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Überwachung 2.0 – Die neuen Nutzungsbedingungen von Facebook

Ab dem 30. Januar 2015 treten mit dem Einloggen automatisch die neuen Nutzungsbedingungen von Facebook in Kraft. Die Änderungen der Nutzungsbedingen und Datenrechtlinien von Facebook, die eigentlich bereits am 01. Januar eingeführt werden sollten, sind diesen Monat heftig von Politikern und Datenschützern diskutiert worden.

Als Probleme beim Datenschutz sehen Experten vor allem, dass Facebook es sich nun vorbehält, sämtliche Informationen über das Surfverhalten der Nutzer außerhalb von Facebook zu sammeln und zu kommerziellen Zwecken zu nutzen. Diesen soll zwar ein besserer Überblick über ihre gesammelten Daten geboten werden, doch müssen die Nutzer hierfür selbst aktiv werden und erst einmal herausfinden, wie sie das alles einsehen können. Nun soll zum einen die ohnehin schon penetrante „personalisierte Werbung“ auf der Startseite von Facebook zunehmen, zum anderen wird aber auch die Standortbestimmung verbessert. Durch die Auswertung der GPS-Daten von Smartphones soll es möglich sein, passgenaue Vorschläge blitzschnell an das Handy des Users zu schicken. Läuft er zum Beispiel an einem Fast-Food-Restaurant vorbei, kann Facebook ihm genau in diesem Moment Gutscheine für das betreffende Restaurant anzeigen. Außerdem soll es zukünftig einen „Kauf-Button“ direkt im sozialen Netzwerk geben. Surfen auf anderen Shopping-Seiten würde so fast schon unnötig.

Die Problematik hierbei ist nun, dass Facebook keine Erklärung dazu abgeben kann oder will, was genau mit diesen gesammelten Daten geschehen wird und inwiefern Dritte darauf Zugriff haben werden. Dazu kommt, dass Facebook mittlerweile auch das Foto-Netzwerk Instagram und den Instant-Messenger Dienst Whatsapp besitzt. Experten sorgen sich in diesem Zusammenhang um den möglichen Datenaustausch zwischen diesen Diensten, der nun möglich zu sein scheint.

Fakt ist, dass der User in Zukunft noch enger an das soziale Netzwerk Facebook gebunden wird und Facebook gleichzeitig eine noch größere und wichtigere Rolle in der gesamten Online-Welt spielen wird. Um Teil von dieser Welt zu sein, muss der Nutzer die Bedingungen wohl oder übel hinnehmen. Ein Widerspruch der Bedingungen ist nicht möglich, es scheint lediglich die Möglichkeit zu geben, das GPS an seinem Smartphone auszuschalten oder der App Facebook den Zugriff darauf zu verweigern. Des weiteren existiert eine Website (http://www.youronlinechoices.com/de/), auf der man der „nutzungsbasierten Online-Werbung“ von Facebook zwar widersprechen können soll, keineswegs aber den Nutzungsbedingungen an sich. Das heißt, die Daten werden so oder so gesammelt.

Um dieser Überwachung zu entgehen, bleibt nur der Austritt aus dem Netzwerk, und für die meisten Nutzer scheint dies keine Alternative zu sein. Dafür besitzt die Nutzung von Facebook schon eine zu große Wichtigkeit in ihrem Leben.

Eine Info-Website zeigt "Maßnahmen zum Schutz deiner Privatsphäre auf Facebook".

Quellen:

http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/das-friss-oder-stirb-prinzip-facebook-aendert-nutzungsbedingungen-ab-dem-30-januar-44f56-51ca-16-2192696.html

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ab-30-Januar-Trotz-Kritik-will-Facebook-neue-Nutzungsbedingungen-einfuehren-2533171.html

http://www.sueddeutsche.de/digital/neue-nutzungsbedingungen-was-facebook-nutzer-jetzt-wissen-muessen-1.2324575

Grafik:

http://1.f.ix.de/imgs/18/1/4/2/4/2/5/2/privacy_basic-e592569b905771ce.png

 

Ich verspotte…

Das Mensa-Essen schmeckt mal wieder nicht? Der Zustand der Toiletten ist miserabel? Jemand blockiert mit seinem Auto mindestens drei Parkplätze auf dem Uni-Parkplatz?

Die Studenten der Ruhr Universität Bochum haben schon seit 2013 die Möglichkeit, ihrem Ärger Luft zu machen. Der 24-Jährige Lehramtsstudent Fabian Adamczewski rief damals die Facebook-Seite „Verspottet: Ruhr Universität Bonn“ ins Leben. Nachdem nun auch zahlreiche Zeitungen, Onlinemagazine, etc. über die Seite berichtet haben, gefällt sie mittlerweile ca. 13500 Leuten und auch über andere Unis wird auf den dafür eingerichteten Seiten öffentlich gespottet.

Das Ganze funktioniert im Grunde genommen genau, wie die zahlreichen „Spotted“-Seiten, die seit Jahren auf Facebook ihr Unwesen treiben, nur geht es hier nicht um die gerade gesichtete Traumfrau oder den Traummann, sondern man macht sich eben über die Infrastruktur der Uni, den Dozenten, Kommilitonen (deren Gesichter verfremdet und Namen nicht genannt werden!), etc. lustig. Diese senden ihm auch ihre neuesten „Entdeckungen“ auf dem Campus zu und Fabian veröffentlicht diese dann (natürlich anonym).

Er selber ist unglaublich überrascht vom Erfolg seiner Idee: „Ich habe nie irgendeine Art von Werbung für die Seite betrieben“, sagt Fabian Adamczewski. Die Likes kamen wie von selbst. 30 waren es schon am ersten Tag, als Adamczewski die Seite – aus dem Hörsaal heraus mit dem Smartphone – vor knapp zwei Jahren startete. Obwohl er lediglich seinen Sitznachbarn eingeweiht hatte. „Da war mir dann schon klar, dass dort ein gewisses Potenzial besteht.“ Er selber stellt auch klar, dass er gerne an der Universität in Bochum studiert und der Uni mit seiner Seite nicht schaden möchte.

Und was sagt die Ruhr Universität dazu? Die nimmt die Sache mit Humor und sieht dahinter auch einen Nutzen. Geht es zum Beispiel um tropfende Decken in Hörsälen, kaputte Toiletten o.ä., werden diese Informationen an die betreffenden Stellen weitergeleitet.

Die Studenten haben Spaß, ein Ventil für ihren Frust und die Universität hat nun die Möglichkeit, ihnen das Leben ein wenig zu erleichtern. Was will man mehr?

Hier geht’s zur Seite.

…und ein paar Beispiele:

weblog6

weblog5

weblog2

 

 

Quellen:

http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/bochum/Mehr-als-12-000-Fans-Facebook-Seite-spottet-erfolgreich-ueber-die-RUB;art932,2585738 (29.01.2015)

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/wie-studenten-die-ruhr-universitaet-bochum-bei-facebook-verspotten-a-1014684.html (29.01.2015)

https://www.facebook.com/pages/Verspottet-Ruhr-Universit%C3%A4t-Bochum/152225128261571?fref=ts (29.01.2015)

Als Facebook und Instagram es wagten nicht zu funktionieren

„Entschuldigung, da ist etwas schief gelaufen.“ – „Netzwerkfehler.“

Unzählige Menschen sahen sich am Dienstagmorgen mit diesen beiden Mitteilungen konfrontiert, wenn sie versuchten, auf Facebook oder Instagram zuzugreifen. Ob klassisch über die Website oder per App, die sozialen Netzwerke waren nicht zu erreichen. Und das für etwa 45 Minuten.
Dass dieser Ausfall für einen kleinen Skandal gesorgt hat, dass eigentlich jeder Nachrichtendienst sich dazu verpflichtet fühlt, in irgendeiner Weise darüber zu informieren, hat schon einen gewissen, bitteren Beigeschmack. Schließlich ist es ja nicht so, als hätte es am Dienstag nichts berichtenswerteres gegeben. Die Anti-Hagida-Demonstration in Hannover oder der 70. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung, der für sich schon Anlass genug für zehntausende Meldungen war. Aber trotzdem reiht sich der Ausfall der sozialen Netzwerke mit ein. Über die Gründe wurde diskutiert, Spekulationen über eine Hackerangriff werden laut, denn die Gruppe Lizard Squad bekannte sich in einem Tweet dazu, für den Ausfall verantwortlich zu sein.

LizardSquad

Die Entwarnung kam kurze Zeit später. Interne technische Probleme seien der Grund, man solle sich keine Sorgen machen. Der Bekenner-Tweet entspreche nicht der Wahrheit.

