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Jenna Abrams – Propaganda einer russischen „Trollfabrik“

Über 70.000 Menschen folgten ihrem Account in den drei Jahren, in welchen sie aktiv auf Twitter unterwegs war.
Was ihre Follower nicht wussten – die Person Jenna Abrams existiert nicht.

 

 

 

 

 

Wer die junge Frau auf dem Foto, welches die Trolle auf den Accounts von Jenna Abrams verwendeten, wirklich ist, ist nicht bekannt.

„Trollfabriken“ beeinflussen Medien und Menschen

Die vor allem für ihre rechtspopulistischen Pro-Trump Tweets bekannte Bloggerin war das Produkt einer sogenannten „Trollfabrik“, welche Teil der russischen „Internet Research Agency“ („IRA“) in Sankt Petersburg ist. Ziel der „IRA“ ist die Beeinflussung der politischen Stimmung in westlichen Ländern durch Social Bots oder Fake Accounts auf Facebook, Twitter und Co. .
Ins Leben gerufen wurde die Person Jenna Abrams im Jahre 2014, als die ersten Tweets und Blogeinträge unter dem Namen gepostet wurden.
Bekannt wurde sie durch Kommentare zu Kim Kardashian oder Äußerungen zum Feminismus, welche ihr bereits vor dem verbreiten von Propaganda über 10.000 Follower einbrachten.
Mit dem Näherrücken der US-Wahlen im Jahre 2016 wurden ihre Posts zunehmend politisch und auch kontroverser. Aussagen wie “To those people, who hate the Confederate flag. Did you know that the flag and the war wasn’t about slavery, it was all about money,” sorgten für Diskussionen im Netz und erregten auch die Aufmerksamkeit großer US-Medien wie den New York Times, BBC oder CNN. Desweiteren bezeichneten die Trolle Hillary Clinton als eine Lügnerin und ihre Posts zeigten eindeutig, dass trotz Abstreitung Propaganda zugunsten von Trump verbreitet wurde. Aufgeflogen ist der Fake Account dank einer Untersuchung der US-Regierung, bei welcher neben etlichen Fake Accounts auch Facebook Werbung, welche Propaganda verbreitete, aufgedeckt wurde.

Enormes Budget
Einen interessanten Fund machte bereits ein Reporter der New York Times, Adrian Chen, im Jahre 2015. Er besuchte eine „Trollfabrik“ in Sankt Petersburg und fand heraus, dass deren monatliches Budget circa $400.000 umfasste und bereits 400 Personen angestellt waren. Betrachtet man die Aktivität der „Trollfabriken“ im Jahre 2016, müssen diese Zahlen im letzten Jahr noch deutlich gestiegen sein.

Fazit
Laut der Sueddeutschen handelt es sich bei dem Fall von Jenna Abrams um „ein perfektes Beispiel für professionelle Propaganda“. Und diese verlief für die „IRA“ scheinbar ganz nach Plan, denn ihr Ziel, die politische Stimmung in der USA zu beeinflussen, scheint mit Trump als Präsidenten auf ganzem Wege gelungen. Auch die britische Premierministerin Theresa May wirft den Russen vor, „westliche Gesellschaften destabilisieren zu wollen“ und fordert ein „Bollwerk gegen russische Agitationen in Europa“. All dies sind Indizien dafür, dass die russische Desinformationskampagne auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden darf und dass die Medien zukünftig mehr Vorsicht nehmen sollten, wenn über Inhalte vor allem in Sozialen Medien berichtet wird.

#notheidisgirl – Kampf für mehr Selbstakzeptanz

Jeder kennt Sie: Heidi Klum, Deutschlands berühmtestes Model und Moderatorin von Germanys next Topmodel.

Bereits im Frühjahr 2018 beginnt die 13. Staffel Germanys next Topmodel.

Im August 2017 forderte die selbsternannte „Model-Mama“ auf Instagram auf, unter dem Hashtag #IchbinGntm2018 ein Bild zu posten, um sich für die neue Staffel zu bewerben.

Daraufhin rief die Feministische Gruppe Vulvarines aus Mönchengladbach, zum Protest gegen das TV Format auf. Unter dem Hashtag #notheidisgirl starteten sie die Gegenbewegung zu #IchbinGntm2018.

Wieso #notheidisgirl?

Schon seit einigen Jahren steht das ProSieben-Format Germanys next Topmodel in der Kritik der Medien.

Wer bei Germany next Topmodel gewinnen möchte, darf keine Makel haben und muss einen dünnen, fast schon mageren, definierten Körper haben.

Viele junge Mädchen glauben, dass sie nur „schön“ sein können, wenn sie diesem Schönheitsideal folgen.

Aus diesem Grund startete die Gegenbewegung #notheidisgirl, um den jungen Frauen zu zeigen, dass es sich um ein verzerrtes Schönheitideal handelt und das man auch mit Dehnungsstreifen oder Kurven schön sein kann.

Auch die Schauspielerin Nora Tschirner äußerte sich im Focus gegen Heidi Klum:„Ich würde dich an dieser Stelle gerne bitten, dass du das lässt – sehr jungen Seelen zu erzählen, dass irgendwas mit ihnen nicht oder noch nicht stimmt und dass das an ihrem Körper liegt“.

Der Hashtag #notheidisgirl ist mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet und es werden täglich immer weitere Bilder mit diesem Hashtag gepostet und geteilt.

Die Unterstützer des hashtags #notheidisgirl wollen, dass sich Frauen gegen die Schönheitsideale wehren, die Germanys next Topmodel propagiert.

Die Mitgründerin der Vulvarines, Lisa, gab in einem Interview mit Christina Wächter kund , was die Gruppe mit diesem Hashtag erreichen wolle: „Wir wollen Menschen erreichen, die betroffen sind von Sexismus und Lookism. Uns geht es um die Stärkung und Emanzipation von Betroffenen[…]“

Der Hashtag #notheidisgirl, soll demnach den jungen Frauen zeigen, dass die eigenen Werte und die Selbstakzeptanz wichtiger sind, als das Streben nach perfekten Aussehen.

Außerdem sollte man auch andere Menschen, nicht wie ein Objekt nach angeblichen Schönheitskriterien bewerten, sondern jeden Menschen so akzeptieren und respektieren wie er ist.

Quellenangabe:

http://www.jetzt.de/sex/protest-gegen-heidi-klum-und-gntm-vulvarines-starten-den-hashtag-notheidisgirl

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/nora-tschirner-keinohrhasen-schauspielerin-richtet-harte-worte-an-heidi-klum_id_7120854.html

https://www.instagram.com/notheidisgirl/?hl=de

https://www.tz.de/tv/notheidisgirl-aktion-gegen-gntm-und-heidi-klum-auf-instagram-und-twitter-zr-8756426.html

https://de.style.yahoo.com/notheidisgirl-madchen-begehren-auf-instagram-gegen-heidi-klum-auf-095109539.html

Youtuber als neue Medienvorbilder

 

„[…] wenn du [als Youtuber] 1,3 Millionen Leute erreichst, jeden Tag, hast du eine Reichweite wie Karl Diekmann mit der Bild Zeitung, jeden Tag, und bist eine ähnlich publizistische Macht.“Jan Böhmermann

In den letzten Jahren haben deutsche Youtuber ihre Reichweite stark erhöhen können: Die bekanntesten 100 haben über eine Million, die größten 30 sogar über zwei Millionen Abonnenten. Mit dieser „publizistischen Macht“ kommt ihnen gleichzeitig eine große Verantwortung zu, denn zu ihrer Zuschauerschaft gehören auch viele Jugendliche, welche die Videoplattform zur Meinungsbildung nutzen. Neben den klassischen Medienvorbildern aus Film und Musik, gelten mittlerweile auch die Influencer für Viele als Vorbild.

Was macht sie so interessant?

Medienhelden werden normalerweise durch ihre besondere Leistung (zum Beispiel aufgrund einer guten Stimme oder besonders herausragenden Fußballkünsten) zu Vorbildern. Kinder wollen das können, was auch diese Figuren können. Natürlich kommt damit auch das Interesse an dem Privatleben der Personen auf, aber dennoch steht die Leistung im Vordergrund. Bei vielen Youtubern ist die Situation anders: Sie stechen eben nicht durch ihre Leistungen heraus – was sich allein daran erkennen lässt, wie sehr sich der Inhalt der Kanäle gleicht, sie sind sozusagen austauschbare Akteure – sondern werden als Person für ihr Handeln bewundert. „Die Botschaft ist nicht: Das musst du machen, sondern so musst du sein.“Fabian Siegismund. Es lässt sich auch schwer unterscheiden, ob der Youtuber, der zu sehen ist, eine Kunstfigur oder eben die Privatperson hinter dieser ist (lange lautete der Slogan von YouTube „Broadcast yourself“). Eine Trennung zwischen Leistung und Privatleben, wie es bei einem klassischen Medienvorbild möglich ist, kann hier in den meisten Fällen nicht erfolgen. Die Frage, die nun aufkommt, ist: Was machen diese Leute überhaupt? Wie ist ihr Verhalten? Im Folgenden werden ein paar extrem negative Beispiele angeführt.

Was machen Youtuber?

Homophobie

Homophobie ist auf einigen Kanälen ein großes Problem. Der Youtuber Mert Matan spielte seinem Vater einen „Gay Prank“, in dem er ihm gegenüber erwähnt, dass er schwul sei. Daraufhin wurde er von seinem Vater vor der Kamera geschlagen.

Ein anderer Videodarsteller äußerte vor laufender Kamera seine Schwulenfeindlichkeit: „Ich sage, ich bin gegen Schwule, akzeptiert das, das müsst ihr akzeptieren, meine Meinung müsst ihr akzeptieren, aber ich muss nicht akzeptieren, dass einer schwul ist, nein, ich bin dagegen, das ist unmenschlich sowas“Mert Eksi.

Hausfriedensbruch

Die Youtuber Leon Machère und ApoRed haben einige Videos (alle mit mehreren Millionen Aufrufen) mit dem Titel „24 Stunden in…“ hochgeladen, in denen sie sich tagsüber in ein Unternehmen schlichen und sich dort angeblich einige Stunden nach Ladenschluss aufhielten. In einem der folgenden Videos zeigten sie stolz einige Anzeigen, welche auf diese Aktionen folgten.

Fazit

Diese Vorbilder machen ihren jungen Zuschauern rechtswidriges Verhalten vor und stellen es als lustig dar. Allerdings gibt es neben den „Assi-Youtubern“ auch noch Creator, welche positiv durch ihre Inhalte auffallen. LeFloid präsentiert auf seinem Kanal die aktuellsten Nachrichten und JulienBam produziert mit seinem Team hochwertige Videos mit Unterhaltungsfaktor. Diese können positive Vorbilder für Jugendliche sein. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die anderen Youtuber ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und versuchen sich dementsprechend zu verhalten.

