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Gamification – Sinn oder Unsinn?

Unter „Gamification“ versteht man die Steigerung der Nutzungsmotivation durch Spielkonzepte. Das heißt, dass für Games typische Design-Elemente in nicht-spielerischen Anwendungskontexten genutzt werden, wie z.B. im Marketing aber auch im Privaten, um die gewünschten Ziele zu unterstützen.
„Durch die Integration der Spielelemente sollen die Nutzer motiviert werden, mehr oder länger mit dem Produkt oder Service zu arbeiten, als sie das ohne die Spielelemente gemacht hätten.“ Aber nutzt diese neue Strategie der Nutzerbindung, bei der Punkte gesammelt oder Orden gewonnen werden können, tatsächlich etwas? Steigern die Elemente wirklich die Motivation, z.B. sportlich aktiver zu werden oder im Berufsleben den Spaß an der Arbeit zu erhöhen? Was ist das eigentliche Ziel der „Gamification“? Geht es nicht wieder einmal um Werbung und Datensammlung?
Gerade bei neuen Erfindungen tauchen immer wieder dieselben kritischen Fragen auf…aber schließlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Einerseits kann natürlich die Motivation gesteigert werden, wenn z.B. bei der Beispielanwendung „Nike +“ die Laufstrecke aufgezeichnet wird und die Ergebnisse der zurückgelegten Strecke visualisiert werden.  Aber das ist ja nur ein Beispiel aus vielen verschiedenen Anwendungskontexten, bei denen mit Hilfe der „Gamification“ die Motivation erhöht werden soll. Auch im Bereich Familie & Kinder soll geholfen werden oder bei der Erreichung eines nachhaltigen Lebensstils. Die Digitalisierung durchdringt immer mehr unser Leben aber welche Gefahr verbirgt sich dahinter? Viele machen sich darüber keine Gedanken und veröffentlichen nach Lust und Laune Daten im Netz, ohne über mögliche Folgen nachzudenken…gerade in der heutigen Mediengesellschaft sollte man doch eigentlich vorsichtig sein…auch im Bereich der „Gamification“ wird wieder Neugierde geweckt aber dass hier auch eine Grundlage für zahlreiche Missbrauchsmöglichkeiten geschaffen wird, bleibt den meisten verborgen.

 

Literaturverzeichnis:

Koch, Michael (2012): Gamification – Steigerung der Nutungsmotivation durch Spielkonzepte. In: soziotech.org. URL: http://www.soziotech.org/gamification-steigerung-der-nutzungsmotivation-durch-spielkonzepte/ [15.07.2012]
Matzat, Lorenz (2011): die Welt verbessern als Gesellschaftsspiel. In: zeit online. URL: http://blog.zeit.de/open-data/2011/03/16/gamification-ueberwachung-politik/ [15.07.2012]

Politainment – Inszenierung von Politik

Was ist eigentlich unter dem Begriff „Politainment“ zu verstehen?…ganz einfach: Es verbindet Politik und Entertainment zu einem neuen, eigenständigen Wort, das gerade in der heutigen Mediengesellschaft sehr viel Aussagekraft besitzt. Denn ist es nicht so, dass die Politiker heute vielmehr Theater spielen und sich in Szene setzen als wirklich Politik zu machen? Beobachten lässt sich das ja nicht nur in Talkshows. Egal ob im Fernsehen, auf Plakaten, Pressefotos oder im Internet, Politiker haben durch die Medien genug Chancen, sich und ihre Partei in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei kommt es vor allem darauf an, die Bevölkerung zu mobilisieren und Wählerstimmen für den nächsten Wahlkampf zu erlangen.
Laut Politikwissenschafter Thomas Meyer hat sich im Laufe der Zeit ein folgenreicher Rollenwechsel vollzogen: „Während nämlich in der pluralistischen Parteiendemokratie die Medien die Politik beobachten sollten, damit sich die Staatsbürger eine eigene Meinung von ihr bilden können, beobachten in der Mediendemokratie die politischen Akteure das Mediensystem, um von ihm zu lernen, wie man sich medienwirksam in Szene setzt und dadurch die Kontrolle über die Öffentlichkeit gewinnt.“ Politainment bezeichnet demnach eine zentrale Strategie politischen Handelns, die Verschmelzung von Politik und Unterhaltung, um sich geschickt in Szene zu setzen. Bei politischen Auftritten im TV oder im Internet handelt es sich quasi nur noch um „Showveranstaltungen“ bei denen der Zuschauer nicht mehr in der Lage zu sein scheint, zu erkennen, was gespielt ist und was nicht. Meyer bezeichnet dieses Phänomen als „Placebo-Politik“ bei der die politische Handlung inszeniert wird und die Wahrheit der Probleme oftmals unbekannt bleibt.
Es kommt bei der Präsentation in den Medien also immer mehr auf die darstellerischen Fähigkeiten an, die keineswegs im Zusammenhang mit politischer Leistung stehen müssen. Sympathie und Glaubwürdigkeit sollen durch ein geschickt inszeniertes Bild erzeugt werden; das Augenmerk wird speziell auf die Schauspieler-Qualitäten der einzelnen Personen gesetzt und nicht mehr auf die eigentlichen Inhalte. Politik im eigentlichen Sinne gerät in den Hintergrund, was bleibt, sind Resultate massenmedialer Inszenierung, die kaum mehr zu durchschauen sind.
Aber ist das wirklich so? Sind wir in der heutigen Mediendemokratie nicht mehr in der Lage, das Verhalten der Politiker zu durchschauen und hinter die Facetten zu blicken? Denn eigentlich gibt es ja immer zwei Seiten einer Medaille…oder?