Tweet_FacebookAusfall

Natürlich war zu diesem Zeitpunkt aber schon genug Aufregung entstanden und der Ausdruck „viel Wind um nichts“ kommt einem in den Sinn.
Wieso also sorgt so ein doch eher triviales Ereignis, das noch nicht einmal eine einzige Stunde angedauert hat, für so viel Furore?
Die Antwort ist simpel. So simpel, dass es fast weh tut. 63 % der Facebook Mobile Nutzer verwenden die App mehrmals am Tag, würden sogar sagen, dass sie ständig online sind. Meistens nur, um zu sehen, ob es etwas Neues gibt. Und wie oft man wirklich auf den kleinen blauen Button mit dem weißen F kommt, wird einem wohl erst bewusst, wenn die App nicht funktioniert. Selbst, wenn es sich nur um Minuten handelt. Man ist versucht, es immer wieder zu probieren, nur um zu sehen, ob jetzt vielleicht doch wieder ein neuer Post geladen wird. Ob der Fehler behoben wurde. Schneller als einem lieb ist, kommt Frust auf und schon gibt es genügend Tweets, Googleanfragen oder sonstige Meldungen zum Thema Facebook-Ausfall, dass die Geschichte eine Nachricht wert ist.

 

Quellen:

 

FAZ – Facebook und Instagram für 45 Minuten ausgefallen

Spiegel Online – Mögliche Online-Attacke

Spiegel Online – Netzwerk-Ausfall

Futurebiz – 63% der Facebook Mobile Nutzer überprüfen ihren Newsfeed mehrmals am Tag

„Facebook at work“

Facebook bei der Arbeit? Seit wann ist das denn erlaubt?
Bald muss der Blick in das überall so beliebte soziale Netzwerk keine Heimlichkeit mehr sein. Denn Facebook hat einen neuen Dienst in die Testphase geschickt.

„Facebook at work“
Dies ist ein neues Angebot, speziell entwickelt für Firmen und Unternehmen. Es soll Nutzer innerhalb eines Unternehmens vernetzen und den sicheren Austausch von Informationen gewährleisten. Der Aufbau und auch das Angebot werden dem „normalen“ Facebook bis auf wenige Unterschiede ähneln. Es wird Profile, Timelines, Nachrichten, Chats, Gruppen und Veranstaltungen geben.
Der Unterschied zum „normalen“ Facebook ist, dass „Facebook at work“ nicht öffentlich zugänglich sein wird, sondern nur von den Mitarbeitern innerhalb des Unternehmens genutzt werden kann. So können berufliche Kontakte gepflegt werden und es ermöglicht gemeinsames Arbeiten an Dokumenten und Projekten. „Facebook at work“ soll die bisher vielfältigen Kommunikationswege in EINEM Kanal zusammenführen und so die Kommunikation vereinfachen. Facebook selbst benutzt diesen Dienst angeblich schon seit Jahren.

„Facebook at work“ wird den Firmen lizenziert zur Verfügung gestellt werden. Anders als beim öffentlichen Facebook fallen hierfür allerdings Kosten an. Wie hoch diese sein werden, ist bis jetzt noch nicht bekannt.
Wie das in letzter Zeit viel diskutierte Thema Datensicherheit behandelt werden wird, bleibt vorerst noch offen. Klar ist aber jetzt schon, dass die Arbeitsdaten nicht mit den privaten Facebookdaten verknüpft werden sollen, sondern neue „accounts“ angelegt werden.
Ob „Facebook at work“ Erfolg haben wird und die alten Kommunikationswege innerhalb eines Unternehmens ablöst, wird die Zukunft zeigen.

 

Quellen:
http://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-at-work-hilfe-facebook-wird-mein-intranet-1.2305077
http://t3n.de/news/facebook-at-work-2-579120/
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-at-work-soziales-netzwerk-fuer-firmen-a-1012946.html
http://www.zeit.de/digital/internet/2014-11/facebook-karriere-netzwerk-linkedin
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Facebook-testet-Facebook-at-Work-2517799.html

„Der Postillon“ trollt PEGIDA

Es war der 05. Januar, 12:51 Uhr.

Das Satiremagazin „Der Postillon“ veröffentlichte einen Artikel, in welchem behauptet wurde, die PEGIDA-Demonstration in Dresden am Abend des selbigen Tages wäre abgesagt.

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Kurz darauf meldete sich PEGIDA auf deren Facebookseite zu Wort und stellte richtig, dass der „Abendspaziergang“ wie geplant stattfinden würde.

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„Der Postillon“ selbst postete in verschiedenen sozialen Netzwerken allerdings eine PEGIDA-Nachricht, in welcher die Absage der Veranstaltung bestätigt wurde.

Wie? Wer? Was? Wo? Viele Menschen schienen verwirrt, vor allem nachdem „Der Postillon“ einen, wie sich später herausstellte, gefälschten „Spiegel Online“-Artikel verbreitete. Auch war von einem vermeintlichen PEGIDA-Mitorganisator namens Lars Kressmann die Rede. Sowohl der „Spiegel Online“-Artikel als auch eine Lars Kressmann-Gedächtnisseite (das Facebookprofil wurde kurze Zeit später gelöscht) stammen nach Aussage von „Postillon“-Chef Stefan Sichermann jedoch nicht von ihnen. „Das Thema wurde offenbar zum Selbstläufer, da lassen viele ihrer Kreativität freien Lauf.“ Einer der Gründe, weshalb die Meldung so hohe Wellen geschlagen hat, ist wahrscheinlich, dass der Artikel eine Reihe von angeblichen Quellen zitierte und auch die sonst übliche offensichtliche Komik fehlte.

Die Kommentare unter dem Post auf der „Postillon“-Facebookseite sind zwiegespalten. Auf der einen Seite die PEGIDA-Anhänger, auf der anderen die PEGIDA-Gegner…und irgendwo dazwischen die Satireliebhaber, welche die gefälschte Nachricht und deren Verbreitung einfach nur großartig finden und z.B. auch auf den Twitter-Trend „#schneegida“ verweisen.

Doch wie genau kam es eigentlich zu der gefälschten „Spiegel Online“-Meldung? Auf der Internetseite tinyur1.co kann man eine beliebige Website eingeben, welche dann geöffnet wird. Der User hat nun die Möglichkeit, diese Seite beliebig zu verändern und dabei das Layout der Originalseite beizubehalten. Nach dem Abspeichern kann man den Link versenden. Die Seite bleibt dann so lange online, bis sie 3 Tage lang nicht mehr aufgerufen wurde. Ein schöner Gag, um Freunde und Familie einmal hinters Licht zu führen, aber darf und sollte man so etwas in solch großem Stile tun? Daran scheiden sich die Geister und wahrscheinlich haben sowohl Befürworter als auch Gegner gute Argumente vorzuweisen.

Eines jedoch haben die Macher des „Postillon“ definitiv geschafft: „Sie haben den Pegida-Anhängern auf sehr unterhaltsame Weise demonstriert, was passieren kann, wenn man sich des Wahrheitsgehalts einer Meldung wirklich nicht mehr sicher sein kann – Stichwort „Lügenpresse“.“

 

Quellen:

https://www.facebook.com/DerPostillon?ref=ts&fref=ts (07.01.15)

http://www.der-postillon.com/2015/01/nach-internen-querelen-pegida-demo-in.html (07.01.15)

https://www.facebook.com/spiegelonline/posts/10152959249039869 (07.01.15)

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angebliche-demo-absage-satire-seite-postillon-foppt-pegida-macher-a-1011335.html (07.01.15)

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-und-postillon-verwirrung-um-satire-a-1011386.html (07.01.15)

http://web.de/magazine/panorama/pegida-absage-postillon-spiegel-30340158 (07.01.15)

http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/postillon-vs-pegida-so-geht-luegenpresse/11187408.html (07.01.15)

http://www.sueddeutsche.de/politik/realsatire-im-internet-der-postillon-sagt-pegida-ab-1.2291856 (07.01.15)

http://tinyur1.co/ (07.01.15)

http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/wetter-twitter-trend-mit-schneegida-ueber-pegida-spotten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141229-99-05655 (07.01.15)

Facebook- bald mehr Werbung als …?

Kaum beginnt das neue Jahr, kommen auch schon die ersten neuen Änderungen:
Facebook ändert zum 30.01.15 seine Datenschutzrichtlinien.
Ein gellender Aufschrei der Facebookgemeinde hallte durch’s Netz; Facebook wird noch allwissender als es bisher schon ist.
Konkret ändert Facebook die Werbeanzeigen, welche aufgrund des Surfverhaltens der Nutzer gezielt ausgewählt werden. Zusätzlich nutzt Facebook sekundäre Informationen aus dem Nutzerprofil eigener Apps und Internetseiten. Dies geschieht durch Cookies. Kaufen wir zum Beispiel ein Handy über das Internet, wird das passende Cookie gespeichert und höchstwahrscheinlich werden uns dann in Zukunft auf Facebook Werbeanzeigen über passendes Zubehör angezeigt.
Man kann Cookies zwar deaktivieren, doch dann kann es sein, dass uns die Seite nicht korrekt dargestellt wird oder sie nicht funktioniert. Natürlich gibt Facebook Informationen über uns an seine Werbepartner weiter, aber (angeblich) ohne persönliche Daten.
Damit man nicht von Werbung überschwemmt wird, kann man tatsächlich Werbung deaktivieren. Allerdings nicht über Facebook selbst, sondern über Werbeplattformen wie „About Ads“, auf welche Facebook verweist. Bei einer Deaktivierung bekommt man dann „nur“ noch solche Werbung angezeigt, die nicht auf dem Surfverhaltendes Nutzers basiert, sondern einfach nur Spam.
All die neuen Änderungen beunruhigen vor allem Datenschützer. Um dieser Beunruhigung ein wenig entgegen zu wirken, veröffentlicht Facebook eine Anleitung: „Grundlagen zum Datenschutz“. Sie soll Nutzern helfen, ihre Informationen auf Facebook zu kontrollieren und richtig einzustellen. Trotzdem leitete die niederländische Datenschutzbehörde eine Prüfung ein, und bat Facebook bereits Mitte Dezember, mit der Einführung der neuen Datenschutzrichtlinien noch zu warten.