 

Quellen:

Betz, Phillip: Maert Matan’s GAY PRANK hat FOLGEN! – WuzzUp Feedback. Online verfügbar unter: https://youtu.be/JkNaeubtn6w [aufgerufen am 18.11.2017].

Böhmermann, Jan: Unge& die YouTuber Szene: Jan Böhmermann im Interview. In: zqnce. Online verfügbar unter: https://youtu.be/fgevJ-mJZFs [aufgerufen am 18.11.2017]

Klengan: MERT – Homophobie wird Mainstream?. Online verfügbar unter: https://youtu.be/Uc-Ho4UTW7w [aufgerufen am: 18.11.2017].

Klengan: Leon Machère – 24 Stunden Hausfriedensbruch. Online verfügbar unter: https://youtu.be/3KN4Jl0HoO8 [aufgerufen am 18.11.2017].

Noack, David: Youtube 2017: Falsche Vorbilder. In: derFreitag. Online verfügbar unter: https://www.freitag.de/autoren/davidnoack/youtube-2017-falsche-vorbilder [aufgerufen am 18.11.2017].

Rathgeb, Thomas: JIM 2016. Jugend, Information, (Multi-) Media. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest 2016. (auch Online verfügbar unter: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2016/JIM_Studie_2016.pdf [aufgerufen am 17.11.2017]).

SchauHin: Medienhelden. Online verfügbar unter: https://www.schau-hin.info/informieren/extrathemen/medienhelden.html [aufgerufen am 16.11.2017].

Siegismund, Fabian: Medienvorbilder: The Walking Dead #8. Online verfügbar unter: https://youtu.be/uAyKeMeRbYM [aufgerufen am 18.11.2017].

Socialblade (Statistikwebsite): Top 250 Youtubers in germany sorted by subscribers. Online verfügbar unter:  https://socialblade.com/youtube/top/country/de/mostsubscribed [aufgerufen am 17.11.2017].

 

Werbung 2.0 – Werbung in Facebook

Das Web 2.0 und somit auch soziale Netzwerke sind zu unserem Hauptkommunikationsmittel geworden. Durch die Smartphone Entwicklung können wir über diverse Soziale Netzwerke täglich Kontakt zu unseren Freunden halten und bekommen ständig neue Informationen auf unserer Pinnwand angezeigt. Diese Entwicklung ist auch für Unternehmen interessant, die längst das Werbepotenzial entdeckt haben.

Vorteile von Werbung in Facebook:

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen bietet Facebook die ideale Möglichkeit mit wenig Geld eine große Masse an Personen zu erreichen und sich so ins Gespräch zu bringen. Durch intelligentes, multimediales Marketing schaffen es so Unternehmen ihre Verkaufszahlen nicht nur zu steigern, sondern gleichzeitig im Vergleich zu herkömmlichen Werbeanzeigen in Zeitungen bares Geld zu sparen.

Facebook bietet nämlich nicht nur die Möglichkeit von der Verknüpfung vieler medialer Werbemöglichkeiten wie Videos, Bilder, Gewinnspiele und Grafiken, sondern es ist eine gezielte individuelle Werbung möglich. An Hand einer benutzerfreundlichen Anzeige-Erstellungsmaske kann ich innerhalb weniger Klicks eine Werbeanzeige schalten. Neben den geringen Kosten für ein vergleichsweise großes Publikum kann ich auch genau mein Interessenpublikum ansprechen. Im Klartext: Ich kann ganz gezielt Individualwerbung auf potentielle Interessenten für mein Produkt schalten. Welche Zeitungsannonce kann das schon, auch noch in diesem Kostenrahmen, garantieren?

Wie funktioniert das:

Wir alle hinterlassen bei der Nutzung von Sozialen Netzwerken Spuren. Zum einen ganz bewusst durch unsere Kommentare, Likes und Shares. Aber eher unbewusst, nämlich dadurch, dass wir uns unser eigenes soziales Umfeld in Facebook aufbauen: Wir befreunden uns miteinander, wir geben unsere Interessen preis und wir liken natürlich auch Seiten, die potentiell interessant für uns sein könnten. Sei es nun wegen Informationen, lustigen Videos oder Gewinnspielen.

Wir scheinen hierbei zu vergessen, dass eben nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen auf Facebook unterwegs sind. Mit Hilfe von Werbeagenturen werden nun Zielgruppen für Facebook ermittelt; also welche Interessen und welcher geografische Raum passen am ehesten zu meinem Produkt und erzielen so die größte Aufmerksamkeit. Es wird quasi ein individuelles Werbeprofil von den Usern erstellt, in welches man dann mit eben gleichen Interessensangaben hineinkommt und so die Werbung auf seiner eigenen Pinnwand angezeigt wird.

Doch die Facebook Werbung geht noch viel weiter: Über den Conversion Pixel (eingestellt Februar 2017) und nun den neuen Facebook Pixel haben die Unternehmen die Möglichkeit eure Bewegungen auf ihrer Facebookseite zu verfolgen. Der Facebook Pixel wird in den HTML- Code der Unternehmenswebseite oder der Seite, auf die die Werbeanzeige uns führen soll, eingebaut  Somit können die Unternehmen  sehen,  wer, was, und wie oft gekauft hat. An Hand dieser Informationen   können immer weitere neue Zielgruppen erschlossen werden, welche ein ähnliches Werbeprofil haben und potentielle Neukunden sein könnten.

Video zu Conversion Pixel

Fazit:

Durch unsere Angaben auf den sozialen Netzwerken sind wir nicht nur als Privatperson unterwegs, sondern immer auch als potentieller Kunde oder als Werbeträger. Denn natürlich beeinflussen wir durch unsere Likes von Seiten unser gesamtes soziales Umfeld in Facebook und animieren vielleicht andere auch dieses Produkt sich zu betrachten.

 

Quellen:

http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/whatsapponlinecommunities/

https://www.facebook.com/business/help/1686199411616919?helpref=faq_content

https://ting.info/

 

 

 

Aufmerksamkeit im Internet #metoo

Aufmerksamkeit. Das ist es, wofür die sozialen Plattformen Facebook, Instagram und Twitter ausgelegt sind. Es dreht sich hierbei alles um das Sehen und Gesehen werden. Die Personen mit den meisten Likes und Followern gelten als berühmt und cool. Je mehr Aufmerksamkeit man erlangt, desto besser.

Die Plattformen beschäftigen sich hauptsächlich mit Oberflächlichkeiten, dem Aussehen und dem augenscheinlich perfektem Leben, das die Personen führen. Der wahre Charakter sowie die Ängste und Sorgen können problemlos in den Hintergrund rücken, denn warum sollte man sich von seiner nicht „perfekte“ Seite präsentieren?

Der Hashtag #metoo (ich auch), rückt alles in ein anderes Licht. Die Schauspielerin Alyssa Milano hat den Hashtag am 15. Oktober 2017 auf Twitter veröffentlicht. Nach dem Skandal über die sexuellen Missbrauchsvorwürfe gegenüber dem Filmproduzenten Harvey Weinstein, ruft sie alle Opfer sexueller Belästigung und Missbrauchs auf, sich mit dem Hashtag zu melden. Ihr Ziel: Aufmerksamkeit.

Quelle:https://twitter.com/alyssa_milano/status/919659438700670976?lang=de

Hierbei handelt es sich aber um eine andere Aufmerksamkeit, als die sonst immer erwünschte. Sie selbst möchte nicht die Aufmerksamkeit erlangen, sondern die Menschen für das Thema des sexuellen Missbrauchs sensibilisieren. Und es gelang ihr. Innerhalb der ersten Stunden wurde der Hashtag mehr als 30.000 mal geteilt. Mithilfe dieser starken Verbreitung im Internet, wünschen sich die Opfer Gehör und Mitgefühl.

Es klingt nach einer guten Idee: Mithilfe von nur zwei Wörter ist es möglich auszudrücken, was einen vielleicht schon sein ganzes Leben lang bedrückt. Hunderttausende von Tweets wurden und werden noch immer verfasst, aber sie unterscheiden sich:

Es gibt Nutzer, die nur den Hashtag setzen und keine weiteren Details zu ihren Erlebnissen veröffentlichen.

Andere wiederum wollen ihre genaue Geschichte beschreiben. Sie reichen von einem anzüglichen Blick bis hin zu jahrelanger Vergewaltigung.

Dadurch geschieht es, dass  Menschen, die sich „nur“ sexuell belästigt gefühlt haben, plötzlich als keine „richtigen“ Opfer da stehen. Ist es nur die Aufmerksamkeit, die die anderen Nutzer wollen? Worin liegt der Grund sich im Internet dermaßen zu öffnen?

Es scheint, dass der Fokus mancher nur bei der Aufmerksamkeit liegt, die sie erlangen wollen, denn sie fangen an sich zu „übertrumpfen“. Mit präzisen Details erlangt man mehr Aufmerksamkeit, als wenn man bloß den Hashtag alleine nutzt.

Dass dies nicht die Absicht aller Nutzer ist, steht außer Frage. Dennoch sollte man sich im Hinterkopf fragen, wofür das alles ist. Löst es alle Probleme, wenn sich zahlreiche Opfer melde, nur damit man sieht, wie viele es sind?

Es hat uns alle stutzig gemacht und uns zum Nachdenken angeregt, dass sich so viele Leute sexuell belästigt oder missbraucht fühlen. Eine Lösung für das eigentliche Problem ist dennoch nicht in Sicht…

Dr. Google: Fluch oder Segen?

Haben Sie schon einmal Krankheitssymptome gegoogelt?
Wenn ja, sind Sie in bester Gesellschaft. Immer mehr Menschen suchen im Internet nach medizinischen Informationen. Laut der Studie:“E-Health Trends in Europe 2005-2007″ ist das Internet zu einer der wichtigsten Informationsquellen in Gesundheitsfragen geworden. Rund 65% der Menschen nutzten 2016 das World Wide Web, um medizinischen Rat einzuholen.

Grafik des Deutschen Ärzteblattes

Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen sich bei Beschwerden im Internet über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Doch die überwältigende Anzahl an möglichen Treffern und scheinbaren Antworten überfordert die Meisten. So zum Beispiel findet man unter dem Suchbegriff „Kopfschmerzen“ fast zwei Millionen Treffer. Beinahe jede Krankheit findet eine Thematisierung im Internet. Oftmals diagnostizieren und verängstigen sich Laien gegenseitig in diversen, extra dafür angelegten Internetforen. Seltene Krankheiten landen in den Suchmaschinen dabei oft weiter oben als harmlose Wehwehchen.