Quelle: Knopoka, Melita (2011): Die Inszenierung von Politik. In: suite101.de. URL: http://suite101.de/article/die-inszenierung-von-politik-a105984 (Stand: 19.06.2012)

Medien als Propagandabühne

Am 22. Juli 2012 ist es bereits ein Jahr her, als Anders Breivik in Norwegen ein Blutbad angerichtet und 77 Menschen ermordet hat – die Bilder gingen um die Welt und Fassungslosigkeit machte sich breit. Ein Verbrechen, das wohl niemand so schnell wieder vergessen kann…bei solchen Taten stellt sich immer wieder die Frage, in welchem Umfang und in welcher Art und Weise über das Thema in den Medien berichtet werden sollte.

Fakt ist, dass Anders Breiviks Rechnung aufgegangen ist: zahlreiche Bilder und Artikel über seine Person und seine Tat verbreiteten sich in der Welt, überall weiß man bescheid, kennt das Gesicht des Verbrechers und sein Motiv. Aber wann ist eigentlich genug?
In der diesjährigen Mai-Ausgabe des Medienmagazins „journalist“ äußert sich Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV), zu diesem Thema und kritisiert dabei das Verhalten einiger Journalisten im Bezug auf die Berichterstattung zur Gerichtsverhanldung im letzten Monat. Obwohl das Gericht eine Live-Übertragung der Verhandlung  untersagte, entschieden sich einige Medien dafür, die menschenverachtenden Aussagen Breiviks im Internet zu veröffentlichen. Einerseits ist es natürlich die Pflicht eines Journalisten, Informationen und Fakten des Prozesses in Norwegen zu vermitteln, andererseits sieht Konken gewisse Barrieren, die nicht überschritten werden sollten. „Grenzen sind aber dort, wo durch unsere Berichte Rechtextremisten und Sympahtisanten in Breivik ihren Märtyrer sehen, in ihm eine Leitfigur ihrer rechten Denkweise finden könnten.“ Die Medien bieten also nicht nur Raum für nötige Informationen sondern auch für Propagandazwecke. Leider gibt es auf dieser Welt genug Menschen, die eventuell ähnlich handeln würden und in Breivik ein Vorbild sehen.
Der Verzicht einiger Medien, über die Aussagen Breiviks in der Gerichtsverhandlung zu berichten, wurde sogar in einer Nachrichtensendung diskutiert und begründet, was laut Michael Konken die journalistische Unsicherheit zeigt: „Es entstand der Eindruck eines Chirurgen, der während der Operation laut darüber sinniert, ob sein Eingriff der richtige war und ob es zu Komplikationen kommt.“ Im Fall Breivik haben es die Medien versäumt, rechtzeitig über die Art und Weise der Berichterstattung nachzudenken. „Ein Fixieren der Berichte auf die Anklageschrift, die Plädoyers, das Urteil und sachliche Hintergrundinformationen hätte die Propagandabühne Breiviks einstürzen lassen“ , so der Schlusssatz des DJV-Bundesvorsitzenden.

die verschleierte Barbie und die Rolle der Medien

immer lächelnd, blond, schön, schlank und sexy – so stellen wir uns den „Idealtypus Barbie“ vor.
Daher ist den meisten von uns die muslimische „Fulla“ oder auch „Razanne“ wohl eher unbekannt, die es allerdings auch schon seit mehreren Jahren gibt: sie ist verschleiert, trägt lange Kleider, besitzt einen Gebetsteppich und ist single!

