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Deutscher Fernbusmarkt nimmt neue Dimensionen an

Die beiden Fernbusriesen „MeinFernbus“ und „FlixBus“ schließen sich zusammen. Dies steht seit Freitag, den 09.01.15 nun endgültig fest.

Lange Zeit kannte man Fernbusse nur aus dem Ausland, denn in Deutschland wurde der Fernbusverkehr, zum Schutz des regionalen Zugverkehrs, bis vor 2 Jahren noch stark eingeschränkt. Seit Anfang 2013 ist dieser nun weitgehend liberalisiert und genießt seitdem eine große mediale Aufmerksamkeit.
Schon damals sah man in den Fernbussen eine starke Bedrohung und Konkurrenz für die Deutsche Bahn. Heute, knapp 2 Jahre nach der Liberalisierung, haben sich bereits mehrere Fernbusunternehmen in Deutschland etabliert und ein großes Streckennetz aufgebaut. Auch die Nachfrage ist stetig gestiegen.

Seit dem Fall des Bahnmonopols und der Privatisierung des Fernbusmarktes wächst der Markt in Deutschland stetig an. Viele kleinere Betreiber versuchen sich dabei auf dem hart umkämpften Markt gegen die zahlreichen anderen Konkurrenten durchzusetzen. Bislang konnten viele von ihnen dem Preiskampf nicht standhalten, wodurch sich etliche Betreiber mittlerweile komplett aus dem Fernbusgeschäft zurückgezogen haben. Darunter unter anderem „DeinBus.de“. Das Offenbacher Unternehmen meldete im November 2014 Insolvenz an. Auch der ADAC ist aus der Zusammenarbeit mit der Post zurückgetreten.
„MeinFernbus“ und „FlixBus“ gelang es, sich in der kurzen Zeit auf dem konkurrenzstarken Fernbusmarkt behaupten zu können und gemeinsam, gemessen an den Fahrgastzahlen des vergangenen Jahres, etwa die Hälfte des Fernbusmarktes abzudecken.

Am Mittwoch, den 07.01.15 wurde der Zusammenschluss der bis dahin beiden mächtigsten Fernbusunternehmen bekannt gegeben. „MeinFernbus“ und „FlixBus“ kooperieren ab sofort miteinander.
Was bedeutet dies für die Bahn? Fakt ist, dass die Konkurrenz für die Deutsche Bahn damit noch größer geworden ist. Doch welche Veränderungen ergeben sich aus der Fusion der beiden Fernbusunternehmen für die Kunden?

Die MFB – MeinFernbus GmbH mit Sitz in Berlin wurde im Juni 2011 gegründet. Im April 2012, nach alter Rechtslage, noch vor der flächendeckenden Liberalisierung des Fernbusgeschäftes, eröffnete „MeinFernbus“ seine erste Fernbuslinie. Bis die Liberalisierung 2013 endgültig in Kraft trat hatte das Unternehmen bereits 30 Busse auf 8 Fernbuslinien im Einsatz. 26 Städte wurden dabei zunächst angefahren. Markenzeichen von „MeinFernbus“ sind die „giftgrünen“ Reisebusse die unter dem Motto „Fahr grün!“ mittlerweile mehrmals täglich auf unterschiedlichsten Verbindungen durch ganz Deutschland fahren und dabei Kunden zu ihrem Zielort transportieren. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zentrale Punkte der Unternehmensphilosophie.

Auch der zweitgrößte deutsche Fernbusanbieter „FlixBus“ mit Sitz in München hat sich in kürzester Zeit ein gesamtdeutsches Streckennetz sowie ein starkes Partnernetzwerk aufgebaut. Das Unternehmen startete am 13. Februar 2013 deutschlandweit als erster Fernbusanbieter unter der neuen Gesetzgebung. Über das flächendeckende Liniennetz verbindet das Unternehmen heute täglich in über 5.000 Verbindungen Groß- und Mittelstädte miteinander. Der Anbieter steht in enger Kooperation mit den stärksten mittelständischen Busunternehmen aus Deutschland und Österreich. Charakteristisch für „FlixBus“ sind die blauen Reisebusse.

