Was war das für ein furioses Finale von unseren Handballern bei der Europameisterschaft. In Polen gewann die DHB-Auswahl das Finale gegen die favorisierten Spanier deutlich mit 24:17. Deutschland bestätigte ihren Ruf als Turniermannschaft, und kam von Spiel zu Spiel besser ins Turnier. Dies zeigt sich auch unter anderem an den Fernsehquoten. Angefangen mit 3,8 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,6% steigerte sich diese Zuschauerzahl im Finale bishin zu 13 Millionen im Endspiel. Dies entspricht einem Marktanteil von knapp 50%. Das Interesse am Handball wurde bei dieser EM geweckt, jetzt heißt es dranzubleiben.
Auch durch das junge Durchschnittsalter der #badboys, wie die Nationalmannschaft genannt wurde, wurden auch viele Jugendliche zum Handballsport gelockt und meldeten sich bei diversen Handballvereinen an. Ein großer Erfolg in zweierlei Hinsicht. Einerseits hat man die Masse angeregt, Handball zu spielen, andererseits hat die DHB-Auswahl sich für die olympischen Spiele in Rio präsentiert.
Allerdings gibt es einen Haken. Die WM im Winter 2017 wird zu großer Wahrscheinlichkeit nicht im Free-TV übertragen. Grund dafür ist der Rechteinhaber beIN Sports aus Katar, welcher die Spiele nur verschlüsselt übertragen will. Da ARD und ZDF diese Bedingung nicht erfüllen kann, wird die Handball-WM 2017 aus Frankreich wohl nur im Pay-TV zu sehen sein. Sky, die auch schon die Rechte an der Fußball Bundesliga haben, zeigen reges Interesse, sie haben schließlich auch schon die WM aus Katar im letzten Jahr übertragen.
Es bleibt somit abzuwarten, inwieweit sich ARD und ZDF bemüht, die WM im Free-TV übertragen zu können, oder ob Handballdeutschland bei der WM nur leer in die Röhre schaut. Aber bis dahin ist es noch eine lange Zeit, und vorher kommt erstmal Olympia in Rio.
Viele nutzen die Weihnachtszeit, um mit ihren Liebsten zusammen zu sein, ein Trip zum Weihnachtsmarkt oder abends einen Film schauen. Doch bei vielen bedeutet die Zeit um Weihnachten und Silvester noch was anderes. Und zwar ist das der Zeitraum der Darts-WM.
„Was, Darts-WM?“, dachten und denken viele nur. „Das is doch nur ein Kneipensport“. Nein, wie man jetzt feststellt. Das WM-Finale am Sonntag, welches der Schotte Gary Anderson gegen „Jackpot“ Adrian Lewis mit 7:5 gewann, hatte mit fast 2 Millionen Zuschauern an der Spitze einen neuen Topwert aufgestellt. Im Durchschnitt schalteten 1,24 Millionen Leute das Finale ein. Das bedeutet in der Zielgruppe der 14 – 49-jährigen Männer einen Marktanteil von 7,2%. Dies ist im Vergleich zum Nebenprogramm ein richtig guter Wert, wenn man daran denkt, dass zur selben Zeit auf dem Ersten der Schweiger-Tatort zu sehen war. Dennoch hält es viele beim Darts.
Darts – Die Regeln
Was Darts ist, denkt jeder zu wissen. Man wirft Pfeile auf eine Scheibe und probiert die Mitte zu treffen, weil es da bestimmt die meisten Punkte gibt. Dem ist aber nicht so. Bei der Darts-WM werfen 2 Spieler in ihrem Match abwechselnd 3 Pfeile und probiert 501 Punkte auf Null zu bringen. Dabei gilt die Regel mit einem Doppelfeld, das ist der äußere Bereich einer Dartscheibe, sowie das Bullseye in der Mitte, das Spiel zu beenden. Doch warum wird die 180 so hochangepriesen? Die 180 ist die Höchstpunktzahl, die man mit 3 Pfeilen erreichen kann, in dem alle 3 Pfeile in der „Triple-20“ stecken. Somit probieren die Profis, so oft wie möglich eine 180 zu werfen, um am schnellsten die 501 Punkte abgebaut zu haben. Das sogenannte „9-Dart-Finish“ ist das perfekte Spiel, wo 8 Pfeile in einem „Triple-Feld“ und der letzte in einem passendem „Doppel“ steckt. Der Weltmeister Gary Anderson schaffte dies im Halbfinale und konnte sich somit eine Sonderprämie von 15.000 Pfund sichern. Das Ganze sieht man hier.
