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Grausames Attentat erschüttert Frankreich

11:30 Uhr, Mittwoch, 07. Januar 2015: Drei bewaffnete, schwarz gekleidete Männer stürmen die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris und beginnen wahllos um sich zu schießen. Bei diesem Massaker kommen 12 Menschen ums Leben. Darunter der Chefredakteur „Charlie“ Stéphane Charbonnier sowie die bekannten Karikaturisten Cabu und Wolinski.
Auch zwei Polizisten befinden sich unter den Opfern.

Eine schreckliche Tat, die Frankreich in Atmen hält.

Doch was sind die Hintergründe dieses grausamen Attentats?
Das 1992 erschienene Satire-Blatt steht schon lange unter besonderer polizeilicher Beobachtung.
Es ist durch seine Radikalität und Islamismuskritik berühmt geworden, so druckte Charlie Hebdo als eine von wenigen Zeitschriften im Jahre 2006 die Mohammed- Karikaturen aus der dänischen Jyllands Posten ab. Die darauf folgende Klage des Französischen Islamrats (CFCM), war nicht erfolgreich und die Redaktion erreichte einen Freispruch.
So glimpflich wie in diesem Fall kam die Redaktion im November 2011 nach Veröffentlichung einer Sonderausgabe mit Namen Sharia Hebdo nicht davon. Diese Ausgabe wurde als Reaktion auf den Wahlerfolg der islamischen Ennahda- Partei in Tunesien veröffentlicht.
Es kam zu einem Brandanschlag auf das gerade neu bezogene Redaktionsgebäude, welches bei dieser Tat schwer beschädigt wurde. Auch die Internetseite des Blattes wurde angegriffen: Hacker ersetzten die eigentliche Website durch ein Mekka Bild und Koranverse. Trotzdem ließ sich die Redaktion nie davon abbringen, weiterhin Mohammed- Karikaturen zu veröffentlichen oder Islamismuskritik zu üben.

Der heutige Anschlag in Paris ist für die Menschen Frankreichs wie ein Schlag ins Gesicht, ein Schock, der wohl so schnell nicht überwunden werden kann. Gerade für die Journalisten im Land stellt dieses Attentat einen Warnhinweis und Einschüchterungsversuch dar und wirft wiederum die Frage auf, ob die Arbeit in den Redaktionen in Zukunft problemlos weiterlaufen kann und ob die Presse- und Meinungsfreiheit wirklich zu Genüge gewahrt werden können.
„Allah Akbar!“(Allah ist groß) hört man die Attentäter auf Amateurvideos vom Anschlag in Paris rufen, es wird auch dieses Mal von islamistischem Hintergrund der Täter ausgegangen.
Präsident Hollande spricht von „außergewöhnlicher Barberei“ und auch im Internet bekundeten bereits zehntausende Menschen unter #Jesuischarlie („Ich bin Charlie“) ihr Mitgefühl und ihre Solidarität.

„Kritik am Islam muss so banal werden wie Kritik an Juden oder Katholiken“ sagte der nun verstorbene Chefredakteur Chabonnier einmal.

Dieses Ziel sollte weiterhin von den Journalisten in Frankreich angestrebt werden, um die Grundrechte der Presse- und Meinungsfreiheit zu verteidigen. Die Regierung hat die Aufgabe die Arbeit der Journalisten zu schützen und zu unterstützen, um so etwas Schreckliches wie den Tod von 12 Menschen, die bloß mit Worten und Bildern agierten, zu verhindern.

 

Quellen:

1) „Je suis Charlie“: Weltweite Solidarität mit Satiremagazin (2015). Online verfügbar unter http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4633124/Je-suis-Charlie_Weltweite-Solidaritaet-mit-Satiremagazin, zuletzt aktualisiert am 07.01.2015, zuletzt geprüft am 07.01.2015.

2) Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Frankreich in Schockstarre: Mitten ins Herz. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH. Online verfügbar unter http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/terroranschlag-in-paris-ein-schwarzer-tag-13358003-p2.html, zuletzt geprüft am 07.01.2015.
3) ONLINE, SPIEGEL; Hamburg; Germany (2015): Terrorangriff auf Satiremagazin: Warum „Charlie Hebdo“? – SPIEGEL ONLINE. Online verfügbar unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/charlie-hebdo-satiremagazin-mit-skandal-tradition-a-1011723.html#ref=plista, zuletzt aktualisiert am 07.01.2015, zuletzt geprüft am 07.01.2015.
4) Rüttenauer, Andreas (2015): Kommentar Anschlag auf „Charlie Hebdo“: Angriff auf die Pressefreiheit – taz.de. Online verfügbar unter http://www.taz.de/Kommentar-Anschlag-auf-Charlie-Hebdo/!152416/, zuletzt aktualisiert am 07.01.2015, zuletzt geprüft am 07.01.2015.

Lesen, Schreiben, Rechnen und Programmieren

Bereits in der Grundschule sollen Kinder Programmierkenntnisse erlernen. 

Dies fordert die die Berliner Designforscherin Gesche Joost, die als Internetbotschafterin die Bundesregierung in digitalen Fragen berät. Mit ihrer Forderung stößt sie aber nicht bei allen auf Verständnis, denn viele zeigen sich zurückhaltend und sind skeptisch ihrer Idee gegenüber.

Sie warnt davor, dass die deutschen Schüler in Zukunft nicht international mithalten können. Vom Konzept zur Umsetzung kann es noch Jahre dauern, daher sieht sie nun dringenden Handlungsbedarf. Mit dieser Idee ist sie nicht die Erste.

So ist es bereits in Großbritannien seit diesem Schuljahr Programmieren ein Muss für die Schüler und ist damit ein gutes Beispiel wie die Schule der Zukunft aussehen kann. Gute Computerkenntnisse ist heutzutage nahezu in jedem Beruf eine Voraussetzung. Da das Erlernen neuer Kenntnisse in Kinderjahren noch leicht fällt, plädiert Gesche Joost dafür, dass Kindern schon früh gezeigt wird, dass sie die Medien nicht nur konsumieren können, sondern auch die Möglichkeit haben diese aktiv mitzugestalten.

Außerdem könnte man so vor allem auch Mädchen motivieren und ihnen eine bessere Chance für den „digitalen Arbeitsmarkt“ ermöglichen. Doch Joost steht nicht alleine da. Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom befürworten drei Viertel der Lehrer in Deutschland den Informatik-Unterricht als Pflichtfach einzuführen.  

Die Lehrergewerkschaft GEW hingegen sieht Joosts Ideen skeptisch: es sei wichtiger zunächst die „sichere Beherrschung der Kulturtechniken – Lesen, Schreiben und Rechnen – sowie das soziale Lernen“ zu erlernen , so Ilka Hoffmann von der GEW.  Des Weiteren weist Hoffmann darauf hin, dass viele Schulen nicht den technischen Standart für eine solche Forderung erbringen können.

Laut der ICILS-2013-Studie war Deutschland das Schlusslicht im Bereich Computernutzung im Unterricht. Eine Umfrage von Bitkom bestätigt die schlechte Situation an den Schulen. Mehr als 50% der Schüler an weiterführenden Schulen in Deutschland bewerten die Computerausstattung ihrer Schule als mittelmäßig bis schlecht. Dies ist Joosts Meinung nach unvorteilhaft, da selbst die „Generation der Digital Natives“ zwar sicher mit dem Umgang mit der Technik ist, aber weiteres Fachwissen nur selten vorhanden ist. 

 

 

 

Quellen:

http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/534510/regierung-grundschuler-sollen-programmieren-lernen#gallery&0&0&534510

http://www.onlinewelten.com/games/netzweltgeschehen/news/internet-in-schule-neue-medien-programmieren-grundschueler-127937/

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Internetbotschafterin-der-Bundesregierung-fordert-Programmier-Unterricht-an-Grundschulen-2507521.html

 

Warum eigentlich Rundfunkbeitrag?

Vor allem Studenten kennen es doch. Man ist in die neue Wohnung eingezogen, die Möbel stehen, das Klingelschild hängt, man wartet auf die erste eigene Post. Und die kommt auch. Meistens nur leider kein lieber Brief von Zuhause. Der Rundfunkbeitrag steht an.

Der verlangt monatlich 17,98 €. Das sind auf drei Monate hochgerechnet sogar 53,94 €! So viel Geld. Für viele Menschen, vor allem aber für Studenten ein Dorn im Auge. Gerne wird da mal der ein oder andere Brief ignoriert bis es nicht mehr anders geht.

 

Doch was ist das eigentlich dieser Rundfunkbeitrag?

Er wird eingezogen von der öffentlich-rechtlichen Verwaltungsgemeinschaft „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“. Diese setzt sich zusammen aus „(…)den neun öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) und dem Deutschlandradio (…).“

Also: Musste man früher noch Rundfunkgebühr an die GEZ (Gebühreneinzugszentrale) zahlen, so zahlt man jetzt seit dem 01.01.2013 den Rundfunkbeitrag an die öffentlich-rechtliche Verwaltungsgemeinschaft. Eine so genannte Wohnungspauschale. Diese hängt jetzt weder von der Personen- noch von der Geräteanzahl ab. Jede Wohnung bezahlt den Festpreis von 17,98 €.

