Alle Beiträge von s2mmhoff

Homosexuellen Magazin in Uganda trotz gesellschaftlicher Ablehnung

Uganda, Kampala: Seit dem letzten Monat wird das Hochglanzmagazin „Bombastic“ kostenlos an Homosexuelle verteilt. In der Gesellschaft, insbesondere in der Politik, wird Homosexualität verurteilt und ist illegal. Homosexualität gilt als abnormal.

Trotzdem gehen die Aktivisten mit „Bombastic“ an die Öffentlichkeit und setzen sich für Toleranz ein. Zudem setzt sich ebenfalls der Internetradio-Sender „Kuchu“ für die Akzeptanz von Homosexuellen ein. „‚Bombastic‘ und Kuchu-Radio sind die ersten Medien für Homosexuelle in Schwarzafrika“, berichtet der Aktivist Dennis Wamala. Die Nachfrage der Medien steigt, online wurde die Ausgabe über 30.000 mal heruntergeladen. Doch das Unterfangen ist gefährlich, die Gesellschaft ist gegen Homosexualität und rechtlich ist die Verbreitung dieser Inhalte verboten, bis zu sieben Jahren Gefängnis drohen den Aktivisten.

Hieraus läßt sich erkennen, dass nicht nur die Sexualität in Uganda, sondern auch die Pressefreiheit in Uganda stark eingeschränkt ist. 2014 belegte Uganda Platz 110 von 180 auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen. Journalisten wurden sogar angegriffen und verletzt. Pressefreiheit ist ein wichtiges Thema, die Rangliste zeigt die Problematik in zahlreichen Ländern.  Es sollte sich stärker für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit eingesetzt werden, auch wenn die politische Lage schwierig ist. „Bombastic“ und „Kuchu-Radio“ sind einen schwierigen und gefährlichen Schritt gegangen, sie setzen sich nicht nur für Homosexualität ein, sondern auch für Meinungs- und Pressefreiheit. Ein mutiger Schritt, der gewürdigt werden sollte.

Quellenangaben:

1) Wikipedia: Homosexualität in Uganda: http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Uganda

2) derStandart.at: APA, 23.01.2015: „Magazin für Homosexuellenrechte: Uganda goes „Bombastic“ „

3) www.neues-Deutschland.de : dpa/nd, 23.01.2015: „Regenbogen über Uganda

4) Spiegelonline: Henry Wasswa& Carola Frentzen, dpa, 23.01.2015: „Homosexuellen.Magazin in Uganda

5) Online Ausgabe „Bombastic“:  http://www.coc.nl/wp-content/uploads/2014/12/OEGANDA-Bombastic-Magazine-december-2014.pdf

6) wazaonline: 5.04.2013: „What makes Ugandan gay activist Dennis Wamala move

7) Reporter ohne Grenzen: Quelle 7.1. Uganda,   Quelle 7.2. Rangliste und  Quelle 7.3. Weltkarte Pressefreiheit

Missverständnis oder Fremdenfeindlichkeit?

Frankreich-  Der Bürgermeister  Christian Lecler von der Gemeinde Champlan verweigerte einem Roma-Baby die Beerdigung in  der Gemeinde.

Das zwei Monate alte Mädchen Maria Francesca starb am 26. Dezember 2014 am plötzlichen Kindstod, in einem Krankenhaus bei Champlan. Der Antrag, den die Familie zur Beerdigung stellte, wurde ohne Begründung von Bürgermeister Lecler abgelehnt. Ablehnungen einer Beerdigung sei laut Bestatter „sehr selten“.  Ein Verein zur Unterstützung der Roma bezeichnete Leclers Antargs-Ablehnung als „Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Stigmatisierung“. Später wurde publiziert, dass die Ablehnung daher zu begründen sei, dass es an Platzmangel hersche und man daher Antragsteller bevorzuge die Steuern zahlen.  Lecler weißt die Anschuldigungen von sich und erklärt es handele sich um ein Missverständniss. Das Thema führte in Frankreich zu großer Aufruhr.

Handelt es sich nun um ein Missverständniss oder um Fremdenfeindlichkeit?

„Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich dieser Bestattung widersetzt, die ganze Sache wurde aufgebauscht“ erklärte Lecler, nach dem ihm Rassismus vorgeworfen wurde. Er sagt, es könne zu einem Missverständniss zwischen ihm und der Verwaltung der Gemeinde gekommen sein. Es gab zwei Möglickeiten für den Standort der Beerdigung und er habe sein Einverständniss für eine Möglichkeit gegeben. Eine SMS sei möglicherweise falsch verstanden worden. Hierbei wirft sich mir die Frage auf, wieso man solch eine Angelegenheit per SMS klärt. Meiner Meinung nach eine Unmöglichkeit.

Zudem sagte Leclers zu seiner Aussage bezüglicher der  Antragsteller die Steuern zahlen, wäre aus dem Zusammenhang gerissen und die Verbindung mit dem Journalisten wäre undeutlich gewesen. Handelt es sich also um einen Journalisten der einen Skandal provozieren möchte? Meiner Meinung nach ein kläglicher Versuch von Lecler sein Image zu retten. Die problematische Situation der Roma in Frankreich ist bekannt und da hätte ihm klar sein müssen eine besondere Sorgfalt an den Tag zulegen. Gerade wenn die Verbindung schlecht gewesen sein sollte hätte er doch nachhaken müssen. Lecler sollte sich eigentlich im Umgang mit Journalisten auskennen und zu präsentieren wissen, ein solcher Skandal als Missverständniss abzutun, für mich etwas undurchsichtig. Zudem kommt noch hinzu, dass Lecler politisch rechts eingestellt sei.

Für mich sieht es nicht wie ein Missverständniss aus sondern definitiv nach einem Fehlverhalten Leclers. Seine Aussagen wirken ausweichend und nicht überzeugend. Lecler sollte auf jeden Fall seine Arbeit als Bügermeister sorgfältiger nachgehen, damit es erst gar nicht zu solchen Problemen kommt, sowie ein Feingefühl an den Tag legen.

Das Kind wurde in der Nachbargemeinde Wissous begraben, die ohne viel Aufsehen eingesprungen ist.
Lecler hat seine Einstellung durch sein Verhalten und späteres Taktieren bewiesen, die eigene Stärke im Umfeld überschätzt. Durch sein zudem ungeschicktes Verhalten wird er sich politisch wohl kaum von den Vorwürfen erholen und die Quittung erhalten.

Quellenangaben:

1) n-tv: „Politiker verbietet Beerdigung für Roma-Baby“

2) Stern: „Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby“

3) Handelsblatt: „Bürgermeister verweigertRoma-Baby die Beerdigung“

4) SRF: „Beerdigung von Roma-Baby verweigert- Bürgermeister wiederspricht“

5) Süddeutsche.de : „Rechter Bürgermeister spricht von einem Missverständniss“

6) derStandard.at: „Verweigerte Bestattung eines Roma-Babys: Bürgerweister weist Vorwürfe zurück“

 

Informiert oder propagandiert?

Seit November gibt es das Internetmedium RT Deutsch. Bei RT Deutsch handelt es sich um einen Ableger von dem russischem  Fernsehsender RT . Der Sender möchte  „eine Gegenöffentlichkeit herstellen sowie Medienmanipulationen aufzeigen“. RT Deutsch sieht sich selbst als Gegenpart zu westlichen Medien und handelt nach seinem Leitbild „Wir zeigen den fehlenden Teil zum Gesamtbild“.

Westliche Medien unter anderem die Zeit, die Süddeutsche oder das Handelsblatt beziehen Stellung zu RT Deutsch und sind sich einig. Der Sender wird klar als Propagandasender klassifiziert. RT Deutsch sei aggressiv, laut und manipulativ. Fakten werden aus den Zusammenhängen gerissen. Selektion bestimmt die Berichte und Einzelbeispiele für die Korruption der westlichen Medien, werden hochgepuscht.

Es ist nicht zu verleugnen: In der Geschichte der Berichterstattung der westlichen Medien gab es Darstellungen, wo Ausschnitte von Bildern nicht gezeigt wurden oder Bilder nicht als bearbeitet gekennzeichnet wurden. Die Pressefreiheit ist im Grundgesetz festgehalten und somit soll und darf sich RT Deutsch zu Fehlern in den westlichen Medien äußern und provokativ erörtern.

