95% der deutschen Schüler/-innen und Studierende nutzen täglich das Internet. Doch was passiert wenn das Internet beispielsweise in einer Studenten-WG plötzlich ausfällt?
Mal kurz nach schauen in welchem Raum die Vorlesung am nächsten Tag stattfindet, sich für eine Prüfung anmelden, ein Buch aus der BIB vormerken oder auch nur einen Blick auf das Mensa-Menü werfen, stellt sich auf einmal problematisch dar.
Ohne Internet ist das Studieren nicht mehr möglich. Schon allein die Bewerbung an Universitäten oder Hochschulen ist nur noch online möglich.
Wird das Internet zu einem Zwang-Medium für Studenten? Die Liste der universitätsrelevanten Internetbenutzung scheint mit jedem Jahr immer länger zu werden. Recherchieren für Hausarbeiten, mit Dozenten per E-Mail kommunizieren oder Funktionen einer Campus-App zu nutzen, sind nur einige Tätigkeiten im Alltagsleben eines Studenten. Täglich halten sich Studenten im Internet auf. Ob für schulische Zwecke oder eher aus Freizeitamüsement gesurft wird sei dahingestellt.
Das Verleiten noch schnell etwas zu „googeln“ oder kurz ein bisschen zu chatten, online-shoppen oder noch eine Episode der aktuellen Lieblingsserie zu „streamen“, ist stark, wenn man schon vor dem Computer oder Laptop sitzt oder das Smartphone in der Hand hat.
Durch dieses breite Angebot des Massenmediums „Internet“ wird aus einer Stunde schnell drei vier des täglichen Internetgebrauchs.
Als Abhängigkeit bezeichnet man den häufigen und starken, nicht zu kontrollierenden Wunsch bestimmte Handlungen zu wiederholen. E-Mails abrufen, in sozialen Netzwerken erreichbar sein und auf einfache Weise Google und Co befragen und schnelle Antworten bekommen, sind Handlungen einer Internetabhängigkeit.
Das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand, welches den Kräften des Verstandes übergeordnet ist, wird als Sucht beschrieben. Soziale Bindungen und die Entfaltung des Individium werden durch die Zuflucht in die Online-Welt stark beeinträchtigt.
Offiziell wird der übermäßige Konsum des Internets nicht zu den International Classification of Diseases gezählt, doch Diskussionen darüber werden schon geführt.
Der ständige und abhängige Internetkonsum kann schnell zur Sucht ausarten. Schon 1998 wurde von einer Internetsucht bei Studierenden im Alter von 18-22 Jahren berichtet. Die Internetnutzung hat sich in den letzten 16 Jahren stark weiterentwickelt und so auch seine Tragweite. Laut dem statistischen Bundesamt haben von vor zwei Jahren alle Schüler/-innen und Student/ -innen in Deutschland das Internet genutzt.
Ja, studieren ohne Internet ist nicht mehr möglich. Vor /-und Nachteile zu diesem Umstand gibt es in großen Mengen. Die zeitliche Unabhängigkeit (bsp. Onlineshops), globale Kommunikation und Verbreitung und die Geschwindigkeit des Mediums sind nur einige positive Aspekte. Oft wird aufgrund der Sicherheitsproblematik, Qualität der Informationen oder das Cybermobbing vor dem Internet gewarnt.
Der Umgang mit dem Medium muss gelernt sein, das steht fest. Doch zu wissen, wie man auch ohne Internet den Busfahrplan zur Universität findet, die Bibliothek als Informationsquelle zu nutzen oder sich mit Kommilitonen auch außerhalb des Chatraumes verabredet kann nicht schaden.
Quellen:
http://www.suchtmittel.de/info/sucht/000208.php
http://de.statista.com/statistik/suche/?q=Internetzugang
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Internetsucht.shtml http://blogs.faz.net/netzwirtschaft-blog/2010/09/14/das-internet-ist-medien-eins-bei-jugendlichen-1863/
http://drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2011-03/pinta-studie.html
http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~iug10/sli/index67da.html?q=node/34