Dieser Betrag bezieht sich auf die Nutzung durch Privatpersonen. Sonderreglungen in Bezug auf Behinderte oder Firmen sind in diesen Zahlen ausgeschlossen.

 

Wofür zahlt man den Rundfunkbeitrag?

Wie der Endbetrag den wir alle zahlen müssen zustande kommt zeigt eine kurze Übersicht der ARD sehr gut:

Screenshot (2)
http://www.ard.de/home/intern/die-ard/die-ard-in-zahlen/17_98_Euro_Rundfunkbeitrag/309602/index.html

Dort wo sich private Sender durch Werbung finanzieren, finanzieren sich öffentlich-rechtliche Sendeanstalten mit unseren Rundfunkbeiträgen. Deshalb müssen wir bei der ARD oder beim ZDF nicht mit langen Werbepausen rechnen. Sie sind nicht darauf angewiesen.

Das ist uns beispielsweise bei der Fußball-WM im vergangenen Jahr zugutegekommen. Wie viele Beschwerden hätte es wohl gegeben wenn alle fünf Minuten, ähnlich wie bei den Boxkämpfen auf RTL, ein Werbespot die Sicht aufs Spielfeld verhindert hätte?

 

Quotenanstieg:

Schaut man jetzt 2015 auf das vergangene TV-Jahr 2014 zurück, können sich „Das Erste“ und das „ZDF“ ein deutliches Plus verbuchen.

Behaupten doch viele für sie würde sich der Rundfunkbeitrag nicht lohnen, haben doch die meisten fleißig alle WM-Spiele verfolgt. Und die liefen für uns ohne Ausnahme in den oben genannten Sendern. Mit 12,5 % erzielte „Das Erste“ den besten Jahres-Marktanteil seit 2010.

Das „ZDF“ erreichte mit 13,3 % die Spitze am Markt und legte 0,5 % Marktanteilspunkte gegenüber 2013 zu. So gute Werte wurden zuletzt 2006 erzielt. Trotzdem glaubt man nicht daran, dass diese Zahlen stabil bleiben werden. Denn wie schon erwähnt war die Fußball-WM ein großer Pluspunkt, der im jetzt folgenden Jahr weg fällt.

 

Quotenabstieg:

Was ein Anstieg der Marktanteile für „Das Erste“ und das „ZDF“ bedeutet, bedeutet umgekehrt einen Abstieg für die Privatsender. Für ProSieben, Sat.1 und RTL ging es im vergangenen Jahr deutlich nach unten. Zwar bleibt RTL mit 10,3 % Marktanteil vor allem bei den jüngeren Zielgruppen weiter vorne, trotzdem erzielt der Sender damit die schlechteste Bilanz seit über 20 Jahren! Ebenso wie Sat.1 mit 8,1 % oder ProSieben mit sogar nur 5,5 %.

Natürlich erscheint das Bezahlen des monatlichen Rundfunkbeitrags den meisten immer noch nervig. Doch gerade „Das Erste“ und „ZDF“ dienen dem Allgemeinwohl und verfolgen keine privaten Ziele. Und wie man an den Zahlen sieht, werden die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender beispielsweise auch genutzt. In manchen Jahren mehr, in anderen weniger. Wieso auch nicht? Dafür bezahlen müssen wir sowieso.

 

http://www.ard.de/home/intern/die-ard/die-ard-in-zahlen/17_98_Euro_Rundfunkbeitrag/309602/index.html

http://www.ndr.de/der_ndr/daten_und_fakten/Wofuer-wird-mein-Rundfunkbeitrag-von-1798-Euro-verwendet,ndrdaten115.html

http://www.studis-online.de/StudInfo/rundfunkbeitrag-fuer-studenten.php

http://meedia.de/2015/01/02/tv-jahr-2014-ard-und-zdf-stark-dank-wm-rtl-sat-1-und-prosieben-so-schwach-wie-seit-ueber-20-jahren-nicht/

http://de.wikipedia.org/wiki/ARD_ZDF_Deutschlandradio_Beitragsservice

#Illridewithyou – per Twitter gegen Islamfeindlichkeit

Auch wenn zum neuen Jahr viele Menschen den Vorsatz gefasst haben, das „schreckliche“ Jahr 2014 zu vergessen und ein besserer Mensch zu werden, sollte man nicht vergessen, dass 2014 nicht nur aus Fehltritten bestand und einige Momente geliefert hat, die einen noch an das Gute in Menschen glauben lassen. Ein gutes Beispiel ist noch gar nicht so lange her.

Am 15. Dezember 2014 nimmt ein bewaffneter Mann in Sydneys Innenstadt Geiseln und zwingt sie, eine schwarze Flagge mit arabischem Schriftzug ins Fenster zu halten. Sofort wird über einen extremistischen, einen politischen Hintergrund spekuliert und viele muslimische Bürger fühlen sich bedroht. Sie haben Angst vor Racheaktionen und Anfeindungen in der Öffentlichkeit, eine Frau nimmt beispielsweise möglichst unauffällig ihr Kopftuch ab.

Um dieser Angst entgegen zu wirken, startete Twitter-Nutzerin @sirtessa eine Aktion, die sie mit dem Hashtag #Illridewithyou (zu deutsch: ich fahre mit dir) betitelte. Die Idee ist recht einfach: Man gibt z.B. die Buslinie, mit der man um eine bestimmte Uhrzeit fahren wird und bietet einem muslimischen Mitbürger an, die Fahrt an seiner Seite zu verbringen, damit er oder sie nicht alleine fahren muss. Denn damit würde die Gefahr von öffentlichen Anfeindungen oder ähnlichem rasant ansteigen.

Es dauerte gerade einmal acht Stunden, dann war #Illridewithyou der meistgetwitterte Hashtag und nicht nur das. Viele Menschen boten nicht nur an, jemanden auf seiner Fahrt zu begleiten, sie stellten auch ihre Häuser und Wohnungen zur Verfügung, um den Verängstigten einen Zufluchtsort zu bieten. Auch ging der Trend bald über Twitter hinaus, die Leute hefteten Banner an ihre Taschen, um zu zeigen, dass man sie am Bahnsteig jederzeit ansprechen und um „Geleitschutz“ bitten kann.

#Illridewithyou steht im Gegensatz zu den geschmacklosen Reaktionen einiger Touristen, die vor dem Café, in dem die Geiseln festgehalten wurden, Selfies von sich machten und in sozialen Netzwerken hochluden. Mit dieser Twitter-Aktion wurde gezeigt, dass ein soziales Netzwerk nicht unbedingt ein Quell der Abgründe von Menschlichkeit sein muss, sondern auch Hoffnung schenken kann.
Überall auf der Welt fühlten sich Menschen inspiriert, schöpften neuen Mut. Faith in humanity restored – wie man es im Internet oft liest und genau das ist es wohl, was in den Köpfen der Menschen war, die von der Aktion erfuhren.

Es bleibt zu hoffen, dass auch 2015 solch positive Beispiele für Integration und Mitgefühl bringen wird. Auf den schmerzvollen Hintergrund kann man aber getrost verzichten.

 

Quellen:

Tagesschau

Spiegel Online

Zeit

Süddeutsche

 

Only bad news are good news?

Die Medien stehen in der Kritik, zu negativ zu sein. Man lese nur schlechte Nachrichten wie Katastrophen, Terroranschläge, Verbrechen, Spannungen oder Skandale. Doch dieses Prinzip des Journalismus, dass nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten seien, scheint zu wirken, macht ein Medium vermeintlich erst interessant, Quoten und Auflagen entsprechender Sendungen und Zeitungen sind hoch. Diese starke Neigung zu schlechten Nachrichten wird evolutionspsychologisch begründet: Die Warnung vor einer Gefahr war bereits für den Steinzeitmenschen sehr wichtig, um sein Leben zu schützen. Diese Sensibilität scheint auch uns noch innezuwohnen. Doch im Gegensatz zu damals hat die ständige „Warnung vor Gefahren“ einen negativen Einfluss auf uns; sie kann uns verunsichern und unglücklich machen.

Durch die heute zur Verfügung stehenden technischen Mittel, sind schlechte Nachrichten sehr lange präsent in den Medien, was zu einer zusätzlichen Belastung der Beteiligten einer Katastrophe oder eines Terroraktes führt. Außerdem wird zum Beispiel im Fall eines Verbrechens dem Täter eine Aufmerksamkeit geschenkt, die er eigentlich nicht verdient. Es besteht die Gefahr einer Verherrlichung.

Der mediale Drang zu Sensationen sollte nicht nur den Boulevardzeitungen und bestimmten TV-Magazinen zugeschrieben werden. Wir als Empfänger und Konsumenten willigen schließlich in das Streben nach außergewöhnlichen und somit auch schrecklichen oder skandalösen Nachrichten ein und fordern somit diesen Sensationsjournalismus.