Diese beiden größten Fernbus-Startups werden nun Partner, verkündeten beide Unternehmen auf ihren Websiten. „Wir wollen nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander arbeiten“, sagte der Sprecher von „MeinFernbus“.
Durch die Kooperation wird sich einiges ändern: Die nationalen Streckennetze beider Anbieter sollen in den nächsten Monaten flächendeckend verbunden werden. Gemeinsames Ziel ist dabei die Expansion in Europa durch ein europaweites Fernbus-Liniennetz. Die neue Firma soll nun mehr Verbindungen innerhalb Deutschlands aber vor allem im Ausland anbieten. „FlixBus“ Gründer Jochen Engert sagte dazu: „Die Teams in Berlin und München ergänzen sich perfekt. MeinFernbus ist spitze auf der Straße, FlixBus ist führend im Online-Bereich. Wir bündeln unsere Stärken zu einem gemeinsamen Ziel und nehmen jetzt Kurs auf Europa.“. Laut „MeinFernbus“ Gründer, Torben Greve, solle es in Zukunft außerdem dichtere Fahrttakte und mehr Expressverbindungen geben. „MeinFernbus und FlixBus, die beiden Erfolgsmodelle „made in Germany“, werden eins und der Fahrgast profitiert. Fernbusse fahren demnächst noch öfter, noch schneller und genauso günstig wie bisher. So entsteht Deutschlands bestes Fernbusangebot.“, so Greve.

Auch optisch wird es kleinere Veränderungen geben: Zukünftig wird es nur noch einheitliche grüne Busse, mit der Aufschrift beider Firmennamen, geben. Zwar sind „MeinFernbus“ und „FlixBus“ nun eins, dennoch werde das neue Partnerunternehmen den Namen beider einst konkurrierender Unternehmen tragen. Doch fest steht: „über Nacht“ wird sich soweit erst einmal nichts verändern.

Die steigende Nachfrage zeigt sich an den stetig zunehmenden Fahrgastzahlen.
Für viele Kunden ist der Fernbus zu einer günstigen und zugleich komfortablen Alternative zu Bahn und PKW geworden. Damit dürfte der Konkurrenzdruck für die Deutschen Bahn deutliche gestiegen sein. Doch trotz der Verdreifachung der Fahrgäste auf 8,2 Milliarden (2013) kommen die Fernbusse noch lange nicht an die Deutsche Bahn heran. Diese beförderte im Jahr 2013 alleine rund 2,2 Milliarden Personen. Dennoch bildet der neue Fernbus Gigant zum ersten Mal ein echtes Gegengewicht zum Monopol der DB. Nicht zuletzt deswegen verspricht die Deutsche Bahn freien Internetzugang im Fernverkehr. Wann dies umgesetzt werden soll, ist jedoch noch nicht bekannt. Der IC Bus der DB soll zusätzlich zum Wettbewerb beitragen.

Insbesondere die extrem günstigen Preise sowie das kostenlose WLAN und die Sitzplatzgarantie erhöhen die Attraktivität der Fernbusse gegenüber anderen Verkehrsmitteln.
Auch im Tourismusbereich hat der Fernbus als Reiseverkehrsmittel in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Doch aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise bereits gestiegen und es stellt sich die Frage, ob es mit der Fusion zum „mit Abstand größten Anbieter in Deutschland“ und der neuen Konzentration auf dem Markt zu einer weiteren Preiserhöhung kommen wird. Experten rechnen langfristig mit einer Erhöhung der Fahrpreise für die Kunden.

