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Bye Bye E-Mail?

Noch bevor das große World Wide Web – ohne das die Kommunikation heute nicht mehr vorstellbar ist – entwickelt wurde, galt die E-Mail als meistgenutzter Dienst im Internet. Damals, Ende der 1980er Jahre, war es die Multifunktionalität, die die E-Mail so besonders machte. Sie erlaubte es sowohl Textnachrichten als auch Grafiken und digitale Dokumente innerhalb von Sekunden ans andere Ende der Welt zu schicken.
Daran, dass es weniger als zwei Jahrzehnte später Social Communitys wie facebook, twitter und Google+ geben würde, die als neue „Kommunikationswerkzeuge“ dienen, dachte zu dieser Zeit wohl niemand. Nun ist es möglich, Textzeilen von Laien verfasst in Echtzeit um die Welt zu schicken, ebenso schnell und ohne Indexierung auf Suchseiten zu finden sowie in wenigen Augenblicken zu kommentieren, zu taggen, zu bookmarken, zu empfehlen und zu bewerten.

Experten sprechen bereits jetzt, in Zeiten in denen die E-Mail noch immer eine vergleichsweise große Rolle spielt, von ihrem Aussterben. Dies prognostiziert beispielsweise der Kommunikationsspezialist Klaus Eck in einem Interview. Der Hauptgrund: E-Mails seien nicht ökonomisch.
Mit dem Aufkommen der E-Mail galt diese jedoch noch als absolut ökonomischer Erfolg, schließlich muss man kein Porto zahlen, braucht keinen Umschlag, man kann Adressaten aus Listen auswählen, spart sich den Weg zum Briefkasten, kann Informationen binnen Sekunden versenden und diese an jedem Ort der Welt empfangen. Damals dachte niemand daran, dass Kommunikation noch stärker beschleunigt und reduziert werden könnte.

Doch tatsächlich sind es die Social Communitys, die eine noch ökonomischere Kommunikation ermöglichen. Die Mitteilungen sind kurz und sparen Zeit. Selbst der Antwortbutton entfällt, man muss lediglich das Textfeld anklicken, den meist kurzen Text tippen und die ENTER-Taste betätigen. Kommunikation wird somit deutlich vereinfacht und teilweise sogar automatisiert. Ein Klick auf  „Gefällt mir“ oder das Posten eines Videos oder Fotos wird auf facebook mit automatischer Kommunikation untermauert: „Max Mustermann gefällt […]“. Wenn man diese Information auf die durchschnittliche Anzahl von „Freunden“ umrechnet, sind mit einem einzigen Klick 130 kommunikative Teilprozesse verbunden.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Kommunikation im Internet stets zunimmt, auch wenn die Kommunikation über E-Mail abnimmt. Immer mehr Menschen sind rund um die Uhr mit ihrem Computer oder Smartphone online, anstatt sich regelmäßig ein- und auszuloggen, um eine E-Mail zu versenden. Der rasche Wachstum von facebook und twitter ist genau darauf zurückzuführen, denn der permanente Online-Status ermöglicht den Usern eine noch schnellere Kommunikation als per E-Mail. Aufwand und Ergebnis stehen mit den neuen „Kommunikationswerkzeugen“ wie twitter, facebook oder Google+ in einem gänzlich neuen Verhältnis, wobei der Aufwand kaum mehr zu reduzieren ist. In der heutigen technisch und innovativ schnelllebigen Zeit ist es also kein Wunder, dass die Menschen stets nach neuen Wegen suchen, die Kommunikation zu vereinfachen und ökonomischer zu gestalten – Zeit ist bekanntlich Geld.
Wir dürfen somit gespannt sein wie die Fortschritte in der Reduktion und Beschleunigung der Kommunikation im Internet in zehn Jahren aussehen werden und wie sich die Bedeutung des Mediums E-Mail zukünftig weiter verändern wird.

 

Quellen:

Mehr Bio im Benzin

„Anfang 2011 kommen die neuen Kraftstoffe!“

Diese Schlagzeile entfesselte im Dezember 2010 die bis heute andauernde Debatte rund um den Biosprit E10.

Seit einigen Monaten findet man auch in Deutschland Tanksäulen mit der Kennzeichnung des neuen Treibstoffes. „E“ steht für Ethanol, die Zahl „10“ für 10 %. Bisher betrug der Bioethanolanteil im Benzin nur bis zu 5 Prozent. Es hieß man solle sich zuerst vergewissern, ob das eigene Fahrzeug den Biosprit mit 10 prozentigem Anteil überhaupt verträgt.

Biokraftstoffe spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz und bei der Energieversorgung. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen verursachen sie weniger Treibhausgase und verbrauchen geringere Mengen vom immer knapper werdenden Erdöl. Gleichzeitig sinkt die Abhängigkeit vom Erdöl, das oftmals aus politisch instabilen Ländern importiert wird.

Trotz dieser umweltfreundlichen Vorteile meiden die meisten Autofahrer E10 noch immer. Als Antwort darauf wurde eine Aufklärungskampagne bereits vereinbart. Doch die Angst um den Mehrverbrauch und dem Schaden am Fahrzeug bleibt: „Wenn dann was passiert ist das Geschrei groß, da geht man lieber auf Nummer sicher“. Das ist wohl die Einstellung, welche die meisten Autofahrer derzeit teilen: „Wir tanken lieber das gute Super, da wissen wir, was drin steckt.“

Auch in der Politik spalten sich die Meinungen enorm:

Bundesumweltminister Norbert Röttgen dazu: „Es gibt eine durch die Mineralölwirtschaft erzeugte Verunsicherung. Wenn ein Verkäufer nicht zu seinem Produkt steht, kann er auch nicht erwarten, dass es ein Renner wird.“

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner unterstützt die Sanktionen gegen die Benzinvertreiber, die die Biokraftstoffquote nicht einhalten. „Wir dürfen den Druck nicht aus dem Markt nehmen“, sagte Aigner der „Passauer Neuen Presse“. Zudem sieht sie es nicht ein, dass die Verbrauchen am Ende diejenigen sind, die zahlen sollen.

Gerd Billen, der Vorsitzende des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, erklärte den E10 Gipfel als gescheitert, da er eine Missachtung der Ängste der Nutzer darstelle. Neben „gegenseitigen Schuldzuweisungen“ sei die weitere Information der Verbraucher über den neuen Kraftstoff schlichtweg ignoriert worden.

Aus Sicht Cem Özdemirs und den Grünen trägt E10 kaum etwas zu Umwelt- und Klimaschutz bei. „E10 löst unsere Probleme nicht“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Er findet sparsamere Motoren und ein Tempolimit auf Autobahnen viel sinnvoller. Zudem nannte er den vermehrten Einsatz von Elektro- und Hybridautos sowie eine bessere Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs als Alternativen.

Anders als die Politiker spricht ein Experte für Verbrennungsmotoren von einer „systematischen Volksverdummung“  durch die Politik. Seinen Berechnungen nach bringt E10 für dem Kraftfahrer nur 1,9 Prozent mehr Verbrauch. Zu der Angst vor Motorschäden erklärt er, dass diese unbegründet sei, da die Schäden an Ventilen auch schon vorher durch das E5 im Super aufgetreten sein müssten und auch einenVerschleiß, der bis zur Zerstörung der Motoren führen könnte, erkenne er nicht.“

Nach diesen vielen verschiedenen Meinungen und Informationen durch Politik und Experten stellt sich für mich nun die Frage:

„Wie gut fühlen die Verbraucher sich durch die Medien über Themen wie die E10 Debatte aufgeklärt?“

Schüren die Medien lediglich die Verwirrung? Präsentieren sie zu viele unterschiedliche Meinungen ohne diese zu ordnen? Geben sie genügend sachliche Erklärungen? Ist das Verhältnis der Menschen, die sich in den Medien äußern, ausgeglichen? Oder kommen bei Themen wie diesen fast ausschließlich Politiker zu Wort? Anhand einer einfachen Befragung der Mediennutzer könnte man sich ein klares Bild von ihrer Meinung verschaffen.

Wer in dieser endlosen Debatte letztendlich Recht hat vermag ich nicht zu entscheiden, klar ist jedoch, dass sich Deutschland an einigen anderen Ländern diesbezüglich ein Beispiel nehmen könnte.

In Frankreich wird beispielsweise seit über zwei Jahren Biokraftstoff getankt. Und auch Brasilien ist über „E10“  längst hinaus. Seit Jahren schon ist “E25” gesetzlich vorgeschrieben und wird dort seit den 70ern aus Rohrzucker hergestellt. Damals gab die Ölkrise den Anstoß zur Suche nach Alternativen. Fast 90 Prozent der neuen Autos dort tanken E25, im Februar 2011 waren es schon fast 13 Millionen und damit fast ein Drittel aller Pkw in Brasilien. Ein Grund dafür könnte die Aufklärung über den neuen Kraftstoff gewesen sein, denn diese war dort um einiges klarer als in Deutschland. Es gab Listen, welche Autos geeignet sind und auch die Ölkonzerne informierten früh.

Quellen (17.05.2011)

http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/e10-debatte-kritiker-aus-politik-und-verbaenden-geben-alternativen-vor_aid_606940.html

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1277528/E10-Verschmaehter-Biosprit?bc=the;kua556

http://www.autozeitung.de/auto-news/e10-debatte-brasilien-tankt-ethanol

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E260EB369630E478CA80E8771F3B9E95E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/2713458-100-volksverdummung_bei_e10_debatte,1,0.html#top

Trash-TV „DSDS“?!

Zurzeit stehen nicht nur die „langweiligen“ Kandidaten und die „herzlosen“ Jurymitglieder bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bei RTL in der Kritik, auch die Show an sich muss derzeit einiges wegstecken.

Nachdem einige Kandidaten in dieser Staffel wieder einmal auf übelste Art und Weise bloßgestellt wurden, Dieter Bohlen seine beiden Jury Kollegen, Fernanda Brandao und Patrick Nuo, feuerte und für den Moderator Marco Schreyl auf Grund der Kritik schon nach einem Nachfolger gesucht wird, häufen sich die negativen Meinungen rund um die Sendung von Tag zu Tag.

Die Kommission für Jugendmedienschutz kritisiert schon seit Jahren das „herabwertende Verhalten“ der Jury und das nicht erst seit dem „Pinkel-Spruch-Skandal“  in der letzten Staffel. Der Kommission-Vorsitzende Prof. Wolf-Dieter Ring griff die RTL-Show bereits 2008 massiv an: „Beleidigende Äußerungen und antisoziales Verhalten werden als Normalität dargestellt.“ Es ist einfach unmenschlich, dass Jugendliche, die voller Hoffnung zu den Castings gehen, um ihr Talent unter Beweis zu stellen, letztendlich beleidigt, bloßgestellt und entmutigt werden, und das alles nur aus Gründen der Unterhaltung. Meiner Meinung nach ist das nicht der Sinn eines solchen Formats.

Die aktuelle Staffel stand scheinbar von Anfang an unter keinem guten Stern. Im März kam es bei einer Autogrammstunde im Oberhausener Centro zu einer Massenpanik, da der Andrang auf die verbliebenen sechs Kandidaten so groß war, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht standhalten konnten. Rund 60 Jugendliche wurden verletzt, 28 mussten sogar ins Krankenhaus, zum Teil mit Knochenbrüchen und Kreislaufzusammenbrüchen. Ein klarer Fall von Fehlkalkulation und Komplettversagen. Nicht ohne Grund wird DSDS mittlerweile vorgeworfen, sie sei ausschließlich auf das Geld der Fans und Zuschauer aus und benutze dazu skrupellose Mittel.

Gegenstand der Kritik sind zum Beispiel auch die Vorwürfe der Inszenierung dramatischer Ereignisse, wie dem medial geschürten „Zickenkrieg“, dem Zusammenbruch der Kandidatinnen Nina Richel und Anna-Carina Woitschak und das Schauspiel rund um das halbherzige Teenie-Traumpaar Piedro Lombardi und Sarah Engels. Ein Ziel hat RTL damit jedenfalls erreicht: Hohe Einschaltquoten.

Den größten Fauxpas lieferte sich die Castingshow in dieser Staffel jedoch mit der „Abstimmungs-Panne“. In der Entscheidungsshow am 02.04.2011 hieß es „wir schicken heute niemand nach Hause“. An diesem Abend musste niemand gehen, alle Kandidaten kamen eine Runde weiter. Schuld war eine Panne bei der Einblendung der Gewinnspieltafel, auf dieser bei zwei Kandidaten die Telefon-Endziffern vertauscht worden waren, woraufhin DSDS die Abstimmung abbrach und verkündete, dass die Sendung in der nächsten Woche wiederholt würde. „Wir können nicht verantworten, dass ein Gefühl entsteht, da könnte etwas nicht richtig gelaufen sein.“  äußerten sich die Juroren zu dem Vorfall. Wen wundert es da, dass die meisten Zuschauer verärgert und genervt waren? Erst vor 5 Jahren hatte eine fehlerhafte Videotextseite die Fans verwirrt. Die Texttafel hatte das Ausscheiden eines Kandidaten angezeigt, obwohl dieser erst später die Show verließ – jedoch als Nachrücker zum zweiten Mal. Solche Fehler gehören bei DSDS heute scheinbar zum Programm.

Pleiten, Pech und Pannen beschreibt das Format derzeit wohl am besten.

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die öffentliche Kritik an der Sendung stetig zunimmt. Sogar Prominente urteilen mittlerweile bitterböse. So bezeichnete Dirk Bach das Format als „Volksverdummung“ und auch Stefan Raab gab seine Meinung zum „inszeniertes Abwatschen armer Seelen, das nur niederste Instinkte befriedige“ preis.

Eins ist jedenfalls klar: DSDS ist das bisher bewährte Konzept entgleist und es ist fraglich ob die Sendung weiterhin nach dem gleichen Muster bestehen kann. Fest steht nur, dass es auf jeden Fall eine weitere Staffel geben wird. Wir dürfen gespannt sein…

 

Quellen (11.05.2011)

Datenpanne bei Unesco

Was würden Sie sagen, wenn Ihre Bewerbungsunterlagen, mit samt Adresse, Lebenslauf, bisherigen Arbeitgebern, Gehältern und vielen weiteren Informationen, im Internet für jedermann frei zugänglich wären?

Genau dieses Szenario spielte sich auf der Internetseite der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur, kurz: Unesco, ab. Über Jahre hinweg wurden Bewerbungsunterlagen für jeden einsehbar ins Internet gestellt. Die ältesten einsehbaren Datensätze stammen von 2006, die jüngsten von 2011.

Wie der Spiegel berichtet enthalten die Daten der Bewerber aus aller Herren Länder neben Handy-Nummern, Anschriften, E-Mail Adressen und Namen auch genaue Informationen zu bisherigen Arbeitgebern, zum Bildungsweg, Sprachkenntnissen und auch Daten von Verwandten. Zudem sind die genauen bisherigen Gehälter einsehbar. Man erfährt zum Beispiel exakt, wie viel ein leitender Mitarbeiter im diplomatischen Dienst Pakistans verdient (einen sechsstelligen Dollar-Betrag). Viele Bewerber bekleiden derzeit durchaus hohe Positionen und das hochqualifizierte Personal stellt eine potentiell reiche Beute für Datendiebe dar.

Völlig ungeschützt waren die Daten über die Eingabe einer bestimmten URL abrufbar. Die betroffenen Bewerber sind empört und beklagen diesen verantwortungslosen Umgang mit ihren persönlichen Daten:

„Ich habe meine personenbezogenen Daten der Unesco zur internen Datenverarbeitung zur Verfügung gestellt, diese waren keinesfalls zur Weitergabe an Dritte bestimmt.“

Bereits ende März bemerkte ein Praktikant dieses Datenleck und informierte die Unesco umgehend. Doch anstatt dieses Problem zu lösen, wurde es schlichtweg ignoriert. Wie viele Bewerbungen genau betroffen sind ist zwar noch unklar, der Spiegel jedoch geht von ca. 1,1 Millionen Einträgen in der Datenbank aus.

Bis jetzt hat sich die Unesco noch nicht zu den Vorwürfen geäußert, weder zu denen der Datenpanne, noch zu denen der wissentlichen Ignoranz dieses Problems. Ob und wie sich die Organisation zu den Vorwürfen äußern wird, bleibt also noch abzuwarten.

Eins ist jedenfalls klar, der Umgang mit persönlichen Daten im Internet zeigt nicht erst seit kurzem große Lücken auf – die Vorfälle haben sich in den letzten Jahren zunehmend gehäuft. Doch trotz der immer lauter werdenden Diskussion rund um den Datenschutz , werden jede Woche neue Fälle bekannt, in denen leichtfertig mit der Verbreitung von Nutzerdaten umgegangen wurde. Zukünftig müssen vorhandene Lücken geschlossen und neuen vorgebeugt werden, damit solche Vorfälle statt der Regel nur noch die Ausnahme bleiben.

