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Marvel´s Spider-Man PS4: Eine Erfolgsgeschichte

Schon immer war die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ein absoluter Fanliebling. Nicht nur Comicbuchliebhaber erfreuen sich seit 1962 an Spider-Man. Sowohl diverse Kinofilme, TV-Shows oder auch Videospiele hat der von Häuserdächern schwingende Held aus Queens, New York erobert. Das am 7. September 2018 veröffentlichte „Marvel´s Spider-Man“ ist dabei keine Ausnahme und dies, obwohl das Spiel nur für die Playstation 4 herausgebracht wurde.

Erstmals erwähnt wurde das Spiel 2016 auf der Electronic Entertainment Expo oder auch kurz E3, in Los Angeles. Hierbei handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten und besucherstärksten Messen für Video- und Computerspiele. In diesem Rahmen werden kommende Spiele-Hits stets angeteasert und so auch das neue Spider-Man Spiel. Dass es sich hierbei um einen vollen Erfolg handeln wird, spiegelte sich schon 2 Jahre vor dem Release ab. Der auf YouTube veröffentlichte Trailer zum Spiel wurde bis heute über 19 Millionen Mal angeschaut und wurde mit 116.000 Likes versehen. Das im Rahmen der E3 2017 veröffentlichte Gameplay, welches erste Einblicke lieferte, wie das Spiel aussehen wird, war sogar ein noch größerer Erfolg. Über 40 Millionen Views auf YouTube und circa 280.000 Likes sprechen für sich.

Im September 2018 war es dann soweit, das langerwartete Konsolenspiel von Insomniac Gaming, wurde veröffentlicht. In den ersten drei Tagen nach der Veröffentlichung wurde das Spiel allein in den USA über 3,3 Millionen Mal verkauft. Dadurch wurde es zu Sony´s bestem First-Party Videospiel-Release, als auch das am schnellsten verkaufte Marvel-Spiel aller Zeiten. Der geschätzte Umsatz in dieser Zeit soll circa 200 Millionen Dollar betragen, womit das Opening Weekend des im Vorjahr veröffentlichten „Spider-Man: Homecoming“ (~120 Mio. $) deutlich übertroffen wurde. Jegliche Verkaufsrekorde wurden gebrochen. Bis zum 31. Dezember 2018 wurde das Spiel über neun Millionen Mal verkauft und die Verkaufszahlen der Videospielkonsole PS4 gingen an die 92 Millionen.

Durch eine im Spiel integrierte Selfie-Funktion tauchten in den sozialen Netzwerken immer mehr Schnappschüsse von Spidey in den verschiedensten Outfits und aus den außergewöhnlichsten Perspektiven auf. Dies bietet den Spielern eine Möglichkeit, sich untereinander über ihren Spielstand auszutauschen.

Marvel’s Spider-Man ist ein tolles Spiel. Es sieht gut aus, hat eine große Kulisse, perfekten Sound und macht jede Menge Spaß.

Focus Online

Allein schon an den Zahlen lässt sich ablesen, dass das Videospiel rund um den scharlachroten Helden ein voller Erfolg war, doch auch die Bewertungen der Kritiker und Fans waren durchweg positiv. So erhielt das Game zum Beispiel von der Computer BILD die Note 1,4. Es wurde von der hollywoodreifen Erzählung, der atemberaubenden Grafik oder den einzigartigen Kampfsequenzen geschwärmt. Des Weiteren räumte das Spiel auch mehrere beachtliche Preise ab. „Best Action/Adventure Game“, „Best Playstation 4 Game“ oder „Fan Favorite Single Player Gaming Experience“ um nur ein paar zu nennen.

Der Erfolg des Spieles war schon früh zu erkennen, so ist der Franchise rund um Spider-Man einfach zu groß. Die Art und Weise wie schnell das Spiel jedoch einschlug, ist durchaus beachtlich. Gerade auch, dass der Verkaufsstart den vom Kinopendant übertrumpft hat, ist aufgrund des Erfolges des MCU (Marvel Cinematic Universe) durchaus bemerkenswert.