Erfunden wurde das Pendant zu unserer Barbie von der Muslimin Ammar Saadeh, die damit vor allem das Bild der muslimischen Frau stärken möchte: sie soll bescheiden, frömmig, ehrfürchtig und unterwürfig sein! Dabei ist die muslimische Barbie viel mehr als nur ein Spielzeug, sie ist ein Symbol für die Wichtigkeit der Religion, dem Respekt gegenüber Allah und dem Koran. Gerade das wird an der idealtypischen Barbie kritisiert, nämlich dass es nur um das Äußere geht und die wirklich „wichtigen“ Werte keine Rolle spielen…natürlich kann nicht bestritten werden, dass die uns bekannte „gut gebaute“ Barbie in Minirock keineswegs ideal für junge Mädchen ist, die sich die kleine Puppe, sei es in erster Linie auch nur ein Spielzeug, oft als Vorbild nehmen.

Allerdings ist die verschleierte „Fulla“ meiner Meinung nach ein sehr trauriges Beispiel dafür, dass sich die Rolle der Frau nach wie vor nicht geändert hat, ganz im Gegenteil: sie verstärkt die Verschleierung in der arabischen Welt und das Selbstbild der islamischen Frau. Die jungen Mädchen werden von Anfang an zu gehorsamen, frömmigen Frauen erzogen, wobei sie noch nicht einmal mit „normalen“ Puppen spielen dürfen.

Die zwei gegensätzlichen Barbie-Typen zeigen sehr gut, wie stark sich die westliche von der arabischen Welt abhebt…aber spielen in diesem Zusammenhang nicht auch die Medien eine wichtige Rolle? Denn sie schaffen eine „öffentliche Meinung“, die ja nichts anderes als ein Gedankenkonstrukt ist. Wir nehmen an, dass etwas öffentliche Meinung ist und handeln danach. Genau so wird auch in der arabischen Welt eine bestimmte Medienrealität geschaffen. Die öffentliche Meinung, die durch die Religion gestärkt wird, sagt, dass Frauen verschleiert aus dem Haus gehen sollen und danach wird gehandelt…oder?

 

Literaturverzeichnis:

– Focus Online (2005): die arabische „Fulla“ kommt. http://www.focus.de/panorama/welt/arabische-anti-barbie_aid_101855.html [31.1.2012]
– Heise, Christian (2003): Telepolis. heise online. http://www.heise.de/tp/artikel/16/16087/1.html [31.1.2012]
– Mona-Net: „Fulla“ die verschleierte Barbie. http://www.mona-net.at/zine/article/1400 [31.1.2012]

Sicher ist, dass nichts sicher ist!

Jeden Tag setzen wir uns immer wieder neuen Gefahren aus, handeln oftmals ohne nachzudenken und gehen dabei Risiken ein. Sei es der rasante Fahrstil am Morgen, wenn man mal wieder zu spät aus dem Haus gekommen ist oder das unüberlegte „über die Straße rennen“ wenn der Bus angefahren kommt. Wir erleben jeden Tag Situationen, die gefährlich sind, über die wir aber nicht so direkt nachdenken. Das hat sicherlich auch seine Vorteile, denn wenn wir jeden Tag mit Ängsten aus dem Haus gehen würden, wären wir quasi handlungsunfähig.

Dass sich die Politiker mit dem Thema „Sicherheit“ immer mehr auseinandersetzen, ist im Laufe der Zeit mehr (oder weniger stark?) zum Ausdruck gekommen…wer kennt sie nicht? Die Nacktscanner an Flughäfen, die Kameras in Bahn, Bus und Geschäften, die Regelung, auch am Tag mit Licht zu fahren etc. Der Staat setzt alles daran, die Bürger gegen alle erdenklichen Bedrohungen zu schützen. Einerseits natürlich sinnvoll zum Wohl der Bürger, andererseits sind wir uns der vielen Überwachungen und Datenspeicherungen, v.a. durch das Internet, gar nicht mehr bewusst…setzt man einen Frosch in einen Topf mit heißem Wasser, springt er sofort wieder heraus. Wird er allerdings in einen Topf mit kaltem Wasser gesetzt und das Wasser wird allmählich erwärmt, so nimmt der Frosch das warme Wasser anfangs noch als angenehm wahr. Wird das Wasser weiter erhitzt, verliert der Frosch seine Kräfte und ist spätestens mit Erreichen des Siedepunktes tot. Dieses Bild präsentierte im November 2006 die Vertreterin einer Bürgerrechtsorganisation während der Internationalen Datenschutzkonferenz in London den Teilnehmern und stellte anschließend die Frage, „ob es uns auf dem Weg in die Überwachungsgesellschaft nicht ähnlich ergeht wie jenem Frosch“.