 

Quellen (30.04.2011)

  • http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,759538,00.html
  • http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_sicherheit_security_datenleck_bei_der_unesco_tausende_bewerberunterlagen_frei_zugaenglich_story-39001024-41552371-1.htm
  • http://www.netzwelt.de/news/86462-datenpanne-unesco-bewerberunterlagen-oeffentlich-einsehbar.html
  • http://www.tageblatt.lu/nachrichten/welt/story/20399186

Auch Politikern schlägt der Weihnachtsstress aufs Gemüt …

Niemand wird heutzutage mehr von dem Stress in der Weihnachtszeit verschont, nicht einmal die Politiker. Geschenke kaufen, die Festtage planen, Weihnachtskonzerte besuchen.. Wem zerrt dieser Stress nicht früher oder später an den Nerven?

So ging es auch dem dänischen Gesundheitsminister Bertel Haarder, als er einem Reporter ein Interview zum Thema Fettleibigkeit geben sollte. Anfangs lächelte er noch nett in die Kamera und versuchte Haltung zu bewahren, doch dieses Bild änderte sich rasch als der Reporter des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders DR begann Ihm fragen zu Themen zu stellen, zu denen er nichts sagen konnte. Der Politiker wurde von Minute zu Minute aggressiver. Er begann wütend aus dem Bild zu stürmen, den Geräuschen nach zu urteilen gegen eine Wand zu schlagen und schrie dem Reporter Dinge entgegen wie „Du Arschloch“, „Du behandelst mich wie Scheiße“ und „Du kannst hier nicht am Freitagabend mit Fragen kommen, von denen ich keine Ahnung habe“. Als Krönung warf er dem Journalisten vor, er habe wegen des Interviews extra sein Abendessen – Milchreis – stehen lassen.

Der DR entschied sich am Sonntag Abend dazu dieses Video trotz des Wutausbruchs auszustrahlen, weil er das unsittliche Verhalten dänischer Politiker unterstreiche, die nur noch abgesprochene Interviews geben wollen. Vielleicht aber auch, weil man von Haarder, der als erfahrener Politiker bekannt ist, ein solches Verhalten nicht erwartet hatte und das Video somit einen hohen Unterhaltungswert hat. In kurzer Zeit war das Video der Renner im Internet, konnte bei Youtube angeschaut werden und Auszüge waren als Handyklingeltöne abrufbar. Politainment vom allerfeinsten.

Das komplette Interwiew könnt ihr euch hier ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=nbO38nNBkHg&feature=player_embedded#!

Mittlerweile hat sich Haarder einsichtig gezeigt und einen Brief geschrieben, in dem er sich für sein Verhalten entschuldigt. Er erklärt, dass es ja nicht nur der Milchreis gewesen sei, sondern auch noch Migräne und ein Weihnachtskonzert, welches er zuvor mit seiner Frau besuchen musste. Wenn das mal kein klarer Fall von Adventsstress ist…

In diesem Sinne: Allen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit!

Quelle:

http://www.sueddeutsche.de/medien/daenischer-minister-tickt-aus-ausraster-vor-der-kamera-1.1039077

Moderne Politikgestaltung

Wer kennt sie nicht, die Profile der Politiker in den Social Networks. Ob Angela Merkel, Karl-Theodor zu Guttenberg oder Wolfgang Schäuble, alle sind sie dort vertreten. Und der Trend hin zur Online-Präsenz nimmt immer weiter zu. Politiker beginnen, sich dem Kommunikationsverhalten und den Gewohnheiten ihrer potentiellen Wähler anzupassen, auf sich aufmerksam zu machen und sich Gehör zu verschaffen. Und wie könnte das besser funktionieren als über die sozialen Medien?

Die transatlantischen Studie „Capital Staffer Index“, die dieses Jahr zum zweiten mal vom weltgrößten PR-Unternehmen Edelmann durchgeführt wurde, analysiert genau dieses Phänomen anhand der Veränderung der Kommunikation zwischen Bürgern und Politikern.

Das diesjährige Ergebnis spricht eine deutliche Sprache und demonstriert, dass die gesamte Entwicklung der politischen Interaktion sich immer stärker den digitalen Medien zuwendet, welche mittlerweile fast den gleichen Stellenwert einnehmen wie herkömmliche Kommunikationsformen. Immer häufiger werden Plattformen, wie Twitter oder Facebook, von Politikern genutzt, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten und so nah wie möglich an sie heran zu kommen.

