom 2. Weltkrieg aus der Sicht der Nazis zu produzieren. Nicht nur mit der NS-Symbolik geht die BPjM freizügiger in Filmen um, sondern auch mit Gewaltdarstellungen. Es ist bemerkenswert, dass fast jedes USK 18 Spiel in Deutschland geschnitten wird aber fast jeder Hollywood Splatter Horror Film (z.B. Saw 1-7, Hostel 1-2,etc.) komplett ungekürzt im Kino erscheint. Nicht zu vergessen die Horror Filme die geradewegs auf DVD/Blu-Ray rauskommen und noch gewalttätigere Szenen aufweisen. Vielleicht sollte man sogar noch erwähnen, dass die BPjM Filme, die seit und von den 80ern in Deutschland wegen ihrer expliziten Gewaltdarstellung indiziert wurden, wieder vom Index (Indizierungsliste) streicht (z.B. „Predator“, welcher nun als ab 16 eingestuft wurde). Weil wir uns mehr und mehr an immer härtere Gewaltdarstellungen gewöhnen? Weil der DVD und Blu-Ray Markt dann besser läuft? Wer weiß? Die Vorgehensweisen der Prüfstellen bleiben teils sehr rätselhaft. Besonders wenn man betrachtet, wie hart bei Spielen und wie „lasch“ bei Filmen vorgegangen wird.

Quellen:

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2395

http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=875064

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2053