Allerdings sollte RT Deutsch vorsichtig sein, denn wie Zeit-Redakteur Luther in seinem Bericht „Das hat uns gerade noch gefehlt“ beweist, kann auch RT Deutsch die Wahrheit verbiegen. Die Problematik liegt darin, dass RT Deutsch an Einzelfällen eine weitgreifende Wahrheit gegen den Westen inszeniert und für den Kreml propagandiert. Luther sagt: „Nicht alles ist gelogen und verbogen, manch kritischer Beitrag hat seine Berechtigung, das sei vorweg gesagt. Echte Nachrichten und Analysen neben irrelevant Buntem und purem Unsinn – das macht diese Art der Propaganda aus. Insgesamt ist es haarsträubend, was dort als Journalismus verkauft wird, nun auch auf Deutsch“.

Zudem sind die Artikel auf der Website  ohne Autorennamen angegeben. Wer ganz genau hinter den Artikeln steckt, weiß also niemand. In den Videos treten junge, perfekt gestylte Leute auf. Doch gut verpackt heißt noch lange nicht überzeugend. Stockende Moderationen, die komplett abgelesen werden, erwecken den Eindruck, dass die Moderatorin Jasmin Kosubek gar nicht in der Materie steckt. Ganz genau weiß man nicht wer bei RT Deutsch den Takt angibt, doch es lässt sich mutmaßen, dass wie bei dem Muttersender RT es im Sinne Putins geschieht. Vielleicht ist Kusubek nur eine Marionette, berichtet sozusagen blind und lässt sich dirigieren. Sie interagiert  mit vielen Suggestivfragen und hier lässt sich klar festhalten, dass so objektiver Journalismus nicht aussieht. Der Journalist Wehrschütz stellte dies in einem Live-Interview mit Kusubek fest. Mihr, Geschäftsführer der deutschen Fraktion bei „Reporter ohne Grenzen“ geht soweit und sagt, dass jeder Studiogast automatisch zum Bestandteil der Kreml-Propaganda wird.

Außerdem rückt sich RT Deutsch nicht gerade in das richtige Licht, wenn Anfragen auf Interviews oder Besichtigungen der Redaktion  tagelang nicht beantwortet werden, um dann abgesagt zu werden. Auf eine direkte Gegenüberstellung mit den prowestlichen Medien lässt sich RT Deutsch nicht ein.

Der Vorwurf, dass über die russische Seite in den deutschen Medien nicht umfassend und ehrlich genug berichtet wurde war groß. Es stimmt, dass auch unsere Medien geprägt sind durch die politische Ausrichtung Westeuropas. Allerdings äußerten sich die Medien dazu und nicht wie bei RT Deutsch wurde die Gegenposition komplett verschwiegen.

Es ist also festzuhalten, dass RT Deutsch durchaus berechtigt ist Kritik am Westen auszuüben, aber nach genauerer Betrachtung zeigt sich, dass RT Deutsch nicht objektiv arbeitet. Renommierte Journalisten belegen dies. Es kommt nicht zur Abwägung. Gegenpositionen kommen nicht zum Zug oder werden vollkommen verdreht. In ihren Methoden lassen sich klar propagandistische Absichten erkennen. Selektion ist nicht zu vermeiden in Medien, auch die westlichen Medien selektieren, aber bei RT Deutsch scheint dies aus subjektiver Sicht des Kremls zu geschehen. Letzendlich bleibt es bei der Öffentlichkeit, welches Medium zur Information konsumiert wird, natürlich ist es wichtig sich die prorussische Seite zu verdeutlichen, die auch Argumente vorzubringen hat. Allerdings sollten die Nutzer von RT Deutsch sich im klaren sein, dass der Sender ganz genau weiß wie Propaganda funktioniert und wie man sie einsetzt.

 

Quellenangaben:

1) Zeit online: Luther : „Das hat uns gerade noch gefehlt“

2) Handelsblatt (online): Macho: „Der Propaganda-Sender des Kremls in Deutschland“

3) Süddeutsch.de: Beitzer & Hans: „Das neue Wettrüsten“

4) Frankfurter Allgemeine Feuilleton: Hanfeld: „Mit dem kunterbunten Holzhammer“

5) Internetseite: RT Deutsch

6) Contra Magazin: Maier: Deutsche Medien: Alle gegen „RT Deutsch“

7) Youtube Karnal: RT Deutsch mit der Sendung : „Der fehlende Part“