Im Jahresvergleich wird dazu deutlich, dass die Nutzung und Bedeutung der digitalen Kanäle stark angestiegen ist und dass der Online-Austausch in den Augen der Wähler sinnvoll und auch wirkungsvoll ist.  Zudem zeigt die Studie wie positiv die Bürger die Möglichkeiten sehen, Kontakt mit Politikern via Microblogging, wie Twitter, oder Blogs in den Social Networks, aufzunehmen. Aber auch aus umgekehrter Sicht der Politiker wird die digitale Kontaktaufnahme immer wichtiger. Werbung in TV und Zeitung hingegen verliert bewiesen an Bedeutung, was noch einmal unterstreicht, wie sich die Ebene der politischen Kommunikation verschoben hat. Neben der starken Nutzung der Social-Media-Kanäle gilt der traditionelle Dialog per Briefwechsel, E-Mail oder persönlichem Gespräch bei den Abgeordneten immer noch als sehr bedeutend und unentbehrlich, doch auch im Bundestag verändert sich der Trend hin zur Online-Präsenz und zu Blogs als zusätzliche, modernere Kommunikationsebene.

Hierzu beweist die Studie, dass  im Zuge des Wandels der politischen Interaktion Facebook als Plattform zum politischen Austausch die größte Akzeptanz  erhält und dass die allgemeine Bedeutung von Blogs im politischen Alltag in den letzten Jahren stark zugenommen hat.

In meinen Augen fasst Jere Sullivan, der globale Chef-Lobbyist von Edelmann, diesen Bedeutungszuwachs der digitalen Medien im Bereich der Politik sehr gut zusammen:

„Soziale Medien repräsentieren eine neue Qualität der öffentlichen Diskussion im Entscheidungsprozess zwischen Politik, Bürgern und anderen Interessengruppen. Sie eröffnen allen Beteiligten die Möglichkeit zu einer vielschichtigen und transparenten Debatte.“

Quelle:  http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article11664170/Auch-Politiker-haben-die-sozialen-Netzwerke-entdeckt.html

„Ich werde Ihre Nachricht meinen 85.000 Twitter- Followern posten für 5 €“

ein5er – Marktplatz zum Anbieten und Kaufen

von Dienstleistungen  für 5 Euro!

Mit diesem Slogan wirbt die neue Website, auf der jeder kostenlos Dienstleistungen anbieten und für 5 Euro verkaufen kann.

Anzeigen wie „Ich werden Ihnen jeden Tag einen Witz auf Spanisch zukommen lassen für 5 Euro“ , „Ich werde Ihre deutsche Pressemitteilung für 5 Euro korrekturlesen“ oder „Ich werde einem Adressaten Ihrer Wahl eine Ansichtskarte aus Berlin schicken für 5 Euro“ werden den Websitebesuchern auf der Homepage angeboten.

„Ungewöhnlich, verrückt, Schnapsidee“


Das sind einige der Urteile, die Fred Schumacher, der Gründer der Website, kurze Zeit nach der Veröffentlichung von ein5er.com zu hören bekam.

Auf die Idee diese neue Art der Dienstleistung anzubieten brachte Ihn die amerikanische Plattform „fiverr.com“, auf deren Namen hin er das deutsche Pendant „ein5er.com“ in modernisierter Form veröffentlichte. Zudem hatte er die Intention seinen Thriller „GRAUE EMINENZEN oder was tödliche Schüsse auf einen CIA-Mann und zwei Millionen Euro mit der Flucht einer Berlinerin und eines Schwaben quer durchs Land und den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte zu tun haben“ so einfach wie möglich und ohne große Umwege zu verbreiten und an den Leser zu bringen. Sein Buch bietet er als Ebook an, natürlich für 5 Euro, direkt vom Autor zum Leser ohne dazwischengeschaltete Buchhandlung, Verlag und Druckerei. Seine Anzeige lautet:

Ich werde Ihnen den Thriller „GRAUE EMINENZEN ODER…“ als Ebook schicken, für 5 Euro

Nach kurzer Zeit nutzten auch viele andere Anbieter von Dienstleistungen diese Plattform, um Angebote, wie Nachrichten an Twitter-follower zu schicken oder Backlinks zu erstellen, dort zu veröffentlichen.