Neben den vielen technischen Fortschritten, den vielen Kontrollen und wirtschaftlichen Interessen, ist es aber auch der Mensch selbst, der sich mehr und mehr dazu bereit erklärt, die eigene Privatsphäre an die Öffentlichkeit zu bringen, sei es bei Facebook, auf privaten Homepages oder bei TV Sendungen wie „Big Brother“…Was im eigentlichen Sinn der Wahrung der allgemeinen Sicherheit entsprach, hat sich im Laufe der Zeit zur „Datensucht“ und zu einem wirtschaftlichen Vorteil gewandelt…sicher ist jedenfalls, dass nichts (mehr) sicher ist!

 

Literatur:
– Trojanow, Ilija/ Zeh, Juli (2009): Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte, München: Carl Hanser Verlag.
– Schaar, Peter (2007): Das Ende der Privatsphäre. Der Weg in die Überwachungsgesellschaft, München: C. Bertelsmann.

„Weihnachten wird unterm Baum entschieden!“

…mit diesem Slogan wirbt zur Zeit die Elektrohandelskette „Mediamarkt“ und erhofft sich dadurch viele Kunden und natürlich  steigenden Umsatz. Sobald man auf die Homepage der Handelskette gelangt, erscheint der Slogan in großer Schrift, darunter eine Reihe von Videos, in denen jeweils verschiedene Menschen beim Geschenke auspacken gezeigt werden. Natürlich ist die Stimmung super, das Geschenk der absolute Traum und die Freude noch größer. Kein Wunder, denn Media Markt hat für jeden das passende Geschenk zu Weihnachten…aber nicht nur das: wer jetzt Geschenke kauft, hat bis zum 7. Januar 2012 die Garantie, zu viel gezahltes Geld zurück zu bekommen, wenn nach Weihnachten der Preis fällt.  Natürlich ist gerade vor Weihnachten die Konkurrenz unter den (Elektro)geschäften sehr groß, umso wichtiger ist es, viel Werbung zu machen, um die Kunden anzulocken.

Allerdings sollte man bei der Wahl von Werbeslogans aufpassen…tausende Christen protestierten im Netz – katholische und evangelische Kirchen sind empört! „Weihnachten wird nicht durch Geschenke und Konsum entschieden“ so der badische evangelische Oberkirchenrat Matthias Kreplin im Interview mit der Welt Online. Gläubige gehen sogar noch weiter…sie sehen dadurch die Menschlichkeit verletzt, wie der evangelische Ingolstädter Dekan Thomas Schwarz: „Wenn Weihnachten nur durch Geschenke unterm Baum entschieden wird, dann wird das menschliche Miteinander auf einen bloßen Warenaustausch reduziert.“
Auch würden damit Menschen diskriminiert, die arm sind und sich teure Elektrowaren gar nicht leisten können.

Auf Facebook gibt es ebenfalls eine Protestseite: „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ so lautet die Veranstaltung mit bereits mehr als 12.000 Zusagen für den 24.Dezember 2011, der Tag an dem Menschen Weihnachten feiern, nämlich die Geburt Jesu Christi. In Südbaden hat Stephan Schwär, Diözesanvorsitzende des Familienbundes der Katholiken, zum Boykott aufgerufen! „Ich wünsche mir, dass alle Christen in der Bundesrepublik sich diesem Aufruf anschließen und gegen die Werbung protestieren.“
Trotz aller Proteste weist Mediamarkt die Vorwürfe zurück. Der Werbeslogan würde jediglich auf den Vorteil der Weihnachtspreisgarantie hinweisen und keineswegs die religiösen Symbole, Glaubensinhalte oder das christliche Fest herabwürdigen. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere aktuellen Werbespots nicht als eine solche Herabwürdigung verstanden werden können“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.

Es ist unglaublich, welche Reaktionen mit einem Werbeslogan ausgelöst werden können und wie flutartig sich das in den Medien verbreitet! Obwohl es nichts Ungewöhnliches ist, dass manche Gegenreaktionen oft überzogen sind und die Kirche oft zu Übertreibungen neigt, sehe ich diesen Protest einerseits darin gerechtfertigt, dass Weihnachten ein hoch religiöses Fest der Kirche ist nicht unbedingt für die Werbung benutzt werden sollte. Andererseits stehen die Geschäfte gerade vor Weihnachten in hoher Konkurrenz zueinander und müssen für ihre Waren werben. Es ist nun mal Tradition, dass man an Weihnachten Geschenke macht und das nutzen die Warenhäuser mehr oder weniger geschickt aus.