Auch in Sachen Intermedialität sind die beiden Spitzenreiter auf dem neuesten Stand. Auf den Webseiten der beiden Unternehmen wird zum einen auf die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Google+ verwiesen als auch auf die Unterhaltungsplattform Youtube. Damit sind die beiden Firmen auf den größten Community-Plattformen weltweit vertreten, die im Medienzeitalter unserer Gesellschaft eine extrem große Rolle spielen. „MeinFernbus“ und „Flixbus“ sind dadurch in der Lage ihre Angebote, Konzepte und Veranstaltungen sehr schnell zu veröffentlichen und diese an Ihre Kunden weiterzugeben. Durch die enorme Präsenz auf den sozialen Plattformen haben Kunden gleich mehrere Möglichkeiten, sich schnell und einfach zu informieren und Kontakt aufzunehmen. Fernbus-Kunden können über die Plattformen nicht nur Erfahrungen austauschen und Tipps geben sondern auch Fragen an die Unternehmen selbst stellen, welche schnellstmöglich von diesen beantwortet werden. In Echtzeit werden Nutzer über Neuerungen wie beispielsweise neue Verbindungen, aktuelle Nachrichten, Entwicklungen, und Streckeninfos informiert. Zusätzlich erhält man dort Informationen, die man auf der regulären Homepage nicht bekommt, darunter zum Beispiel Gewinnspiele, Verlosungen und Tauschaktionen unter den Nutzern. Ergänzt wird das Informationsangebot durch den kostenlosen Newsletter per E-Mail.
Nachrichten, welche von den beiden Unternehmen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht werden, erzielen zudem viel größere Reichweiten als ausschließlich auf den Webseiten veröffentlichte Nachrichten.
Doch nicht nur die Präsenz in den sozialen Medien sondern auch die technischen Angebote wie beispielsweise die Apps beider Unternehmen, tragen zur Attraktivität der Fernbusse bei. „MeinFernbus“ und „FlixBus“ verfügen jeweils über eine kostenlose „Fernbus-App“, mit welcher man ganz bequem von unterwegs Tickets buchen oder auch stornieren kann. Weitere Vorteile sind unter anderem das Express Check-In Feature, welches über den QR-Code den schnelleren Einstieg in den Bus ermöglicht. Buchungsbestätigungen müssen demnach nicht mehr ausgedruckt werden, sondern können direkt auf dem Smartphone gespeichert werden. Zudem hat man die Möglichkeit per GPS die nächstgelegene Haltestelle zu suchen und sich anschließend von seinem Handy dorthin navigieren zu lassen.
Die Alternative, Fahrten auch über Verkaufsagenturen und Reisebüros oder direkt beim Fahrer zu buchen, wird dabei nach und nach immer stärker durch die verschiedenen Onlinefunktionen abgelöst.
Von Vorteil ist vor allem auch der SMS-Service: Bei Verspätung des Fernbusses bekommt der Kunde rechtzeitig vorher eine „Verspätungs-SMS“ auf sein Handy geschickt, worin er über die Verzögerung, den Grund der Verspätung und die neue Abfahrtszeit informiert wird.

Die verschiedenen Webangebote und Services der Fernbusunternehmen „MeinFernbus“ und „FlixBus“ dürften maßgeblich zu deren Erfolg beitragen.

Wie sich jedoch der Markt letztendlich entwickeln wird und welche Dimensionen er annehmen wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Offen bleibt außerdem wie sich das Online-Angebot durch den Zusammenschluss verändern wird und ob es weitere technische Neuerungen geben wird. Bis dahin heißt es: „Gute Fahrt!“.

Quellen:
http://meinfernbus.de/ueber-uns/presse/meinfernbus-in-medien.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fusion-auf-fernbusmarkt-mein-fernbus-und-flixbus-schliessen-sich-zusammen-1.2293261 (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/flixbus-und-meinfernbus-fusionieren-a-1011637.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

https://www.flixbus.de/unternehmen/ueber-flixbus (letzter Zugriff: 10.01.15)

https://www.flixbus.de/meinfernbus-flixbus-werden-eins (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://meinfernbus.de/ueber-uns/unternehmen.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fernbusmarkt-101.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/meinfernbus-und-flixbus-fusionieren-ein-konkurrentchen-fuer-die-deutsche-bahn/11195622.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://meinfernbus.de/meinfernbus-flixbus.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/zusammenschluss-meinfernbus-und-flixbus-fahren-gemeinsam/11195278.html (letzter Zugriff: 10.01.15)

https://www.facebook.com/FlixBus (letzter Zugriff: 13.01.15)

https://twitter.com/MEINFERNBUS (letzter Zugriff: 13.01.15)

https://plus.google.com/114561312723359392850/posts (letzter Zugriff: 13.01.15)

https://www.youtube.com/user/MEINFERNBUS (letzter Zugriff: 13.01.15)

„Wetten, dass..?“ – es immer unvergessen bleibt

Die Kultshow nimmt nach 33 Jahren ihr Ende in der deutschen Fernsehgeschichte

Wohl jeder dürfte die Sendung kennen, ob alt oder jung,  „Wetten, dass..?“ war beim Publikum lange Zeit die wohl beliebteste Samstagabend Unterhaltungsshow im Deutschen Fernsehen.