Natürlich werden die Medienformate auch weiterhin schlechte Nachrichten veröffentlichen. Schließlich ist es ihre Aufgabe, die Bevölkerung hinreichend zu informieren und aufzuklären. Außerdem wollen wir ja auch wissen, was auf der Welt passiert, und nicht die Augen verschließen. Allerdings würde es uns allen gut tun, wenn die Dauer und Intensität der Präsenz solcher schlechten Meldungen verringert werden würde. Nicht jeder möchte die Bilder von Opfern oder traurige Interviews ihrer nahestehenden Angehörigen sehen und damit sein emotionales Wohlbefinden belasten. Doch entsprechende Fernsehsendungen sind oft voll davon und diesen Eindrücken zu entgehen, scheint meist unmöglich. Da hilft es nur, das Empfangsgerät mal abzuschalten, um diese Fülle an Informationen zu meiden und den Ereignissen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zu schenken.

Quellen:

Rhein-Neckar-Zeitung, „Mal positiv gedacht“

Die Welt, „Sensationsjournalismus“

Korruption: Wie die FIFA sich selbst zerstört!

Seit Monaten bestimmt die Fifa die Schlagzeilen in der Welt des Fußballs. Die schlechte Presse führt jetzt sogar dazu, dass langjährige Werbepartner negativ Stellung nehmen, oder gar aus ihren Verträgen mit der Fifa aussteigen. Aber warum?

Es geht dabei um die stark diskutierte Vergabe der Fußball Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar. Aber wo ist das Problem? Was veranlasst die Presse, derart negativ zu berichten? Ganz einfach: Katar als Austragungsland einer Fußballweltmeisterschaft in Betracht zu ziehen, macht genauso wenig Sinn, wie der Osterhase an Weihnachten. Ein Grund dafür sind die schon lange bekannten Menschenrechtsverletzungen auf katarischen Baustellen. Ein anderer großer Grund sind die extrem heißen Temperaturen, die in Katar im Sommer herrschen. Der vorgeschlagene Lösungsplan dafür ist die Verlegung der WM in den Winter. Dadurch würden jedoch wieder weitere Probleme entstehen. Zum Beispiel ist noch kein Alternativplan für die Ligen entwickelt worden, außerdem ist der Aufwand schon bei einer WM im Sommer, mit verkürzten Sommerpausen, extrem groß. Der Grund der diese Vergabe allerdings am meisten unlogisch erscheinen lässt ist, dass schlicht und ergreifend kein Publikum vor Ort ist. Die prächtig neu gebauten Stadien werden aufgrund dieser Tatsache teilweise leer sein.

Deshalb stellt sich die Frage, warum die Fifa eine WM in ein solches Land vergibt. Ein Wort sticht in der Berichterstattung dabei besonders hervor: Korruption. Es besteht der Verdacht, die Austragungsländer hätten sich Stimmen von Fifa-Mitgliedern erkauft. Deshalb wurde ein Komitee gegründet deren Aufgabe es ist, dieser Sache nachzugehen. Jedoch wurde die Arbeit dieses Komitees relativ schnell wieder eingestellt, da zu wenig Beweise vorliegen, die eine Neuwahl veranlassen könnten.

Vor kurzem hat sich nun Michael Garcia, ein US-Amerikanischer Jurist, eingeschaltet. Dieser hat nun einen Untersuchungsbericht erstellt, in dem viele bekannte Namen enthalten sind, die in den Skandal verstrickt sein sollen, darunter auch der mögliche Fifa Präsidentschaftsanwärter Harold Mayne-Nicholls und Franz Beckenbauer, der schon einmal gesperrt wurde, als er sich weigerte die Fragen der Ermittler zu beantworten. Zur Anhörung muss auch Fifa-Chefmediziner Michel D’Hooghe, dessen Sohn kurz nach der Wahl einen hoch dotierten Job als Arzt in Katar erhielt. An Zufall glaubt kaum jemand. Allerdings wurde ein erneuter Antrag, gegründet auf diesem Bericht, zur Neuwahl der WM 2022 abgelehnt.
Deshalb fordern viele, unter anderem der Jurist Mark Pieth, dass die Unterlagen aus Garcias Ermittlung veröffentlicht werden um den Fall erneut aufzurollen. Auch Garcia hat bereits angekündigt, weiter zu ermitteln.

Was in Zukunft passiert, ist schwer zu sagen. Die Verhandlungen werden wohl neu aufgenommen und weiter verstärkt werden. Eins ist allerdings jetzt schon klar: Der Ruf der Fifa wurde durch diesen Skandal nachhaltig geschädigt.

,,Syrian Hero Boy“: Medien werden durch Inszenierung getäuscht

Eine sandige Straße, welche von stark zerstörten Gebäuden umgeben ist. Ein Junge wirft sich in den Kugelhagel. Aufgebrachte Stimmen aus dem Off kommentieren das dramatische Geschehen, das den Eindruck erweckt, mit einer Handykamera von Zivilisten aufgezeichnet worden zu sein. Eines der Geschosse scheint ihn getroffen zu haben, er geht zu Boden. Kurz darauf rappelt er sich wieder auf, um auf ein demoliertes Autowrack zu zuhechten. Der Junge zieht ein kleines Mädchen dahinter hervor und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht hinter eine schutzbietende Mauer.

,,Syrian Hero Boy rescue girl in shootout‘‘ lautet der Titel dieses You-Tube Videos: es dokumentiert ein emotionales Ereignis im syrischen Bürgerkrieg. Der Web-Clip, welcher bis heute knapp fünf Millionen Aufrufe verzeichnen kann, war bereits am 10.11.2014 von Shaam News Network hochgeladen worden und kursiert seitdem im Netz. Mehrere Nachrichtensender, darunter auch n-tv und BBC, sowie einige Nachrichtenmagazine nahmen es –  als authentisch oder möglicherweise authentisch –  in ihre Berichterstattung auf. Selbst das US-Außenministerium trug zur Verbreitung der Aufnahme per Twitter bei.

Doch nun stellt sich heraus: bei dem Video handelt es sich eindeutig um eine Fälschung, wie der norwegische Filmemacher Lars Klevberg offenbart. Er habe die Szene Anfang dieses Jahres mit professionellen Schauspielern auf Malta gedreht und sie dann anschließend als reales Ereignis publik gemacht, um  eine erhöhte Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Kindern in Krisengebieten zu lenken. ,,Wir verfolgen positive Ziele, wollen auf Kinder aufmerksam machen, die zwischen die Frontlinien geraten„, so rechtfertigt sich der Regisseur für die Inszenierung dieses ,,Heldenmythos‘‘. Die wohl gemeinte Intention hinter dem Fake-Video lässt sich ohne Frage erkennen, dennoch wird der Norweger von  Menschenrechtlern und Journalisten kritisiert: ,,es sei unverantwortlich, einen fiktiven Film als echtes Material zu verbreiten und so das sehr reale Leiden der Kinder in Syrien zu verharmlosen„.

Die Medien sind hinsichtlich des Clips einer Inszenierung aufgesessen, was darauf schließen lässt, dass das bedeutende Qualitätskriterium der Richtigkeit weitestgehend vernachlässigt worden ist. Somit rückt ein Problemfeld des Informationsjournalismus in den Fokus: die (unwissentliche) Verbreitung von Falschmeldungen und die Verwendung von nicht klar verifizierbarem Darstellungsmaterial. Doch dies ist nicht das erste Mal, dass es in der Medienbranche hierzu kommt. Beispielsweise hat die ARD im August dieses Jahres ,,falsches‘‘ Bild- und Filmmaterial während der Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt eingesetzt: die Aufnahmen waren jedoch schon 2008 entstanden.

Die Medien müssen sich stets darüber im Klaren sein, dass sie bei jedem Aufliegen einer Fälschung unwillentlich zur Propagandierung  einer bestimmten Seite beitragen könnten. Auch muss man sich vergegenwärtigen, dass somit eine Meinungsbildung hervorgerufen werden kann, die auf falschen Tatsachen beruht.

Professionelle und ethische Standards, die Richtigstellung nach Veröffentlichung genauso wie bestimmte Normen und das Festhalten an einem Katalog von Qualitätskriterien können dem Problemfeld entgegenwirken. Diese Qualitätsmaßstäbe können jedoch nicht ausschließen, dass die einzelnen Aspekte untereinander konkurrieren: ,,Wer zum Beispiel schnell informieren will (Aktualität), kann dies meist nicht hintergründig tun und sich kaum Zeit für Recherche nehmen (Richtigkeit).‘‘ (Meier, Klaus: Journalistik. Konstanz, UVK Verlagsgesellschaft: 1. Auflage von 2007, S. 225)  Des Weiteren gibt es bestimmte Agenturen, die sich der Überfülle an Foto- und Videomaterial von Kriegen, Katastrophen und Konflikten annehmen und deren Echtheit überprüfen. Als Beispiel lässt sich hier das Unternehmen Storyful anführen, welches sich mit der Verifizierung von Social Content befasst.

