Schlagwort-Archive: Bücher

Sterben Bücher aus?

Seit es E-Books und Hörbücher gibt wird immer wieder behauptet, dass das klassische,  gedruckte Buch ausstirbt. Doch das stimmt nicht. In den letzten Jahren hat der Buchmarkt  sogar Zuwachs bekommen. Im Jahr 2015 sind zum Beispiel in den Niederlanden die Verkäufe  gestiegen. Doch wieso hält sich dieses Gerücht dennoch so hartnäckig?

Die heutige Gesellschaft und vor allem die Jugend, verliert das Interesse am Lesen und an Büchern. Nur 38% der 12-19 jährigen lesen mehrmals in der Woche bis täglich ein Buch. 18% lesen sogar garkeine Bücher.

Unsere Jugend macht immer mehrere Dinge gleichzeitig. Sie setzen sich vor den Fernseher, haben ihr Smartphone noch in der Hand um die neusten Mitteilungen auf Social Media zu checken und haben eventuell sogar noch Musik im Hintergrund laufen. Die Konzentration wird zwischen all diesen Medien aufgeteilt. Ein Buch kann man so aber nicht lesen, man muss ihm die komplette Aufmerksamkeit schenken. Deshalb werden Bücher nicht mehr von unserer Jugend gelesen. Sie nehmen zu viel Zeit in Anspruch, man kann nichts noch nebenbei erledigen. Und außerdem: So ein Buch, das ist doch total „out-of-fashion“. Bücher werden als veraltetes Medium betrachtet, und das nicht nur von Jugendlichen.

Hier könnten die neuen E-Book Reader die Lösung sein. Sie sind neu, modern und sehen unseren geliebten Smartphones sehr ähnlich. Und man kann mehrere Bücher auf nur einem Gerät lesen. Mann muss nicht mehr in eine Buchhandlung gehen, kann sie ganz bequem von zuhause aus kaufen und direkt auf seinen Reader laden. Diese Reader sind auch sehr praktisch für unterwegs, denn sie sind viel leichter als ein normales Buch und nehmen nicht viel Platz in der Tasche weg. Also, nur Vorteile, oder?

Eine ganze Gruppe Menschen in unserer Gesellschaft würde da mit „Nein“ antworten. Es haben sich zwei Lager entwickelt. Einmal die Buchliebhaber, die nicht ohne echte Bücher leben können. Sie lieben den Geruch neuer Bücher und das Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten, die einzelnen Seiten umzublättern und in einer ganz anderen Welt zu versinken. Das alles kann man mit einem E-Book nicht haben. Dann gibt es da noch das andere Lager. Die Menschen, die E-Books feiern, weil sie doch so praktisch sind. Die es toll finden, dass man alle seine Bücher immer dabei haben kann, aber nur ein einziges Gerät mitnehmen muss.

Es werden immer mehr E-Books verkauft, was vermutlich aber nicht daran liegt, das keine klassischen Bücher mehr gelesen werden. Es liegt vor allem daran, dass die Preise von E-Books sehr viel günstiger sind,als die von normalen Büchern. Bei einem klassischen Buch muss man eben die Kosten für das Papier und den Druck mit bezahlen, das fällt bei einer digitalen Version weg. Der klassische Buchhandel hat zwar in den letzen Jahren ein ganz klein wenig an Umsatz verloren, aber es werden dennoch immer noch viele Bücher im Handel gekauft, gerade weil es noch so viele Buchliebhaber gibt.

Das alles zeigt uns, dass Bücher mit Sicherheit noch lange nicht aussterben. Natürlich müssen sie mit Konkurrenz von den ganzen E-Books rechnen, aber sehen wir das ganze doch auch mal positiv. Hauptsache es wird gelesen! Und ganz nebenbei, so ein volles Bücherregal im Wohnzimmer hat doch auch was und sieht sogar echt toll aus.