 

 

Wen die ganze Werbung und all die negativen Schlagzeilen nerven, kann sich endgültig von Facebook trennen.
Nutzer, die Zweifel haben, können ihr Profil erstmal deaktivieren. Dabei wird das Profil stillgelegt und alle Kontoinhalte wie Fotos oder Nutzerinformationen werden für andere Mitglieder unsichtbar. Bevor es dann zur endgültigen Deaktivierung kommt, wird dem User ein Formular, zur Begründung der Abmeldung angezeigt. Dort sollte man dem Punkt „E-Mails abbestellen“ zustimmen, da Facebook versucht, die ehemaligen Nutzer in regelmäßigen Abständen mit Nachrichten wieder in das Netzwerk zu locken.
Danach muss man nur noch den Button „ Bestätigen „ anklicken und das Profil ist stillgelegt. Will man sein Profil dann doch wieder aktivieren, muss man sich einfach nur mit den bisherigen Nutzerdaten einloggen.

Die Löschung eines aktiven Facebook – Accounts gestaltet sich etwas schwieriger und langwieriger. Unter dem Menüpunkt „Hilfe“ muss man in der Suchzeile „Konto löschen“ eingeben, dann wählt man den Punkt „Wie kann ich mein Kono dauerhaft löschen?“ aus. Nach einigen Verweisen auf die Funktion, das Konto erstmal zu deaktivieren, kommt man zum Button „Mein Konto löschen“. Diesen nur noch klicken, Löschung bestätigen und man ist losgelöst von Facebook – nach 14 Tagen aber erst. Innerhalb der 14 Tage kann man sich wieder einloggen und zurückkommen. Nach den 14 Tagen dauert es dann wiederrum 90 Tage bis die Daten wirklich gelöscht sind, allerdings nicht alles.
Ein paar Reste der eigenen Identität bleiben wohl auf ewig Teil von Facebook.

 
Quellen:
http://www.stern.de/digital/facebook-verschiebt-einfuehrung-neuer-datenschutz-regel-auf-30-januar-2163195.html
http://www.stern.de/digital/online/facebook-das-aendert-sich-2015-in-dem-sozialen-netzwerk-2162772.html
http://www.stern.de/digital/online/facebook-account-loeschen-wie-sie-mark-zuckerberg-den-ruecken-kehren-1781802.html

 

Die Sicherheit unserer Daten

Ob Facebook, Whatsapp oder diverse andere andere Applikationen, sie alle nehmen, speichern und geben unsere Daten weiter. In welchem Ausmaß ist nicht bekannt und wird es wohl so schnell auch nicht werden.

Doch sind wir zu leichtsinnig mit unseren Daten? Fortwährend werden neue Abhörskandale bekannt, ob von der NSA oder dem BND. Doch kaum einer verschwendet einen zweiten Gedanken darüber, was mit unseren Daten passiert: „Was wollen die schon machen? Ich habe nichts zu verheimlichen.“

Aber dieses Phänomen haben wir im Verlauf der Geschichte schon häufig gesehen. Zum Beispiel in der DDR, dort gab es auch immer wieder Gerüchte, dass Telefone abgehört, oder die Post gelesen wurde. Manche Menschen waren sich dessen auch sehr wohl bewusst. Heute denken wir: Wie konnten die Menschen damals so leichtsinnig sein? Wieso haben sie nicht gemerkt, dass sie abgehört wurden? So etwas merkt man doch. Aber hinterher ist man immer schlauer. Die Chance, dass wir in zwanzig Jahren ebenso über unsere Leichtsinnigkeit denken ist hoch.

Da bleibt nur zu hoffen, dass wir Whatsapp und Konsorten vertrauen können, dass sie neue Datenschutzrichtlinien umsetzen und ihre Verschlüsselungsprogramme auch keine Lücken haben.

Immerhin veröffentlichte Facebook gerade heute erst neue Datenschutzrichtlinien, die ab 1.1.2015 in Kraft treten sollen. Und das, obwohl Facebook als die größte Datenquelle überhaupt gilt und die Fotos und Posts ihrer Nutzer unwiderruflich im Internet und auf ihren Servern speichert. Verbraucherschützer haben sich lange für neue Richtlinien im Datenschutz eingesetzt, doch jetzt zeigen sie sich skeptisch. Es sei der nette Tonfall, der die Nutzer glauben lässt ihre Daten sein jetzt sicherer. Doch tatsächlich sei das Gegenteil der Fall:

Beim Verbraucherzentrale Bundesverband warnt man davor, sich vom Tonfall täuschen zu lassen. „Letztendlich bedeuten die Änderungen, dass Facebook künftig noch mehr Daten sammelt und verknüpft und ein noch größeres Profil von jedem seiner Nutzer erstellt“, erklärt Internet-Experte Dennis Romberg…

Doch was tun um sich und seine Daten zu schützen?

Hier zeigt sich nun das größte Problem der Datensicherheit. In unserer heutigen modernisierten und auch technisierten Gesellschaft kommt man kaum drumherum Daten von sich preis zugeben, es sei denn man verzichtet bewusst auf die Benutzung des Internets, oder sogar die eines Smartphones. Dies wiederum zieht ebenfalls Konsequenzen mit sich. Wie oft am Tag benutzen wir das Internet? Nur um mal eben kurz zu gucken, wann der nächste Bus kommt, oder um die Mails zu checken während wir auf diesen warten. Auch der komplette Uni-Alltag wird über das Internet geregelt. Dort meldet man sich für Vorlesungen und Prüfungen an. Ein Studium ohne Internet? Undenkbar!

Wer will auf solche Annehmlichkeiten denn schon verzichten? Niemand. Also müssen wir damit leben, dass unsere Daten weitergegeben oder gespeichert werden. Zur Zeit ist das nicht vermeidbar, aber wer weiß welche Datenschutzrichtlinien die Zukunft bringt?

 

Quellen:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-07/internet-ueberwachung-datensicherheit-kommentar

http://www.augsburger-allgemeine.de/digital/Was-hinter-den-neuen-Bedingungen-und-Richtlinien-bei-Facebook-steckt-id32142292.html

http://www.tagesspiegel.de/themen/nsa/

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/whatsapp-android-update-mit-verschluesselung-von-textsecure-a-1003660.html

http://www.berliner-zeitung.de/politik/neue-dokumente-im-abhoerskandal-bnd-und-nsa-kooperieren-ueberaus-eng,10808018,27937746.html

 

„But first, let me take a selfie!“ – Die Selbstdarstellung im Internet

Olivia[1] hat einen Instagram – Account. In der Profilbeschreibung hat sie „Fashion, Lifestyle, Beauty and so much more“ als so etwas wie ihre übergeordneten Themen angegeben. Die meisten Bilder lassen den Otto – Normal – Menschen entweder rot vor Scham oder gelb vor Neid werden: Olivia räkelt sich in winzigen Bikinis in der Sonne („#instasun #instasummer #instatan #läuftbeimir“), zeigt ihre perfekt manikürten Glitzerkrallen („#nailart #fashion #cute #pink #loveit“), drückt ihrer französischen Bulldogge für das perfekte Selfie einen Kuss auf („#frenchbulldog #frenchie #baby #schatz #love #pet #dogsofinstagram“). Außerdem zeigt sie stolz ihre viel zu sorgsam angerichteten Frühstücksteller, die gefühlt aus einem halben Apfel bestehen („#foodporn #eatclean #traindirty #tastetherainbow“). Natürlich hat Olivia daraus ein kleines Kunstwerk gemacht: mal isst sie aus einer ausgehöhlten Kokosnuss eine kaum vorhandene Portion Obstsalat, mal hat sie eine halbe Banane und eine Kiwi in Form einer Palme zurechtgelegt. Olivia ist selbstredend immer top gestylt („#ootd #ootn #fashion“), sie trägt selbstverständlich nur Jeanshosen von Hollister[2] und co.. Außerdem hat sie einen Schminktisch, neben dessen Überfülle an Fläschchen und Tiegeln die Kosmetikabteilung einer Drogerie  fast beklagenswert leer zu sein scheint: Alle großen Marken sind vertreten, Olivia hat mehr Pinsel als eine Kosmetikerin mit langjähriger Berufserfahrung. Und das, obwohl andere Mädchen in ihrem Altern noch nichts von Primer[3], Foundation, Camouflage – Cream[4] oder Transluscent – Powder[5] gehört haben.Denn Olivia ist gerade einmal 14 Jahre alt, sieht dabei aber aus wie eine 25 – jährige, die täglich von einem Visagisten und einer Stylisten bearbeitet wird.

Neben Instagram und Facebook werden auch Plattformen wie Youtube zunehmend von einer Welle der übertriebenen Selbstdarstellung überrollt: Kinder, denen gestern erst der letzte Milchzahn ausgefallen zu sein scheint, zeigen der Welt, wie man das perfekte Smokey Eye für eine heiße Partynacht schminkt und reden darüber, wie lange sie auf dieses bestimmte gehypte Chanel – Produkt gespart haben. Achso, ist klar! Ich persönlich kann über diese vielfältigen Formen der Exzentrik einerseits schmunzeln, andererseits frage ich mich, was ich im Leben falsch mache: Vor meinem Zimmerfenster sehe ich statt Palmen und Sonne weit und breit nur grauen Himmel, meine Katze liegt auf der Fensterbank und will nichts von knuffigen Selfies mit mir wissen. Zum Frühstück hatte ich ein ziemlich unspektakuläres Müsli. Und wenn ich abends die viel geposteten „ootn“s (outfit of the night) bestehend aus Crop Top[6] (ja, dazu gibt es tatsächlich einen Eintrag bei Wikipedia), Highwaisted – Shorts und Cutout – Boots mit meinem (Jogginghose, Pulli, Brille, flauschige Kapuzenweste) vergleiche, wird mir wieder deutlich, wie langweilig mein Leben im Gegensatz ist und was ich alles verpasse (Ende der Ironie!). Wann hat das angefangen? Seit wann zeigen sich 14 – jährige Mädchen lieber in der Rolle der überschminkten Kosmetiktante als einfach nur 14 – jährige Mädchen zu sein, die gerade ihre mehr oder weniger ansehnlichen ersten Schminkversuche mit Mascara und Kajalstift machen? Seit wann glaubt jeder zweite, sich selbst in diesem Maße darstellen und präsentieren zu müssen?

Dazu bleibt zu sagen, dass das Internet die Selbstdarstellung sicherlich nicht erst erfunden hat. Es ist wohl so etwas wie ein natürlicher Trieb des Menschen, sich dem anderen immer im besten Licht zeigen zu wollen. Man wäre ja auch ziemlich doof, wenn man es anders herum machen würde. Wer will schon Bilder von sich selbst mit dem fiesen Pickel von letzter Woche auf der Stirn oder dem Stück Spinat zwischen den Schneidezähnen im Internet haben? Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Medien wie Youtube bieten so lediglich die nötige Plattform, die es Olivia und Millionen anderen Menschen möglich macht, nicht nur den Nachbarn oder den Freunden in Schule und Beruf die neue Michael Kors – Uhr zu zeigen, sondern gleich der ganzen virtuellen Community. Dabei sind diejenigen, die sich im Netz so perfekt inszenieren oft nicht anders als das typische Mädchen  von Nebenan: Auf ihren Profilen zeigen sie natürlich nur das, was ihnen an sich selbst und an ihrem Leben besonders gefällt. Den Rest erledigt der Filter. Man wird sie in den sozialen Netzwerken wohl eher selten ungeschminkt sehen, außer sie posten ein solches Selfie, um etwaige Kommentare über ihre natürliche Schönheit zu erhalten.

Ist man selbst in der Position, darüber zu entscheiden, was die Umwelt bzw. Mitmenschen von einem sehen, würde man es sicher genauso machen. Schließlich ist man sich bewusst, dass andere Personen die von einem selbst hochgeladenen Bilder sehen, liken, im besten Fall kommentieren. Darauf will man ja auch irgendwie hinaus. Ich nehme mich da nicht heraus. Statt dem grauen Nieselwetter vor meinem Fenster poste ich lieber das Bild vom letzten Strandurlaub. Denn wenn man die Wahl hat, dann zeigt wohl tatsächlich jeder der Welt sein Leben (und sein Gesicht) von der allseits bekannten Schokoladenseite. Vielleicht, um den Anderen neidisch zu machen, um anerkennende Blicke zu kassieren, um ein Lob oder ein Kompliment zu bekommen.

 

[1]Person frei erfunden

[2] „Modeunternehmen […], bietet Mode im Surfer-Stil an“ (Wikipedia)

 

[3] Produkt, das die Haut auf das Auftragen von Make-up vorbereitet und dessen Haltbarkeit verlängert

 

[4] Creme zum Abdecken von Hautunreinheiten und Augenschatten

[5] durchsichtiges Puder zum Mattieren der Haut

[6] bauchfreies Oberteil, http://en.wikipedia.org/wiki/Crop_top

 

Quellen:

http://instagram.com/

https://www.youtube.com/?hl=de&gl=DE (Stichwort: Get ready with me, Tutorial)

#AlsIceBucketChallenge

Es war im Sommer 2014 wohl eines der Top-Themen in den Sozialen Netzwerken: Die ALS-Ice-Bucket-Challenge, eine Spendenaktion für die Erforschung und Bekämpfung der tödlich verlaufenden Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (abgekürzt ALS). Betroffene leiden unter Lähmungserscheinungen und fortschreitendem Muskelschwund. Nach der Diagnose sterben ca. 50% innerhalb der ersten drei Jahre an Atemlähmung.

Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Corey Griffin, der tragischerweise bei einem Badeunfall in diesem Jahr verstorben ist. Weil sein Freund Pete Frates, ein ehemaliger Baseballstar in Amerika, selbst die Diagnose ALS erhielt, setzte er sich in der Öffentlichkeit intensiv für die Erforschung der Krankheit ein; wie man rückblickend feststellen kann, mit sehr großem Erfolg.

Die Regeln seiner Challenge sind wie folgt: Wer nominiert wurde, muss innerhalb von 24 Stunden ein Video veröffentlichen, in dem er sich einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf schüttet und dabei mindestens drei weitere Personen dazu auffordert. Wird die Herausforderung abgelehnt, so muss der Nominierte an die ALS ASSOCIATION, eine gemeinnützige Organisation zur Finanzierung von ALS- Forschungsprogrammen, spenden.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Challenge über die sozialen Netzwerke, vor allem über Facebook, Twitter und Instagram, zunächst nur in den Vereinigten Staaten, dann auch in Europa und einigen anderen Ländern. Etliche Prominente und einflussreiche Personen haben die Ice-Bucket-Challenge angenommen, an die ALS ASSOCIATION gespendet und mit ihrer Bekanntheit beziehungsweise ihrem Einfluss über die Social Media Kanäle schließlich Millionen Menschen auf mehreren Kontinenten erreicht.
In Amerika waren Teilnehmer zum Beispiel der ehemalige Präsident George W. Bush, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Microsoft-Gründer Bill Gates, Schauspieler David Backham und Sängerin Lady Gaga.
In Deutschland haben neben Sängerin Helene Fischer und Moderator Günther Jauch, auch die Schauspieler Til Schweiger und Matthias Schweighöfer, sowie viele Fußballer der deutschen Nationalmannschaft teilgenommen, um die Charity-Aktion zu unterstützen.

Die ALS ASSOCIATION verzeichnete schließlich im Zeitraum von Juli bis Ende August 2014 Spenden in einer Höhe von ca. 95 Millionen US-Dollar (ca. 77 Millionen Euro). Aber nicht nur diese amerikanische Organisation profitierte von der Ice-Bucket-Challenge, sondern auch deutsche Organisationen, wie zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) und die ALS-Ambulanz der Charité in Berlin, die Aufmerksamkeit und große Spendensummen erhielten!

Zu guter Letzt sollte man sich bewusst machen, dass die Ice-Bucket-Challenge nur deswegen so große Resonanz erhalten hat, weil ihr Initiator, Corey Griffin, sie in den Sozialen Netzwerken platziert hatte. Dass diese Aktion im Endeffekt solch ein solch großer Erfolg wurde, damit hatte Griffin sicherlich nicht gerechnet- zeigt aber auf, welch unglaubliche Reichweite und welch Möglichkeiten die sozialen Netzwerke haben!

Quellen:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/ice-bucket-challenge-was-sie-ueber-das-phaenomen-eiskuebel-wissen-muessen-1.2102571

http://www.welt.de/vermischtes/prominente/article131415283/Miterfinder-der-Ice-Bucket-Challenge-gestorben.html

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/prominente-machen-bei-ice-bucket-challenge-mit-13107643.html

(Anti-)social networking?

Im Zeitalter von Facebook, Twitter und Co. wird die zwischenmenschliche Kommunikation neu definiert. „Freundschaften“ werden binnen Sekunden via Facebook geschlossen, doch so manch eine Beziehung wird ebenso schnell beendet. Was noch vor einem Jahrzehnt persönlichem Kontakt bedurfte, kann nun schnell und problemlos virtuell von statten gehen. Ein paar wenige Worte, ein Klick genügen. Doch es stellt sich die Frage, in wie weit die permanente Präsenz in den sozialen Netzwerken das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und Zugehörigkeit stillen kann. Bereichert „Zuckerbergs Imperium“ unser aller Leben durch die Vielzahl an (Internet-)Bekanntschaften, oder sind wir vielmehr im Endeffekt „gemeinsam einsam“?

