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Erst Japan dann Libyen

Gestern gegen 22.55 Uhr in den Tagesthemen – Caren Miosga erklärt, dass die schlimmen Ereignisse in Libyen normalerweise an erster Stelle der Nachrichten stehen würden: „Tage wie diese sind auch journalistisch eine Herausforderung. Die Lage dort  ist so dramatisch, dass wir normalerweise zu Beginn dieser Sendung darüber berichtet hätten.“ Diktator Gaddafi hatte erneut mit Kampfjets auf Aufständige im Osten des Landes schießen lassen. Dabei gab es mindestens einen Toten. Die Härte, mit der Gaddafi gegen sein Volk vorgeht, ist mehr als unmenschlich. Für die meisten von uns ist es unvorstellbar, was in so einem Mann vorgehen muss. Und es ist schlimm, machtlos vor den Bildschirmen zu sitzen und zusehen zu müssen, dass Menschen aus reinem Egoismus von anderer Menschenhand sterben. Doch so schlimm, so grausam diese Situation ist, unsere Gedanken werden derzeit von Japan bestimmt. Das Ausmaß des Unglücks in Japan mit wahrscheinlich mehr als 2.000 Toten und eine möglicherweise bevorstehende nukleare Katastrophe lassen daher auch die journalistische Welt anders aussehen.

Tagtäglich müssen Journalisten darüber entscheiden, was wichtig und was in Zeiten humanitärer Krisen wie heute relevanter ist. Das Aufmacherthema über eine eventuell bevorstehende dritte Explosion in Reaktorblock 2 des AKW Fukushima I erwies sich als gruselige, oder besser gesagt, traurige Vorahnung. Bereits im Nachtmagazin wurde eine solche Explosion bestätigt.

Die sich überschlagenden Ereignisse und das hohe Interesse der deutschen Bevölkerung an den Sondersendungen zur Japanberichterstattung geben der Auswahlentscheidung der ARD-Nachrichten Redaktion recht. So erreichte die Sondersendung des ARD-Morgenmagazins am Sonntag  14,1 % des Marktanteils, die Tagesschau am Abend 25,2% sowie der ARD Brennpunkt nach der Tagesschau zur Angst vor dem Atom-GAU 22,4 %.

Hbb TV – oder die Fusion von Internet und TV

Mist- schon wieder den Anfang der Serie verpasst!  Naja, mal schaun, was im Fernsehn gerade noch so anläuft. …
So oder ähnlich gehts doch vielen von uns. Eine Sendung oder ein interessanter Beitrag ist bereits vorüber oder man schaltet mittendrin dazu und ist reagiert entnervt,  weil einem der Anfang fehlt. So ist das mit dem linearen Medium TV oder „Fernsehn“.
Die individuellen möglichke3iten der Zuschauer hielten sich bisher in überschaubaren Grenzen.

Knut Hickethier beschrieb in seinem Text „Einführung in die Medienwissenschaft“ (2003) dazu folgendes :

„Die Fernbdienung hat den Zuschauer in einer neuen, nicht wieder rückholbaren Weise freigesetzt, ihn zu einem selbstbestimmteren Umgang mit dem Medium befähigt. Deshalb ist er jedoch noch nicht zu seinem eigenen „Programmdirektor“ geworden wie kommerzielle Anbieter behaupten, denn er ist immernoch auf die vorgegebenen Angebote angewiesen. Das Fernsehen verstärkt mit dieser Entwicklung gesellschaftliche Trends zur Individualisierung der Menschen.“

Mit dem Fernsehgerät selbst hatte man  im Normalfall also keine Möglichkeit,  einen verpassten Beitrag nachzuholen. Bisher! Denn nun steht dem eigentlich linearen Medium Fernsehen eine kleine Revolution befor:
HbbTV .
Das ist nicht etwa eine etwas umständliche Bezeichnung für einen neuen Sender, HbbTV soll künftig den altbekannten Videotext ablösen.
Mit HbbTV kann der Zuschauer  selbst aktiv werden. In einer  Sendung vorgestellte Produkte könnten direkt per Knopfdruck abgerufen werden Produktinformationen, alternative Videos zum Thema, Links zu verwandten Themen … alles  vom Sender bereitgestellt und per Fernbedienung leicht erreichbar. Zusätzlich kann das aktuelle TV Programm nebenher weiter verfolgt werden.
Schon seit längerem sind solche interaktiven Schaltflächen zwischen Internet und Rundfunk bekannt: Google TV, Yahoo,Youview und  Apple TV sind nur einige der Optionen, die die mediale, verschaltete, digitale Welt ihren Nutzern offeriert.
Eine Studie von „Mücke, Sturm & Company“ (MS&C) vom 22.11.2010 bestätigte jedoch die durchaus positiven Eigenschaften gerade von HbbTV. Patrik Sturm, Geschäftsführer der MS&C meint sogar :

