Tron is back! Der Nerdklassiker aus den 80ern feiert sein Comeback in dem Film „Tron: Legacy“. Hierbei handelt es nicht um ein Remake des Films sondern um eine Weiterführung der Geschichte rund um Kevin Flynn und jetzt auch dessen Sohn, Sam Flynn. Um nicht allzu viel zu spoilern was den Inhalt der Geschichte angeht, werde ich nur einen kurzen Gesamtabriss der Geschichte machen und mich ansonsten auf die Punkte konzentrieren, die die beiden Trons meiner Meinung nach ausmachen.
Tron:
Dem Programmierer Kevin Flynn wird von seinem späteren Boss, Ed Dillinger, das Spiel „Space Paranoids“ geklaut. Als Flynn am Rechner durch Hacken nach Beweisen sucht, die ihn zum eindeutigen Erfinder des Spiels deklarieren, greift ein Sicherheitsmechaniusmus des Programms MCP und Flynn wird von einem Laser digitalisiert und im Rechner rematerialisiert. Was die Programmierer nicht wissen ist dass die geschriebenen Programme ihren Schöpfern ähneln. Mit Hilfe von Tron (einem Programm entwickelt von Flynn) geht die Suche im digitalen Universum nach Beweisen weiter. Das MCP hat währenddessen den Befehl ausgegeben Flynn bei Spielen sterben zu lassen. Hier muss sich Flynn beweisen um seine Suche fortsetzen zu können.
Tron: Legacy
Kevin Flynn hat inzwischen einen Sohn, Sam, bekommen und ist nach eigener Aussage bei seiner Arbeit auf ein Wunder gestoßen. Eines Tages verschwindet er jedoch spurlos. 20 Jahre nach dem Verschwinden erhält Sam einen Hinweis auf den Verbleib seines Vaters. Auf der Suche nach ihm gerät auch er in die digitale Welt. Hier setzt er seine Suche nach seinem Vater fort und muss sich mit den Sicherheitsprogrammen rumschlagen.
„Legacy“ greift zwar mit der Inszenierung und der Geschichte an sich den Charme von Tron auf, kann aber nicht mehr so hervorstechen wie der Ursprungsstreifen. Dies liegt natürlich vor allem daran, dass der erste Teil von Tron aus dem Jahr 1982, einer der ersten Filme war, der auf längere computergenierte Sequenzen gesetzt hat. Diese sehen im Vergleich zu heute natürlich sehr gewöhnungsbedürftig aus und erinnern aus heutiger Zeit gesehen eher an ein schlecht programmiertes, detailarmes PlayStation 1-Spiel. Aber dennoch war das ein Punkt, der Tron damals einzigartig gemacht hat und absolut zu der Atmosphäre des Films gepasst hat. Darüber hinaus passt diese überzeichnete Art der Darstellung auch gut zu dem Innenleben einer digitalen Welt.
Allerdings sind Special Effects und computergenierte Sequenzen heutzutage keine Seltenheit mehr und es hat sich in diesem Bereich auch viel getan. Dies ist eine Sache, die Tron: Legacy in Punkto „Herausstechen aus der Masse“ bzw. Einzigartigkeit fehlt. Es sieht natürlich alles besser und schicker aus. Aber für heutige Standards ist das eben nichts Außergewöhnliches mehr. Doch nicht nur das, die digitale Computerwelt verliert dadurch etwas ihren „Charme“ (wenn man das so ausdrücken möchte) und wirkt zu menschlich. Auch verhalten sich die Programme nicht mehr so automatisiert, sondern gehen u. A. zu lauter elektronischer Tanzmusik auf die Tanzfläche und betrinken sich.
Apropos Musik: Im Gegensatz zum ersten Tron wird in Legacy die Musik sehr in den Vordergrund gestellt. Für den kompletten Soundtrack sind die beiden Herren von Daft Punk (welche auch einen kurzen Gastauftritt in dem Film haben) verantwortlich. Eine bessere Wahl für diese Art Film hätte man nicht finden können. Die meist elektronischen Beats passen in das Geschehen und geben dem Film einen gewissen Touch.
Insgesamt gesehen ist der Film durchaus sehenswert, zumindest wenn man sich mit der digitalen Welt anfreunden kann. Die abstruse Welt rund um die Programme und ihre Feindschaft zu den Usern ist interessant inszeniert, wenn auch gleich nicht mehr so „steril“ wie im ersten Teil. Überhaupt ist Legacy actionlastiger, imposanter inszeniert und verfolgt eine etwas andere Richtung als Tron. Einen leichten Gänsehauteffekt hat bei mir die Darstellung der „Lightcycles“ erzeugt. Wenn auch die Kämpfe an sich mit den Lightcylces anders waren als in Teil 1, konnten sie dennoch überzeugen. Legacy habe ich in 3D gesehen und am Anfang des Films gab es den Hinweis, dass manche Szenen in 2D dargestellt sind und dies ein stilistisches Mittel sei. Mit Hilfe dieses Stilmittels wurde meiner Meinung nach probiert etwas von dieser „Besonderheit“ des ersten Teils zurück zu gewinnen, was zwar nicht immer so auffällt aber dennoch gelungen ist. Meine eher geringe Erwartungshaltung an Tron: Legacy wurde übertroffen so dass ich mit einem positiven Gefühl den Kinosaal verlassen habe.
Tron (1982) Trailer
Tron: Legacy Trailer (Derezzed)
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tron_%28Film%29
http://disney.go.com/tron/