Beginn der Übertragung
Anfangs gab es beim Darts zur Bühnenpräsentation kaum Regeln. Es durfte auf der Bühne geraucht und Alkohol getrunken werden. Dies ging soweit, bis ein Darter auf der Bühne mal umfiel, und sich kaum noch auf eigenen Beinen halten konnte. Durch die steigende Popularität wurde dies auf der Bühne jedoch verboten. Als Sport1, damals noch DSF, mit der WM-Übertragung anfing, wusste man nicht so wirklich, wie man damit umgehen soll. Keiner wollte so recht sich diesen Thema widmen, bis sich dann Elmar Paulke dazu entschlossen hat, diese Sparte zu übernehmen. Im Nachhinein eine gute Wahl kann man sagen, auch weil sich durch Ihn die Bekanntheit des Sports gesteigert hat.
Sport ohne Stimmung – Fehlanzeige!
Doch warum ist Darts auch bei den Leuten so populär und bleibt im Kopf? Ganz einfach, es liegt an der Atmosphäre in und um den „Ally Pally“ in London, wo die Darts-WM stattfindet. 3000 Leute passen hinein und sorgen für eine wahnsinnige Stimmung. Es wird gesungen, getanzt, gefeiert und natürlich auch Alkohol konsumiert. Viele Leute kommen verkleidet um so den Kultstatus des verrückten Darts-Publikum aufrecht zu erhalten. Auch sind die meisten Einlaufhymnen, die sogenannten „Walk-Ons“ mit passender Stimmungsmusik hinterlegt, um dem Publikum schon vor Beginn des Matches den Kick zu geben. Neben einigen anderen Profi-Sportlern wie die Fußballer Klaas-Jan Huntelaar oder Felix Kroos und Torsten Mattuschka kommen immer mehr Deutsche in den Alexandra Palace, so der richtige Name der Austragungsstätte. Sogar deutsche Lieder wurden angestimmt, wie die Klassiker „Oh wie ist das schön“, oder aber auch „Ohne Holland fahren wir zur EM“, welches beim Match der beiden Niederländer Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld ihren Höhepunkt fand.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass diese Stimmung und die ganze Emotionalität, die dieser Sport bietet, viele Leute am TV fesselt und man sich quasi mittendrin fühlt. Und weil viele Teil davon sein wollen, und diese positive Atmosphäre miterleben wollen, schalten immer mehr Leute zu dieser populären Sportart ein.
Es war der Paukenschlag im TV-Sommer, als Stefan Raab Mitte Juni verkündete, seine Fernsehkarriere Ende des Jahres an den Nagel zu hängen. Niemand hat auch in keinster Weise etwas davon geahnt. Dennoch wird ein ganz großer die Bühne verlassen.
Es war am 17. Juni diesen Jahres, als spät abends nach 22 Uhr die Nachricht verkündet wurde. Anfangs noch gerüchteweise, später dann offiziell von ProSieben bestätigt. Der „Raabinator“ beendet seine glorreiche TV-Karriere. Viele Leute wunderten sich über den Augenblick der Verkündung, doch dies geschah aus einem ganz einfachen Grund. Raab wollte seinen Rücktritt seinen Mitarbeitern selbst erzählen, ehe sie es von der Presse erfahren. Da an dem Tag eine Folge „Schlag den Star“ aufgezeichnet worden ist, und diese sich bis 21 Uhr hinzog, ist es vollkommen verständlich. Spitze Zungen behaupten, Raab hätte seinen Abschied extra spät verkündet,um der schon lange auf Kriegsfuß stehenden BILD-Zeitung eins auszuwischen. Denn diese hatte zu dem Zeitpunkt schon Redaktionsschluss, und musste somit alles über den Haufen werfen.