Betrachten wir zunächst einmal, wie Kommunikation in social networks von statten geht. Während Mimik und Gestik in realen Interaktionen die Intentionen der Personen unterstreichen und insbesondere dabei behilflich sind, Emotionen zu vermitteln, entfällt der Aspekt der non-verbalen Kommunikation bei virtuellem Austausch, was jedoch oftmals Missverständnisse nach sich zieht, da Geschriebenes vom Empfänger falsch aufgefasst wird. Insbesondere Körpersprache ist jedoch ein maßgeblicher und notwendiger Bestandteil zwischenmenschlicher Interaktion, so besagt die Studie “Inference of Attitude from Nonverbal Communication in Two Channels” (aufgestellt von Albert Mehrabian und Susan Ferris,1967), dass Kommunikation lediglich zu 7% rein verbal interpretiert wird, während 38% durch Mimik, Stimmlage und Augenkontakt und 55% durch die Körpersprache definiert werden. Daraus lässt sich also folgern, dass non-verbale Kommunikation überwiegend über die Intention einer Botschaft entscheidet und dass verbale und non-verbale Kommunikation in sich stimmig sein müssen, um ideal interagieren zu können. (http://www.bmtd.de/7-38-55_botschaften_und_kommunikationswirkung)

Des weiteren besteht die Gefahr, dass social media unsere sozialen Fähigkeiten dahingehend verarmen lässt, dass verlernt wird, sich abseits von Facebook und Co. die Zeit zu nehmen, personal und real zu kommunizieren. Direkte Kommunikation „verkümmere“, so Kommunikationsexperte Robert Spengler, da angesichts der Vielzahl an Kommunikationsströmen kein Raum mehr dafür bleibt, sich einzelnen Personen dauerhaft zu widmen.

(http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/leadership/article106568479/Soziale-Netzwerke-schaedigen-soziale-Faehigkeiten.html)

Vielmehr stehen wir unter dem indirekten Zwang, jede offene Kommunikationsanfrage schnellstmöglich zu beantworten. Diese These lässt sich mit einem Beispiel belegen, welches für Außenstehende banal klingen mag, doch jedem Nutzer von Facebook und Whatsapp bekannt ist: Es wird angezeigt, dass und wann genau eine Nachricht zugestellt und vom Gegenüber gelesen wurde. Was als rein informative Funktion gedacht war, verursacht oftmals Stress, Ärger und Missverständnisse, denn wer sieht es schon gerne, dass eine von ihm verfasste Nachricht gelesen, aber nicht beantwortet wurde? Eben dieses Phänomen erhöht den Zwang, Nachrichten schnell zu beantworten, damit sich das (virtuelle) Gegenüber nicht ignoriert oder vernachlässigt fühlt.

Abschließend lässt sich sagen, dass die weltweite Vernetzung durch soziale Netzwerke keinesfalls rein negativ betrachtet werden darf, sie vereinfacht Kommunikation, vervielfältigt Interaktion und ermöglicht rasche Organisation, dies kann und darf nicht geleugnet werden. Ich selbst nutze viele Formen von sozialen Netzwerken und meiner Meinung nach läuft keine Person, welche sich auch außerhalb der social networks bewegt Gefahr, all ihre bestehenden, realen Kontakte zu verlieren und aufgrund virtueller Welten zu vereinsamen, doch man sollte sich fragen, ob es nicht ratsam und erholsam ist, das geliebte Smartphone dann und wann beiseite zu legen, um seine ungeteilte Aufmerksamkeit für ein paar Stunden nur sich selbst oder dem realen Gegenüber zu schenken.

Mehr als Fernsehen

Heutzutage stehen uns immer mehr zusätzliche Services begleitend zum Fernsehen zur Verfügung. Die Bandbreite reicht von ausführlichen Hintergrundinformationen über soziale Netzwerke bis hin zu Live-Chats parallel zur Sendung. Es gibt inzwischen sogar Apps von eigenen Social-TV-Netzwerken wie zum Beispiel Couchfunk. Diese bieten unter anderem die Möglichkeit, sich live mit Gleichgesinnten über die laufenden Sendungen auszutauschen.

Grob gesagt – Fernsehen ist nicht nur noch Fernsehen, sondern hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre um die Komponente des sozialen Austauschs seiner Zuschauer erweitert, folglich kann man von Social-TV, also von geselligem Fernsehen sprechen. Möglich ist dieser Service, dieses Zusatzangebot, durch die ständige Verfügbarkeit des Internets und den Besitz (mobiler) Endgeräte. In diesem Zusammenhang kommt der sogenannte Second Screen zum Einsatz, ein zweiter Bildschirm, meistens das Display des Smartphones, Tablets oder Laptops.

Doch was bietet Social-TV im Detail? Noch während der Ausstrahlung bestimmter Sendungen können die Zuschauer ihre Meinung in sozialen Netzwerken äußern. Somit kommt es zu einer Interaktion der Zuschauer untereinander und zwischen Zuschauern und Fernsehmachern, wenn diese sich die Kommentare bzw. die Kritik durchlesen und darauf reagieren. Social-TV ist also eine Vereinigung des Fernsehens und der sozialen Medien. Das Ergebnis sind Kritiken und Rezensionen in Echtzeit.

In den USA ist Twitter als soziales Medium für die Social-TV-Nutzung am weitesten verbreitet, in Deutschland wird Facebook dafür am häufigsten genutzt. Alternativ gibt es ganze Social-TV-Sender wie zum Beispiel joiz oder TV-spezifische soziale Netze, die unter anderem auch entsprechende Apps bereitstellen. Auch die Sender selbst bieten Angebote zur Nutzung des Social-TV.

Ein konkretes Beispiel dazu lieferte der Polizeiruf 110, ausgestrahlt um 20:15 Uhr im ARD am Sonntag, den 09.11.14. Auf dessen Website gab es einen Live-Chat, sodass die Zuschauer die laufende Sendung kommentieren konnten. Im Anschluss an die Sendung beantwortete der Regisseur in diesem Fragen und gab inhaltliche Hintergrundinformationen preis.

Auch ohne spezifische Angebote wie dieses kommt es zum Austausch der Zuschauer auf Twitter, beispielsweise während der Ausstrahlung des Tatorts. Dabei sind die Posts nicht unbedingt immer zeitlich synchron zur laufenden Sendung, montags wird auch schon mal „nachgetwittert“.

Es lässt sich jedoch feststellen, dass es nicht zu richtigen Diskussionen kommt, sondern eher zu kurzen einzelnen Kommentaren und Meinungsäußerungen. Die Motivation zur Nutzung von Social-TV-Angeboten liegt vor allem in der eigenen Orientierung und dem Interesse daran Kurioses zu lesen. Man kann neue Perspektiven gewinnen und andere Blickwinkel erkennen, während andere einem Aufmerksamkeit schenken. Weiterhin entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, indem dem man online mit Gleichgesinnten die gleiche Spannung oder ähnliche Eindrücke eines Films erlebt. Dazu sagt Tom Klein: „Es stimmt zwar: Wer nebenbei twittert, bekommt nicht mehr alles vom Filmgeschehen mit. Dafür aber ganz andere Sachen.“

Abschließend betrachtet hat das Social-TV also seine Nachteile, kann aber insgesamt als bereichernd für die Nutzer angesehen werden.

 

Quellen:

http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Social-TV-social-TV.html

http://www.couchfunk.de/social-tv/was-ist-social-tv/

http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/lfm-nrw/Medienkompetenz/Veranstaltungen/KbiM14/GOLDMEDIA_Social_TV_LfM_Tagung.pdf

http://en.wikipedia.org/wiki/Social_television

http://www.social-tv-monitor.de

http://we.makesocial.tv/author/tom/

Das blaue Häkchen

Dass der Messengerdienst WhatsApp mittlerweile zu Facebook gehört wissen die meisten Nutzer. Dies gefiel nicht allen, Verbraucherschützer zeigten sich besorgt. Facebook versuchte daraufhin die Nutzer zu beruhigen und versprach, dass die Dienste getrennt voneinander weiter laufen werden. Facebooknutzer kennen den grauen Haken und das „Gesehen: Uhrzeit“ hinter den gesendeten und empfangenen Nachrichten.

Seit kurzem gibt es nun eine Neuerung bei WhatsApp. Dem Nutzer war bis jetzt die Bedeutung der Haken bei WhatsApp bekannt. Ein grauer Haken bedeutete, dass die Nachricht vom eigenen Gerät verschickt wurde, zwei graue Haken, dass die Nachricht auf dem Handy des Empfängers angekommen war. Seit dem neuen Update werden diese Haken nun blau, sobald der Empfänger die Nachricht gelesen hat.

Diese Änderung führt bei den Nutzern zu Verärgerung, da sie den Druck erhöht auf eine Nachricht antworten zu müssen. Das Verstecken des Online Status bei WhatsApp ist somit nicht mehr effektiv.

Die Neuerung ist ohne Update verfügbar und funktioniert auf allen Smartphones, somit wird dem Nutzer die Wahl genommen, ob er über diese Funktion verfügen möchte oder nicht.

Bei einer Abstimmung von giga.de am Donnerstagnachmittag stellte sich heraus, dass mit einer Mehrheit von fast 48,1 Prozent (3759 Stimmen) die Nutzer die neue Funktion nicht gutheißen. 36,8 Prozent befürworteten die blauen Haken und 15,1 Prozent waren die Haken gleichgültig.