In Folge dessen werden viele Patienten zu krankhaften Selbstdiagnosen verleitet. Der US-Forscher Brain Follon von der Colombia-University in New York spricht hier von einer modernen Form der Hypochondrie: der „Cyberchrondrie“. https://www.berliner-zeitung.de/wenn-das-internet-krank-macht–cyberchondrie-breitet-sich-aus-grusel-diagnose-aus-dem-netz-15495094 Vor allem Menschen mit geringen medizinischen Vorkenntnissen machen sich schnell unangemessene Sorgen. Diese Personen verlieren sich in der Informationsflut und können daher die gefundenen Informationen nicht richtig einordnen, was zu einer Fehldiagnose führt. Die Zeitung Die Welt sprach bereits in einem im Jahr 2008 veröffentlichten Artikel davon, dass das Netz uns zum „eingebildeten Kranken“ mache. Vor allem die Krankheitsgeschichten anderer Patienten lösen Ängste bei unbetroffenen Menschen aus, heißt es dort. Rund sieben Prozent der Deutschen sollen unter diesen beschriebenen Krankheitsängsten leiden. https://www.welt.de/wissenschaft/article1862428/Dr-Google-stuerzt-Hypochonder-in-Todesangst.html

Wer denkt Hypochonder seien Simulanten, der liegt falsch. Betroffene haben messbare Schmerzen. Die Angst vor einer Krankheit verschlimmert die Symptome. Es entsteht ein Teufelskreislauf mit schlimmen Folgen für den Alltag: Beruf, Familie und Freunde bleiben auf der Strecke, während sich das Leben nur noch um die eigene Gesundheit dreht. Aber nicht jeder ist ein Hypochonder, der aus Sorge über eine mögliche Krankheit im Netz nach Symptomen sucht.

Aber warum konsultieren so viele Menschen das Internet, anstatt zum Arzt zu gehen? Einer der Gründe könnte sein, dass Ärzte zu wenig Zeit mit ihren Patienten verbringen. Laut bundesdeutschem Durchschnitt nur sieben Minuten. Anscheinend zu wenig Zeit, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Jedoch ist bei der Suche im Internet Vorsicht geboten: Seriöse Seiten wie Net.Doktor und Vitanet.de weisen darauf hin, das Betroffene in mehreren Informationsquellen Rat suchen sollten. Wenn sich die Symptome verschlimmern sollte der Arzt aufgesucht werden. Denn dieser kann zur Not auch ohne das Vertrauen die richtige Diagnose stellen und darum geht es doch letztendlich.

 

Weitere Quellen: Cyberchondria: Studies of the Esacalation of Medial Concerns in Web Search und Hochschule der Medien Stuttgart

 

 

 

Influencer Marketing – erfolgsversprechende Strategie oder rechtliche Grauzone?

„Xenia Overdose“ hat 970.000 Follower auf Instagram, „André Hamann“ 1,1 Millionen und „Stefanie Giesinger“ sogar 2,9 Millionen Abonnenten (stand November 2017). Die drei gehören zu den erfolgreichsten Influencern Deutschlands. Doch was macht sie so besonders? Was bringt uns Abonnenten dazu ihrer Meinung zu folgen und uns nach ihr zu richten ?

Ein erfolgreicher Influencer verkörpert bestimmte Eigenschaften. Diese sind nötig, um die Posts und Produkte möglichst effektiv anzupreisen und die Follower bei Laune zu halten. Dazu zählen Sympathie, Autorität, Wertekonsistenz, Reziprozität, Knappheit, und „Social Proof“. Die Eigenschaften scheinen auf den ersten Blick trivial und selbstverständlich, jedoch sind sie gerade in der heutigen Zeit nötig, da die Plattformen Instagram und Facebook gerade zu von ‚Möchtegern-Influencern‘ überschwemmt werden.

Diese Form des Marketings ist aber keinesfalls eine neue Erfindung. Keine Frage, dass sich der Stellenwert im Zeitalter von Instagram, Twitter und Co. massiv verändert hat, aber schon in den frühen 90er Jahren kam der Konzern Coca Cola auf die Idee, sich die Bekanntheit und Beliebtheit einer öffentlichen Person zu Nutze zu machen https://www.youtube.com/watch?v=qNL6xoFwR-8 . Coca Cola nutzte den weltbekannten Basketballer Micheal Jordan dazu, ihr Produkt an den Mann zu bringen. Die Werbung wurde weltweit bekannt.

Influencer-Posts sind aus unserem Alltag kaum noch weg zu denken, doch ist den meisten die Reichweite eines einzigen Selfies gar nicht bekannt. Auch die Influencerin „DagiBee“ zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten Deutschlands. Sie wirbt unter anderem für das Unternehmen „Duschdas“. Für die Firma postete DagiBee ein Selfie und setzte die entsprechenden Hashtags darunter. Damit erreicht sie mit ihren Fotos 5 Millionen Instagram Follower. „Duschdas“ müsste 21.000 Euro für Werbemaßnahmen investieren, um eine ähnliche Reichweite zu erzielen.

So klingt Influencer-Marketing nach der Strategie schlecht hin, um schnell viele Menschen anzusprechen. Doch steht auch diese Strategie vor Problemen. Oft ist der werbende Charakter solcher Posts nicht offensichtlich genug gekennzeichnet. Dann fällt er unter Schleichwerbung und die ist in Deutschland laut §5 des UWG verboten. In dieser rechtlichen Grauzone fand sich der Konzern „Rossmann“ dieses Jahr  wieder.

Auch Rossmann bediente sich an einem jungen Influencer, um neue Produkte schneller vermarkten zu können. Jedoch fand der „Verbund für sozialen Wettbewerb“, dass der Hashtag #ad, nicht ausreicht, um den werbenden Charakter der Anzeige deutlich zu machen und verklagte Rossmann. Das Oberlandesgericht Celle gab dem im September diesen Jahres recht und veurteilte Rossmann bei Wiederholungstat zu 250 000 Euro Strafe. Bei diesem Urteil geht es zwar überwiegend um Schleichwerbung, jedoch gerät die junge Branche des Influencer-Marketings dadurch unter Zugzwang. Es wurden nun neue Leitregeln entworfen für die Kennzeichnung von Influencer-posts, beispielsweise müssen jetzt in der ersten Reihe Hashtags wie #werbung, #anzeige zu finden sein, damit es sich um eine offenstichtliche Kennzeichnung handelt. Die Branche warnt davor nur #sponsoredby, #poweredby o.Ä. zu schreiben, da diese leicht falsch zu verstehen sind.

Das Urteil des OLG Celle wird grundlegende Veränderungen auf Instagram und Co. verursachen; bleibt abzuwarten, ob diese nun den Grad zwischen erfolgsversprechender Marketing Strategie und rechtlicher Grauzone vergrößern.

 

 

 

eSports – Ein Spiel, das kein Spiel mehr ist

Rund 50 Millionen Menschen haben das vergangene Wochenende gespannt vor dem Computerbildschirm verbracht. Dabei ging es jedoch nicht um eine neue heiß erwartete Serie, oder gar ein weltpolitisches Ereignis. Sie alle haben zugeschaut, wie andere Computer spielen. Über die letzten Wochen wurde an den vier Standorten Wuhan, Guangzhou, Shanghai und Beijing die Weltmeisterschaft in dem Videospiel League of Legends ausgespielt.

Bereits 2016 standen insgesamt 28 Übertragungen in 18 unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung. Streamingdienste wie Twitch.tv, oder YouTube Gaming zeigen die Spiele live im Internet. Inzwischen steigt aber auch der Fernsehmarkt zunehmend ein. Der deutsche Privatsender SPORT1 sowie die amerikanischen Kollegen von ESPN erweitern stetig ihr Portfolio im Bereich eSports.

Dabei ist dies nur ein Beispiel von vielen.
Counter Strike: Global Offensive, Overwatch, Rocket League, DOTA, FIFA. All diese Spiele werden bereits hauptberuflich professionell gespielt.  Die zu gewinnenden Preisgelder sind längst in die Millionenbeträge geschossen. So wurde beispielsweise ein Preisgeld von insgesamt 24,7 Millionen USD bei der diesjährigen Meisterschaft im Spiel DOTA ausgeschüttet. Das ein großer Teil des Preisgeldes durch die Spielercommunity selbst gezahlt wurde, lässt die Zahl noch surrealer wirken.

Aber wie können diese Nerds überhaupt eine solche Masse anlocken? Es ist die Qualität der Spieler, die sie von der Masse abhebt. Die Teams leben gemeinsam in so genannten Gaming Houses zusammen, die überhaupt nicht mit Wohnungen Gleichaltriger vergleichbar sind. Eigene Bäder für jeden Spieler, Sportplatz hinter dem Haus und natürlich Räume vollgepackt mit leistungsstarken Rechnern, um möglichst unter den besten Voraussetzungen trainieren zu können.

Und trainiert wird reichlich. Täglich verbringen die Profis etwa 8-12 Stunden im Spiel. Dabei werden Strategien mit den Teammitgliedern eingespielt, sowie Techniken verfeinert. Wird mal nicht trainiert, so wird über den eigenen Twitch Kanal das Spiel übertragen. So besteht der Tag wortwörtlich nur noch aus dem Zocken.

Steht ein großes Turnier an, werden die Spieler in die jeweiligen Länder eingeflogen und übernachten in teuren Hotels. Pressetermine sowie stetig aktualisierte Social Media Kanäle sind hier Pflicht.  Dabei ist es auch unabdingbar, die mit Sponsoren vollgepackten Shirts und Hoodies zu tragen.
Computerteile-Hersteller kooperieren bereits mit vielen Teams, um ihre Produkte gekonnt zu platzieren.
Begonnen mit PC Zubehör und extra angefertigten Gaming-Stühlen, steigen inzwischen auch große Unternehmen, wie etwa Red Bull, oder Coca Cola in den Werbemarkt mit ein.

Aber auch echte Sportclubs sind bereits im eSports-Bereich tätig. So haben Vereine wie Schalke 04, Paris Saint Germain, oder Manchester City längst Profisparten für die oben genannten Spiele. Wenn ein Markt gewinn verspricht, scheinen also auch die altehrwürdigen Fußsballclubs einen neuen Weg einzuschlagen.

Ob diese irgendwann die Namensprägenden Fußballvereine in ihrer Popularität und Werbefähigkeit ablösen können, scheint jedoch unwahrscheinlich. eSports gewinnt immer weiter an Bedeutung, hat aber seinen Zenit noch lange nicht erreicht.

