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Blog über alles?

Müssen die „traditionellen“ Journalisten Angst haben? Werden die Blogs die Zeitschriften ersetzen?

Zuerst, ein paar historische Daten: der erste Blog tauchte Mitte der ’90 Jahre auf, der erste deutschprachige Weblog war netzine.de, der am 3. Januar 1996 seine erste Ausgabe im Netz veröffentlichte. Seit dieser und vielen anderen Weblogs sind die Medien für immer verändert geworden.

Es geht nicht mehr um Zeitschriften, TV Moderatoren oder Auslandskorrespondenten. Heute bieten die Blogs alles das und vieles mehr. Es gibt hunderte verschiedene Arten von diesen Cybertagebüchern, von kulinäre Blogs bis zum Fashion Blogs, Blogs über bestimmte Tiere oder Prominente, Travel- und Gesundheits-Blogs oder Blogs mit politischer und religiöser Richtung. Die Arten von elektronischen Tagebüchern sind unendlich und die Autoren können SchülerInnen oder Wissenschaftler sein, jung oder alt, mit einem akademischen Grad oder arbeitslos, das spielt keine Rolle.

Aber wie fängt man mit einem Blog an? Was schreibt man? Am wichtigsten – wem schreibt man?

Viele junge Frauen in der ganzen Welt denken, dass sie in der Lage um einen Fashionblog zu festlegen zu können sind. Wenn man so denkt dann ja, was braucht man dann? Nur schöne Kleider, eine gute Spiegelreflexkamera und Grundkentnisse in Muttersprache und/oder Englisch. Aber um einem richtigen, akzeptabelen und interessanten Fashionblog zu haben reichen diese drei Attribute nicht. Man muss Leidenschaft für Mode haben, man muss diese Leidenschaft zum Business weiter tragen um für sich selbst eine Zukunft zu bauen. Aber wenn wir so wirklich nachdenken, werden diese junge Frauen auch mit 50 Geld mit ihre schöne Photos und, wenn es wirklich gut gehen wird, Zusammenarbeit mit die große Marken verdienen? Chiara Ferragni, 27-Jahrige italienische Bloggerin (www.theblondesalad.com), eine von den wenigen erfolgreichsten Bloggerinnen der ganzen Welt, hat schon vor 4 Jahren verstanden, dass mit gut aussehen und verschiedene Kollaborationen, wird es nicht reichen. Also hat sie im 2010 ihre eigene Schuh-Linie etabliert mit unglaublich erfolgreichen Verkäufen. Und dies ist nur ein Beispiel.

Mit den obengenannten verschiedenen Arten von Weblogs, muss man schon vorhaben, dass man über alles schreiben kann. Um ein erfolgreiches Blog zu haben sollte man nur auf die zukünftige Publikum aufpassen. Die Themen müssen relevant für die gewünschten Leser sein, um sie nicht zu langweilen oder zu enttäuschen.

Dieses Beispiel von einem Fashionblog war wichtig um zu diskutieren, ob eine Bloggerin auch eine Journalistin sein kann. Und die Antwort ist: JA! Am 15.September 2014 wurde es vom Obersten Gericht Neuseelands in Bezug auf dem Prozess zwischen Slater und Blomfield bestätigt. Richter Raynor Asher hat befunden, dass ein Bloger rechtlich ein Journalist definiert sein kann und ein Blog oder eine Website als Nachrichtenmedium gilt.

Zum Schluss, können alle ein Blogger werden und ihren Blog eine journalistiche Arbeit nennen. Der Unterschied liegt nur in dem Inhalt, Qualität und Publikum.

 

 

Quellen:

Bloggeschichte : http://de.wikipedia.org/wiki/Blog#Geschichte

Der erste deutschprachige Blog: http://www.netzine.de/

About Chiara Ferragni Collection: http://www.chiaraferragnicollection.com/it/about/

Blogger – Journalist: http://theconversation.com/are-bloggers-journalists-new-zealands-high-court-says-yes-31640

Blomfield vs. Slater Prozess: https://jononatusch.wordpress.com/tag/blomfield-v-slater/

„Blogs liest ja sowieso keiner.“

Die meisten wissen noch nicht einmal recht, wo sie den Begriff einordnen sollen – geschweige denn, wie man ihn mit Inhalten füllt. Der „Blog“. Laut Definition eine Art Online-Tagebuch, das sich mit Hilfe von WordPress und Co. jeder aneignen kann, um nach Herzenslust sein Leben, seine Meinungen oder einfach nur lustige Bilder in die weite Welt des Internets hinaus zu posaunen.
Aber Blogs sind eben nicht nur eine frühe Variante des Facebookprofils. Sie dienen (vor allem für Journalisten) als Informationsquellen, spiegeln (gut und weniger gut belegte) Meinungen wieder und auch andere Social Media Accounts, wie Twitter oder eben Facebook können als „Blogs“ bezeichnet werden. Und selbst die „reinen“ Blogs sind trotzdem nicht zu unterschätzen:

Weltweit lesen mehr als 409 Millionen Menschen pro Monat WordPress Blogs, die unter anderem bekannte Größen wie die New York Times, Samsung oder ebay beinhalten. Von Internetzeitungen bis zu Infopages über die neusten technischen Errungenschaften ist also alles vertreten. Für Unternehmen ist es profitabel einen Blog zu unterhalten – sei das nun über WordPress, über eine Facebookseite oder einen Twitteraccount, denn sie können so Werbung machen. Um so viele Menschen wie möglich zu erreichen, werden alle Mittel auf einmal genutzt. Die Anzahl der Blogs steigt ständig an, alleine auf tumblr fanden sich im Oktober diesen Jahres 207,3 Millionen. Eine Zahl, die man sich eigentlich schon gar nicht mehr vorstellen kann und trotzdem ist sie nur ein Bruchteil dessen, was sich in den Tiefen des World Wide Web tummelt. Doch worüber schreiben all diese Menschen und Unternehmen den lieben langen Tag?

Eine Studie von rankseller hat 2013 2.344 deutsche Blogger dazu befragt und das Fazit?

Die beliebtesten Themenbereiche sind Heim und Garten oder Erotik und Liebe, Schlusslicht bilden Shopping und (leider) auch Bildung und Wissen. Was erstmal kein besonders überraschendes Ergebnis ist, Klatschzeitschriften verkaufen sich schließlich auch am laufenden Band. Die deutsche Top 100-Liste der Blogs wird vom Postillon angeführt, einer Website die das aktuelle Mediengeschehen meist satirisch aufbereitet, gefolgt von mimikama, die sich auf  Betrugsfälle im Internet konzentriert, und Schlecky Silberstein (ehemals Spiegel Offline), die dem Leser einfach nur ein wenig den Tag versüßen möchte. Wobei man sicher auch bei diesen weniger ernsthaften Blogs über den ein oder anderen bemerkenswerten Eintrag stolpern könnte.

Wer selbst einen Blog schreiben möchte, wird mit Hilfestellungen und Ratschlägen geradezu überschüttet. Tippt man bei Google „Wie schreibe ich einen Blog“ ein, erhält man circa 44,3 Millionen Ergebnisse. Allerdings sind ein paar einfache Tipps schnell herausgefiltert:

  • Themenbezogenheit/Zielsetzung: Wer sich auf ein Thema spezialisiert und weiß, worauf er hinaus will bzw. für wen er da schreibt, hat einen guten Grundstein gelegt.
  • Ansprechendes Design: Wenn das Layout stimmt und die Seite übersichtlich ist, findet sich der Leser gleich besser zurecht.
  • Schlagworte/Beziehungen: Mit Schlagworten wird der Blog leichter gefunden – und Beziehungen (Links, Verweise, etc) zu Unternehmen, anderen Bloggern u. Ä. schaden nie – und schützen vor Plagiatsvorwürfen.
  • unvm.

Für den Erfolg eines Blog ist im Endeffekt aber der Inhalt entscheidend, damit er auch heute – in der Zeit von Facebook, Twitter und Co. Aufmerksamkeit erlangt. Oder ob der Inhaber des Blogs die National Football League ist.

 

 

Quellen:

WordPress Stats

WordPress Notable Users

Statista: Statistik Tumblr

Studie Basicthinking.de „So bloggt Deutschland“

Deutsche Blogcharts

Blogger machten Sportlerin (unfreiwillig) zum Sexsymbol

Die 18 Jährige US amerikanische Stabhochspringerin Allison Stokke wurde innerhalb von kürzester Zeit zu einem Sexsymbol vom Schlage Anna Kournikovas hochstilisiert. Die Stabhochspringerin ist davon allerdings gar nicht so begeistert. Denn ihre Popularität verdankt sie unter anderem einem Blogger, der ein Photo von ihr veröffentlichte auf dem die weiblichen Reize und die ihres athletischen Körpers, seiner Meinung recht gut zur Geltung kamen. Das wäre an sich ja noch nicht so schlimm, aber der Kommentar des Bloggers: ?Ich masturbiere, während ich an sie denke. Ich hoffe, sie verletzt sich bald, damit sie gezwungen wird in die Porno-Industrie zu wechseln.? Dürfte klar machen, warum Allison nicht wirklich froh über ihren Ruhm ist. Innerhalb kürzester Zeit haben sich nun auf ihrer Myspace FAN (!) fast 2000 Freunde gefunden und Google spuckt bei der Suche nach ihrem Namen fast 600000 Treffer aus. Die inoffizielle Allison Stokke Fanpage hat derweil ihre Dienste eingestellt und wünscht ihr nur noch viel Glück bei ihrer Sportlichen und Akademischen Laufbahn. Derweil hat der Hype um das Mädchen die Blogsphere übrigens auch verlassen. Sogar die Washington Post berichtete über denn Fall.

Bericht in der Washington Post

Das Bild, das den Hype auslöste