Die Twittergemeinde fasst die blauen Haken ebenfalls gemischt auf:

So twitterte User @YiliJan: „Jetzt bekommt der Trennnungsgrund „ich war blau“ eine völlig neue Definition #whatsapp

User @christelmett meint: „Hätte gerne ein drittes blaues Häkchen wenn die #NSA mitgelesen hat #WhatsApp“

und User @STN_Benny freut sich: „Dank der blauen #whatsapp Häkchen, sehen die Leute endlich, dass ich keinen Bock habe zu antworten!“

 

Quellen:

http://www.stern.de/digital/online/facebook-schliesst-kauf-von-whatsapp-ab-2143409.html

http://www.stern.de/digital/telefon/whatsapp-blaue-haken-veraergern-viele-whatsapp-nutzer-2150755.html

http://www.stern.de/digital/computer/whatsapp-veraergert-nutzer-mit-lesebestaetigung-2150874.html)

http://www.focus.de/digital/whatsapp-neu-bei-whatsapp-der-blaue-gelesen-haken_id_4252699.html

http://www.giga.de/blaue-haken-bei-whatsapp-was-meint-ihr/page/2/

Hält unser Kultusministerium Lehrer für nicht lernfähig?

Als ich noch Schüler war erschien es mir immer, als ob meine Lehrer nach der Schule irgendwie aufhörten zu existieren. Nichts überraschte mich mehr, als sie im Kino, einem Konzert oder in einer Kneipe zu treffen. Fast, als ob Lehrer neben ihrer Funktion kein anderes Leben hätten. Bei einigen, die ich später näher kennen lernen durfte, war das so lange ausgebliebene Kennenlernen entschieden ein Verlust.
Lehrer können nämlich, dafür bürge ich, durchaus witzig, interessant und vielseitig interessiert sein.

Nun liegt meine Schulzeit noch vor der Erfindung des Internets. Heute ist das Kennenlernen um vieles leichter. Über soziale Netzwerke wie Facebook zum Beispiel.
Dass persönliche Daten an solch öffentlichen Orten achtsamst behandelt werden sollen, muss und soll unbedingt gewährleistet sein. Genau dafür gibt es Empfehlungen, denen Folge zu leisten im höchst eigenen Interesse jedes Nutzers dieser Dienste liegen sollte. Ich bin recht zuversichtlich, dass Lehrer all das lernen können…

Angesichts einer Mediengesellschaft, die sich ihren Regulierungsversuchen entzieht, ist die Beunruhigung der Datenschützer nachvollziehbar. Doch dabei vergessen sie in diesem Fall etwas Wesentliches:
Lehrer sind Vorbilder, denn nicht nur durch das von ihnen vermittelte Wissen, auch durch ihre Persönlichkeit wirken sie. Doch dazu müssen sie in der Welt, in der ihre Schüler leben, präsent sein dürfen. Und dazu gehören in unserer Zeit, auch wenn diese in deutschen Ministerien mit Sorge betrachtet werden, die sozialen Netzwerke.

Quellen:
Zeit.de (21.10.2013): Rheinland-Pfalz verbietet Lehrern Facebook-Kontakt zu Schülern – URL: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-10/facebook-lehrer-schueler, entnommen am 23.10.2013
Focus online (23.10.2013): http://www.focus.de/politik/deutschland/rheinland-pfalz-setzt-verbot-durch-lehrer-schueler-kontakt-auf-facebook-ist-tabu_aid_1135537.html, entnommen am 23.10.2013
Webpräsenz des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Rheinland-Pfalz (21.10.21013): http://www.datenschutz.rlp.de/de/presseartikel.php?pm=pm2013102101, entnommen am 23.10.2013

„ Gefällt mir“ – aber was dann?

Facebook scheint ja mit seinen insgesamt 900 Millionen Nutzern weltweit, eine wahre Goldgrube für Firmen zu sein, die auf der Plattform ihre Werbung schalten. Man überlege sich, wie günstig es doch sein muss, eine kleine Verlinkung auf der Plattform eines jeden Nutzers zu schalten. Da jeder Nutzer durch seine persönlichen Angaben und seine „ gefällt mir“ Klicks sein eigenes Profil für Marketingexperten bereitstellt. Das bedeutet dann wohl zielgerichtete Werbung: für Mädchen und junge Frauen reichlich Modewerbung und für ledige Menschen mit dem Status „ Single“ Partnerbörsenwerbung und für Jungs und Männer sportliche Werbung. Alles ganz einfach oder?

Leider nicht, denn eine Untersuchung von Marin Software hat ergeben, dass in Deutschland und in den USA nur auf 0,06 Prozent der gezeigten Reklame im Durchschnitt geklickt wird.
Woran könnte das liegen?
Meiner Meinung nach, liegt es vor allem daran, dass die Werbung recht unscheinbar am rechten Rand erscheint und auch wenn es zielgruppenorientiert wirkt, es häufig einfach nicht interessiert. Es ist lästige Werbung, die man sich selbst nicht aussucht. Da „zappen“ nicht geht, hilft eigentlich nur wegschauen und ignorieren.

Anders sieht es bei den Marken oder Produkten aus, die man durch ein „gefällt mir“ „liked“ und somit Werbung der Marke auf dem Neuigkeiten Feld aktiviert. Für mich ist diese Art von Werbung um einiges zielgruppenorientierter, da der Facebook Nutzer selbst die Marke durch ein „gefällt mir“ kontaktiert und sich über diese informiert.

Jedoch ist auch diese Art von Werbung nicht verkaufsorientiert. Da der Facebook Nutzer nicht primär am Kauf interessiert ist nur weil ihm eine Marke oder ein Produkt „gefällt“.
Laut Matthias Schrader, dem Chef der Werbeagentur Sinner Schrader, ist Google effektiver beim Gewinn von Kunden. Da man zielgerichtet sucht und bei Interesse auf einer Seite bleibt und gegebenenfalls etwas einkauft.
Dem kann ich nur zustimmen, meist stoße ich nicht durch Zufall auf ein Produkt, sondern weil ich zielgerichtet danach suche.

Bei Facebook ist aber noch lange nicht alles verloren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Möglichkeiten gibt Werbung auf der Plattform zu optimieren und vielleicht sogar eine interne Suchmaschine zu integrieren.

http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:werbung-auf-facebook-gefaellt-mir-aber-kauf-ich-nicht/70038508.html

Facebook Weltherrschaft

Das woran Pinky und der Brain sich Nacht für Nacht abrackern, ist Facebook inzwischen fast gelungen. Die Weltherrschaft an sich zu reißen. Basierend auf Daten von Alexa und Google Trends macht sich der Italiener  Vincenzo Cosenza seit einiger Zeit die Mühe, eine Weltkarte der Social Network Herrschaft zu erstellen. Und der Stand zeigt die Welt in Facebook Blau gefärbt.

Mir kamen bei dieser Karte ja Assoziationen an Darstellungen aus Guido Knopp Dokus die, Nazi Eroberungen im zweiten Weltkrieg anhand einer Karte animieren (Oder war das in Inglourius Bastards?). Um Irritationen vorzubeugen: ich möchte Facebook nicht mit den Nazis vergleichen, sondern spreche hier rein von einer visuellen Assoziation. Obwohl dieses Blog ja eigentlich prädestiniert ist für schlechte Vergleiche.

Betrachtet man die weltweite Entwicklung von Facebook in den letzten Jahren wird deutlich, wie lokale soziale Netzwerke nach und nach verdrängt wurden. Ähnlich wie es in Deutschland mit StudiVZ passiert ist. Nun wurde auch in Brasilien das soziale Netzwerk von Google Orkut (weiß eigentlich irgendwer warum sich das außerhalb von Brasilien nie durchgesetzt hat, oder auch nur ansatzweise bekannt wurde?) vom Thron gestoßen. Es zeigt sich eine klarer Trend weg vom Pluralismus der Anbieter hin zum weltweiten Monopol eines Anbieters. Nämlich Facebook.

Eigentlich müsste ich ja jetzt hier diesem Blog gemäß mit einer umfassenden Medienschelte beginnen, da Medien ja so oder so immer irgendwie böse sind. Und klar, selbst wenn Mark Zuckerberg nicht der  unsympathischste Typ auf diesem Planten wäre, würde die Firmenpolitik von Facebook trotzdem jeden vor den Kopf stoßen, der sich um Datenschutz und Nutzerrecht interessiert.

Aber darüber hinaus wollte ich hier einfach mal zur Diskussion anregen und die These in Raum schmeißen, dass man mit einem Weltweit einheitlichen Sozialen Netzwerk, einer utopisch geeinten Welt ein Stück näher kommt.

via allfacebook.de

Persönlichkeitsbeschreibungen und Horoskope: Der Barnum-Effekt

Horoskope sind sehr weit verbreitet. Man findet sie in Zeitungen und Zeitschriften, als Anwendungen bei Facebook, und auch bei manchen Fernsehsendern und Radiosendern werden Horoskope vorgelesen. Sehr viele Menschen glauben auch daran, was in ihrem Horoskop steht und lassen sich davon beeinflussen. Doch wie kommt es, dass so viele Menschen an einen Text glauben, und es ihnen vorkommt, als ob dieser genau auf ihre jeweilige Situation passt, obwohl er ja für jeweils alle Löwen, alle Schützen, alle Wassermänner, alle Steinböcke usw., verfasst worden ist? Dann müsste ja an Tag X z.B. jede Person mit Sternzeichen Löwe, Glück in der Liebe  oder einen stressigen Arbeitstag haben.