Quellenangabe:

https://esc.watch/tournaments/lol/2017-world-championship

https://www.summoners-inn.de/de/news/47481-by-the-numbers-zahlen-der-worlds-2016

http://www.zeit.de/2017/04/computerspiele-geld-umsatz-gewinn-leistungssport

https://www.esportsearnings.com/tournaments

 

 

Beauty is Photoshop?

Wer kennt es nicht-man läuft an einem Zeitungsstand vorbei und denkt sich: WOW, würde ich doch nur auch so aussehen. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass Bilder am Computer digital nachgebessert werden, doch was ist davon überhaupt noch echt?

Im Jahre 2010, dem 10 jährigen Jubiläum Photoshops, hatte die Software bereits 10 Millionen Nutzer weltweit. Der Konsum nimmt seit dem nur zu. Das Problematische hierbei ist jedoch, dass man das Bearbeitete kaum noch von der Realität unterscheiden kann. Unrealistische Schönheitsideale werden so in unsere Gesellschaft eingebunden.

 

Spiderman Homecoming Star Zendaya Coleman setzt sich dafür ein, dass ihre Bilder nicht mehr manipuliert werden. Wie Zendaya in ihrem Instagram Post richtigstellt, wurde das Bild auf der linken Seite extrem überarbeitet. Leider stehen nur sehr wenige Stars und Sternchen zu solch Mogelei

 

Doch wozu das Ganze?

Klar, möchte man sich auf Plattformen, auf denen tausende Menschen einen sehen können, von seiner besten Seite zeigen. Aber reicht die natürliche Schönheit denn nicht aus?

In der Werbung wird Photoshop häufig genutzt, um ein Produkt ansprechender wirken zu lassen. Ist es dabei jedoch, nötig die Haare einer Frau voluminöser aussehen zu lassen, wenn es doch eigentlich um die Uhr geht, die sie trägt?

 

Welchen Einfluss hat dies für Jugendliche?

Sowohl Kinder, als auch Teenager lassen sich sehr einfach von den Medien
beeinflussen. Wenn sie in einem Magazin ein Bild von Kim Kardashian sehen, ohne zu wissen, dass mehrere Dutzend Teammitglieder an dem Endresultat gearbeitet haben, denken sie, es sei normal so auszusehen. Dadurch fühlen sie sich oftmals unwohl in ihrer eigenen Haut, da kein Mensch so perfekt aussieht, wie es auf den Bildern angepriesen wird.

Diese falschen Body Images, die von der Gesellschaft akzeptiert werden, sind der Grund, warum viele junge Leute Probleme mit ihrem Selbstvertrauen haben.
Besonders weibliche Konsumentinnen gehören zur Zielgruppe des Photoshoppings. Interessant ist nämlich, dass fast nur feminine Models, oder Stars in Zeitschriften nachträglich ‚verbessert‘ werden.

Eine Studie des British Journal of Psychiatry beweist, dass 36% der rund 3000 14-jährigen befragten Mädchen regelmäßig auf Diät sind. Dies deutet darauf hin, dass sie unglücklich mit ihrem Aussehen sind.

 

 

Diese Calvin Klein Kampagne mit Justin Bieber ist eines der wenigen Beispiele für Photoshop an Männern.
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sowohl Mädchen, als auch Jungs mit Body Images zu kämpfen haben.
Allein in der USA leiden circa 10 Millionen Männer an einer Essstörung.

Photoshop in den Medien sorgt also ganz klar dafür, dass beeinflussbare Benutzer sich dazu genötigt fühlen, ihren Körper zu verändern, um in der heutigen Gesellschaft dazu zu gehören.

 

 

Online den Lebensmitteleinkauf erledigen – von Online-Supermärkten und ihren Chancen und Risiken

Wer kennt es nicht, der lästige Wocheneinkauf steht noch aus doch man hat eigentlich so gar keine Lust auf überfüllte Supermärkte und lange Schlangen an den Kassen. Da sich der Kühlschrank aber leider nicht von alleine auffüllt müssen wir uns nun trotzdem noch auf den Weg machen, egal wie anstrengend und lange der Arbeitstag war. Hier kommen nun die Online-Supermärkte ins Spiel. Heutzutage können wir im Internet nun nicht mehr nur Kleidung oder Technik in unseren Warenkorb per Mausklick befördern sondern eben auch Lebensmittel. Anbieter gibt es mittlerweile viele, angefangen von dem Supermarkt Rewe bis hin zu eigentlich branchenfremden Konzernen wie Amazon (AmazonFresh). Schauen wir uns jedoch nun einmal an, wie das Ganze funktioniert. Sparen wir wirklich Zeit und muss ein so alltäglicher Vorgang wirklich online abgehandelt werden?

AmazonFresh wirbt mit dem Slogan: „Ihr kompletter Einkauf geliefert nach Wunsch“. Nachdem man eine Mitgliedschaft abgeschlossen hat kann es sofort los gehen. Zuerst wählt man den individuell gewünschten Lieferzeitraum aus um nur die dafür verfügbaren Produkte angezeigt zu bekommen. Und schon kann es los gehen: Einfach durch scrollen und aus einem riesigen Sortiment den Wocheneinkauf zusammen stellen. Egal ob gemütlich von der Couch aus oder auf dem Heimweg mit der Bahn, dank dem mobilen Internet können wir von überall aus einkaufen. Für viele bedeutet dies nicht nur Zeit sparen sondern auch moderner Fortschritt. Selbst an einem Sonntag kann so der Einkauf erledigt werden und man bekommt alles zum gewünschten Zeitpunkt direkt vor die Haustür geliefert. Man erspart sich überfüllte Supermärkte und genervte Kassierer wenn man mal wieder das Kleingeld zusammen kratzt, bezahlt wird schließlich per Paypal oder mit anderen bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten. So übertragen wir selbst etwas so alltägliches wie den Lebensmitteleinkauf in das Internet. Doch leider birgt über den Bildschirm einkaufen auch einige Nachteile. Wie groß sind die Produkte tatsächlich? Und wie sieht es mit der Qualität aus? Wer sich gerne im Supermarkt das Gemüse genauer betrachtet um eben nicht zu der Paprika mit der unschönen Stelle zu greifen muss nun anderen die Auswahl der Produkte überlassen. Auch ob Produkte wie Joghurt oder Obst und Gemüse die Lieferung unbeschadet überstehen ist nicht garantiert. Hinzu kommt noch der Aufwand der Verpackungen wenn zum Beispiel Produkte bestellt werden die gekühlt werden müssen. Dies führt oft zu sehr viel Verpackungsmüll.

Abschließend muss aber jeder noch selbst entscheiden, ob er lieber persönlich seinen Einkauf erledigt oder sich die Produkte online aussucht und liefern lässt. Was ist einem wichtiger, die Zeit einsparen und die Möglichkeit nutzen von überall aus einzukaufen oder doch lieber traditionell selbst den Supermarkt vor Ort zu besuchen und den Wocheneinkauf vielleicht auch zu genießen, die frischen Waren zur Inspiration für das nächste Rezept auf sich wirken zu lassen. Im Laufe der Zeit wird sich wohl noch zeigen, ob sich Online-Supermärkte etablieren und eine Masse an Konsumenten an sich binden.

 

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Online-Supermarkt

https://www.amazon.de/b?node=6723195031&tag=googhydr08-21&hvadid=208052195943&hvpos=1t1&hvnetw=g&hvrand=15093990083140174362&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9041763&hvtargid=kwd-361607079597&ref=pd_sl_1bm9c3o8ej_e

http://www.gratisnum.com/blog/lebensmittel-online-bestellen-nur-ein-trend-oder-doch-die-zukunft/

http://blog.simplora.de/category/online-supermarkt-vergleich/

http://www.chip.de/artikel/Online-Supermaerkte-im-Test-Die-besten-Lieferservices-fuer-Ihre-Lebensmittel_107446512.html

https://www.idealo.de/magazin/2016/01/21/lebensmittel-online-bestellen-anbieter-im-vergleich/

Reisen per Mausklick

London City, Australiens Ostküste, ein Hotel in Berlin. Unsere Facebook Freunde lieben es ihre Urlaubsbilder zu teilen. Zwischen den Posts dann ein Videobeitrag, Werbung für ein Reiseunternehmen. Sind wir online, werden wir geradezu überschwemmt mit verlockenden Reiseangeboten. Ist das die Zukunft von Marketing im Tourismus? Wer geht heutzutage überhaupt noch in ein Reisebüro, wenn die Buchung von zu Hause aus mit ein paar Klicks erledigt werden kann?

Eine Studie des „ Verband Internet Reisevertrieb“  veranschaulicht mit Hilfe der beigefügten Statistik, dass das Internet für den Tourismus schon heute eine wichtige und auch zunehmende Bedeutung hat. 2016 nutzten 61% der Deutschen das Internet, um sich über Urlaubsreisen zu informieren, das sind 6% mehr als noch vier Jahre zuvor. Zur tatsächlichen Buchung von Reisen haben 2016 43% schon einmal das Internet benutzt, 10% mehr als 2012.

Quelle: https://v-i-r.de/wp-content/uploads/2016/03/df-2016-web-1.pdf

Eine repräsentative Befragung von bitkom.org mit 103 Geschäftsführern und Vorständen aus der Tourismusbranche bestätigt, dass die Angebote hauptsächlich online vermarktet werden. Wichtigster Kanal für Online Marketing beim Tourismus ist die unternehmenseigene Website, gefolgt von Buchungsplattformen wie booking.com. An dritter Stelle steht Social Media wie Facebook. Durch die steigende Bedeutung digitaler Technologien im Tourismus denkt fast die Hälfte der Befragten, dass Digitalisierung Reiseveranstalter überflüssig macht, da viele ihre Reise bequem selbst über das Internet buchen.

Um sich in der Tourismusbrache durchzusetzen oder um den Bekanntheitsgrad zu steigern, lassen sich ein paar Agenturen wirklich außergewöhnliche und kreative Social Media Kampagnen einfallen. Ein Beispiel ist die sehr aufwendige Kampagne „Send Your Facebook Profile to Cape Town“ von Cape Town Tourism, die all ihren Facebook Fans eine Reise durch Cape Town ermöglichte, ohne dass die Facebook Nutzer wirklich vor Ort waren. Ziel war es, unbekannte Ecken von Kapstadt an potenzielle Touristen zu verraten und somit das Interesse an Kapstadt als Touristenmagnet weiter zu steigern.

Und wie funktionierte die Kampagne? Ganz einfach, die Teilnehmer sendeten ihr Facebook Profil an Cape Town Tourism und diese posteten dann im Namen der Teilnehmer Urlaubsbilder und Videos aus Kapstadt. Die Kampagne erreichte durchaus ihr Ziel. Mehr als 350.000 Menschen nahmen teil, der Tafelberg hatte die höchste Rate an Besuchern seit 83 Jahren und die Anzahl der Touristen in Kapstadt stieg in Folge um 4%.