Wo bleiben eigentlich die Superheldinnen?

Wenn ich von Superhelden spreche, dann hat jeder sofort ein Bild im Kopf. Superman , ganz offensichtlich, Batman oder Spiderman, diese Namen kann man inzwischen schon fast zum Allgemeinwissen zählen. Bei den weiblichen Kollegen wird es dann aber schon schwieriger. Superwoman? Gibt es die?, könnte sich manch einer fragen. Nicht ganz, Supermans weibliches Gegenstück heißt Wonder Woman. Catwoman? Spätestens bei Black Widow geben viele auf. Nie gehört. Natürlich gibt es noch unglaubliche viele Helden und Heldinnen mehr, jeder Comicbuch-Fan könnte diese Liste beliebig weiter führen, der Einfachheit halber bleiben wir hier aber bei den Bekannteren.

Marvel’s Avengers bestehen in ihren bekanntesten Filmen aus sechs legendären Superhelden und tatsächlich, Black Widow ist eine von ihnen. Um genau zu sein, die Einzige ohne exorbitant hohen Testosteronspiegel. Ihre Mitstreiter nämlich, tragen die Namen Iron Man, The Incredible Hulk, Captain America, Hawkeye und Thor. Neben ihren Hormonen haben die werten Herren auch noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind wesentlich bekannter als ihre Kollegin. Nun halte ich es schon für traurig genug, dass Black Widow, trotz ihrer Verkörperung durch die durchaus populäre Schauspielerin Scarlet Johansson, so unbekannt blieb, doch damit nicht genug.

So will der eingefleischte Fan natürlich nicht auf sein geliebtes Merchandise verzichten. Die Jungen und Männer haben es hier leicht, ihre Lieblingshelden finden sie in zahllosen Variationen auf T-Shirts, Pullovern, Taschen, Tassen und als Spielzeug. Für Mädchen und Frauen dagegen wird es jetzt in zweierlei Hinsicht schwierig. Zum Einen ist es erschreckend zu beobachten, dass einige Heldinnen, sind sie doch ohnehin schon in der Unterzahl, auf Shirts oder Taschen, wie hier Gamora von den Guardians of the Galaxy, einfach verschwinden oder sogar ausgetauscht werden. Zum Anderen gibt es an besagten Shirts zwar eine riesige Auswahl, die meisten davon sind allerdings nur für Männer geschnitten. Ist die Frau hier dennoch nach langer Suche erfolgreich, dann ist ihr Fund entweder pink oder besagt, dass die Trägerin am Liebsten einen der männlichen Helden heiraten würde. Oder beides.
Dem weiblichen Fan ein wohlbekanntes Problem.

Was aber vermittelt das den Mädchen und jungen Frauen in unserer Gesellschaft? Dass sie kein Recht haben selbst stark zu sein? Dass sie doch bitte wie eine Disney Prinzessin süß und hübsch und rosa sein sollen und letztendlich doch immer auf ihre Prinzen angewiesen sind.

Der amerikanische Medienwissenschaftler Christopher Bell erzählt in einem seiner Vorträge die Geschichte eines elfjährigen Jungen aus North Carolina, der My Little Pony schaut und dafür in der Schule so lange gemobbt und verprügelt wird, bis er eines Tages zu Hause versucht sich zu erhängen. Der Junge hat überlebt, doch das macht seine Geschichte meines Erachtens nicht weniger tragisch.

In was für einer Gesellschaft leben wir, deren Medien Mädchen und Frauen den Männern so klar unterstellt, während es für einen Jungen als Demütigung gesehen wird Ponys zu mögen? Ponys, die noch dazu wichtige Grundwerte verkörpern, wie jeder weiß, der sich einmal die Mühe gemacht hat die Kinderserie zu recherchieren. Also gebt den Heldinnen eine Chance. Nicht nur für Mädchen, auch für Jungen. Denn von ihnen lernen können wir alle.