Die Tatsache, dass Menschen dennoch so stark an Horoskope glauben, kann man mit dem Barnum-Effekt, der in der Psychologie häufig diskutiert wird, erklären. Aussagen werden so vage formuliert, dass sie auf jeden Menschen oder jede Situation zutreffen können. Ein Horoskop wie das folgende passt auf die Situation und Lebensweise jedes Menschen.

„In finanzieller Hinsicht haben Sie in der letzten Zeit einige kleine Rückschläge verkraften müssen, keine Angst, es geht bald wieder bergauf. Harmonische Stunden zu zweit sind genau das Richtige für Ihre Beziehung, die Liebessterne stehen gut dafür. Spielen Sie im Beruf etwas mehr Ihre wahren Stärken aus, und lassen Sie sich nicht zu leicht von Ihren Zielen abbringen, das könnte Probleme verursachen. Ihre Gesundheit sollten Sie in der nächsten Zeit etwas mehr schonen, Sie brauchen Ihre Power. Gesunde Ernährung, viel Ruhe und möglichst viel Schlaf sind jetzt wichtig, um weiterhin fit zu bleiben.“

Es gibt sicherlich viele Menschen, die sagen würden, dass dieses Horoskop genau auf ihre aktuelle Lebenssituation zutrifft. Doch das ist nur der Fall, weil die Aussagen so allgemein formuliert sind. Für jede Beziehung sind harmonische Stunden zu zweit wichtig, und sich von Zielen abbringen zu lassen hat natürlich für jeden Probleme. Genauso braucht jeder eine „gesunde Ernährung, viel Ruhe und möglichst viel Schlaf“ um fit zu sein.

Ein bekanntes Beispiel, wie stark sich Menschen von diesem Barnum-Effekt beeinflussen lassen, zeigt sich an einem Experiment des britischen Zauberers und Mentalisten Derren Brown.

Ein paar Gäste bei ihm im Studio wurden zunächst gebeten, drei Aufgaben zu erfüllen. Sie sollten erstens auf einem Blatt Papier die Kontur ihrer Hand nachzeichnen, zweitens, ihr Geburtsdatum und die Geburtszeit notieren, und drittens dem Blatt ein persönliches Objekt, das sie bei sich trugen, beilegen. Anschliessend teilte Derren Brown den Teilnehmern mit, dass er anhand dieser Daten eine exakte Persönlichkeitsbeschreibung der Teilnehmer verfassen würde. Er erzählte ihnen, dass er versuchen würde, die Persönlichkeitsbeschreibungen so wenig allgemein wie möglich und so akkurat wie nur möglich zu schreiben.

Als die Teilnehmer später ihre jeweilige Persönlichkeitsbeschreibung lasen, war jeder einzelne von ihnen überrascht, wie akkurat diese war. Viele dachten schon beim ersten Satz „Ja, genau so bin ich.“ Andere behaupteten, Derren Brown hätte sogar Dinge in ihnen gesehen, die sie selber noch nicht über sich wussten. Die Persönlichkeitsbeschreibungen wurden teilweise eingeschätzt, zu 99 % zutreffend zu sein.

Anschliessend wurden die Teilnehmer darüber informiert, dass jeder einzelne von ihnen genau die gleiche Persönlichkeitsbeschreibung erhalten hatte. Derren Brown hatte diese bereits mehrere Monate vor dem Experiment verfasst.

Das Video zum Experiment von Derren Brown können Sie sich hier ansehen:

Experiment von Derren Brown

Ich finde es erschreckend, dass Horoskope, Persönlichkeitsbeschreibungen und ähnliches so vage und allgemein formuliert werden, dass es auf jeden Menschen zutreffen kann und auch viele daran glauben. Und trotzdem sind die Texte ja auch nicht so vage formuliert, dass sie den Leuten nicht akkurat vorkommen. Die Leute haben das Gefühl, ihre tiefsten Persönlichkeitseigenschaften würden genau aufgedeckt werden. Dass dieser Barnum-Effekt immer wieder so gut funktioniert, überrascht mich immer wieder aufs Neue.

 

 

Quelle:

Der Barnum-Effekt – Warum glauben wir Horoskopen?

Geplanter Börsengang von Facebook

Das Unternehmen rund um das Netzwerk plant jetzt tatsächlich den Börsengang für April 2012 mit einer Bewertung von 100 Mrd. Dollar.
Wenn Facebook die Pläne wirklich durchzieht – mit den erstrebten Einnahmen von 10 Mrd. Dollar – dann handelt es sich bei dem Netzwerk um das IT-Unternehmen mit dem größten Börsengang bisher.

„Google hatte seinerzeit im August 2004 rund 1,9 Mrd. Dollar eingenommen. Den aktuellen Rekord stellte 2006 die Industrial and Commercial Bank of China mit 21,9 Mrd. Dollar auf.“

Ob die Börsenpläne wirklich so sinnvoll sind, ist fraglich. Denn die US-Konjunktur ist noch schwach, in Europa gibt es zu viel Durcheinander. Selbst für eine Bank haben sie sich noch nicht entschieden.

Vor allen Dingen stellt sich aber die Frage, was bei einem Börsengang noch alles passieren wird. Damit würde Facebook noch einmal ganz deutlich machen können, welchen Status es hat. Wie wichtig sie sind, wie hoch der Wert des Unternehmens ist.
Die Schwierigkeiten, die jetzt schon mit Facebook bekannt sind (Datenschutz, etc.) werden wohl kaum verschwinden. Gerade dann nicht, wenn sich Facebook auf solch wirtschaftliche Weise präsentiert.
Es bleibt abzuwarten, ob der Börsengang schon im April realisiert werden kann. Ich denke aber, dass wir uns noch auf so einiges gefasst machen können und die Probleme mit Facebook noch lange kein Ende haben werden.

Quelle:
http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:trotz-schwacher-konjunktur-facebook-plant-offenbar-boersengang-ab-april/60135453.html

Uni Trier jetzt bei google+

Dass das Internet in der heutigen Zeit bereits eine elementare Rolle im Alltagsleben eines großen Teils der Gesellschaft eingenommen hat und sich weiterhin auf dem Vormarsch befindet, wurde hier im Medienblog unlängst diskutiert. Die Vielfalt an Internetangeboten ist faszinierend und erschreckend zugleich, denn scheinbar am laufenden Band werden neue Ideen bzgl. der Internetpräsenz entwickelt und ausgearbeitet. Verständlich, dass verschiedene Organisationen – so möchte ich es an dieser Stelle nennen – die grundlegenden Muster anderer Anbieter übernehmen – das Paradebeispiel ist und bleibt facebook. Das Prinzip ist einfach und (welt-)weit verbreitet: Eine Plattform wird erstellt und mit den unterschiedlichsten Funktionen zur Kommunikation und (Selbst-)Präsentation ausgestattet.

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, in denen das Internet in erster Linie ein Königreich für die Information war? Suchen und finden – erstellen und abrufen – hinnehmen und hinterfragen. Alles schien möglich. Sehr populär wurde in dieser Zeit die allseits bekannte Suchmaschine Google, deren Einfluss auf das alltägliche Leben bald so groß wurde, dass für sie eigene Redewendungen erfunden wurden („Die Welt ist eine Google.“) und sie sogar einen Eintrag mindestens in der 25. Auflage (2011) des Duden bekam. In der Zwischenzeit hat sich bei Google einiges getan.

Von der reinen Suchmaschine für Informationen in reiner Textform wurde sie zu einer regelrechten Institution, was die Sammlung von Informationen angeht. Dies klingt zunächst danach, als habe sich nicht viel verändert. Doch es ist die Art und Weise wie Google mittlerweile vorgeht. Für GoogleMaps und GoogleStreetview fahren regelmäßig mit Kameras und Messgeräten ausge-stattete Fahrzeuge durch die Städte der Welt und archivieren eine globale Momentaufnahme, die stetig aktualisiert werden soll. Die großen Debatten über den fehlenden Datenschutz und den Eingriff in die Privatsphäre des Menschen sind noch nicht in Vergessenheit geraten. Bezüglich des mangelnden Datenschutzes sei die Übernahme von z.B. der Videoplattform youtube kurz erwähnt. Seit geraumer Zeit wurden youtube- und Google-Konten ohne Vorwarnung verknüpft und sind fortan nicht mehr einzeln zugänglich. So bleibt youtube-Nutzern mit eigenem Konto der Zugriff auf selbiges verwehrt, wenn kein Google-Konto vorhanden ist. Zwar soll es eine Art Hintertür geben, über die man das youtube-Konto auflösen kann, wenn man sich ggf. kein Google-Konto zulegen möchte, doch um die betreffende Seite zu erreichen, muss man sich erst einmal per Google-Zugangsdaten einloggen. Das macht stutzig, ist diese Vorgehensweise doch mehr als suspekt. Der Nutzen dieses Zusammenschlusses: mehr Daten, die gespeichert werden können, u.a. über das Konsumverhalten im Bereich des umfangreichen Videoangebots.