Medienkompetenz – Das Bilderbuch der Digitalisierung

Der Konsum von Bildinhalten, insbesondere der von Jugendlichen, steigt immer weiter an. Wie das mit dem Internet und der Digitalisierung zusammenhängt, das lesen Sie hier: 

Der Zugang zu Medien ist noch nie so einfach gewesen. Das ist der zunehmenden Digitalisierung zu verdanken. Hierbei gelangt der Konsument immer häufiger über das Internet zu Inhalten wie Videos, Bildern und Zeitungsartikeln.
Das Internet bietet einen enormen Pool an Informationen. Diese Informationen variieren stark und sind nicht immer nutzbringend. Falsch gestreute Informationen wie „Fake-News“ tendieren die Meinungsbildung zu verfärben. Es ist daher offenkundig ratsam, nicht allem zu trauen, was man im Netz vorfindet. Dazu zählen auch Bildinhalte. Selektives Vorgehen wäre da gefragt.

Um aber überhaupt selektieren zu können, wird ein Vorwissen benötigt, das mit höherem Alter wahrscheinlicher vorhanden ist. 
Unsere Jugend könnte sich dieses Vorwissen meist nur in der Schule und im Zuge der häuslichen Erziehung aneignen. Allerdings wird Medienkompetenz in Schulen weitestgehend nicht unterrichtet und Eltern halten eher an tradierten Medien fest. 
Die Jugend ist also gerade im Bezug auf die neuen Medien, wie etwa „Social-Media“, sich selbst überlassen.

Nun haben Jugendliche die Wahl, was sie rezipieren möchten. Spoiler:Tageszeitungen und andere längere Texte sind meistens nicht.

Bildquelle: https://goo.gl/images/3fhmn8

Laut der Jim-Studie schauen 65% der befragten Jugendlichen täglich Videos (3% mehr als im Vorjahr).
Allerdings lesen nur
19% auch täglich Bücher (2% weniger als im Vorjahr).
E-Books und Online-Zeitungen liegen prozentual sogar noch weiter darunter.

Medienkonsum, insbesondere der jugendliche, gleicht mit frappierender Ähnlichkeit dem Konsum von Bilderbüchern
Analogien finden sich in der Mehrung der Bild- gegenüber den Textinhalten und in der Ursache des Konsums.

Die ist darin begründet, dass wir Bilder tendenziell leichter und intensiver wahrnehmen als Texte. War es zu Beginn der Printmedien ein äußerst komplexes Unterfangen, Bilder in großer Zahl zur Verfügung zu stellen, so fällt der Arbeitsaufwand für derartiges heute bestenfalls marginal aus: Beinahe jede Privatperson in Deutschland kann als Video- Bild- und Textproduzent fungieren und vermag es prinzipiell die gesamte Bevölkerung zu erreichen, die Zugang zum Internet besitzt. Unzählige Meinungen und Informationen, ob valide oder nicht, sind abrufbar. 

https://goo.gl/images/5uNVWN

Und hier spielt die Selektion eine exorbitante Rolle: Woher wissen Kinder und Jugendliche welche gesellschaftliche Tragweite ihr Konsumverhalten in sich birgt? Zum drögen Lesen von bildenden Büchern wird man ja bereits in der Schule gezwungen, wieso sich also auch noch in der Freizeit den Kopf zermartern? – Dann konsumiert man doch lieber Themen, die im „wahren“ Leben wirklich interessant sind. Wie etwa das neuste YouTube-Video zu Beziehungsdramen. 

https://www.youtube.com/channel/UCK274iXLZhs8MFGLsncOyZQ
(Stand: 12. Dezember 2018)

Die Folgen sind genutzter Raum für Meinungsmache von unlauteren Personen und Krisen in Printmedien wie beispielsweise der Zeitungskrise.

Oft wird unsere ehemalige Kanzlerin Angela Merkel für die Aussage, dass das Internet für uns alle Neuland sei belächelt. Doch Fakt ist: Das ist es tatsächlich. Das Internet kann, in seiner gesellschaftlichen Tragweite, mit dem Buchdruck verglichen werden. Wir gehören zu den ersten Generationen, die seine Auswirkungen erleben. Der richtige Umgang damit möchte von uns allen weiter verbessert werden. 

Es ist daher schlussendlich essenziell, dass zukünftige Generationen im Umgang mit Medien geschult und sensibilisiert werden, um größere Zusammenhänge, in Wechselwirkung mit der Digitalisierung, erfassen zu können. Die Zeit ist reif, die Früchte zu ernten, welche die Menschheit gesät hat, anstelle sie unkontrolliert vegetieren zu lassen.