Am Samstagabend den 13. Dezember 2014 hieß es schließlich zum letzten Mal im ZDF „Topp, die Wette gilt!“. Mehr als 3 Jahrzehnte lang hat das Format das Samstagabend Programm vieler Familien bestimmt. Doch 4 Moderatoren, 33 Jahre und 215 Sendungen später endet mit „Wetten, dass..?“ ein Stück Fernsehgeschichte.

Am 14. Februar 1981 begann mit Frank Elstner als Moderator die unglaubliche Geschichte von „Wetten, dass..?“. Er war es, der das Konzept der Sendung entwickelt hatte. Jeder kennt es: Ein Wettanbieter wettet, dass er etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches oder etwas Skurriles kann. Der Wettpate, in der Regel ein Star, der als Gast in die Sendung eingeladen wurde, tippte den Wettausgang. Für den Fall, dass er mit seinem Tipp daneben lag, bot der Wettpate einen Wetteinsatz an. Elstner moderierte das Format bis 1987. In 6 Moderationsjahren wurden unter seiner Leitung insgesamt 39 Sendungen ausgestrahlt.

Daraufhin wurde Gottschalk neuer Moderator zunächst bis 1992. Unter seiner Moderation fand die erste Sommerausgabe unter freiem Himmel 1991 im Amphitheater in Xanten statt.

Anschließend moderierte Wolfgang Lippert die TV-Show ein Jahr lang von 1992 bis 1993 in insgesamt nur 9 Sendungen.

Danach übernahm Thomas Gottschalk erneut die Moderation. Er präsentierte die Unterhaltungsshow insgesamt fast 22 Jahre lang bis Dezember 2011 und damit mehr als zwei Jahrzehnte. In 151 Sendungen gewann der Kultmoderator und mit ihm das Format an zunehmender Beliebtheit.

Die Unterhaltungsshow sorgte für Skandale und Aufreger, hatte großes Unterhaltungspotential durch ihre außergewöhnlichen Wetten und skurrilen Wetteinsätze und bot immer wieder aufs Neue Gesprächsstoff für die Medien. Insbesondere die weiblichen Stars sorgten wegen zu knapper oder durchsichtiger Outfits für Aufregung. Auch Gottschalks außergewöhnliche Garderobe, die sich an keine Trends hielt, und seine ausgefallenen Outfits wurden zum Markenzeichen von „Wetten, dass..?“.

In jede Show wurden Stars eingeladen, die dann alle zusammen auf der wohl berühmtesten Couch im deutschen Fernsehen Platz nahmen. Als Gäste wurden zahlreiche exklusive und internationale Weltstars empfangen. Darunter unter anderem der amerikanische Superstar Michael Jackson im März 1999. Auch der damalige Bundeskanzler, Gerhard Schröder war einst zu Besuch in der Sendung. Unter den berühmten Persönlichkeiten waren Schauspieler, Sänger, Sportler und viele mehr.

Die historische Samstagabend Sendung stand bis dahin für Spaß, Spannung und Unterhaltung bis die Show durch den tragischen Unfall bei einer Wette im Dezember 2010 einen bitteren Beigeschmack bekam. Der damals 23-jährige Schauspielstudent Samuel Koch versuchte auf Sprungstelzen mit einem Salto über ein fahrendes Auto zu springen, stürzte und verletzte sich dabei schwer. Daraufhin wurde die Sendung abgebrochen. Samuel Koch ist seit dem Unfall gelähmt. Dieser dramatische Vorfall nahm Gottschalk zum Anlass sich aus dem „Wetten, dass..?“- Showgeschäft vollständig zurückzuziehen. Seit dem Unfall des Kandidaten lag laut Gottschalk für ihn „ein Schatten auf der Sendung“ und er wäre nicht in der Lage „zu der guten Laune zurückzufinden, die Sie zu Recht von mir erwarten“.

Am 3. Dezember 2011 verabschiedete sich Thomas Gottschalk dann schließlich für immer von der großen „Wetten, dass..?“-Showbühne. Viele Zeitungen berichten vom Ende einer Ära.