Insgesamt stellt das Internet bereits eine zentrale Bedeutung für die Tourismusbranche dar. Von der Inspiration durch einen Facebook-Post, über Buchungswebsiten bis hin zu aufmerksamkeitserregenden Kampagnen. Die Zukunft liegt im Internet. Laut bitkom.org bietet Virtual Reality ein großes Potenzial. Mit der VR-Brille zukünftig ein 360° Panoramablick auf das Reiseziel oder ein virtueller Rundgang durchs Hotel? Welchen Urlauber würde das nicht ansprechen?

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Urlaub machen in Nordkorea – „Darf er das?“

Sonnen auf Mallorca, Tauchen in Thailand, Surfurlaub in…Nordkorea?

Was sich für viele von uns wahrscheinlich nach einem Anflug von Größenwahnsinn anhört, ist genau das was YouTuber und Creator Louis Cole aka „Fun for Louis“ im August vergangenen Jahres getan hat.

Louis Cole ist ein 33 jähriger britischer Filmemacher und Videoblogger aus Surrey, England, der mit seinen Videos rund um und während seiner Reisen sein Motto und Marke „Live the Adventure“ („Lebe das Abenteuer“) geprägt hat. Mit seinen 1,8 Millionen Abonnenten auf YouTube spricht Cole eine erwähnenswerte Menge an Jugendlicher und junger Erwachsener an und kann somit durchaus von seinem Hobby leben.

                                                                                           

Was macht man nun mit seinem hart erarbeiteten Geld? Richtig. Ausgeben. Und wo? Wie wäre es mit einem entspannten Kurztrip nach Nordkorea um beim Surfen einfach mal die Seele baumeln zu lassen? Kim Jong-Und ab in den Urlaub!

Im August 2016 begann Louis seine 10-tägige Vlogserie in Nordkorea mit einigen Freunden die mit einer Surf-Organisation in Verbindung getreten sind und diese Reise möglich gemacht haben. Der Veranstalter der Reise bot nun schon zum dritten mal diese Surfschule an, reist aber privat schon seit 17 Jahren nach Nordkorea um ehrenamtlich dort zu arbeiten. Obwohl er nicht von der Regierung engagiert ist, arbeitet er wohl mit ihr zusammen beziehungsweise findet eine positive Kommunikation statt.

Louis unternimmt in seinen Vlogs wie immer zahlreiche Ausflüge unter anderem ein Besuch in einem Wasserpark, Surfen mit „Local surfer chicks“ sowie diverse Tours für Touristen.

Was nun folgt war wohl eher weniger Fun für Louis:

YouTube Stars Are Now Being Used for North Korean Propaganda“ – Vanity Fair

(„YouTube Stars werden jetzt für nordkoreanische Propaganda benutzt“)

„Louis Cole’s Merry North Korea Adventure“ – Human Rights Watch

(„Louis Cole’s fröhliches Nordkorea Abenteuer“)

„You can’t vlog in North Korea and call it apolitical“ – The Verge

(„Man kann nicht in Nordkorea vloggen und behaupten es sei unpolitisch.“)

 

Der einzige Begriff der hier angebracht zu sein scheint ist „shit storm“, netter ausgedrückt eine gewaltige Empörungswelle. Nachrichten und Medien rissen Cole in Stücke, warfen im dubiose Machenschaften mit der nordkoreanischen Regierung vor, behaupteten sogar er wäre für die angeblichen Propagandavideos bezahlt worden.

Warum nun also all das auf sich nehmen? Louis sagt, er möchte die „wunderschönen und positiven Dinge suchen, mit Einwohnern Kontakt knüpfen und über die Kultur und das Land lernen“. Er betont außerdem, dass er davon ausging, dass seine Zuschauer über ein Basiswissen über Nordkorea verfügen und somit nicht vollständig vom positiven Schein seiner Videos geprägt werden.Jedoch gab es leise Stimmen im Hintergrund die das Ereignis mit etwas mehr Offenheit betrachtet haben. Was ist, wenn Louis nur zeigen wollte, dass die Menschen die in Nordkorea leben nette freundliche und herzensgute Menschen sind? Dass nicht alle Nordkoreaner die Mentalität ihres Regimes haben? Dass das Land mit seinen Traditionen und wunderschöner Landschaft es nicht verdient hat nur von dem Größenwahnsinn seines Anführers beschattet zu werden?

Diese Stimmen wurden immer lauter und endeten in einem BONCA („British Online Creator Award“) für „Travel Video of the year“, den Louis nur zu gerne entgegennahm.

Die Frage, die sich auch schon deutscher Comedy-Nachwuchs Chris Tall gestellt hat, lautet : Darf er das? Als jemand der tagtäglich die Medien als Plattform nutzt um Ideen und Erlebnisse zu teilen, sogar davon leben kann und mindestens 1,8 Millionen Menschen damit erreicht, darf man in eins der meist unterdrückten Länder mit einer der höchsten Raten an Menschenrechtsverletzungen reisen, dort Urlaub machen ohne die Missstände und offensichtlichen Probleme anzusprechen? Oder sollte man das Land, was viel älter ist als seine aktuellen Probleme, nicht dafür bestrafen, dass ein psychisch labiler Mensch es wahrscheinlich zu der meist gefürchtetsten Nation weltweit gemacht hat? Sollte man nicht versuchen, die Schönheit, Traditionen und Menschen in den Vordergrund zu stellen und die Angst und Scheu zu nehmen?

Meiner Meinung nach, darf man nicht ignorieren, dass Louis Cole in seinen Vlogs nur das gezeigt hat und zeigen konnte, was die Regierung preis geben wollte. Aber das weiß er auch. In seinem Statement-Video „MY RESPONSE…“ erklärt der Brite, dass er ganz und gar nicht mit den nordkoreanischen Ideologien übereinstimmt und dass er weiß, dass es diskutabel ist was von dem was er gesehen hat eine wahre realistische Wiedergabe des Landes ist.

Als Person mit so viel Einfluss online, ein Ort, und das ist für mich indiskutabel, in unserer heutigen Welt und in dieser Generation der größte Informationsaustausch und dadurch auch die größte Meinungsbildung stattfindet, hat man vorsichtig zu sein mit dem was man zeigt. Das Internet vergisst nicht und vergeben tut es schon mal gar nicht! Auch wenn Louis sagt, er verfolge keine politische Aufklärung in seiner Arbeit und wer das suche, für den gäbe es bessere Portale im Internet um dies zu finden, darf man dies doch belächeln und wie The Verge sagen: man kann keine Videos in einem Land wie Nordkorea drehen und dann behaupten es hätte nichts mit Politik zu tun.

Schlussendlich soll der liebe Louis machen was er will. Was wirklich zählt? Nordkorea zu dem Land zu machen was es sein kann, und die Leute zu dem zu machen was sie verdient haben: frei!

libertyinnorthkorea.org/ ist eine von vielen Organisationen die sich den Flüchtlingen und der generellen Befreiung dieses kontroversen Landes widmen. Also an alle Menschen die sich die Zeit genommen haben anonym Louis Cole verbal in den Hintern zu treten: wenigstens hat er etwas gemacht, wenigstens hat er etwas bewegt, wenigstens hat er eine Unterhaltung gestartet. Also weg von der Kommentarfunktion auf YouTube und nutzt das Internet für das was es kann: etwas bewegen!

 

 

 

Textquellen:

https://www.youtube.com/channel/UCVrvnobbNGGMsS5n2mJwfOg

www.youtube.com/watch?v=VmCpTzA6SKc&list=PLKdBO8TXUFBgaqcNCd8xyokjUFEdUu9LU

https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Cole

https://www.youtube.com/watch?v=8U1ZGMDlASA

http://www.vanityfair.com/culture/2016/08/louis-cole-vlogger-north-korea

http://www.theverge.com/2016/8/19/12543958/louis-cole-north-korea-vlogger-youtube

www.funforlouismap.com/2017/01/02/i-won-award-for-north-korea-videos/

https://www.hrw.org/news/2016/09/20/louis-coles-merry-north-korea-adventure

http://www.libertyinnorthkorea.org/

http://www.boncasawards.com/

https://www.youtube.com/watch?v=nwAL06N3XX4

https://de.wikipedia.org/wiki/Nordkorea

Bildquellen:

https://pbs.twimg.com/media/CzVnzoqWQAAnsMW.jpg

http://img.koreatimes.co.kr/upload/newsV2/images/450water.jpg

http://www.funforlouismap.com/wp-content/uploads/2016/08/breaking-barriers-north-korea-da-1260×600.jpg

https://i.ytimg.com/vi/efqRUmazxBU/maxresdefault.jpg

 

Postfaktisch – das Wort des Jahres

Das neue Wort des Jahres ist inzwischen in aller Munde angekommen: postfaktisch. Entlehnt aus dem Englischen von posttruth verweist das Kunstwort auf einen tiefgreifenden Wandel in Politik und Gesellschaft, so die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die die Wörter des Jahres 2016 am 09. Dezember bekannt gab. In politischen und gesellschaftlichen Diskussionen geht es heute mehr um Emotionen als um Fakten, weite Teile der Bevölkerungsschichten lassen sich von Gefühlen oder gefühlten Wahrheiten leiten und sperren sich gegen Tatsachen und Fakten. Ob aus Angst vor der Wahrheit oder aus Wut und Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen – hat sich ein Gefühl est einmal eingeprägt, so lässt es sich durch Fakten nicht mehr so leicht beseitigen. “Es heißt ja neuerdings, wir lebten in postfaktischen Zeiten“, sagte kürzlich die Bundeskanzlerin. „Das soll wohl heißen, die Menschen interessieren sich nicht mehr für Fakten, sondern folgen allein den Gefühlen.