Abschließend lässt sich positiv vermerken, dass solche Falschmeldungen eher die Ausnahme in der objektiven Berichterstattung bilden. Dennoch kann es uns als Rezipienten nicht schaden, unser oftmals uneingeschränktes Medienvertrauen zu überdenken und dem nächsten ,,authentisch-wirkendem‘‘ Video aus Krisenregionen erst einmal etwas kritischer zu begegnen.

 

Weitere Quellen:

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/n24-netzreporter/d/5728718/fake-video-von–syrischem-heldenjungen–empoert-menschenrechtler.html

http://www.bbc.com/news/magazine-30043574

Meier, Klaus: Journalistik. Konstanz, UVK Verlagsgesellschaft: 1. Auflage von 2007, S. 225-259

 

Angst vor dem neuen Vogelgrippe-Erreger?

Am Wochenende wurde in Mecklenburg-Vorpommern das gefährliche Virus H5N8, auch allgemein bekannt als „Vogelgrippe“, an einer Wildente nachgewiesen. Die Geflügelpest war vor einigen Wochen in mehreren Nutztierställen in Europa ausgebrochen; einer unter ihnen befindet sich in Heinrichswalde im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Es mussten insgesamt etwa 30.000 Puten getötet werden, von denen 2000 an der Krankheit bereits gestorben waren. Experten gehen nun davon aus, dass Zugvögel aus Russland das Virus nach Europa eingeschleppt haben könnten.

Der Erreger ist dem des Virus H5N1 sehr ähnlich. Dieses Virus führte im Jahr 2003 und in den Folgejahren zu einer globalen Epidemie, bei der sich nicht nur zahlreiche Vögel und Nutzgeflügel ansteckten, sondern auch circa 600 Menschen. Den Ursprung hat das Virus wohl in Südkorea, da es dort und in den Nachbarländern als Erstes festgestellt worden ist.

Um die Tiere in den Geflügelfarmen nun besser zu schützen, empfahl Bundeswirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Betrieben am Wochenende, eine strikte Stallpflicht einzuhalten, damit die Tiere nicht mit Wildvögeln in Kontakt kämen. Weitere Maßnahmen zum Schutz sind die Fernhaltung der Tiere von offenen Wasserquellen und das Tragen von Schutzkleidung der Mitarbeiter. Auch an eine vorbeugende Impfung des Geflügels ist grundsätzlich zu denken, doch dem jetzigen Standpunkt der Forschung nach scheidet eine Impfung zunächst aus. Zu wenig erforscht ist der Impfstoff und zu hoch das Mutationsrisiko. Konkret bedeutet das, dass geimpfte Tiere zu Verbeitern der Viren werden könnten.

Nun kommt in der Bevölkerung natürlich die Angst auf, das Virus könnte auch für Menschen gefährlich sein. Experten gehen allerdings nicht von einer erneuten Epidemie aus, wie es 2003 eine gab. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) stuft die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch die Vogelgrippe als „sehr gering“ ein. Doch ob das Virus auch über Futtermittel oder Tierprodukte übertragen werden kann, scheint noch nicht ganz klar zu sein. Die Meinungen von Experten gehen hier auseinander. Zumindest ist bisher noch kein Mensch mit dem H5N8 Virus infiziert worden, obwohl allein in Südkorea bereits 30 Ausbrüche in Geflügelfarmen verzeichnet wurden. Auch den Wildvögeln scheint das Virus nicht so zuzusetzen wie einst das H5N1, kam es schließlich noch nicht wieder zu einem Massensterben der Zugvögel zwischen Sibirien und Europa. Sie dienen scheinbar nur als Wirte und Verbreiter des Virus.

Häufig stellen sich jetzt wohl Verbraucher die Frage, ob sie aufgrund der gegebenen Umständen trotzdem noch Geflügelprodukte verzehren können. Bei durchgegartem Fleisch konnten vom Virus H5N1 zwar keine Erreger mehr festgestellt werden, anders könnte dies allerdings bei rohen Eiern der Fall sein.

Abschließend kann gesagt werden, dass es momentan noch nicht vorherzusehen ist, ob der neue Vogelgrippen-Erreger H5N8 ähnlich gefährlich ist wie zu seiner Zeit H5N1. Das Risiko für uns Menschen zu erkranken, scheint aber dem aktuellen Wissenstand zufolge sehr gering zu sein. Man muss sich also erst mal keine Sorgen machen, so lange man sich von Wildvögeln fernhält und beim Umgang mit Nutztieren die nötigen Schutzvorschriften einhält.

 

Quellen:

http://www.merkur-online.de/service/gesundheit/vogelgrippe-virus-h5n8-virus-menschen-gefaehrlich-zr-4479701.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/vogelgrippe-stallpflicht-fuer-gefluegel-in-deutschland-empfohlen-a-1004747.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/h5n8-virus-zweiter-vogelgrippe-fall-in-mecklenburg-vorpommern-a-1004473.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Gefl%C3%BCgelpest

http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Experten-empfehlen-Stallpflicht,gefluegelpest146.html

Achtung der Menschenwürde?

Häufig ist Journalisten unklar, welche Themen sie dem Zuschauer oder Leser vermitteln wollen und sollen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Nachrichten zu analysieren und zu selektieren, nach Intentionen und neuen Informationen zu suchen. Auch sollen sie Ereignisse verständlich machen und einen Kontext herstellen.

Dazu gehört auch der Einsatz von Bildern und Videos in ihrer Berichterstattung. Diese dienen meist zur Verdeutlichung der Realität. Doch stellt sich hier die Frage: Wie viel Realität ist dem Rezipienten zumutbar?

Unsere heutige Gesellschaft wird zunehmend mit Krisen, Konflikten und Kriegen konfrontiert. Bestimmte Gräueltaten müssen nach Ansicht vieler Journalisten in den Medien gezeigt werden, um deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu demonstrieren. Doch welche Gräueltaten sind gemeint?

Die Extremistengruppe Islamischer Staat (= IS) enthauptet zunehmend ihre Geiseln, die sie dabei filmen und die Videos auf der ganzen Welt über soziale Netzwerke veröffentlichen.

Der US-Journalist James „Jim“ Foley wurde 2012 von IS-Terroristen entführt und nach 635 Tagen, am 19.August 2014, vor laufender Kamera hingerichtet. Dieses Video sorgte für Unruhen in der Medienwelt: Was sollte man damit tun? Veröffentlichen, oder geheim halten?
Die Mehrheit der Nachrichten-Redaktionen verzichtete auf Schockbilder: Die ARD brachte in der „Tagesschau“ ein verpixeltes Foto von Foley kurz vor seiner Hinrichtung, gefesselt und kniend neben seinem Henker. Sie zeigten keine weiteren Bewegbilder. Auch ZDF, Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung, RTL, Deutsche Presseagentur und viele weitere waren sich einig, das Video nicht zu veröffentlichen, um die Würde Foleys zu bewahren.

Sicher ist nämlich, dass Foleys Mörder den Journalisten entwürdigen wollten. Jedoch zeigte dieser sich mit Hilfe seiner standhaften Haltung und seinem trotzigen Gesichtsausdruck tapfer und nahm somit seinen Mördern die Würde.

Die Redaktionen sind sich einig, dass dieser Triumph Foleys der Welt gezeigt werden muss. Seinen darauffolgenden Todeskampf hingegen muss niemand sehen.

Foley ist nur einer von vielen enthaupteten Opfern. Immer wieder erscheinen neue Schlagzeilen in den Medien wie: „ IS enthauptet offenbar weitere Geisel“ oder „Getötet in einem Akt reiner Bosheit“. Es liegt nun vor allem an den Redaktionen, nicht in die Falle der IS-Propaganda zu treten und die Videos doch zu veröffentlichen. Es liegt in der Natur vieler Menschen, wissen zu wollen, was sich Menschen untereinander antun. Sei es noch so grausam.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir alle, die an Freiheit und Demokratie glauben, diese Gewaltideologie ablehnen und den Opfern und ihren Familien Respekt zeigen, um die Menschenwürde auch nach dem Tod zu erhalten.

 

 

Quellen:

Stormer, Carsten (2014): Die Würde stirbt zuerst, Das Medienmagazin Journalist, November 2014

http://www.spiegel.de/politik/ausland/james-foley-enthauptung-nachruf-is-a-987229.html

http://www.tagesspiegel.de/medien/james-foley-wie-zdf-und-ard-auf-das-propaganda-video-von-der-enthauptung-des-us-reporters-reagierten/10365536.html

http://www.tagesschau.de/ausland/medien-schockbilder-101.html

http://www.welt.de/politik/ausland/article134387115/Terrormiliz-IS-enthauptet-offenbar-weitere-Geisel.html

Alle Jahre wieder…

Kaum herrscht wieder eine schlimme Katastrophe in Afrika, beauftragt die UNO ihren Retter in der Not: Bob Geldof, der mit dem Verkauf seines Weihnachtsklassiker „Do they know it’s Christmas“ möglichst viel Geld sammeln soll.