Nach dem Rücktritt Gottschalks musste ein neuer Moderator her. Die Suche gestaltete sich Anfangs etwas schwierig bis sich schließlich Markus Lanz bereit erklärte die prominenteste deutsche Fernsehshow weiterzuführen. Seit 2012 präsentierte er 13 Ausgaben der Show. Mit der Moderation der Sendung durch Lanz gingen die Zuschauerquoten immer stärker zurück und die Kritik gegenüber Lanz selbst und seinem Moderationsstil wurde von Sendung zu Sendung stärker. Viele Zeitungen berichten er sei an der Sendung gescheitert, andere berichten von einem würdelosen Abgang, der den Abschied von „Wetten, dass..?“ nicht gerade schwer macht. Es ist sogar von einem „dramatischen Verfall“ die Rede. Laut Stern wollten sich viele Zuschauer einfach nicht an Lanz als „Wetten, dass..?“- Moderator gewöhnen. Es gab zahlreiche Schlagzeilen über das gesunkene Niveau der Show und etliche negativ Berichte. Die Bild – Zeitung berichtet von „Endzeitstimmung“, andere wiederum von „Wehmut“. „Wetten, dass..? ist der erste live im Fernsehen übertragene Tod einer öffentlich-rechtlichen Sendung. Aber in Würde stirbt man besser daheim und nicht im Fernsehen“, so die Welt.

Ob man die Meinungen der Zeitungen und deren Auslegungen glauben und folgen möchte, ist jedem selbst überlassen. Fest steht jedoch, dass Lanz die Sendung „Wetten, dass..?“ noch weitere 3 Jahre am „Leben erhalten“ hat und sich der Herausforderung gestellt hat eine so große und bekannte Fernsehshow von dem „Wetten, dass..?“ – Moderator schlechthin zu übernehmen. Von Anfang an war klar: das wird keine leichte Aufgabe sein.

Mit den Worten „Das Leben geht weiter – wetten, dass?“ von Markus Lanz aus Nürnberg endete die letzte Sendung.

Wie es nach dem Ende des Fernsehklassikers weiter gehen soll ist noch nicht genau bekannt. Der Stern berichtet von einer neuen Sendung, die im kommenden Jahr von Johannes B. Kerner moderiert werden soll. Bei der Sendung „Das Spiel beginnt!“ handle es sich um Brettspiele, die Kerner als Samstagabendshow präsentieren werde. Damit „will das ZDF die Lücke füllen, die „Wetten, dass ..?“ hinterlässt“. Die Sendung trägt den Untertitel „Die große Show von 3-99“ und soll im März 2015 starten. Dennoch sei kein direktes Nachfolgeformat geplant. Stattdessen soll es mehrere verschiedene Shows und Sendungen geben, die versuchen an den Erfolg von „Wetten, dass..?“ anzuknüpfen.

Auch das bekannte Sofa, auf dem während der insgesamt 215 Sendungen von „Wetten, dass..?“ zahlreiche Stars Platz fanden, soll nun in anderen Shows wie beispielsweise dem ZDF-Fernsehgarten zum Einsatz kommen.

Ob eine andere Show es jemals schaffen wird mit der Kultshow gleichzuziehen ist jedoch äußerst fraglich. Immerhin gab es die Unterhaltungssendung fast 34 Jahre lang, durchdauerte damit mehrere Jahrzehnte und war fester Bestandteil des Samstagabend Fernsehprogramms im ZDF. Trotz vieler Kritik und auch Quotenrückgang in den letzten beiden Jahren gilt „Wetten, dass..?“ als größte Fernsehshow Europas.

Die bislang größte Herausforderung des Senders dürfte nun sein, einen passenden Nachfolger für den Klassiker zu finden.

 

Quellen:

ZDF: http://multimedia.zdf.de/2014/10/wettendass-statistik/index.html

http://www.zdf.de/wetten-dass../ein-rueckblick-die-schoensten-bilder-aus-33-jahren-wetten-dass..-36195572.html

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2304288/Ich-werde-es-nicht-vermissen (letzter Zugriff: 31.12.14)

STERN: http://www.stern.de/kultur/tv/wetten-dass-markus-lanz-peinliches-interview-mit-samuel-koch-2159927.html

http://www.stern.de/kultur/tv/zdf-ersetzt-wetten-dass-durch-brettspiele-mit-johannes-b-kerner-2158396.html (letzter Zugriff: 31.12.14)

BILD: http://www.bild.de/unterhaltung/tv/wetten-dass/das-wird-aus-der-beruehmten-couch-39050778.bild.html

http://www.bild.de/themen/specials/wetten-dass/eine-aera-geht-zu-ende-16866284.bild.html (letzter Zugriff: 31.12.14)