Aber was hat sich im Vergleich zu früher verändert? Die Antwort liegt auf der Hand: es sind Internet und soziale Medien, die maßgeblich zu einer interessensgeleiteten, nicht-faktischen Wirklichkeitskonstruktion beitragen. „Immer mehr Menschen informieren sich im Internet. Dort stehen Meinung, Gerücht und wissenschaftliches Ergebnis ununterscheidbar nebeneinander. Es fehlt an Orientierung und Qualitätskriterien. Die Aufmerksamkeit wird eher dem zuteil, der am schrillsten auftritt“, so Mojib Latif, Klimaforscher an der Universität Kiel. Durch die sozialen Netzwerke würden persönliche Erfahrungen des Einzelnen immer wichtiger, die gefühlte Wahrheit spiele eine immer größere Rolle  und die Fakten gerieten in den Hintergrund, schildert der ehemalige österreichische Politiker Stefan Petzner im Interview mit Zapp aus eigener Erfahrung. Hierdurch kommt es schnell zu Konstruktion einer (meist falschen) Wirklichkeit. Soziale Medien eignen sich besonders gut, um ungeprüfte Behauptungen zu verbreiten, lässt zudem auch die Bereitschaft und die Fähigkeit nach, sich intensiv mit Fakten auseinander zu setzen. Oft findet man angebliche Tatsachen bereits mundfertig im Internet und diese werden, wenn sie halbwegs glaubwürdig erscheinen und mit der eigenen Auffassung und Gefühlslage übereinstimmen, weiterverbreitet. Früher war das nicht so. Jeder konsumierte eine begrenzte Anzahl derselben Medien, Meinungen konnten sich auf diese Weise annähern oder zumindest überschaubar blieben. Es dauerte deutlich länger, bis Meinungsäußerungen durch bspw. Leserbriefe publiziert werden konnten.

Vor allem den Journalisten kommen in postfaktischen Zeiten eine immer wichtigere Rolle zu. Sie dürfen sich eben nicht von Stimmungen und Emotionen der aufgebrachten Bevölkerung leiten lassen. Bei ihnen geht es um Recherche, Gewichtung und Einordnung – das Erfolgsrezept guten Journalismus langfristig gesehen, denn dieser ist den Fakten verpflichtet. Und wir als Medienkonsumierende sollten Meldungen und vermeintliche Wahrheiten stärker hinterfragen, reelle Fakten und Statistiken zu unserer eigenen Meinungsbildung hinzu ziehen und uns ebenso wie Journalisten nicht übermäßig von Emotionen anderer leiten lassen.

 

 

Wie war das nochmal mit dem Papst und Trump?

Jeder kennt sie, jeder ist ihnen schon einmal im Netz begegnet, den Fake-news. Sie lungern auf Facebook und Co. und einmal geteilt verbreiten sie sich wie ein Lauffeuer. Am Beispiel der vergangenen US Wahlen wurde deutlich welchen Einfluss sie auf die gesellschaftliche Meinung haben können und wie gefährlich sie tatsächlich sind.

„Papst befürwortet Trump als Presidenten der Vereinigten Staaten“

Dies war eine der der meist geteilten Fake-Schlagzeilen auf Facebook während der US Wahlen diesen Jahres und hat für großes Aufsehen, Empörung aber auch Zustimmung unter Trumpwählern geführt. Einige Tage befand sich diese Meldung auf Facebook bis sie letztendlich von der Plattform gelöscht wurde. Zu spät, wie viele behaupten und Mark Zuckerberg für die Wahlergebnisse mit verwantwortlich machen. Dieser bestritt, dass Facebook unter Problemen der Fake-news-Verbreitung leide, teilte aber kurz daraufhin mit, dass bestimmte Maßnahmen gegen Fake-news auf der Social Media Plattform eingeführt werden sollen um diese von echten Schlagzeilen unterscheiden zu können. Dieses Pilotprojekt soll in den USA starten und bei Erfolg auch weltweit durchgeführt werden. Aber ob es sich letztendlich Bewährt ist abzuwarten.

Wie kann man sich gegen Falschmeldungen schützen?

Diese Frage stellen sich nun viele Facebook-Nutzer nachdem dieses Thema stark in die Kontroverse geraten ist. Vorallem die jüngere Generation verwendet Facebook als Informationsquelle zu aktuellen Themen. Da sollte man doch meinen, dass gerade diese jüngeren Menschen nun besonders vorsichtig mit Schock-news umgehen.  Allerdings ist dies nicht der Fall, sondern ganz im Gegenteil, „sie zeigen eine unglaublich hohe Naivität auf, Medlungen aus dem Netz einfach zu glauben“ wie Professor Bucher der Universität Trier dem Trierischen Volksfreund mitteilte. Dabei ist es umso wichtiger sich nicht auf alles zu verlassen, was sich im Netz befindet. Dieser Meinung sind vorallem Websites die sich mit Fake-News beschäftigen und diese aufzudecken versuchen. Hoaxsearch ist eine Internetseite auf der Mediennutzer überprüfen können ob ein gelesener Artikel bereits als Falschmeldung identifiziert wurde. Sie wird von Mimikama betrieben und steh unter dem Slogan „zuerst Denken-dann Klicken“ (ZDDK). Dieser Verein ist eine Anlaufstelle für Internet-User die sich über aktuelle Fake-news informieren möchten oder auffällige Meldungen überprüfen lassen möchten. Natürlich gibt es weitere Websites die sich mit diesem Thema auseinandersetzten und Mimikama ist nur eine von vielen Vereinen die sich für dem Kampf gegen Falschmeldungen einsetzten.

Fakt ist, dass sich jeder Internetnutzer Bewusst machen muss welche Mengen an Falschmeldungen tagtäglich im Netz kursieren. Man sollte sich genauer über die Hintergründe vieler Posts informieren ehe man diese glaubt oder mit der Öffentlichkeit teilt. Fake-news sind einflussreicher als viele Internetnutzer glauben und sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

Verschwörungstheorien – Gefangen im Netz?

 Von der Religion zum Verschwörungsglaube

Die Frage nach der wahren Beschaffenheit der Welt und was wirklich in ihr vorgeht, wer unsere Geschicke bestimmt und uns leitet, sowie woraus das Böse entsteht hat die Menschen schon seit jeher beschäftigt.

In alter Zeit kamen religiöse Vorstellungen auf, um eben diese Grundfragen der Existenz zu klären, das eigene Leben und das Böse auf der Welt erträglicher zu machen und die Hoffnung auf ein besseres Leben, zumindest im Jenseits, nicht erlischen zu lassen. Grundsätzlich verbindet diese Theorien also meist der Glaube an eine (oder mehrere) allwissende, omnipotente metaphysische Wesenheit(en), sowie ein Gegenstück, dass das Böse personifiziert und somit greifbar macht. Sie schaffen für den Glaubenden eine neue, tröstliche Perspektive auf das Leben.

Was verbindet nun also den Glaube an die Religion mit dem Glauben an Verschwörungen ?

Wie auch bei der Religion zählt zu ihren Charakteristika die simple Einteilung der Welt in gut und böse, die eigene „Glaubensgruppe“ von anderen abzuheben, sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, das Böse greifbar zu machen und in gewisser Weise die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben. Gleich ob es nun die Bilderberger, Aliens, Reptiloide, Nazis im inneren der Erde oder das CIA sind, die dem Bösen ein Gesicht geben.

Verschwörungstheorien in den Medien

Was mit der Erfindung des Buchdrucks seinen Anfang nahm („Hexenhammer„), hat sich bis zum heutigen Tage immer weiter ausgedehnt.

Das Internet bietet für Jedermann eine Plattform um auch mit den obskursten Theorien eine Bandbreite von Zuhörern zu erreichen und seine Sicht der Dinge als Wahrheit zu verkaufen. Die entscheidende Rolle spielt hierbei die „Wahrheitsfrage“, die in den Medien und vor Allem im Netz auf zigtausende Weisen konträr beantwortet und ausgelegt wird.

Medien konstruieren eine eigene Version der Wahrheit und seit die Tageszeitung nicht mehr als einziges Medium ihre Version der Wahrheit feilbietet, sondern im Netz zu jeder Frage tausende Antworten zu finden sind, ist die Verwirrung unter den Menschen vorprogrammiert.

Die „Vertrauenskrise“

Das erklärt, warum die „Medienverschwörung“ oftmals ein „zentrales und notwendiges Strukturmerkmal“ von vielen modernen Verschwörungstheorien ist. Nachrichten werden beobachtet („Beobachtung des Beobachters“) und zu eigenen Zwecken, zur Produktion alternativer Wahrheiten genutzt.

„Die Ablösung der Face-to-face-Kommunikation durch Schrift und insbesondere durch den Buchdruck, so Niklas Luhmann, erzwang erstmalig die Unterscheidung von Information und deren Mitteilung – mit der Folge, dass der Mitteilung seither misstraut wird. Denn seit man der Mitteilung nicht mehr direkt (am Gesicht des Gegenübers) ablesen kann, was es mit ihr auf sich hat, verstärkt sich der Verdacht, dass die Informationsseite anderen Motiven folgt, als sie glauben machen will.“

 http://www.bpb.de/apuz/231313/medien-als-gegenstand-von-verschwoerungstheorien?p=all

Nach seiner Ansicht liegt die Schuld also beim Medium als Kommunikationsform, das es unmöglich wäre medial und transparent über die eigene Transparenz zu berichten.

Hinzu kommt, dass für viele Menschen das Scrollen über ihre Facebook- Pinnwand oder anderer sozialer Netze, das Ansehen der Nachrichten oder das Lesen der Zeitung ersetzt hat.

 

Nun werden durch das breitgefächerte und weit verfügbare Quellenangebot im Netz viele verschiedene Sichtweisen und Standpunkte vertreten, womit theoretisch ein fundiertes und differenziertes Weltbild beim Rezipienten entstehen könnte. Die Realität sieht jedoch meist anders aus.

Durch den Effekt der „Filterbubble„, der von dem Internetaktivisten Eli Pariser eingeführt wurde, kreieren soziale Netzwerke und Datenriesen á la Google für den Nutzer „Parallelwelten“, wo dieser anhand von Algorithmen, basierend auf seinem Nutzungsverhalten nur noch Nachrichten angezeigt bekommt, die seinen Vorlieben entsprechen. Der eigene Standpunkt, der in heutiger Zeit  für viele Menschen zu einem Teil ihrer „Identität“ geworden ist, wird immer weiter gefestigt.

http://www.foerderland.de/uploads/pics/filterbubble2_7628.jpg

Der Verlust der Vertrauens in journalistische Berichterstattung, weitgehende mediale Inkompetenz unter den Nutzern, unüberschaubare unzählige Quellen, der Filtereffekt im Netz und unsere eigene Persönlichkeit als Filter, all das lässt das Internet als eine Art „Katalysator“ für Verschwörungstheorien wirken.

Hinzu kommt eine zunehmende Unzufriedenheit und Unsicherheit in der Bevölkerung, in der Verschwörungsglaube den Platz der Religion übernimmt. Ebenso wie die Religion lenken sie von den „eigentlichen“ Problemen, die öfter kritisch hinterfragt werden sollten, ab.

Der Mediziner Thomas Grüter warnt vor einer Psychiatrisierung der Anhänger von solchen Theorien, viel mehr sollte solches Verhalten genau analysiert werden, da sie oftmals gesellschaftliche Prozesse und Verwerfungen zwischen Gruppen innerhalb dieser aufzeigen.