Stefan Raab ist ein Mann mit geschärftem Blick und mit konkreten Vorgehen. Ganz nach dem Motto:“ Was er sich vornimmt, das schafft er.“ Es ist logisch, dass sich beim Entertainer auch viele Geister scheiden, da er in seiner Sendung „TV Total“ Leute aus Fernsehbeiträgen verspottet. Die Einen finden diese Art von Humor lustig, andere wiederum können mit diesem abwertenden Humor nichts anfangen. Diesbezüglich musste Raab auch schon einige Schmerzensgeldklagen einstecken und zahlen.
Er selbst schirmt dagegen seine Familie komplett aus der Öffentlichkeit ab. Das Einzige was man über seine Familie weiß, ist die Tatsache, dass er eine Frau und 2 Töchter besitzt. Viele sehen darin auch ein Zwiespalt und fragen sich, wie kann man sich über medienunerfahrene Personen lustig machen, und selbst hält man seine Familie aus der Öffentlichkeit. Raab kontert, dass die Leute sich ja freiwillig in der Öffentlichkeit präsentieren und somit für Jeden zugänglich ist. Seit 2004 gibt Raab der Bild-Zeitung, und seit mehreren Jahren RTL keine Interviews, provoziert aber in seinen Shows immer mal wieder mit der Intelligenzschwäche der RTL-Zuschauer.
Raabs Karriere – ein Aufstieg nach Maß
Mit der Produktion von Werbejingles begann seine Karriere Anfang der 90er Jahre, bis 1993 der Musiksender VIVA auf ihn aufmerksam wurde, und ihm die Show „Vivasion“ anbot. Diese moderierte er bis 1998. Während der Zeit blitzte immer wieder Raabs Genie auf. Er produzierte Lieder, unter anderem für den damaligen Bundestrainer Berti Vogts. 1998 begann dann auch Raabs Karriere beim Eurovision Song Contest, als er zusammen mit Guildo Horn „Guildo hat euch Lieb“ aufführte. Zwei Jahre später war Raab alleine beim ESC, und holte mit seinem etwas verrückten Lied „Wadde hadde dudde da“ den 5. Platz. 1999 kam es dann zum Beginn des großen Durchbruchs, als die erste Folge TV Total gedreht wurde. Damals noch einmal pro Woche strahlt ProSieben seit 2001 die Sendung viermal wöchentlich aus. Der Ablauf der Sendung ist mittlerweile ähnlich. Zu Beginn fängt er mit Stand-Up Comedy an und berichtet über lustige TV-Ausschnitte. Anschließend kommt ein Prominenter, der in eigener Sache etwas promoten will, sei es ein Film, ein Buch oder ein selbstentwickeltes Produkt.
Jedoch ist TV-Total nicht Raabs einziger Baustein zum hohen Ross, denn durch viele verrückte Sondersendungen, schaffte er es von nun an zum Publikumsliebling. Angefangen mit der Wok-WM, über die StockCar-Crash-Challenge, der Autoball-WM, dem TV Total Turmspringen bis hin zum Bundesvision Song Contest ist jede seiner besonderen Sendungen ein Erfolg, was nicht nur Raab selbst, sondern auch dem Sender ProSieben gefiel. Als er sich dann auch in der Sendung „Schlag den Raab“ einem Bewerber im Kampf um 500.000€ stellt, war der Durchbruch gelungen. Diese Show wird natürlich zur Primetime am Samstagabend live ausgestrahlt und ist der Quotenbringer für ProSieben.
Diese Sendelücken, die Raab im kommenden Jahr hinterlässt, sind für den Sender schwer aufzufangen, allerdings trennt man sich „im besten Verhältnis“.
Am 11. Dezember wird es eine Sondersendung geben, wo das Beste aus TV-Total gezeigt wird, am 16.12. wird es dann die letzte TV-Total Folge geben, ehe sich Raab am 19.12. nach der letzten „Schlag den Raab“ Sendung komplett aus dem Showgeschäft zurückzieht.