FAZ: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik/tv-kritik-wetten-dass-vollgas-in-den-himmel-13320266.html (letzter Zugriff: 31.12.14)

WELT: http://www.welt.de/vermischtes/article135334632/Arrivederci-Lanz-das-war-dein-letzter-Tanz.html

http://www.welt.de/vermischtes/article135338948/So-waren-die-letzten-Atemzuege-von-Wetten-dass.html (letzter Zugriff: 31.12.14)

SPIEGEL: http://www.spiegel.de/kultur/tv/wetten-dass-quote-bei-letzter-show-mit-lanz-und-schweiger-a-1008399.html (letzter Zugriff: 31.12.14)

„StreetPong“ – Keine Langeweile mehr an roten Ampeln

Mit einem Video, welches sich vor 2 Jahren aus einer Idee heraus entwickelte und sich daraufhin rasend schnell über die sozialen Netzwerke verbreitete, fing alles an. Am 18.11.14 war es dann schließlich so weit: Die erste Videospiel-Ampel feierte in Hildesheim Weltpremiere.

Wer kennt das nicht, jedes Mal wenn man eine Straße überqueren möchte, steht man an der roten Ampel und muss eine gefühlte Ewigkeit warten, bis die Ampel endlich von Rot auf Grün springt. Dabei ist die Verführung oftmals groß auch bei Rot über die Ampel zu gehen, sei es aus Zeitdruck oder einfach aus Ungeduld und Langeweile. Dies kann fatale Folgen haben und stellt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.

Entwickler und Erfinder der ersten Videospiel-Ampel sind zwei Studenten der HAWK (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst) in Hildesheim, Sandro Engel und Amelie Künzler.            Auch dem Erfinder selbst kam die Idee als er, wie jeden Tag, an der roten Ampel gegenüber der Uni warten musste. Rote Ampeln – da ist Langeweile vorprogrammiert. Mit Ihrer Erfindung wollten die beiden Studenten dieser Langeweile, dem „Nichts-Tun“ an Fußgängerampeln, entgegenwirken.

Dabei handelt es sich um das Spiel namens „StreetPong“. Die Regeln sind einfach – viel zu beachten gibt es nicht. Gespielt wird, wenn Rot ist und auf der anderen Straßenseite auch jemand spielen möchte. Dafür sind an den gegenüberliegenden Ampelmasten berührungsempfindliche Bildschirme angebracht, auf denen die Passanten, so lange bis es Grün wird, gegeneinander „zocken“ können. Die Wartezeit soll hierbei spielerisch und mit Spaß überbrückt werden.  Während der Rotphase an der Ampel stehen und sich langweilen gibt es damit nicht mehr!

Daddeln [..] bis der Finger rot und die Ampel grün ist“, so beschreibt der NDR in einem Artikel vom 18.11.14 die Erfindung der beiden Studenten. „Das Besondere im Vergleich zum Daddeln am Smartphone ist, dass man sich mit wildfremden Menschen auf der anderen Seite misst“, sagen die Erfinder über „Street-Pong“.

Die erste solche Ampel, an der das Spiel seit gut einer Woche während der 4-wöchigen Testphase gespielt und erprobt werden kann, steht in Hildesheim, eine Stadt in Niedersachsen rund 30 km südöstlich der Landeshauptstadt Hannover.

StreetPong“ wird abgeleitet von dem Spiel „Pong“, das als Klassiker der Computerspiele gilt und bereits 1972 entwickelt wurde. Bei dem Spiel geht es darum, auf dem Display mit Hilfe eines virtuellen Balken, einen Ball am Gegner vorbei zu schlagen. Vergleichbar ist das Prinzip mit Tischtennis.                                                                                                                                                                                                                                               Erfinder und Entwickler Sandro Engel beschreibt es so: „Über einen Touchscreen in einem Ampeldrücker kann man jetzt sich einen Ball von der einen Straßenseite zur anderen hin und her schnippen“. Rund 600 Arbeitsstunden und allein rund 10.000 Euro Materialkosten stecken in dem Projekt“, erklärte die Mitentwicklerin des Straßenspiels Amelie Künzler.

