
Kennen Sie das auch? – Es ist Black Friday und Sie werden von einer nach Schnäppchen dürstenden Menschenmenge niedergetrampelt. Nein? Damit hat wahrscheinlich auch ein 34 jähriger Wal-Mart Angestellter nicht gerechnet.
Es ist dieser besondere Tag im Jahr, auf den viele Menschen hin fiebern um die besten Deals zu ergattern – der Black Friday, welcher ursprünglich auf den New Yorker Börsencrash 1929 zurück zu führen ist.
Der Ursprung liegt somit bei den Vereinigten Staaten, jedoch hat sich der Tag durch die steigende mediale Präsenz über die Jahre immer stärker globalisiert und gewinnt nun in vielen weiteren Ländern an Bedeutung.

Die Idee dahinter ist die Kaufkraft der Wirtschaft zu stärken, mithilfe von Sonderangeboten, Rabatten und Werbegeschenken. Dank der etablierten digitalen Medien ist es nun fast unmöglich einen solch überaus wichtigen Tag zu verpassen. Klingt doch fantastisch, oder? Wenn du im Besitz eines digitalen Mediums bist, ob Smartphone, Computer oder Tablet, wirst du es kennen – Jeder Klick, ob auf der Suche nach einem Backrezept bei Google, bei dem durchchecken von Instagram Beiträgen, oder sonstigen Aktivitäten, das Internet lauert nur so mit Werbeangeboten zu allen möglichen Produkten, von Elektrogeräten über die angesagtesten Sportschuhe bis hin zu Wohnaccessoires nach dir.
Was ursprünglich nach einer win-win-situation klingt, da wir als Käufer unsere Produkte zu Schnäppchenpreisen erhalten und seitens des Werbemarktes der Absatz gefördert wird, entpuppt sich immer öfter zu einem nervenaufreibenden Ereignis, mit teils schwerwiegenden Folgen. Damit ist nicht nur die überreichliche Werbung gemeint, sondern auch der Kaufrausch der Menschen, welcher eine gewisse Brutalität auslösen kann. Einige Menschen gehen wortwörtlich über Leichen, um ihr gewünschtes Produkt zu erhalten. Immer öfter resultieren Unfälle mit Verletzungen, bis hin zu Todesfällen, Szenen, vergleichbar mit einem Schlachtfeld. So erging es wohl auch Jdimytai Damour, 34, ein Leihmitarbeiter einer Wal-Mart-Filiale, Nähe New York, der durch die Kraft der gierigen Käufer in den Tod getrampelt wurde. Als die Polizei die Filiale schließen will, drängen Käufer mit der Rechtfertigung vorbei, sie stehen ja seit Freitagmorgen in der Schlage für 20 Dollar Rabatt auf eine PS3. Klingt plausibel oder?

Foto: SEBASTIAO MOREIRA/EPA-EFE/REX
Um solchen Umständen zu umgehen hat man natürlich auch die Möglichkeit Online-Angebote bequem von zu Hause aus in Anspruch zu nehmen. Als Feature kann man sich sogar einen Preis-Alarm einstellen, der einen auf allen Wegen des sozialen Netzwerks informiert, sobald ein bestimmtes Angebot aktiv ist, damit man auch bloß kein Schnäppchen verpasst.
Das Beste darin ist, durch die zeitliche Begrenzung aller Angebote, haben wir auch keine Zeit die Gesamtheit dessen zu hinterfragen. Dabei sollten wir genau das einmal tun! Wir sollten uns fragen, ob all diese Angebote tatsächlich in dem Maß zu unserem Nutzen führen wie wir es wahrnehmen, oder wir lediglich durch mediale Formen der Inszenierung und Manipulation beeinflusst und in den Wahnsinn getrieben werden.
Quellen:
- https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/black-friday-in-den-usa-schnaeppchenjaeger-trampeln-tuersteher-tot/5882882-3.html?ticket=ST-697371-Eg9c59QrOsX4FW6JLOuV-ap1
- https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Friday
- https://www.nytimes.com/2008/11/29/business/29walmart.html
- https://black-friday.global/de-de/
- https://www.ranker.com/list/13-most-brutal-black-friday-injuries-and-deaths/john-barryman
- https://www.blackfridaysale.de/news/black-friday-sale-7-tipps-fur-die-schnappchenjagd.html
- http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/black-friday-und-cyber-monday-milliardengeschaeft-mit-schnaeppchentag-a-1179921.html