 

Quellen:

– Herbstmann, Michael, Dassinger, Oliver (2011): „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“, in: Media Markt TV-HiFi-Elektro GmbH Recklinghausen, http://www.mediamarkt.de/ [07.12.11]

– Schiller, Thomas (2011): „MediaMarkt“ weist Vorwürfe gegen Weihnachtsslogan zurück, in: Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), http://www.epd.de/zentralredaktion/epd-zentralredaktion/mediamarkt-weist-vorwürfe-gegen-weihnachtsslogan-zurück [07.12.11]

– Schick, R., Johnen, D. (2011): Christen entfachen Shitstorm gegen Media Markt, in: Welt online, 07.12.2011,  http://www.welt.de/vermischtes/article13755859/Christen-entfachen-Shitstorm-gegen-Media-Markt.html [07.12.11]

– Zink, Melanie (2011): „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“, http://www.facebook.com/events/100664083386195/ [07.12.11]

Wenn der Weg zum Briefkasten zur Qual wird

was gibt es Schöneres, als im Briefkasten handgeschriebene Post von einem Bekannten oder einem Freund zu erhalten? Dieses Phänomen tritt leider nur noch sehr selten auf…wer macht sich heutzutage schon die Mühe, Stift und Zettel in die Hand zu nehmen und einem lieben Freund ein paar nette Zeilen auf normalem Postwege zuzuschicken?
Da ist es doch viel einfacher und gemütlicher per E-Mail das Nötigste auf schnellstem Wege seinem „Gegenüber“ mitzuteilen oder mal eben eine sms zu schreiben. Abgesehen davon dauert es ja je nach Entfernung noch ein paar Tage, bis der handgeschriebene Brief dann auch bei dem anderen angekommen ist.
Früher war es Gang und Gebe, sich nur über Briefpost zu verständigen – was blieb den Menschen damals auch anderes übrig? Trotzdem war es meiner Meinung nach viel persönlicher als heute. Was kann denn schon einen handgeschriebenen Liebesbrief auf  wunderschönem Briefpapier übertreffen? Eine E-Mail mit Kuss-Smiley etwa? Oft hat man wochenlang sehnsüchtig auf den Liebsten oder die Liebste warten müssen – ohne zwischendurch auch nur ein Wort von dem anderen zu hören – umso größer war dann aber auch die Wiedersehensfreude. Heute gibt es x-Möglichkeiten, mit Leuten aus der ganzen Welt jederzeit in Kontakt zu treten und diese auch noch über den Bildschirm zu sehen. Es ist schon erstaunlich, was sich im Laufe der Zeit alles getan hat. 
Aber jetzt nochmal zurück zum Brief: heute ist die Kommunikation über den herkömmlichen Postweg unvorstellbar und würde auch gar nicht mehr funktionieren. Wir sind viel zu sehr daran gewöhnt, alles sofort nachlesen zu können und jederzeit erreichbar zu sein. 
Es ist unumstritten, dass wir in der heutigen Zeit auf das Internet und die schnellen Kommunikationswege angewiesen sind. Trotzdem finde ich es schade, dass heute alles nur noch zügig und mit möglichst geringem Aufwand geschehen muss. Wer hat denn überhaupt noch Zeit und Lust, „normale“ Briefe zu schreiben?
Sogar die übliche Postkarte aus dem Urlaub kann mittlerweile ganz einfach auch per Internet verschickt werden – und das finde ich wirklich unpassend und übertrieben. Wenn schon keine Briefe mehr geschrieben werden, dann sollte man doch wenigstens dem Postkarten-Schreiben mit Hand treu bleiben! Im Urlaub müsste man dafür doch auch Zeit haben, oder?
Trotzdem bleibt auch Zuhause niemandem der Weg zum Briefkasten erspart, oder etwa doch? „Der E-Postbrief ist die Zukunft des Briefverkehrs: Online versenden und empfangen: einfach, sicher und vertraulich.“ so lautet die Werbung für E-Postbriefe, ein Angebot der Deutschen Post…“ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“ (www.epost.de)
Wo der Weg zum Briefkasten zur Qual wird, bietet das Internet Hilfe an.

Egal was noch alles kommen mag, Fakt ist, dass die Angebote im Netz genutzt werden – je einfacher und bequemer, desto besser! Ich bin wirklich gespannt, was in der Zukunft noch alles passieren wird und wie einfacher die Kommunikationswege noch werden. Zurück zum Briefeschreiben wird es sicherlich nicht so schnell wieder kommen…