Vielleicht ist für Euch ja auch etwas dabei, schaut einfach mal rein!

http://www.ein5er.com/

Wikileak Depeschen zu verkaufen: für nur 8,80 Euro bei Amazon!

Nachdem Amazon Wikileaks Material vor ca. einer Woche komplett von seinen Servern verbannt hatte, werden zur Zeit von einem Autor, welcher sich Heinz Duthel nennt, ausgerechnet auf der britischen Website von Amazon, Depeschen als Digitalbuch verlauft.

Für umgerechnet 8,80 Euro verkauft er 5000 von den ca. 250000 als geheim eingestuften US-Dokumenten als digitalen Download für das Amazon-Lesegerät Kindle.

Heinz Duthel, der mit Titeln wie „Miley Cyrus From Disney Child Star to Top Pop Star“ ca. 473 mal allein im britischen Angebot von Amazon vertreten ist, hat das Material über die Selbstverlagsschnittstelle eingestellt. Zu Anfragen von Spiegel Online hat sich weder Amazon noch der Autor geäußert.

Die Tatsache, dass versucht wird mit den Wikileaks Veröffentlichungen Geld zu machen ist nicht das brisante an der Geschichte, sondern der Punkt, dass Amazon Wikileaks eigentlich komplett von den Servern verbannt hatte. Die Gründe dafür: das Wikileaks Material verletzt Bestimmungen, die besagen, dass jede Kunden-Website im Besitz der Nutzungsrechte der Inhalte, die auf der Seite veröffentlicht werden, sein muss.

Mit dem Angebot des Downloads von Wikileak Depeschen unterstützt Amazon diese Verletzung jetzt jedoch. Da stellt sich einem wirklich die Frage, ob es in der heutigen Medienwelt wirklich so schwer ist zu seinen Ansichten und seinem Wort zu stehen und die Prinzipien, die man hat, auch konsequent und ohne Ausnahme einzuhalten.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,733806,00.html

Facebook nach Abmahnung jetzt angeklagt

Das „Social Network“ Facebook steht derzeit weniger auf Grund positiver Schlagzeilen in den Medien. Vielmehr wird es wegen seinem nachlässigen Umgang mit dem Datenschutz kritisiert. Nicht selten werden in den Medien Vorfälle gemeldet, in denen diese Vernachlässigung des Datenschutzes zu erheblichen Problemen für die Nutzer führt und oft auch drastische Folgen mit sich bringt. Bei einer weltweiten Zahl von über einer halben Milliarde Nutzern, der mittlerweile sehr ernst zu nehmenden „Facebook-Sucht“ und der  Veröffentlichung von nahezu jeder Aktivität, von Fotos und Videos der Nutzer auf der Seite, steht es außer Frage, dass der von Facebook vernachlässigte Datenschutz strenger eingehalten werden muss.

Der Grund für dieses Nichteinhalten der europäischen Datenschutzstandards liegt vorallem darin, dass die Einhaltung des so genannten „Safe-Harbor-Abkommens“ zwischen USA und EU durch die US-Regierung nicht ausreichend überwacht wird. Laut Gerd Billen, dem Vorstand der Bundeszentrale Verbraucherverband handelt es sich „offensichtlich nicht um einen sicheren Hafen, sondern um ein staatlich legitimiertes Datenleck, das gestopft werden muss.“

Jetzt hat die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Facebook am Landgericht Berlin angeklagt. In seinen Augen verstoßen einige Klauseln der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie die Datenschutzbestimmungen von Facebook gegen geltende Verbraucherrechte. Diese Klage kommt keineswegs aus heiterem Himmel.  Sie ist eine Reaktion auf die von Facebook ignorierte Abmahnung, durch die der Verband versucht hatte das Social Network zu mehr Datenschutz zu drängen.  Billen ist nicht der Erste, der versucht auf einem juristischen Weg gegen Facebook vorzugehen. Auch der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat vor einigen Monaten ein Bußgeldverfahren gegen Facebook eingeleitet.

Bis jetzt hat Facebook laut dpa deshalb noch nicht Stellung zu diesen Vorwürfen bezogen, da die Klageschrift noch nicht vorliegt.

Von daher ist der Ausgang dieser Debatte noch immer unklar und wir dürfen weiterhin gespannt sein wie lange Facebook mit diesem nachlässigen Verhalten noch durchkommt.

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,731746,00.html