„Sollte sich HbbTV durchsetzen, wird die Fernsehlandschaft umstrukturiert und TV-Sender könnten
die Hoheit über den Bildschirm verlieren“
(Pressemitteilung 22.11.2010)

Die Fernsehsender selbt könnten bestimmen, welche Online-Dienste sie auf ihren HbbTV Plattformen anbieten.
Somit könnten auch Online-Telefongespräche, oder ein „Online-Viedeothekenbesuch“ über den Bildschirm des Fernsehers erledigt werden.
Wie kommt man als Nutzer an diese Technologie?
Aktuell über einen spezialisierten Receiver oder über einige (bisher wenige) Angebote von HbbTV-spezifizierten Geräten.  Neuere TV Geräte könnten das begehrte HbbTV bereits per einfachem Benutzen eines roten Knöpfchens auf der Fernbedienung erreichbar machen. ARD und ZDF  hatten Mitte 2010 bereits als erste Sender  HbbTV ins Repertoire ihrer Angebote aufgenommen. Weitere werden folgen.
Wie weit wird diese Entwicklung gehen?
Eine interessante Frage. Wenn man bedenkt, wie schnell neue Entwicklungen den Markt überschwemmen.  Die bis vor kurzem noch mehr oder minder klar von einander getrennten Medientypen Rundfunk, Internet, Printmedien wachsen augenscheinlich immer weiter zusammen.
Könnte es in naher Zukunft etwa nur noch ein Empfängergerät für alle Medientypen geben? Alle ursprünglich getrennten Medientypen in einem vereint?

Quellen  (Stand 02.01.2011) :

http://www.news.de/technik/855068524/hbbtv-verschmilzt-internet-und-fernsehen/1/

http://www.hbbtv-infos.de

Hickethier, Knut (2003) “ Einführung in die Medienwissenschaft“, Metzler

http://www.muecke-sturm.de/static/content/File/PM%20HbbTV.pdf

http://www.irt.de/de/themengebiete/digitales-fernsehen/hybride-tv-empfaenger.html

Video ZDF :

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1130508/Mit+dem+Fernseher+ins+Internet#/beitrag/video/1130508/Mit-dem-Fernseher-ins-Internet

Wetten, dass…es schief geht?

Es ist wohl klar, dass diverse Medien wie Zeitungen und besonders Klatschblätter es lieben, wenn im Fernsehen und vor allem bei TV Shows nicht alles so läuft wie geplant. Skandale, Tränen und Zusammenbrüche werden von der Presse heiß erwartet, um die involvierten Prominenten daraufhin regelrecht zu zerfetzen.

Das Konzept, ungeplante Skandale und Ereignisse (gewollt) auf der Bühne zu präsentieren, wurde mit übergroßem Eifer bei Castingshows wie „Popstars“, „Germany’s Next Topmodel“ und „Das Supertalent“ verwendet. Doch wie skandalös und teils gefährlich einige Stunts und Showeinlagen bei diesen Castingshows auch sein mögen, der Zuschauer wird stets in einer gewissen Sicherheit gewogen, da er weiß, dass die ausgestrahlte Sendung nicht live ist. Unpassende Momente werden diesbezüglich vor der Ausstrahlung im Fernsehen herausgeschnitten. Doch was, wenn etwas bei einer Live-Sendung schief läuft?

Seit man denken kann, ist „Wetten,dass…?“ stets eine Live-Show gewesen. Live Auftritte von Filmstars, Musikern und anderen Prominenten aller Welt schmücken das Konzept der Show und machen sie so beliebt (nunja heute nicht mehr so sehr). Doch vor allem die Wetten, die zu einem großen Teil aus gefährlichen Stunts bestehen, sorgen für die „richtige“ Show. Doch nicht alle Wetten gehen erfolgreich, oder in dem gestrigen Fall, harmlos aus.

Der 23-jährige Kandidat Samuel Koch versuchte bei seiner Wette am gestrigen Abend, mit speziellen „Sprungmechanismen“ (Sprungschuhen) an den Füßen, fünf auf ihn zufahrende Autos zu überspringen. Bei dem vierten Auto erwischte es ihn und er fiel regungslos auf den Boden. Das tragische war, dass sein eigener Vater das Unglücksauto steuerte. Nach einer vorläufigen Unterbrechung wurde die Sendung daraufhin komplett abgebrochen. Samuel Koch liegt seitdem auf der Intensivstation.

Es stellte sich jedoch heraus, dass Samuel Koch mit seiner Wette sogar schon Probleme bei den Proben hatte. Doch warum ließ ihn die Redaktion der Sendung dann trotzdem auftreten? Kann es sein, dass Einschaltquoten hier mehr zählen als die Sicherheit der Kandidaten? Heutzutage erfährt „Wetten,dass…?“ eine regelrechte Quotenflaute, doch ist dies nun das komplette Aus für die Live-Sendung? Man kann sich wohl einigen, dass Samuels Unfall keineswegs geplant war (wer will schon freiwillig auf die Intensivstation?), allerdings sind solche seltenen Ereignisse zugleich gefundenes Fressen für die Presse aber wohl auch der schlimmste Alptraum jeder Live-Sendung.

Quellen:

http://unterhaltung.t-online.de/-wetten-dass-kandidat-war-bei-proben-bereits-schwer-gestuerzt-/id_43640122/index

Nie wieder „Die Nackte Kanone“

Und wieder ist ein alter Hollywoodstar von uns gegangen dessen Filme vielen unsere Kindheit  verschönert haben. Der großartige Schauspieler Leslie Nielsen verstarb letzten Sonntag, den 28.11.2010, im Alter von 84 Jahren, in Florida aufgrund einer Lungenentzündung. Die meisten Menschen kennen Leslie Nielsen eher als den tollpatschigen Cop Frank Drebin aus der 3-teiligen Filmreihe „Die Nackte Kanone“.  Durch diese Komödien Trilogie bekam der Schauspieler weltweites Ansehen als einer der besten (und dabei ältesten) Komödien-Stars Hollywoods. Nielsen nahm sich nie zu ernst und zögerte auch nicht in Filmen wie „Scary Movie 3“ mal den idiotischen Präsidenten der USA zu spielen. Allerdings sollte man ihn deshalb nicht gleich in eine Schublade zu anderen Comedians packen. Nielsen war seit über 60 Jahren im Filmbusiness tätig und verkörperte über 200 verschiedene Charaktere im Laufe seiner Karriere.

Leslie Nielsen mag zwar eine bestimmte Art von Humor gehabt haben, die bestimmt nicht jeden Kinogänger ansprach, jedoch gab er stets in jedem seiner Filme alles was er konnte. Er war ein großer Sympathieträger bei dem man das Gefühl gekriegt hat „dieser Kerl kann einfach nicht sterben“.  Natürlich ist diese Denkweise nicht realistisch aber es ist heutzutage wirklich was besonderes, wenn Schauspieler in seinem Alter (84) bis zu ihrem letzten Lebensjahr in Filmen auftreten und es dabei sogar noch hinkriegen, sich nicht auf Slapstick zu konzentrieren, sondern auch auf sarkastischen Parodie- Humor Wert legen, der (wenigstens im Falle von Leslie Nielsen) nie alt zu werden scheint.

Das einzige was jetzt noch seitens Hollywoods getan werden kann, ist es, keinen bescheuerten vierten Teil der „Nackten Kanone Trilogie“ zu drehen, damit diese Filme bezüglich Nielsen stets in Ehre gehalten werden können.

Quellen:

http://www.stern.de/kultur/film/mit-84-jahren-nackte-kanone-star-leslie-nielsen-gestorben-1628818.html

http://www.imdb.com/name/nm0000558/

Zu Gast in der „Grünen Hölle“ – Besuch beim ZDF in Mainz

Viel wurde darüber berichtet, sei es in anderen Medien oder auch in der Eigenwerbung des ZDF. Die „Grüne Hölle“ wie viele das neue 30 Millionen ? teure Nachrichtenstudio des ZDF nennen hat seinen Namen nicht von ungefähr. Geschwungen auslaufende grüne Wände, ein gründer Boden und eigentlich überall grün wo man hinschaut, bis auf einem schmalen Spalt gegenüber dem Blickfeld der Moderatoren. Und in Mitten allem Grüns ein dominanter Holztisch.