 
Nachdem die letzte Version schon 10 Jahre zurück liegt, kommt jetzt, aufgrund des schlimmen Ebola Virus in Afrika, wieder eine neue Version auf den Markt, pünktlich zur Weihnachtszeit.

 
Ursprünglich wurde der Song 1984 zum ersten Mal von Bob Geldof und einer Schar von Popstars unter dem Namen „Band Aid“ aufgenommen. Kurz darauf erschien auch eine Charity-Version von „USA for Africa“ („We are the World“) und auch eine deutsche Fassung („Nackt im Wind“) von „Band für Africa“. Die Zweite Version von „Do they know it’s Christmas“ erschien 1989,und war, wie bereits der Vorgänger und die anderen beide Songs gegen die Hungersnöte in Äthiopien. Die Dritte Neuauflage kam erst im Jahre 2004, diesmal gegen die Hungersnot in Darfur und Sudan.

 
Nun gibt es endlich die nächste Neufassung.

 
Doch neben der englischen Version des Songs, wird es dieses Jahr, zum 30. Jährigen Jubiläum auch eine komplett deutsche Version geben, welcher unter anderem vom Tote Hosen Frontmann Campino, einem guten Freund und Musikerkollegen von Bob Geldof, geschrieben wurde.

 
Auch wenn man denkt:“ Oh nein, schon wieder der Bob mit seinen internationalen Popstars“, so spricht der Erfolg doch klar dafür: Bereits in den ersten 5 Minuten, in der die neue englische Version im Internet war, gingen bereits rund eine Millionen Pfund an Spenden rein.

 
Wo viel Geld reingeht, kommen auch immer wieder dieselben Fragen auf: Was passiert mit dem Geld? Kommt es wirklich dort an, wo es gebraucht wird?
Ja, denn bereits 1985 gründete Bob Geldof die Organisation „Band Aid Charitable Trust“. Sie kümmert sich um die korrekte Verteilung der Spendeneinnahmen, welche durch die CD-Verkäufe und Konzerte eingenommen werden. Laut eigenen Angaben sind so, in den letzten 30 Jahren, bereits 225 Millionen Dollar gesammelt worden. Diese Gelder werden dann an Organisationen wie UNICEF, World Food Programme oder Wateraid weiter geleitet.

 

Also liebe Leserinnen und Leser, tut etwas Gutes und kauft diese CD. Ab 21.11.14. ist „Band Aid 30“, die englische und deutsche Version, bereits als Download im Internet erhältlich. Am 28.11.14 erscheint die Single auch im Einzelhandel. Immerhin ist Weihnachten, die Zeit der Besinnlichkeit und Hilfsbereitschaft. Und hier geht es wirklich um einen guten Zweck: Die armen Menschen in Afrika brauchen Hilfe.
Zur Anregung hier die zwei „Do they know it’s Christmas“ Versionen:

 

1) Die englische Version 2014
2) Die deutsche Version 2014 ( Achtung: erst ab 21.11.14, ca. 20:00 Uhr abspielbar)

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Band_Aid

http://www.bild.de/unterhaltung/musik/band-aid-30/deutsche-videopremiere-vor-der-tagesschau-38648668.bild.html

http://www.bild.de/unterhaltung/musik/band-aid-30/das-muessen-sie-ueber-band-aid-wissen-38616080.bild.html

http://apps.charitycommission.gov.uk/Showcharity/RegisterOfCharities/CharityWithoutPartB.aspx?RegisteredCharityNumber=292199&SubsidiaryNumber=0

http://www.stern.de/tv/sterntv/band-aid-30-bob-geldofs-song-gegen-ebola-mit-deutschen-stars-und-stern-tv-2150578.html

Ich kündige dir die Freundschaft, Herr Lehrer!

Seit gestern dürfen Lehrer in Rheinland-Pfalz nicht mehr mit Schülern „befreundet“ sein. So hat das jedenfalls das Bildungsministerium entschieden.

Die Diskussion erneut angestoßen hatte das Bundesland Baden-Württemberg, wo es seit kurzem strenge Richtlinien gibt. Die „Verwendung von sozialen Netzwerken für die dienstliche Verarbeitung personenbezogener Daten“ ist „generell verboten“, schreibt das Kultusministerium. Das bedeutet, dass Lehrer sich beispielsweise nicht über Zeugnisnoten per Facebook austauschen oder sich die Telefonnummer eines Schülers schicken lassen dürfen – dieses würde den Datenschutz gefährden. Die Haltung von Facebook zur Datenspeicherung, -sammlung und -auswertung und der hohe Anspruch der Schulen in Bezug auf Datensicherheit, sei nicht zu vereinbaren.

Auch andere Bundesländer wollen den Kontakt von Lehrern und Schülern strenger regeln. Bayern beispielsweise hat schon vor längerer Zeit seinen Lehrern ein dienstliches Facebook-Verbot erteilt.

In Schleswig-Holstein wurde Lehrern und Lehrerinnen dringend abgeraten, Facebook als Kommunikationsmedium „dienstlich“ zu nutzen. Und auch Nordrhein-Westfalen mahnte schon vor einigen Monaten eine „pädagogische Distanz zu den Schülern“ an. Einige andere Bundesländern haben mehr Vertrauen in ihr Lehrpersonal und zählen auf deren persönliche Sensibilität und vorhandenes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien.

Geht es um den Datenschutz oder die Vermeidung der Vermischung von Dienstlichem und Privatem?

Generell bringt die Freundschaftsanfrage eines Schülers in dem sozialen Netzwerk Lehrer oft in die Bredouille: Möchte man, außerhalb der Schule, am Privatleben der Schüler teilnehmen? Urlaubsbilder, Fotos der letzten Party und den Beziehungsstatus tagesaktuell mitgeteilt bekommen? Gleichzeitig findet man den Schüler vielleicht sympathisch und sieht vor allem die Vorzüge der schnellen Informationsübermittlung.

Lehrpersonen nehmen eine sogenannte Garantenstellung ein und sind im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit dafür verantwortlich, dass die ihnen anvertrauten Schüler und Schülerinnen körperlich und psychisch unversehrt sind und bleiben. Gleichzeitig haben Lehrpersonen aber auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass ihre Schützlinge selbst keinen Schaden anrichten.

So sieht es das Gesetz vor, und auch wenn die Sorgfaltspflicht des Lehrers nach dem Unterricht endet, wann endet sie für den Menschen im Lehrer?

Kann er oder sie es stillschweigend hinnehmen, wenn ungewollt veröffentlichte Bilder eines Schülers oder einer Schülerin auf Facebook auftauchen oder ein Mitglied der Klasse im Netz gemobbt wird?

Auf der anderen Seite darf man auch den Stellenwert, den Facebook nun mal in der medialen Gesellschaft eingenommen hat, nicht vergessen: Über 25 Millionen Deutsche sind „aktive Nutzer“ bei Facebook und so lanciert das soziale Netzwerk auch im Schulbetrieb zum Informationslieferanten Nummer 1: Lehrer nutzen es, um Exkursionen, Klassenfahrten und Projekte mit den Schülern zu planen. Arbeitsblätter werden in der  jeweiligen Facebook-Gruppe hochgeladen und können dort diskutiert und kommentiert werden.

Facebook stellt so auf der einen Seite ein Portal zum gemeinsamen Arbeiten und Austauschen dar, grenzt gleichzeitig aber auch rigoros Nicht-Mitglieder aus („Was? Deutsch fällt heute aus?“ – „Ja, stand doch auf Facebook!“).

Ob nun Lehrpersonen mit Schülern befreundet sein wollen, sollte jeder – Lehrer genauso wie Schüler – selbst entscheiden sollen und können. Im wahren wie im virtuellen Leben.           (Den Rheinland-Pfälzern wurde diese Entscheidung nun durch das Bildungsministerium abgenommen).

Dabei sollte der Lehrende sich fragen, ob er sich genug von dem Privatleben, den privaten Problemen und Konflikten der Schüler abgrenzen kann, die er möglicherweise auf Facebook mitbekommt oder auch im realen Leben eine freundschaftliche Beziehung mit den Schülern führt und führen möchte.

Und die Schüler – und jeder Facebooknutzer – sollte sich vor dem posten sowieso immer fragen – möchte ich wirklich, dass alle meine „Freunde“ das sehen? Selbst wenn zu den Freunden die eigenen Eltern, der Nachbar und eben der Lehrer zählt?

