Seit Monaten bestimmt die Fifa die Schlagzeilen in der Welt des Fußballs. Die schlechte Presse führt jetzt sogar dazu, dass langjährige Werbepartner negativ Stellung nehmen, oder gar aus ihren Verträgen mit der Fifa aussteigen. Aber warum?
Es geht dabei um die stark diskutierte Vergabe der Fußball Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar. Aber wo ist das Problem? Was veranlasst die Presse, derart negativ zu berichten? Ganz einfach: Katar als Austragungsland einer Fußballweltmeisterschaft in Betracht zu ziehen, macht genauso wenig Sinn, wie der Osterhase an Weihnachten. Ein Grund dafür sind die schon lange bekannten Menschenrechtsverletzungen auf katarischen Baustellen. Ein anderer großer Grund sind die extrem heißen Temperaturen, die in Katar im Sommer herrschen. Der vorgeschlagene Lösungsplan dafür ist die Verlegung der WM in den Winter. Dadurch würden jedoch wieder weitere Probleme entstehen. Zum Beispiel ist noch kein Alternativplan für die Ligen entwickelt worden, außerdem ist der Aufwand schon bei einer WM im Sommer, mit verkürzten Sommerpausen, extrem groß. Der Grund der diese Vergabe allerdings am meisten unlogisch erscheinen lässt ist, dass schlicht und ergreifend kein Publikum vor Ort ist. Die prächtig neu gebauten Stadien werden aufgrund dieser Tatsache teilweise leer sein.
Deshalb stellt sich die Frage, warum die Fifa eine WM in ein solches Land vergibt. Ein Wort sticht in der Berichterstattung dabei besonders hervor: Korruption. Es besteht der Verdacht, die Austragungsländer hätten sich Stimmen von Fifa-Mitgliedern erkauft. Deshalb wurde ein Komitee gegründet deren Aufgabe es ist, dieser Sache nachzugehen. Jedoch wurde die Arbeit dieses Komitees relativ schnell wieder eingestellt, da zu wenig Beweise vorliegen, die eine Neuwahl veranlassen könnten.
Vor kurzem hat sich nun Michael Garcia, ein US-Amerikanischer Jurist, eingeschaltet. Dieser hat nun einen Untersuchungsbericht erstellt, in dem viele bekannte Namen enthalten sind, die in den Skandal verstrickt sein sollen, darunter auch der mögliche Fifa Präsidentschaftsanwärter Harold Mayne-Nicholls und Franz Beckenbauer, der schon einmal gesperrt wurde, als er sich weigerte die Fragen der Ermittler zu beantworten. Zur Anhörung muss auch Fifa-Chefmediziner Michel D’Hooghe, dessen Sohn kurz nach der Wahl einen hoch dotierten Job als Arzt in Katar erhielt. An Zufall glaubt kaum jemand. Allerdings wurde ein erneuter Antrag, gegründet auf diesem Bericht, zur Neuwahl der WM 2022 abgelehnt.
Deshalb fordern viele, unter anderem der Jurist Mark Pieth, dass die Unterlagen aus Garcias Ermittlung veröffentlicht werden um den Fall erneut aufzurollen. Auch Garcia hat bereits angekündigt, weiter zu ermitteln.
Was in Zukunft passiert, ist schwer zu sagen. Die Verhandlungen werden wohl neu aufgenommen und weiter verstärkt werden. Eins ist allerdings jetzt schon klar: Der Ruf der Fifa wurde durch diesen Skandal nachhaltig geschädigt.