Es wäre auch schließlich nicht das erste Mal, dass eine zunächst abstrus klingende Verschwörungstheorie sich im Nachhinein als wahr entpuppte. ( „Massenüberwachung durch die NSA“ )

Denn welche Wahrheit ist nicht konstruierte Realität ?

 

 

Jodel – Das Erfolgsgeheimnis um die Studenten-App

Was früher noch an Klowände gekritzelt wurde, verbreitet sich heute wie ein Lauffeuer über die Smartphones der Studenten. Die App Jodel sammelt den Trash-Talk des Campus und verbreitet Nachrichten und Bilder an alle Nutzer im Umkreis von 10 km. Das Raffinierte daran?
Völlige Anonymität.

 

Egal, ob man grade im Bus, im Hörsaal oder einfach zu Hause auf der Toilette sitzt: Gejodelt wird eigentlich überall. Über alles. Sei es die #gadse, die aus dem Fenster schaut oder der Professor, der im #audimax fast alle zum Einschlafen bringt. Wer jodelt, der möchte sich seinen Mitmenschen mitteilen. Ungeachtet dessen, ob es sich dabei um mehr oder weniger Geistreiches handelt. Und wer mit seinen rhetorischen Künsten überzeugt, wird belohnt:
Je „lauter“ ein Jodel ist, also je mehr Upvotes er erhält, desto mehr Karmapunkte gibt es. Und je mehr man sammelt, desto besser fühlt man sich. Ob sich dieses Karma auch im realen Leben widerspiegelt, ist jedoch fraglich.
Aber über Karma spricht man nicht- internes Jodelgesetz!

Jodel ist wie Twitter,nur bunt 

Die kostenlose iOS- und Android-App benötigt keine Registrierung oder ähnliches. Das Prinzip ist so simpel, dass es fast schon genial ist. Man muss sich nicht verstellen oder selbst inszenieren. Authentizität ist gefragt.
Je hemmungsloser, offener und ehrlicher desto besser. Trotzdem oder gerade deshalb gibt es auf Jodel Moderatoren, die Inhalte prüfen und zur Not fragwürdige Posts löschen.
Längst sind auch die großen sozialen Netzwerke auf die App aufmerksam geworden und auf Facebook erfreuen sich die besten Jodel Sprüche großer Beliebtheit.
Wer auf Jodel unterwegs ist, wird schnell feststellen, dass hinter den sarkastischen und schamlosen Sprüchen und Kommentaren eine große Gemeinschaft steckt, die im Zweifel zusammenhält.
So wie bei dem fast schon legendären Münchner Jodel, bei dem ein Student von seiner Freundin anscheinend betrogen wurde und die ganze Jodel-Community wie ein Fels in der Brandung hinter dem armen Kerl stand und ihn mit weit über 2000 Kommentaren unterstütze.

Jodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Anonymität nicht auch ausgenutzt werden kann. Schließlich weiß man nicht, wer sich hinter welchen Jodel versteckt und am Ende gibt man womöglich noch seinem eigenen Partner Trennungstipps.

Jodel bietet jedem die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, ohne dass man mit ernsthaften Folgen rechnen muss. Es vernetzt die Menschen und ist an erster Stelle Unterhaltungsmedium. Darüber hinaus bietet es sicherlich Forschungsansätze bezüglich Anonymität und Selbstdarstellung im Netz.
Deshalb stehen die Zukunftschancen nicht schlecht, dass diese App uns noch ein wenig begleiten und unterhalten wird.

 

Bildquellen:

https://lh3.googleusercontent.com/zfY0kgT6Iy4G7WiKcIM9sVyOfD3P6riAXKOniVDjrqTh5zzmx3IkuPnIW8fgRSIO5Jg=w300

http://www.jetzt.de/jodel/muenchner-jodel-freundin-geht-fremd

Medienkompetenz, neues Unterrichtsfach?

Längst hat die digitale Transformation Einzug in alle gesellschaftlichen Bereiche unseres Lebens gehalten. Die Geschwindigkeit ihrer Ausbreitung ist ebenso rasant wie kurzlebig. Erhebliche Veränderungen der Nutzungsrelevanz von Medien finden auf beruflicher Ebene statt, in der Gesellschaft und Politik, aber eben auch im Speziellen bei Jugendlichen und Kindern.

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Generationskennzeichnend lässt sich eine altersspezifische Verschiebung beobachten die zeigt, je jünger die Generation, desto größer das generelle Interesse an der digitalen Welt und  der intuitive Umgang mit ihr. (Das klassische Dilemma: Whatsapp mit Mama, oder Skypen mit Oma und Opa).

Ist es also kontraproduktiv gegen das, nennen wir es, angeborene Interesse an zu arbeiten und den Kindern den Umgang zu untersagen, oder sollte es im Gegenteil als Chance genutzt und gefördert werden und in geregelte Bahnen geleitet werden? Die Medienpädagogik forscht hier nach dem „aber wie?“.

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[weiterführend:Medienkompetenz Studie der LfM NRW]

E-Learning Angebote gehören für Studenten zur Tagesordnung. Aber auch in den Grund- und weiterführenden Schulen lassen sich die positiven Lerneffekte einzelner Medienangebote beobachten und es stellt sich die Frage:

Ist Youtube vielleicht der bessere Lehrer?
Aber es soll hierbei wohl eher um Zusammenarbeit gehen. Kanäle wie beispielsweise Youtube, Skoyo, oder das Fernsehen ( wie z.B. Logo, Wissen macht Ah!, etc.) sollen die eigentlichen Lehrer nicht ersetzen, nein, sie fungieren vielmehr als unbegrenzt und universell zugänglicher Nachhilfelehrer.

„Medienkompetenz bildet eine Grundlage lebenslangen Lernens“. Der Unterricht sollte die Kinder vorbereiten die Medien zu hinterfragen und verantwortungsvoll, vor allem aber sicher, mit ihnen umzugehen. Die hohe Relevanz der Digitalen für Kinder & Jugendliche (Social Networks, Messenger-Apps, etc.) steht dem Bedauern der Eltern und Pädagogen gegenüber, die die „Dominanz virtueller Erfahrungen gegenüber der realen Auseinandersetzung mit der Welt“ betrachten. Planet Schule aber beispielsweise sagt: „Lebensweltliche Erfahrungen jenseits des Computers sollen nicht ersetzt, sondern unterstützt werden“ – eine Starthilfe für eine lebenslange, lernende, neugierige Auseinandersetzung mit der Welt in beiden Bereichen.

„Ist das alles denn wirklich nötig?“

  1. Ja, im Hinblick auf das Berufsbild unserer Gesellschaft in der Medienkompetenz immer stärker zur Grundvoraussetzung eines Überlebens auf dem Arbeitsmarkt wird und um die Sicherheit der Kinder im Umgang mit Medien zu gewährleisten.
  1. Nein wenn es darum geht die unersetzliche Leistung interpersoneller direkter Kommunikationsvorgänge zu würdigen und für ein ganzheitlich geschultes Weltbild persönliche Sinneseindrücke zu entkräften.

Der Umgang mit der realen Welt, und das Erleben dieser, ist die Basis für den Umgang mit Medien. Das eine wird vom anderen nicht ersetzt, es muss ergänzend wirken. Eine grundlegende Unterrichtsrevolution bleibt noch aus, teilweise sind die Bundesländer aber schon auf dem Weg: Ein Beispiel ist der 10 Punkte Plan „Medienkompetenz macht Schule“ aus Rheinlandpfalz, ein anderes ist das Medienkompetenzportal NRW, die beispielsweise mit dem so genannten „Medienpass NRW“ auffahren, oder die Niedersächsische Bildungscloud. Hierbei wird ab Februar 2017 für drei Jahre ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Unterrichtsinhalte entwickelt werden sollen, die dann auf dem Handy und Tablet der Schüler abrufbar sind. Ipadatschool.de bietet bereits digitale Materialien für das Tablet im Unterricht und Fortbildungsgegenstände für das digitale Klassenzimmer für Lehrer an. Die Grundsteine werden gelegt.

 

 

Ob nun das neuste Iphone das optimale Geschenk für einen 10 Jährigen ist, oder Ipads, in Kinderspieltischen integriert, schon für das oben beschriebene Medienkompetenztraining essentiell sind, bleibt allerdings weiterhin fragwürdig. Klar ist sicherlich, dass das Bildungssystem sich offensichtlich weiterentwickeln muss, dies teilweise schon tut und auch hier, wie so oft im Leben, ein gesundes Maß der Dinge ausschlaggebend für den Erfolg ist.

Hallo Echo – Amazon zieht jetzt auch bei uns ein

„Alexa“- Dies wird in Zukunft wohl in einigen Haushalten das meist genutzte Wort sein.

Hierbei handelt es sich um das Weckwort für den Sprachassistenten Echo, den Amazon nun auch endlich in Deutschland und Österreich einführt. Echo ist ein intelligenter Lautsprecher, der durch Sprachsteuerung Fragen beantworten oder Aufgaben erledigen kann.

„Wir haben das Gefühl, das wird extrem groß und erfolgreich“

Der Deutschland-Chef von Amazon Ralf Kleber redet von einer wahren Revolution was Echo betrifft. Nach der Einführung in Deutschland erlebt der Amazon Echo eine enorme Nachfrage und ist im Moment nur per Einladung zu erhalten. Wer Echo kaufen will muss erst auf eine Einladung warten bevor er sich diesen bestellen kann. Erst dadurch wird sichtbar wie groß die Nachfrage am Alltagsassistenten ist. Laut einer Umfrage von Bitkom könnten sich jetzt schon 39% der Bundesbürger vorstellen einen solchen Sprachassistenten zu nutzen.

Was kann der Amazon Echo? 

Echo’s Funktionen sind in vielen Hinsichten die Gleichen wie schon bei anderen Sprachassistenten, etwa Siri von Apple, Google Now von Android oder Cortana von Microsoft. Echo kann Erinnerungen erstellen, Timer setzen, Musik von Musikdiensten abspielen oder einen Tagesüberblick der Nachrichten erstellen wie von N-TV oder Spiegel Online.

Weitere Funktionen die Echo von anderen Systemen unterscheidet sind zum Beispiel die Beantwortung von komplexeren Fragen durch die Verlinkung mit der Enzyklopädie Wikipedia oder auch die Steuerung eines ganzen Hauses durch Smarthome Produkte. Somit kann man per Sprachsteuerung die Heizung höher stellen oder die Lichter einschalten. Die Zusammenarbeit mit Apps wie MyTaxi oder Chefkoch ermöglicht es ein Taxi zu bestellen oder ein Rezept zu suchen. Echo’s wohl einzigartigste Funktion ist es Einkaufslisten zu erstellen und diese direkt bei Amazon zu bestellen, unter der Voraussetzung, dass das Produkt bereits einmal gekauft wurde.