 

Auf diese Thematik wurde ich übrigens über Facebook aufmerksam. Eine Lehrerin hatte den Zeit-Artikel verlinkt…

 

 

Quellen:

Datenschutz: Rheinland-Pfalz verbietet Lehrern Facebook-Kontakt zu Schülern.  URL:  http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-10/facebook-lehrer-schueler [Stand:21.10.2013, entnommen am:22.10.2013]

Timtschenko, Maria: Lehrer und Facebook: Mehrere Länder planen Regelungen. URL: http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehrer-und-facebook-mehrere-laender-planen-regelungen-a-912794.html [Stand:24.07.2013, entnommen am: 22.10.2013]

Obhutspflicht und Verantwortlichkeit von Lehrpersonen. URL: http://www.bfu.ch/German/politik/Seiten/ObhutspflichtundVerantwortlichkeitvonLehrpersonen.aspx. [Stand: 2007, entnommen am: 22.10.2013]

 

Medien schützen Snowden

Ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter gibt geheime Informationen über sein Land preis und wird daraufhin weltweilt von den Behörden gejagt. Klingt eigentlich nach einem spannenden Action-Szenario aus Hollywood. Doch es ist die Geschichte von Edward Snowden, die seit einigen Tagen die Medienwelt beschäftigt. Dem IT-Spezialisten  wird schwerer Geheimnisverrat vorgeworfen. Er soll geheime Informationen über Projekte und Angriffspläne der USA an die Presse weitergegeben und zudem umfangreich Auskunft über amerikanische Spähaktivitäten gegeben haben.

Nach Angaben russischer Medien befindet sich Snowden zur Zeit im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo. Laut Presseangaben versucht er dort Asyl in einem südamerikanischen Land, vermutlich Ecuador, zu beantragen.

Welche Rolle übernehmen die Medien bei dieser Angelegenheit? Meines Erachtens nimmt sie drei Positionen ein. Zum einen sorgen sie für eine weltweite objektive Berichterstattung. Sie versorgen die Menschen mit den nötigen Hintergrundinformationen über die handelnden Personen sowie die bereits stattgefundenen Ereignisse. Zudem beobachten die Medien die aktuellen Entwicklungen. Eine zweite Rolle übernehmen die Medien, indem sie als Sprachrohr fungieren. So äußert sich zum Beispiel der Vater Snowdens über die Situation seines Sohnes und gibt ihm über die Medien Ratschläge, wie er sich anstelle seines Sohnes verhalten würde. Auch Menschenrechtler und Politiker nutzen die Medien, um ihre Meinung kund zu tun. Eine letzte und entscheidende Rolle wird den Medien zuteil, indem sie ständiger Beobachter sind. In früheren Zeiten gab es Fälle, dass Staatsverräter eines plötzlichen und „überraschenden“ Todes gestorben sind. In Zeiten der medialen Beobachtung undenkbar.

Somit garantieren die Medien Edward Snowden zumindest eine sichere Überführung in die USA und einen gerichtlichen Prozess, wie ihn das Gesetz vorgibt, sollte er sich dazu entschließen, in die USA zurück zu kehren.

 

Quellen:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-06/usa-geheimdienste-geheimnisverrat-ermittlungen-cartwright

http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-06/snowden-vater-usa-prozess-rueckkehr

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/edward-snowdens-vater-stellt-rueckkehr-in-die-usa-in-aussicht-a-908413.html

 

Von Tom Buhrow’s „letzten Themen des Tages“ zum neuen WDR-Intendanten

Nach ungefähr sieben Jahren in seiner Funktion als Anchorman sowie als das Gesicht der „Tagesthemen“ verabschiedete sich Tom Buhrow vorgestern von den Zuschauern. Dies war zwar sein Abschied vor der Kamera, aber… keine Sorge, er bleibt der Medienwelt in einer anderen wichtigen Rolle erhalten. Denn am 01. Juli 2013 tritt er offiziell sein Amt als WDR-Intendant an. Der WDR-Rundfunkrat schenkte ihm diesbezüglich bei der Wahl für dieses Amt sein Vertrauen. Mit 41 von 47 Stimmen anwesenden Mitgliedern wurde Tom Buhrow Nachfolger von Monika Piel. Als besonders in der Bevölkerung bekannte Persönlichkeiten in diesem Amt sind den meisten vor allem Friedrich Nowottny sowie Fritz Pleitgen ein Begriff.  Warum? Nun ja, weil diese wie Tom Buhrow  sich zuvor mit Ihrer Arbeit als TV-Journalist einen Namen gemacht hatten.

Mir stellt sich jedoch die Frage, was für den Kandidaten Tom Buhrow sprach ? Ruth Hieronymi, die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates, betonte im direkten Vergleich mit den anderen zu Wahl gestandenen Kandidaten, dass er am meisten Kooperationsbereitschaft sowie Kommunikationsstärke mitbringe. Auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor erwähnte unter anderem, dass er ein umsichtiger, gewinnender Kommunikator sei.

Sicherlich könnte man vermuten, dass der Rundfunkrat, nach Journalisten und den damit verbundenen sehr erfolgreichen Intendaten wie Pleitgen und Nowottny, wieder eine in der Öffentlichkeit bekannte und beliebte Personlichkeit an der Spitze des WDR haben möchte. Tom Buhrow das ehemalige Gesicht der Tagesthemen könnte dem WDR sozusagen wieder ein neues und vor allem „besseres“ Gesicht geben.

Quellen (abgerufen am 18.06.2013):

http://www.ksta.de/medien/-tagesthemen–tom-buhrows-letzte-nachrichten,15189656,23379960.html

http://www.rp-online.de/gesellschaft/fernsehen/tom-buhrow-wird-neuer-wdr-intendant-1.3431563

http://www.tagesspiegel.de/medien/neuer-wdr-intendant-tom-buhrow-will-bruecken-nach-innen-und-aussen-bauen/8273514.html

http://www.dwdl.de/nachrichten/41020/tom_buhrow_zum_neuen_wdrintendanten_gewaehlt/

http://www.digitalfernsehen.de/Neuer-WDR-Intendant-Tom-Buhrow-wuenscht-sich-Mut-zu-Experimenten.102667.0.html

No Comment-alles verstanden?

Der Nachrichtensender euronews steht für globale Berichterstattung aus europäischer Perspektive, ausgestrahlt in 11 verschiedenen Sprachen. Die Gründer haben sich hohe journalistische Prinzipien als eigenen Maßstab gesetzt.So geben sie auf ihrer Homepage an, die „objektive Vermittlung der Realität in ihrer Gesamtheit“¹ anzustreben, dem Zuschauer genug Fakten zu bieten und Material bereitzustellen, damit dieser sich seine Meinung selbst bilden kann.

Zu diesem Konzept gehört auch die Sparte „No Comment“. In den TV Nachrichten ans Ende gesetzt, wird hier ein kurzer filmischer Beitrag aus verschiedensten Ländern gezeigt-ganz ohne Kommentar! „Wir glauben, dass Bilder manchmal ohne Erklärungen oder Kommentare auskommen“² erklären die Verantwortlichen. Sehen die Nutzer dies auch so? Sieht man einen No Comment Beitrag das erste Mal, fragt man sich wer für diesen groben Fauxpas verantwortlich ist und den Kommentar vergessen hat. Nur ein kleines Insert gibt den Ort des Geschehens an, der O-Ton vermittelt die Atmosphäre während der Aufnahme. Ein Pluspunkt der Berichterstattung ohne hintergrundgebenden Kommentar  wird offensichtlich: Man konzentriert sich mehr auf die Bilder, sieht Dinge von denen man sonst abgelenkt wäre. Man erfasst die Atmosphäre authentisch und unverfälscht. Aber man weiß auch nicht worum es geht. Mitten aus der Situation genommen, wirken die Bilder chaotisch, verwirrend. Worum geht es? Wer handelt? Und warum? Hier wird klar, warum man sich Nachrichten ohne Kommentar nur schlecht vorstellen kann, die meiste Information steckt im Gesprochenen, wir sind darauf angewiesen, dieses Hintergrundwissen zu bekommen. Auch wenn hier die Möglichkeit der Beeinflussung steckt, ohne Erklärung geht es nicht.

No Comment einzuführen war trotzdem eine interessante Idee von euronews, es wirft einen anderen Blickwinkel aufs Geschehen und ermöglicht eine eigene (möglicherweise falsche) Meinungsbildung. Alle anderen Nachrichtenbeiträge sind ja, auch bei euronews, zum Glück kommentiert.

 

Quellen: ¹der Sender euronews: http://de.euronews.com/the-station/ (30.05.2013)

²die Rubrik No Comment: http://de.euronews.com/nocomment/ (30.05.2013)

Medienkonflikt beim NSU-Prozess

Am 06.05.13 startet der Prozess gegen Beate Zschäpe, das einzige noch lebende Mitglied der rechtsradikalen Terror-Organisation „Zwickauer Terrorzelle“.

Abseits vom eigentlichen Prozess kam es bei der Presseplatzvergabe zu einigen Problemen:  Zunächst vergab das Oberlandesgericht München die Plätze nach der zeitlichen Reihenfolge des Eingangs. So kam es einerseits dazu, dass freie Journalisten einen Platz hatten, renommierte Nachrichtenagenturen wie AP und AFP jedoch nur auf der Nachrückerliste standen, andererseits bekam keines der acht türkischen Medien einen Platz, obwohl der Zusammenhang zwischen ihnen und den Opfern des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ offensichtlich ist.