Am vergangenen Freitag hatten wir die Ehre im Zuge einer MPÜ eine Führung durch das ZDF und was nicht jedem vergönnt ist auch durch dieses neue Nachrichtenstudio zu bekommen. Vorab JA es ist beeindruckend zu sehen wieviel Technik in diesem Studio sitzt. Von der vollautomatischen Deckenbeleuchtung über die Kameraroboter bis zum riesigen Regieraum. Allerdings muss auch hier die leicht kritische Frage gerechtfertigt bleiben: „Braucht man denn so viel Technik um Nachrichten zu präsentieren oder ist das einfach nur Spielerei?“. Werden Nachrichten wirklich besser, wenn ich ein 3D-Modell eines Flugzeuges, Autos oder sonst was ins Studio einbinden kann? Wenn der Moderator mit virtuellen Gegenständen rumhantiert? Bisher schöpft das Studio auch in „Eigenkritik“ des Senders noch lange nicht das gesamte Potenzial des Studios aus und so muss auch erst die Zukunft zeigen, ob das Studio die Nachrichten wirklich verständlicher und trotzdem sachlich präsentieren kann. Dies wird die Aufgabe der Verantwortlichen sein, auch in Anbetracht der großen Summen, die dieses neue Studio verschlungen hat.

Wie bereits geschrieben hat mich das Studio sehr beeindruckt, allerdings bleibt für mich immer noch die Frage ob wir nicht „bloß“ Nachrichten präsentiert bekommen?

ZDF ? sensiblere Nachrichten?

Eine Sache die mir schon des Öfteren aufgefallen ist, ist dass die ?Tagesschau? durch ihre Nüchternheit und Aufbau der jeweiligen Nachricht oft unsensibel, teilweise gefühlskalt wirkt. Hierzu ein kurzer Vergleich:
Gestern fand in Dresden eine Demonstration statt, die sich gegen den Missbrauch dieses Gedenktages, der an die Zerstörung Dresdens am 13. Und 14. Februar 1945 erinnert, durch Rechtsradikale richtete. Beide öffentliche Sender berichteten darüber in ihren Nachrichtensendungen ?Tagesschau? und ?Heute? (jeweils die Abendnachrichten um 20:00 Uhr bzw. 19:00 Uhr).
Die ?Tagesschau? erwähnte eingangs, dass es sich um eine Demonstration handelte jedoch wurden die Vorhaben der Neonazis und deren ?Aufmarsch? erst in der zweiten Hälfte der Nachricht, und das mit einem Schnitt der eine neue Nachricht vermuten ließ, gezeigt. Dadurch entstand, meiner Meinung nach, vielleicht auch durch den Wechsel von einem männlichen Kommentator zu einer weiblichen Kommentatorin, der Eindruck als ob es sich jeweils um zwei verschiedene aber nicht miteinander verbundene, sogar gegeneinander gerichtete, Veranstaltungen handelte.
Im Gegensatz dazu, war die Berichterstattung des ZDF logischer aufgebaut: Der Sprecher erklärte zunächst das historische Ereignis, dann die Pläne der Rechtsradikalen und die daraus resultierende Demonstration gegen die Ausbeutung des Gedenktages. Auch die weitere Berichterstattung mit historischen Bildern und O-Tönen aus der, nun älteren, Bevölkerung vermittelten die emotionale Brisanz für die Bevölkerung Dresdens wesentlich besser.
Somit ? ein hoch auf das einfühlsame ZDF!

Wechselt N24 bald den Besitzer?

Laut Angaben von medienhandbuch.de steht der Nachrichtensender N24 kurz vor einem Verkauf. Interessenten für einen Kauf des Senders, der sich zurzeit noch im Besitz der ProSiebenSat.1-Gruppe befindet, sind auch bereits genannt worden: Der jetzige Vorsitzende der N24 GmbH, Torsten Rossmann, plane eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft mit verschiedenen Privatpersonen. Genannt sei hier der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust. Der Kaufpreis für den Sender, der als Nachrichtezulieferer für ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins dient, steht noch nicht fest. Von Seiten der Sendergruppe wurde allerdings betont, dass eine Voraussetzung für den Verkauf die weitere Bereitstellung von Nachrichten durch N24 sei. Rossmann erwähnte, dass ein Verkauf mit einer Umstrukturierung des Sender verbunden sein müsse. Wieviele der 240 Arbeitsplätze in Berlin dabei betroffen sein werden, bleibt unklar.

Quelle:

http://www.medienhandbuch.de/news/stefan-aust-will-n-24-kaufen-33304.html

ProSiebenSat1 startet Frauensender

Die ProSiebenSat1 Media AG wird voraussichtlich  im Fühjahr nächsten Jahres seine Senderfamilie ausbauen und den frei empfangbaren Frauenkanal „Fem TV“ starten.  „In Deutschland gibt es über hundert Frauenzeitschriften, aber keinen Frauensender. Der fehlte einfach noch in der Landschaft“, sagte der Konzern-Vorstand Andreas Bartl dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL. Die Nachfrage nach Frauenthemen scheint also da zu sein – zumindest im Printbereich – und deswegen will man diese zukünftig auch im Fernsehen bedienen. Der Kanal will „auf Themen rund um Mode, Lifestyle, Beauty, Food und Gesundheit setzen“, so Bartl weiter. Ausgestrahlt werden sollen neben dem eigenen Programm auch frauen-affine US-Serien wie „Gossip Girls“ und „Brothers & Sisters“, die vor allem die werberelevante Gruppe der 19-49 Jährigen anziehen sollen, bei denen man sich mittelfristig einen Marktanteil zwischen zwei und fünf Prozent erhofft. Anziehen will man auch neue Werbekunden, die sich bislang nicht für TV Werbung interessiert haben. So sieht Bartl für den neuen Sender eine echte Chance im Werbemarkt, denn „Fem TV“ sei auch eine „Spielwiese für neue Ideen“. Chefin des neuen Senders wird die frühere Leiterin des Männersenders Dmax, Katja Hofem-Best.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit bis nach dem recht erfolgreichen Konzept des Männersenders (Dmax) nun auch jemand auf die Idee kommt einen eigenen Frauensender zu starten. Dass dieser jemand die ProSiebenSat1 Media AG ist wundert mich dabei nicht, da ihr restliches Programm doch auch schon sehr stark auf ein Frauenpublikum ausgerichtet ist. Welche Formate des bisherigen Programms dann auf „Fem TV“ ausgelagert werden und welche neuen Sendungen/Formate/Inhalte gezeigt werden, bleibt natürlich abzuwarten. Was mich an der ganzen Sache auch sehr amüsiert ist die Tatsache, dass die ehemalige Chefin eines Männersenders nun die Chefin eines Frauensenders wird – wenn’s mit den Männern nicht klappt versuchen wir’s eben mit den Frauen.

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,659961,00.html

Das Reich der Mitte erobert den Globus

Chinas weltwirtschaftliche Bedeutung wächst kontinuierlich. Die Volksrepublik in Fernost gilt als viertgrößte Volkswirtschaft, drittgrößte Handelsnation und verfügt mit über 1.900 Milliarden US-Dollar weltweit über die höchsten Devisenreserven. Nun möchte Peking auch die Bedeutung in der weltweiten Medienlandschaft ausbauen und möchte deshalb laut Angaben der taz etwa fünf Milliarden Euro in den Ausbau der chinesischen Auslandsmedien investieren.

Den Anfang machte bereits vor Jahren der Fernsehsender CCTV mit seinem englischsprachigen Kanal. Seit letztem Sommer ist das Programm außerdem in spanischer und französischer Sprache zu empfangen. Um den potenziellen Nutzerkreis weiter auszubauen, soll im Spätsommer ein russischer und ein arabischer Kanal hinzukommen. Derzeit werden dafür offenbar noch Journalisten gesucht.

Im Printsektor möchten die Chinesen neben der „China Daily“ künftig auch die Boulevardzeitung „Huanqiu Shibao“ („Global Times“) als englische Ausgabe international verfügbar sein. Hierzu werden derzeit offenbar noch Mitarbeiter gesucht, die nach Angaben der taz „Teamplayer und kreativ sein und dynamische Überschriften [kreieren] sowie Artikel komplett umschreiben können“ sollten.

Am deutlichsten zeigt sich der mediale Expansionswille Chinas jedoch an den Plänen der amtlichen Agentur „Xinhua“. Sie soll demnächst mit einem englischsprachigen TV-Nachrichtensender weltweit vertreten sein und ferner die Zahl ihrer Auslandsbüros von 100 auf 186 erhöhen.

Der Journalismus-Professor Wang Handong von der chinesischen Universität in Wuhan erklärte gegenüber der taz hinsichtlich der Medienoffensive, dass deren Erfolg davon abhänge, ob man Chinas Medien im Alltag als unabhängig oder als Propagandawerkzeug wahrnehme. Diese Befürchtungen wurden auch in jüngster Zeit wieder durch verschiedene Vorkommnisse bestätigt. Während der Antrittsrede von Barack Obama wurde die Übertragung zum Beispiel unterbrochen, als der US-Präsident das Wort „Kommunismus“ auch nur erwähnte. Außerdem riefen chinesische Intellektuelle kürzlich zu einem Boykott des Senders CCTV auf. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass dort meist positiv über China und negativ über das Ausland berichtet wird und Nachrichten über chinesische Protestbewegungen oder ähnliches nicht gesendet werden. Auch der Boykottaufruff fand bei CCTV keine Erwähnung.

Einblicke in eine fernöstlich geprägte Medienzukunft bieten die Nachrichten und Videos auf der englischsprachigen Seite von CCTV: http://english.cctv.com/

Gute Unterhaltung!

Quellen:

taz
Auswärtiges Amt