Lange Rede, kurzer Sinn: es hat sich viel verändert bei Google. Gerade heute wurde ich mit einer weiteren Funktion der Suchmaschine bekannt gemacht: Google+. Obwohl ich selbst aktiv und relativ begeistert das Internet nutze und mich durchaus regelmäßig über Neuerungen informiere, ist mir diese Einrichtung bisher fremd gewesen. Google+ wid als Social Media Plattform bezeichnet und funktioniert letzten Endes wie facebook und Konsorten. Klickt man sich auf der Startseite von Google umständlich zu den näheren Informationen zu Google+ durch und macht sich die Mühe, die sibene kurzen Infotexte zu den Funktionen von Google+ durchzulesen, stößt man auf Aussagen wie folgende:

„Interaktion mit Personen im Web ähnlich wie im richtigen Leben“ und „genau wie im richtigen Leben“ (man bemerke die implizit angesetzte Steigerung) (Rubrik auf einen Blick & Circles),

„erschaffen Sie neue Zivilisationen“ (Rubrik Spiele),

„Ab heute laden sich Ihre Fotos ganz von selbst hoch.“ (Rubrik Fotos, Sofort-Upload).

Google goes facebook! Schon wieder wird eine virtuelle Welt erschaffen, in der jeder mit jedem kommunizieren kann. Schön und gut, doch was sollen wir von den besagten „neuen Zivilisationen“ halten und davon, dass sich Fotos fortan scheinbar selbstständig ins Internet hochladen? Wie dies genau funktioniert, erfährt man nämlich auf dieser kurzen Infoseite nicht. Dafür müsste man sich durch die unzähligen weiteren Übersichten kämpfen, die Google über andere Links zur Verfügung stellt. Ich hatte leider recht schnell den Überblick darüber verloren, wo auf dieser Website ich mich eigentlich gerade befand.

Trotz allem bietet diese neue Plattform eine weitere Form der Informationspräsentation. Zwar lässt sich so ohne Weiteres kein Überblick über die Mitgliederzahlen finden, doch dieses Format existiert schließlich nur, wenn es ausreichend genutzt wird. Dass diese Nutzung nicht auf Privatpersonen beschränkt ist, erfuhr ich heute durch eine Mitteilung der Universität Trier: „Seit letzter Woche ist Google+, die Social Media Plattform von Google, auch für Firmen und Organisationen verfügbar.“ – und weiter heißt es: „Auch die Universität Trier ist dort mit einer Seite vertreten.“

Ich muss sagen, diese Nachricht hat mich doch sehr überrascht. Wusste ich doch bis heute gar nicht, dass es so etwas wie Google+ gibt, erfahre ich in unmittelbarem Zusammenhang, dass sich sogar zahlreiche Universitäten bereits in dieses Programm intergriert haben. Sucht man über Google+ mit den Stichworten „Universität“ bzw. „University“, erfolgt eine Auflistung aller teilnehmenden Hochschulen. Wenn man nun bedenkt, dass Google+ wohl überhaupt erst seit vergangener Woche die Eintragung für Firmen und Organisationen anbietet, ist die rege Teilnahme erstaunlich.

Im 21. Jahrhundert scheint sich ein nicht zu verkennender Teil der Gesellschaft auf soziale Plattformen und Netzwerke, sowie das Internet im Allgemeinen zu übertragen. Dass auf diese Weise neue Kontakte geknüpft, alte Kontakte erhalten und überhaupt die globale Vernetzung (zumindest in Bezug auf die Industrienationen) vorangetrieben wird, möchte ich nicht in Frage stellen. Kritisch hervorzuheben ist hingegen erneut die Frage nach Privatsphäre, Selbstbestimmung und Datenschutz:

„Google speichert Informationen über Ihre Aktivitäten, z. B. welche Beiträge Sie posten und mit welchen Nutzern Sie kommunizieren, um die Google-Dienste für Sie und andere zu verbessern.

Wir erfassen möglicherweise auch Informationen von anderen Nutzern über Sie, z. B. wenn jemand Sie zu einem Kreis hinzufügt oder Sie in einem Foto taggt. Manche Nutzer veröffentlichen möglicherweise Informationen über Sie, z. B. Ihren Profilnamen und Ihr Profilfoto in ihrem Google-Profil in einer Liste von Personen, die sie zu ihren Kreisen hinzugefügt haben.“ (Google+ -Datenschutzbestimmungen zur Erfassung und Verwendung von Informationen).

Die Welt ist also eine Google – auf dass sie uns nicht irgendwann überrollen mag.

 

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http://www.uni-trier.de/index.php?id=20500&tx_urtmaildigest_pi1%5Bcmd%5D=showMail&tx_urtmaildigest_pi1%5Bmail%5D=6082

http://www.google.com/intl/de/+/policy/

http://www.google.com/intl/de/+/learnmore/

https://accounts.google.com/ServiceLogin?uilel=3&service=youtube&passive=true&continue=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fsignin%3Faction_handle_signin%3Dtrue%26nomobiletemp%3D1%26hl%3Dde_DE%26next%3D%252F&hl=de_DE&ltmpl=sso

Facebook im Bundestag

Immer wieder kursieren derzeit kritische Beiträge rund um Facebook. Irgendwie ein bisschen erstaunlich, denn vielen Nutzern war bewusst, dass Facebook keinen Datenschutz hat, so wie deutsche Seiten (z.B. wer-kennt-wen). Wieso dann nun plötzlich dieser Aufschrei?

Es geht um die Gefahren, die einem auch außerhalb von Facebook drohen. Denn durch das Anklicken des „Gefällt mir“-Buttons auf anderen Seiten, kann Facebook das Surfverhalten des jeweiligen Nutzers ausspionieren. Dafür muss man nicht (!!) einmal auf Facebook angemeldet sein.

Richard Allen (Facebook Europa) sollte nun im Bundestag Rede und Antwort stehen. Herauskam im Grunde rein gar nichts. Facebook will an der Art der Datenerhebung und des Datenschutzes nichts ändern und hält die Kommentare daher äußerst schwammig.

Seltsam ist allerdings auch, dass das deutsche Bundesinnenministerium keinen Druck ausübt. Diese Leute sind normalerweise für Datenschutz zuständig.
Da liegt der Schluss tatsächlich irgendwie nahe, dass sie von Facebook profitieren wollen. Oder?

Fakt ist jedenfalls, dass die gigantische Ansammlung der Daten einen großen Wert hat. Mit ihnen kann man eine Menge über die jeweiligen Personen herausfinden – die Vergangenheit durchleuchten, Vorlieben und Abneigungen für Werbung nutzen.
Es bleibt abzuwarten, ob Facebook diese überlegene Stellung je einschränken oder teilen wird.

 

Quelle:
Zapp – Das Medienmagazin (NDR, Sendung am 26.10.2011 „Facebook gegen Datenschutz“)

Markenidentifikation 2punktFace

Am Anfang war es eine Seite für Studenten und wuchs mit den wenigen Jahren zum größten und einflussreichsten sozialen Netzwerk der Welt. Freunde online treffen, eigene Erfahrungen teilen und chatten – das machte die Facebook-Welt aus. Doch Anfang 2011 sieht die Sachlage ganz anders aus. Längst haben auch die Unternehmen das Medium zu Werbezwecken entdeckt. Soziale Netzwerke sind aus der heutigen Untrnehmenskommunikation kaum noch wegzudenken. Heute einen neuen Kapuzensweeter von Marke „xy“ gekauft. Cool! 5 Minuten später drücke ich den „gefällt mir“ Button auf Facebook. Doch warum? Ich will mich mit einer Marke identifizieren, anderen zeigen „hey die Marke „xy“ solltet ihr euch auch mal ansehen“. So werden meist unterbewusst bestehende Marken gehypt und auf der anderen Seite neue Marken als Trends angepriesen. Mir als Verbraucher bringt es keine Lorbeeren ein. Von Marke „xy“ bekomme ich auch kein Geld aber den Titel „Sozialer Werbeträger des Monats“ schreibe ich mir irgendwie trotzdem auf die Stirn. Facebook hat es geschafft, die Industrie der Endverbraucher neu zu erfinden.

Von Herstellerseite aus nun Fluch oder Segen? Die meisten Prozente darf gewiss die Segenseite verbuchen. Die Unternehmen finden eine kostenlose Plattform, mit der sie Millionen potentielle Kunden erreichen. Mit einem Klick bekennen sich die User zu einer Marke. Und was noch viel wichtiger ist – sie machen es netzöffentlich. Erzählen sie anderen wen sie gewählt haben? Nein – so etwas macht der Deutsche nicht. Aber Fan meiner Partei auf Facebook werden, das ist doch normal! Oder nicht? Im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten gehen wir anscheinend ganz abnormale Wege, erkennen uns oft selbst nicht und schwimmen doch mit dem Strom. Genau das erwartet man doch von uns – und die Unternehmen freuen sich.

Quelle: http://www.wuv.de/nachrichten/digital/ranking_kinder_riegel_ist_beliebteste_marke_auf_facebook (15.02.2011)