Folglich kam es zu Beschwerden und das Oberlandesgericht entschied sich die Plätze durch ein Losverfahren komplett neu zu verteilen und somit alles dem Zufall zu überlassen. Das Ergebnis: Zwar hatten zwei türkische Medien Glück, die Zeitung „Hürriyet“ und „Evrensel“ konnten einen Platz ergattern, andere deutsche Medien, wie zum Beispiel die „taz“ oder „FAZ“ aber auch internationale Medien gingen leer aus.

Ein Los sorgte bei der Veröffentlichung für Schmunzeln; die Frauenzeitschrift „Brigitte“ erhielt einen Platz. An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage ob die „Brigitte“, dessen thematischer Schwerpunkt aus Ernährung, Celebrity News und Mode besteht, nicht unnötigerweise den Presseplatz für andere, diesem Thema näher liegende Medien blockiert?

Trotz einiger Proteste gegen dieses durch das Oberlandesgericht bezeichnete „angemessen[e] und gerecht[e]“¹ Verfahren, hat die „taz“ eine Lösung gefunden: Sie kooperiert mit dem Radiosender „Radio Lora München“ und der türkischen Zeitung „Evrensel“. Die beiden Medien, die im Gegensatz zur „taz“ über einen festen Presseplatz im Gerichtssaal verfügen, werden diesen Platz in regelmäßigen Abständen der „taz“ überlassen. Im Gegenzug bietet die „taz“ journalistische Leistungen, wie zum Beispiel das zur Verfügung stellen von Texten an.

Es bleibt also abzuwarten ob die Platzvergabe für den durchschnittlichen Medienkonsumenten einen Unterschied macht, schließlich verbreitet sich Information schlagartig über das Internet, Zeitungen ohne festen Platz übernehmen Information von Nachrichtenagenturen oder anderen Medien. Interessant zu sehen wird es jedoch sein, wie die verschiedenen Medien den Prozess deuten und wo es bei den Interpretationen des Geschehens im Gerichtssaal Unterschiede und Gemeinsamkeiten geben wird.

 

Quellen

¹http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-in-muenchen-presseplaetze-sind-neu-verteilt-a-897137.html (letzter Aufruf 06.05.13)

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-vor-oberlandesgericht-muenchen-hat-begonnen-a-898272.html (letzter Aufruf 06.05.13)

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-tuerkische-medien-ohne-feste-plaetze-a-890891.html (letzter Aufruf 06.05.13)

http://kress.de/tagesdienst/detail/beitrag/121159-presseplaetze-im-nsu-prozess-die-taz-verbuendet-sich-mit-zwei-medien.html (letzter Aufruf 06.05.13)

Heute keine Nachrichten

Keine Tagesschau im Fernsehen- eigentlich undenkbar. Doch so geschehen am heutigen Freitag, den 26.04.2013. Zum ersten Mal in der Geschichte der ARD Tagesschau wurde eine Sendung nicht wie geplant im Fernsehen ausgestrahlt.

Am 26.12.1952 ging die „Mutter aller Nachrichtensendungen“ zum ersten Mal auf Sendung. Seitdem liefen alle Sendungen wie geplant ab, von kleineren Pannen abgesehen. In den jüngeren Jahren  wurde die Sendung einmal am Tag ausgestrahlt. Mittlerweile sind es bis zu sieben Sendungen, die sich über den Tag verteilen und die Zuschauer mit den Nachrichten aus aller Welt versorgen.

Bereits zwei Mal war es aufgrund von Komplikationen fraglich, ob die Tagesschau ausgestrahlt werden konnte. Im Jahre 1962 stand die Sendung wegen einer Sturmflut in Hamburg auf der Kippe, 1988 gefährdeten die Warnstreiks der NDR-Techniker die Ausstrahlung der Sendung, doch in beiden Fällen konnte ein kurzfristiger Ausfall vermieden werden.Die Nachrichtenzentrale der ARD Tagesschau befindet sich zur Zeit in Hamburg. Dort recherchieren und produzieren bis zu 240 Mitarbeiter täglich. Besonders die 20 Uhr Ausgabe ist mit bis zu 10 Millionen Zuschauern täglich ein Quotenbringer der ARD, sie bringt einen Marktanteil von bis zu 33 Prozent. Eine Rundumversorgung der Zuschauer mit Nachrichten ist allen Anschein nach Routine geworden, deshalb stellt sich die Frage, wieso gerade heute, an einem zugegeben ereignislosen Freitag, die Sendung um 7.30 nicht ausgestrahlt wurde. Die Pressestelle der Sendung bestätigte Probleme, wollte bisher jedoch keine genaueren Angaben zu dem Ausfall der Sendung machen.

Die ARD Tagesschau trotzte bislang Sturmfluten und Streiks, wie ein Uhrwerk lief die Sendung zuverlässig über die deutschen Fernsehbildschirme. Es bleibt abzuwarten, welche Hintergründe den Sender bzw. die Nachrichtenredaktion dazu zwangen, zum ersten Mal in der Geschichte die Tagesschau nicht auszustrahlen.

 

Quellen:

http://intern.tagesschau.de/flash/index.php

http://www.focus.de/kultur/medien/7-30-uhr-sendung-in-der-ard-tagesschau-faellt-aus-zum-ersten-mal-in-60-jahren_aid_972545.html

http://www.bild.de/unterhaltung/tv/ard-tagesschau/ausgefallen-30162046.bild.html

Kampfansage gegen die Zensur

Am 03.01.2013, der Anfang des neuen Jahres, gab es ein „Erdbeben“ in dem Pressewesen in der Volksrepublik China. Die Wochenzeitung „Southern Weekly“ spielt die Hauptrolle in diesem Ereignis. Die Wochenzeitung „Southern Weekly“ ist sehr bekannt in China wegen der speziellen Ansicht ihrer Nachrichten und ihres relativ liberalen Inhalt. Ihre Auflageziffer liegt bei über 1,7 Millionen Exemplaren und hat weitreichenden Einfluss, sie wird als eine der größten Wochenzeitungen im Festlandchina bezeichnet.
Die original Neujahrsansprache „Chinesischer Traum, Konstitutioneller Traum“ der Wochenzeitung, die von dem Redaktor Zhiyong Dai in der Kommentarabteilung der Wochenzeitung geschrieben wurde, wurde von dem Propagandachef der Guangdong Provins geändert, bevor sie veröffentlichen wurde, weil der Inhalt „sensitiv“ ist. Der Inhalt der Neujahrsansprache hat sehr viel mit dem Konstitutionalismus zu tun, welcher nicht mit dem Interesse der Regierung übereinstimmt, deswegen wird der Bericht größtenteils gelöscht und geändert. Viele Arbeiter der Wochenzeitung „Southern Weekly“ haben dafür gestreikt, um die Pressefreiheit zu verteidigen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Wochenzeitung „South Weekly“ von dem Problem betroffen ist. Früher wurden einige Journalisten und Hauptkommentatoren abgesetzt. Die Propagabda-Abteilung der Kommunistischen Partei Chinas führt strengere Aufsicht über die ganzen Medien durch. Die Medien existieren als Propagandamittel der Kommunistischen Partei und haben sich von dem freien Markt getrennt, sie können nicht frei funktionieren. Die Zensur der Medien verletzt den redefreien und pressfreien Trend, bei dem alle unterschiedlichen Stimmen existieren dürfen. Die Freiheit der Presse ist die beste Selbstreinigungsmethode für einen Staat, sie macht die Gesellschaft transparent. Die Medien stehen in der Verantwortung, die Regierung zu überwachen, die dunkle Seite der Gesellschaft aufzeigen. Die Medien sollten das Interesse der Menschen schützen, statt einer beliebigen Partei, Gruppe oder Organisation.
Ohne Freiheit sind die Zeitungen wie Abfallpapier. Das heißt, dass wir immer die Lügen akzeptieren müssen, mit der Zeit werden die Menschen die Fähigkeit verlieren, zwischen Recht und Unrecht zu entscheiden, und können nicht mehr eigenständig denken. Die Freiheit der Medien ist der einzige Weg des Fortschrittes.