Sämtliche Funktionen sind bequem per Sprachbefehl zu erreichen. Die Aktivierung des Sprachassistenten erfolgt durch die Erwähnung des Weckwortes „Echo“ oder „Alexa“. Danach hört Echo aufmerksam zu und erledigt die gewünschte Aufgabe.

Hört Echo jedoch nur zu wenn er „geweckt“ wurde? 

Das ist wohl die Frage die sich die meisten Nutzer stellen, allerdings ohne eine eindeutige Antwort zu erhalten. N-TV schwächt diese Bedenken ab und stützt sich dabei auf Praxistests von Computerbild. Echo hört tatsächlich die ganze Zeit zu, löscht aber alle 3 Sekunden automatisch die Aufnahmen, solange das Weckwort nicht gefallen ist. Erst wenn Echo geweckt wurde, werden die Daten an Amazon weitergeschickt.

Dagegen spricht allerdings ein Artikel von WIWO. Alles was in der Umgebung von Echo geredet wird, soll direkt zu den Servern von Amazon weitergeleitet werden um dort mit Hilfe von Algorithmen analysiert zu werden. Dies soll dazu dienen Profile der Hausbewohner zu erstellen und deren Lebensstil und Einkaufsverhalten besser bestimmen zu können.

Jetzt muss sich jeder die Frage selbst beantworten ob er Echo in seinem Wohnzimmer haben will, oder doch lieber einmal mehr aufsteht um das Licht anzuschalten oder einen Einkaufszettel zu schreiben.

https://www.youtube.com/watch?v=KkOCeAtKHIc

 

Bildmanipulation in den Medien

Der Begriff Bildmanipulation beschreibt eine Veränderung oder eine Manipulation eines Bildes oder Fotos um den Sachverhalt der sich darauf bezieht zu verändern, wodurch diese Bilder eine Wirklichkeit an die Rezipienten vermitteln, die so nie geschehen ist.

Ein Beispiel eines solchen Falles zeigen die beiden folgenden Bilder des Massakers von Luxor. Hier wurde das Originalbild so manipuliert, dass die Wasserpfütze aussieht, wie eine Blutspur um den eigentlichen Sachverhalt zu dramatisieren:

massaker-von-luxor

Man kann darin unterscheiden, ob ein Foto schon vor der Aufnahme (durch Inszenierung), während der Aufnahme (Bsp.: durch Mehrfachbelichtung) oder nach der Aufnahme (Bsp.: durch Bildbearbeitung) manipuliert wird.

Grundsätzlich ist es schon seit dem 19. Jahrhundert durch technische oder kompositorische Tricks, wie beispielsweise die Fotomontage oder Komposografie möglich Fotos zu verändern, doch Techniken wie diese verlangten ein gewisses Knowhow von den Fotografen. Dank der fortgeschrittenen Entwicklung im Bereich elektronische Bildverarbeitung ist heute jeder in der Lage mit ein wenig Übung Bilder so zu bearbeiten, dass diese Manipulationen für ein ungeschultes Auge kaum zu ergreifen sind. Wie einfach es ist Bilder mithilfe digitaler Bildbearbeitungsprogramme zu verändern zeigt folgendes Video:

Dieses Video bezieht sich auf den ästhetischen Aspekt, welcher oft in der Werbung eine Rolle spielt um Schönheitsfehler zu retuschieren. Viel drastischer ist es jedoch wenn manipulierte Bilder Einfluss auf politische Angelegenheiten ausüben, indem sie in einen falschen Kontext gestellt werden (Bsp.: Massaker von Luxor), Personen herausgeschnitten werden (Bsp.: Stalin ließ ungarischen Revolutionär aus Bildern schneiden) oder bestimmte Szenen inszeniert werden (Bsp.: Treffen zwischen Viktor Orban und Helmut Kohl) um Tatsachen anders darzustellen, als sie eigentlich sind. Die Tatsache, dass Bilder manipuliert werden um breite Massen zu beeinflussen resultiert daraus, dass der Durchschnittsbürger dazu neigt Bilder als Beweis der Realität anzuerkennen ohne daran zu denken, dass fast alle Bilder die heute durch die Medien suggeriert werden in irgendeiner Form bearbeitet sind.

Die Frage die hieraus resultiert ist inwieweit Bilder heutzutage überhaupt noch glaubwürdig sind, wenn es doch für jeden möglich ist, sie in fast unvorstellbarem Ausmaß zu bearbeiten?

In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass es im Journalismus erlaubte Veränderungen gibt wie beispielweise Zoomen, Änderung des Winkels, Graustufen etc. und nicht erlaubte Veränderungen wie Fotomontage und Inszenierungen. Im letzteren Falle müssten Fotos an denen diese Methoden angewendet wurde bei der Veröffentlichung mit einem [M] gekennzeichnet werden, doch problematischer Weise wird dies in vielen Fällen nicht getan. Außerdem gibt es keine gesetzliche Regelung die über solche Fälle entscheidet, denn ob eine Bildbearbeitung legitim ist hängt immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Trotz der Versuche den Beweischarakter der durch die Medien suggerierten Bilder durch Methoden wie digitale Negative, digitale Wasserzeichen oder digitale Bildforensik zu gewährleisten, muss jeder Rezipient sich darüber im klaren sein, dass man sich in den meisten Fällen nicht sicher sein kann in wie weit eine Fotografie die Wahrheit widerspiegelt.

 

Quellen:

http://www.rhetorik.ch/Bildmanipulation/Bildmanipulation.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Fotomanipulation

http://www.rhetorik.ch/Bildmanipulation/Bildmanipulation.html

http://www.spiegel.de/einestages/manipulierte-bilder-a-947326.html

Bildmanipulation in den Medien

 

 

 

 

 

Vlogging – oder wann man die Kamera vielleicht besser ausmachen sollte

„Sie konnten keinen Herzschlag finden. Man kann den Kleinen aber schon auf dem Ultraschall sehen…“sagt Jonathan Saccone-Joly, Vater der irischen Youtube-Familie, in die Kamera und bricht mitten im Satz ab. Er schaut zu seiner Frau, die wohl gerade angefangen hat zu weinen, zögert kurz, und entscheidet sich dann sich dabei zu filmen, wie er sie tröstet.
Ihr wurde gerade gesagt, dass sie eine Fehlgeburt hatte.

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Vloggen– Eine Mischung aus „Video“ und „Blog“, bei der sich verschiedenste YouTuber in ihrem ganz normalen Alltag filmen, scheint für manche der Exhibitionismus von heute geworden zu sein.

Wie bei den Saccone – Joly‘s, die seit 2012 täglich Vlogs auf ihrem Kanal „LeFloofTV“ hochladen.Die mehr als 1,7 Millionen YouTube-Abonnenten schauen der Familie beim Heiraten, beim Schwanger werden, beim Einkaufen-und eben auch bei Fehlgeburten zu.
Währenddessen wirkt Mr.Saccone-Joly wie ein Moderator, der mal eben gerade die latest News herausgibt.
Aber der perfekte Mitschnitt ist zweifellos wichtiger, als die Tatsache, dass er auch gerade ein Kind verloren hat.

Das YouTube Geschäft läuft so gut, die Videos haben so viele Zuschauer, dass Vater Jonathan sich vor Kurzem einen Maserati kaufen konnte. Da hat sich die Fehlgeburt wohl doch gelohnt.

Aber sie sind nicht die einzigen, die das Filmen und Teilen intimster Momente für sich entdeckt haben.

Ellie und Jared Mecham aus dem US-Bundesstaat Utah, die einem ebenfalls erfolgreichen Youtube-Kanal namens„E+D“ betreiben,vlogten die Geburt ihrer zwei Kinder quasi live aus dem Kreißsaal.

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Die mehr als 1,7 Millionen Follower konnten mit Ellie zusammen im 10 Sekunden Takt tief ein- und ausatmen. Konnten die ungefilterte nackte Wahrheit sehen, die der Arzt ihr letztendlich auf die Brust legte.Und selbst dann, schaffte ihr Mann Jared, der für die Kameraführung zuständig war,es nicht mal kurz alles aus der Hand zu legen, um sein Neugeborenes zu bewundern.

Dabei hatte er diesem Moment ganze 3 schwere Jahre entgegengefiebert –ebenfalls dokumentiert- in denen er und seine unfruchtbare Frau immer wieder mit Behandlungen versuchten, Eltern zu werden. Aber er hielt lieber seinem Baby die Kamera vor die Nase, damit auch niemandem von Zuhause aus die noch so kleinste Falte entging.

Und wie bei der Geburt, so wird auch beim Tod nicht auf „Off“ gedrückt.

Am 1. Oktober vergangenen Jahres starb der 13-jährige Sohn der Bratayley‘s, Caleb, unerwartet an einem Herzfehler. Seine auf Youtube sehr präsente Familie teilte die Trauerfeier per Live-Stream über Periscope und Facebook .Mehr als 116.000 Fans sahen zu, wie Familie und Freunde unter Tränen Abschied nahmen.

caleb

Nichts ist mehr privat. Selbst die persönlichsten Momente werden mit Wondershare Video Editor zurechtgeschnitten und bearbeitet. Aber warum? Und wofür?

Vielleicht können die Betroffenen Distanz zu dem schmerzhaften Geschehen nehmen, wenn sie die Rolle des passiven Kameramanns einnehmen. Oder jede Freude wird um das tausendfache vervielfacht, wenn sie mit anderen geteilt und man von unzähligen Fremden beglückwünscht wird.

Aber am Ende des Tages sind es nur das – Fremde.
Am Ende des Tages muss die Kamera wohl oder übel ausgeschaltet werden. Und dann ist die Fehlgeburt noch da, der Verlust und der Schmerz. Und all diese Fremden werden nicht da sein, um diese Menschen zu halten. Sie werden nichts ungeschehen machen. Sie können einem auch nicht die einmaligen Momente wiedergeben, bei denen man lieber die Kamera in der Hand hatte, statt vertrauter Dreisamkeit.

Sie werden sich bloß den nächsten Vlog anschauen. Da sollte man sich doch fragen, ob die Kamerapräsenz tatsächlich immer höchste Priorität haben sollte. Ob man dadurch nicht das Gefühl dafür verliert, wann es Zeit ist die wirklich wichtigen Momente im Leben durch die eigenen Linsen zu genießen.

Bildquellen:

Abb.1 https://www.youtube.com/watch?v=2LkCwRyxJ_Q

Abb.2 https://www.youtube.com/watch?v=sCtd1YXurfc&t=973s

Abb.3 https://www.youtube.com/watch?v=j1Eu6SwFVL8