Das Spiel soll jedoch nicht nur die Unterhaltungsfunktion erfüllen, sondern auch im Bereich Kommunikation neue Möglichkeiten bieten. Die soziale Komponente soll dabei eine große Rolle spielen. Das „Miteinander“ bzw. im Spiel „Gegeneinander“ ist dabei zentraler Bestandteil. Für Amelie Künzler spielt außerdem der Sicherheitsaspekt eine entscheidende Rolle. Ihrer Meinung nach wird die Sicherheit gefördert, da die Leute nicht mehr schnell bei Rot über die Straße gehen, sondern lieber stehen bleiben und spielen. Der ADAC hingegen sieht das neue Videospiel eher kritisch und gibt zu bedenken, dass vor allem Jugendliche dadurch unachtsamer werden und nicht mehr auf den Straßenverkehr achten. Neben dem „Spaßaspekt“ ist das Hauptanliegen der beiden Studenten jedoch, Menschen zusammen zu bringen und Kontakt zwischen den Gegenspielern herzustellen. Die Wartenden sollen nicht mehr anonym bleiben sondern mit den Wartenden auf der anderen Straßenseite mittels des Spiels in Kontakt treten.

Wie man diesen Kontakt definieren möchte, welche Art von Kommunikation dies darstellt und ob man von „sozialen“ Kontakten sprechen kann, wenn es darum geht, mit Hilfe eines Videospiels über eine Straßenkreuzung hinweg miteinander in Verbindung zu treten, sei dahingestellt und unterliegt subjektiver Wahrnehmung und Empfinden.                                                                             Sicher ist jedoch, dass die Wartezeit für Spielende deutlich kürzer erscheint und keine Langeweile mehr beim Warten auf Grün aufkommen dürfte.

Für nächstes Jahr wünscht sich Sandro Engel, dass der Taster seine Prüfung besteht und weitere Apps dafür entwickelt werden können. Sein Ziel ist es, dass bald mehrere Menschen um die ganze Welt verteilt „StreetPong“ spielen können.

Sollte das System funktionieren und keine Sicherheitsrisikos darstellen, könnte dies bereits bald Wirklichkeit werden. Dann soll es mehrere Videospiel-Anlagen in Hildesheim geben. Auch in anderen Städten sollen dann zahlreiche solcher Ampeln zu finden sein, denn schon jetzt bekunden viele Städte ihr Interesse an der Anlage.

Aufgrund des großen Interesses haben die beiden Studenten bereits ein Unternehmen namens „Urban Invention“ gegründet, um die Idee bestmöglich vermarkten zu können. Auch Erweiterungen sind bereits geplant. Sie wollen das System ausweiten und andere zahlreiche Angebote anbieten wie beispielsweise die Präsentation regionaler Nachrichten, Navigation, Gewinnspiele, Stadtrallyes und vieles mehr.

Abschließend lässt sich sagen, dass gerade in der Präsentation regionaler Nachrichten und der Navigationsfunktion großes Potential steckt, denn wer möchte nicht seine Wartezeit an der roten Ampel sinnvoll nutzen und sich beispielsweise währenddessen über regionale Ereignisse informieren. Vor allem in unserer heutigen Gesellschaft, wo es heißt „Zeit ist Geld“ und die Zeit knapp bemessen ist, sollte man jede Minute sinnvoll zu seinen eigenen Zwecken nutzen können.

Quellen:

NDR: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/StreetPong-feiert-   in-Hildesheim-Weltpremiere,streetpong116.html (letzter Zugriff: 26.11.14)

N-TV: http://www.n-tv.de/panorama/Erste-Stadt-installiert-Street-Pong-Ampel-article13987996.html (letzter Zugriff: 26.11.14)

Urban Invention“: http://streetpong.info/ (letzter Zugriff: 26.11.14)

Hildesheimer Allgemeine Zeitung: http://vimeo.com/112184041 (letzter Zugriff: 26.11.14)

HAWK: http://www.hawk-hhg.de/hochschule/204739_204844.php (letzter Zugriff: 26.11.14)

Stern: http://www.stern.de/auto/mobilitaet/hildesheim-an-der-ampel-mit-dem-gegenueber-elektronisch-pingpong-spielen-2153774.html (letzter Zugriff: 26.11.14)

NDR: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Bei-Rot-spielen,hallonds11435.html (letzter Zugriff: 26.11.14)

Stadt Hildesheim: http://www.hildesheim.de/magazin/artikel.php?artikel=16165&type=2&menuid=444&topmenu=444 (letzter Zugriff: 26.11.14)