 

 

 

 

Quellen:
1) BBC 04.01.2013: http://www.bbc.co.uk/zhongwen/simp/chinese_news/2013/01/130104_china_yanhuangchunqiu.shtml (10.01.2013)

2) He, Qinglian 05.01.2013: http://www.bbc.co.uk/zhongwen/simp/comments_on_china/2013/01/130106_comment_nanfang_incident_he.shtml (10.01.2013)

3) BBC 04.01.2013: http://www.bbc.co.uk/zhongwen/simp/chinese_news/2013/01/130104_nanfangzhoumo_newyear.shtml (10.01.2013)

4) Sina News 07.01.2013: http://news.sina.com.cn/pl/2013-01-07/072125971853.shtml (10.01.2013)

5) Wikipedia: http://zh.wikipedia.org/zh-cn/2013%E5%B9%B4%E3%80%8A%E5%8D%97%E6%96%B9%E5%91%A8%E6%9C%AB%E3%80%8B%E6%96%B0%E5%B9%B4%E7%8C%AE%E8%AF%8D%E8%A2%AB%E5%88%A0%E6%94%B9%E4%BA%8B%E4%BB%B6 (10.01.2013)

6) Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Southern_Weekly (10.01.2013)

7) Wikipedia: http://zh.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%97%E6%96%B9%E5%91%A8%E6%9C%AB (10.01.2013)

Zweite Amtseinführung von Obama

Ortszeit am 21. Januar hat US-Präsident Barack Obama am Capitol Hill seine Inaugurationsrede für die zweite Amtszeit stattgefunden. Er ist einer von nur 16 Präsidenten in Amerika, der eine zweite Amtszeit bekommt. Seine Präsentation griff auf die amerikanische demokratische Tradition und den Geist der Verfassung zurück, und wurde mit den folgenden sozialen Gegenständen in Verbindung gebracht: Erwerbstätigkeit, Krankenversicherung, Immigration, Finanz, Gleichstellung der Homosexuellen, Waffenrechte. Er hat betont, dass die Gestaltung Amerikas von jedem Amerikaner sowie der Bedeutung der nationalen Einheit abhängt.
Die Finanzdefizite, die Kontrolle der Waffen, die Erholung der Ökonomie, solche innenpolitische Probleme bedeuten für den Präsident Obama einen angespannten politischen Kampf. Aus Sicht der Außenpolitik wird die Krise andauern. Das Nuklearprogramm vom Iran, Nordkorea, die Wirtschaftkrise Europas und der Besuch des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai haben den Plan des Präsident Obamas, den Krieg in Afghanistan bis 2014 zu beenden, gefährdet.
Obwohl der Präsident Obama viele Lektionen von der ehemaligen zweiten Amtszeit lernen kann, gibt es in einigen Fällen immer unberechenbare Angelegenheiten.

 

Quellen:
1) Christoph von Marschall, 21.01.2013: Obama, zum Zweiten Sein Platz in der Geschichte. http://www.tagesspiegel.de/meinung/obama-zum-zweiten-sein-platz-in-der-geschichte/7671600.html (22.01.2013)

2) M. Klingst, Washington, 21.01.2013: Obama verspricht ein gerechtes Amerika. http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-01/obama-amtseinfuehrung-usa-antrittsrede (22.01.2013)

3) Clemens Wergin, 22.01.2013: Obama könnte die Geschichte falsch interpretieren.http://www.welt.de/debatte/kommentare/article113061335/Obama-koennte-die-Geschichte-falsch-interpretieren.html (22.01.2013)

4) Sina News 22.01.2013: http://news.sina.com.cn/z/obama2012/ (22.01.2013)

Von Sportlern in Strumpfhosen und anderen Strapazen

Schon Natalie Portman hatte es nicht leicht, als sie im Ballettthriller Black Swan besagte Hauptrolle übernahm und darüber prompt ihren Verstand verlieren durfte.1
Der Vorwurf seitens der Tanzwelt über die fehlende Authentizität des oscarprämierten Films2 verlief noch relativ unbemerkt. Schlimmer war jedoch, dass Sarah Lane, Tanzdouble von Natalie Portman und Solistin des American Ballet Theatre, völlig übergangen worden ist. Wo in Filminterviews nämlich der Eindruck entstand, dass es sich bei den Tanzszenen um Portmans Eigenleistung handelte, war in fast allen Fällen der Körper ihrer Doppelgängerin zu sehen (Stichwort: Face Exchange Technologie).3

Wem die Darbietung von Natalie Portman zu übertrieben oder gar unglaubwürdig erschien, darf sich nun wieder daran erinnert fühlen, dass sich die wahren Tragödien außerhalb der Filmwelt ereignen. So geschehen z.B. 1994, als Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan einem Angriff mit einer Eisenstange zum Opfer fiel und sich ihre damalige Kontrahentin, Tonya Harding, als Drahtzieherin des Attentats entpuppen sollte.4
Und so geschehen auch letzte Woche, in der Sergej Filin, Ballettchef des Bolschoi-Theaters in Moskau, nach einem Säureangriff schwere Verletzungen davongetragen hat.Die Motive aus Neid und Intrige, Ansehen und Macht in der Welt des Tanzes könnten klassischer nicht sein.
Wir befinden uns in einer Welt, wo Erfolg stark vom persönlichen Wohlwollen einiger einflussreicher Gönner abhängig ist und wo man für das öffentliche Renomee über Leichen zu gehen bereit ist. Einer Welt, wo die Eintrittskarten selbst auf dem Schwarzmarkt Beträge im Hunderterbereich erzielen.6
Bei Konflikten im Tanz, so lernen wir aus alledem, geht es immer gleich an die Substanz.

An die Substanz, oder eher um die Substanz, ging es vergangene Woche auch im Radsport, wo Lance Armstrong ganz nach amerikanischem Geschmack (Stichwort: Tränendrüse) seine Schuld bezüglich der Dopingvorwürfe einräumte. Die wirklich interessanten Fragen, etwa dass ein ganzes Netzwerk zur Vertuschung einbezogen werden musste und an welcher Stelle Korruption betrieben worden ist, blieben dabei jedoch unbeantwortet.7

Vielleicht kann man aus all diesen Geschichten auch nur eine Lehre ziehen. Nämlich welche offenkundigen Vorzüge es hat, Oprah Winfrey zu sein.
Die sah im Interview mit Armstrong wieder einmal umwerfend aus.

 Quellen (letzter Abruf: 20.1.2013)

1. http://www.zeit.de/kultur/film/2011-01/black-swan-film/seite-1
2. http://www.zeit.de/kultur/2011-01/john-neumeier-black-swan
3. http://faz-community.faz.net/blogs/tanz/archive/2011/05/09/der-skandal-um-den-falschen-schwarzen-schwan.aspx
4. http://www.spiegel.de/sport/sonst/eiskunstlauf-die-eishexe-kehrt-zurueck-a-44084.html
5. http://www.heute.de/Bolschoi-Ballettchef-mit-Säure-attackiert-26219850.html
6. ebd.
7. http://www.zdfsport.de/Armstrongs-Geständnis-wirft-neue-Fragen-auf-26216148.html

Schafft sie ab, bitte!

Erneut eine Schreckensmeldung aus den USA. Schon wieder geht es um eine Waffe in einer Schule, wie kann es anders sein. Nun war der Täter jedoch erst sieben und hatte vielleicht gar keine Ahnung, was er da mit in den Klassenraum geschleppt hatte. In New York kam der kleine Junge jetzt mit Schusswaffe, gefülltem Magazin und weiterer Munition zur Schule. Versteckt war alles in seinem Rucksack. Die Mutter des Jungen erfuhr, durch welche Umstände auch immer, von der gefährlichen Fracht ihres Jungen und wollte ihn direkt von der Schule abholen. Trotzdem kam heraus, was der Junge da tatsächlich mit sich trug. Zusätzlich zu der Waffe, die der Junge selbst transportierte, fand die Polizei bei einem Klassenkameraden eine weitere, auch wenn dies nur eine Leuchtpistole war, die vermutlich auch von dem 7-Jährigen stammte.

Vermutet wird, dass die Brüder des Jungen ihm den Rucksack gefüllt hatten, oder er sie selbst einsteckte, weil er es nicht besser wusste. Mit sieben weiß man noch nicht, was gut ist und was böse. Deswegen sind es Kinder – es liegt in der Verantwortung der Eltern, sie großzuziehen. Und das sicherlich nicht in unmittelbarer Nähe und in Kontakt mit Schusswaffen aller Art.

Wie kann es so weit kommen, dass jetzt schon Kinder, die personifizierte Unschuld, mit Waffen in Berührung kommen? In den USA fehlen eindeutig strikte Gesetze im Umgang mit Waffen – Selbstverteidigung hin oder her. Es kann nicht sein, dass andere Menschen, in diesem Fall Mitschüler und Lehrer, aufgrund der Nachlässigkeit der Eltern, durch einen kleinen Jungen in Gefahr gebracht werden.

Wie viele solcher Vorfälle es noch geben muss, damit klar wird, dass Waffen einen nicht immer beschützen, sondern in den meisten Fällen erheblich bedrohen, ist unklar. Obama weiß, wie eng die Amerikaner es mit dem Second Amendment der Bill of Rights sehen. Aber der mächtigste Mann der Welt muss jetzt seine Konsequenzen ziehen. Und das tut er auch, indem er versuchen wird, das Sturmgewehr zu verbieten. Ein kleiner Trost, wenn man bedenkt, was erst mitte Dezember in Connecticut passiert ist. Ich hoffe, dass der Anfang bald gemacht ist und kein 7-Jähriger mehr zum potenziellen Massenmörder wird, weil er es einfach nicht besser wusste.

 

www.focus.de, Vorfall an New Yorker Grundschule: 7-Jähriger kommt mit Pistole zum Unterricht, http://www.focus.de/panorama/welt/vorfall-an-new-yorker-grundschule-7-jaehriger-kommt-mit-pistole-zum-unterricht_aid_900596.html (abgerufen am 18.01.13)