Ob es ein Flug in die USA, das neu eingerichtete Zimmer, eine Shopping- Tour mit der besten Freundin oder nur ein netter Abend mit Freunden ist – wer seinem Umfeld das nicht via social media Plattformen mitteilt, der hat es auch nicht erlebt.
Das Internet spielt eine immer wichtiger werdende Rolle für uns, und das nicht nur, weil wir Nachrichten lesen, Streamingdienste in Anspruch nehmen oder schauen können, was der Supermarkt um die Ecke im Angebot hat. Nein – auch die Selbstdarstellung findet ihren Platz im Netz. Und die wird durch zunehmende Digitalisierung und ihrer damit einhergehenden Interaktion und Transparenz begünstigt.
Chancen und Risiken
Plattformen wie Facebook, Instagram oder Snapchat leben zum Teil von der Selbstdarstellung ihrer Nutzer. Die Einen verdienen ihr Geld damit, die Anderen machen es aus Spaß. Aber warum eigentlich ? Wieso setzen sich Menschen tagtäglich aufs Neue in Szene, auch wenn sie wahrscheinlich über die Hälfte ihrer Follower, Facebook – und Snapchatkontakte nicht einmal persönlich kennen?
Schon im 19. Jahrhundert schrieb der englische Essayist William Hazlitt, dass die Sehnsucht der Menschen natürlich sei „das Objekt fortwährender Beobachtung zu sein, [und] überall Bilder von sich selbst zu erblicken“. Etwas extrem sieht es der US-amerikanische Psychotherapeut Alexanders Lowen. Denn diese Art von Selbstdarstellung wirkt auf ihn wie eine Form des Narzissmus.
“Wenn Reichtum einen höheren Rang einnimmt als Weisheit, wenn Bekanntheit mehr bewundert wird als Würde, wenn Erfolg wichtiger ist als Selbstachtung, überbewertet die Kultur selbst das ,Image‘, und man muss sie als narzisstisch ansehen“, schrieb der US-Psychotherapeut Alexander Lowen.
Das mag dann zwar manch Einer belächeln, aber auch das komplette Gegenteil kann der Fall sein. Einige Menschen nutzen social media Plattformen als Bewältigungsstrategien von Unsicherheiten. Gehört jemand einer Minderheit an oder findet in seinem sozialen Umfeld keinen Kontakt findet er hier Gehör.
Welcher Grund auch immer die Menschen dazu antreibt, sich selbst im Netz darzustellen, was wäre dafür geeigneter, als die für jeden zugänglichen sozialen Medien?
Quellen: