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Interactive Shop Window – Bewegungssteuerung erreicht den Einzelhandel

Die Bewegungssteuerung hat einen neuen Markt erschlossen. Per Fingerzeig und Gestenbewegung lässt sich ein digitaler Katalog in Kleidungsgeschäften durchblättern und man kann das gewünschte Produkt von allen Seiten betrachten und näher- und weiterweg zoomen wie es einem beliebt. Die Vorgehensweise an sich ist zu vergleichen mit der Kinectsteuerung der XBOX 360. Im Gegensatz zu dieser soll die „Interactive Shop Window“ allerdings etwas präziser sein und z.B. auch auf Fingerbewegungen reagieren. So kann der Kunde vor dem Schaufenster sich per Handbewegung durch den Katalog und die Produkte des jeweiligen Geschäfts wedeln. Als Nutzgrund wird hierfür der Hygienefaktor in den Vordergrund gestellt. Denn bisher gab es in dieser Richtung „nur“ Touchscreens und wenn die potentiellen Kunden mit ihren so unglaublich dreckigen Fingern auf dem Bildschirm rumdrücken, ist dies schon mal ein entscheidendes Argument diese Steuerung einzuführen.

Überhaupt ist dies ein merkwürdiger Trend. Wenn jemand einen Klamottenladen seiner Wahl aufsucht, hat er doch vor das Produkt auch „in echt“ zu sehen und nicht auf einem Bildschirm. Wer guckt sich denn Produkt XY auf einem Monitor an, wenn das besagte Produkt ein paar Meter weiter im Laden in Natura hängt. Natürlich können zusätzliche Informationen nützlich sein, aber in diesem Fall wirkt die Art und Weise der Bedienung sehr aufgedrückt und zwanghaft. Vor allem dadurch, dass Hygiene (im Vergleich zu Touchscreens) als Hauptgrund angeführt wird. Technischer Fortschritt in allen Ehren aber es gibt Dinge die sind nützlich und bringen einer Branche einen tatsächlichen Vorteil und andere sind einfach eher überflüssig. Es mag ja auf den ersten Blick erst mal ganz eindrucksvoll sein, weil es neu und noch relativ unbekannt ist, aber letztendlich auch nur wegen der Steuerung an sich und nicht wegen des Nutzens für den Kunden.  Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass dieses System teurer als das Pendant von Microsoft ist. Allerdings hat Kinect einen tatsächlichen Wert für die Nutzer.

Die „Interactive Shop Window“ wird derzeit auf der CeBit vorgestellt.

 

Quellen:

http://www.fraunhofer.de/veranstaltungen-messen/cebit-2011/interactive-shop-window.jsp

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,747816,00.html

 

Höhere Qualität bei Google-Suchanfragen

Google hat vorerst den eigenen Suchalgorithmus umgestellt um bei Suchanfragen eine höhere Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten. Bisher gab es häufig wenig informative Treffer, welche von Contentfarmen schnell zusammengeschustert wurden. Diese wurden dann mit ausreichend Tags und anderen suchmaschinenoptimierenden Inhalten versehen um bei Google ein möglichst hohes Ranking zu erzielen. Darüber hinaus kopieren viele Seiten den Inhalt anderer und die originale Meldung läuft Gefahr unter den „Fakes“ unterzugehen. Diesem Trend probiert Google nun entgegenzuwirken. Vor fünf Tagen wurde der Suchvorgang – vorerst nur in den USA – nun so umgestellt, dass die „Billignewsanbieter“ eine schlechtere Platzierung im Ranking erhalten als zuvor und die qualitativen Seiten immer mehr nach oben rücken.

Insgesamt sind bisher 11,8 % aller Suchanfragen von diesen Maßnahmen betroffen. Doch funktioniert das auch alles so wie gewünscht? Generierter Content von z.B. suite101.com und Yahoos associatedcontent.com haben deutlich an Gewicht verloren.

Associatedcontent.com hat 75% aller Einträge verloren (162.000) und bei suite101.com waren es 79 % (141.000).

Es bleibt allerdings unklar warum die Einträge von ehow.com davon nicht betroffen waren. Der Demandanbieter veröffentlicht täglich mehrere Tausend Ratgeber für die Bereiche Sport, Outdoor und Mode.

Diese Entwicklung ist durchaus positiv zu sehen auch wenn scheinbar noch die Einheitlichkeit dieser „Säuberungsaktion“ etwas zu schwanken scheint. Vielleicht sind auch viele Seiten und Einträge schwer zuzuordnen, ob es sich dabei um einen nützlichen und wertvollen Inhalt handelt oder es doch nur ein zusammengeschusterter und kopierter Beitrag einer anderen Seite ist. Dennoch ist dies ein Schritt in die richtige Richtung und sicherlich nicht der letzte dieser Art. Qualität statt Quantität. Natürlich kann es auch vorkommen, dass Google evtl. über das Ziel hinausschießt und tatsächlich nützliche Einträge nach hinten schiebt oder sogar komplett verbannt. Aber das ist ein Punkt mit dem man sich arrangieren kann und (hoffentlich) auch nur eine Art Kinderkrankheit ist. Das heißt ja nicht, dass die entsprechenden Einträge bei weiteren Maßnahmen in dieser Richtung nicht wieder neu aufgenommen werden können. Es ist leider derzeit noch nicht bekannt wann diese Umstellung auch Deutschland erreicht. Aber es ist dennoch schön zu sehen, dass sich die meistgenutzte Suchmaschine der Welt qualitativ weiterentwickelt und sich damit auf ihr Kerngeschäft konzentriert und es dem Unternehmen nicht nur noch um Expansion und dem Kauf weiterer Onlinedienstleister geht.

 

Quellen:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,748067,00.html

http://www.sistrix.de/news/985-algorithmus-nderung-google-sucht-nach-qualit-t.html

http://googleblog.blogspot.com/2011/02/finding-more-high-quality-sites-in.html

Tron vs. Tron: Legacy

Tron is back! Der Nerdklassiker aus den 80ern feiert sein Comeback in dem Film „Tron: Legacy“. Hierbei handelt es nicht um ein Remake des Films sondern um eine Weiterführung der Geschichte rund um Kevin Flynn und jetzt auch dessen Sohn, Sam Flynn. Um nicht allzu viel zu spoilern was den Inhalt der Geschichte angeht, werde ich nur einen kurzen Gesamtabriss der Geschichte machen und mich ansonsten auf die Punkte konzentrieren, die die beiden Trons meiner Meinung nach ausmachen.

Tron:

Dem Programmierer Kevin Flynn wird von seinem späteren Boss, Ed Dillinger, das Spiel „Space Paranoids“ geklaut. Als Flynn am Rechner durch Hacken nach Beweisen sucht, die ihn zum eindeutigen Erfinder des Spiels deklarieren, greift ein Sicherheitsmechaniusmus des Programms MCP und Flynn wird von einem Laser digitalisiert und im Rechner rematerialisiert. Was die Programmierer nicht wissen ist dass die geschriebenen Programme ihren Schöpfern ähneln. Mit Hilfe von Tron (einem Programm entwickelt von Flynn) geht die Suche im digitalen Universum nach Beweisen weiter. Das MCP hat währenddessen den Befehl ausgegeben Flynn bei Spielen sterben zu lassen. Hier muss sich Flynn beweisen um seine Suche fortsetzen zu können.

Tron: Legacy

Kevin Flynn hat inzwischen einen Sohn, Sam,  bekommen und ist nach eigener Aussage bei seiner Arbeit auf ein Wunder gestoßen. Eines Tages verschwindet er jedoch spurlos. 20 Jahre nach dem Verschwinden erhält Sam einen Hinweis auf den Verbleib seines Vaters. Auf der Suche nach ihm gerät auch er in die digitale Welt. Hier setzt er seine Suche nach seinem Vater fort und muss sich mit den Sicherheitsprogrammen rumschlagen.

„Legacy“ greift zwar mit der Inszenierung und der Geschichte an sich den Charme von Tron auf, kann aber nicht mehr so hervorstechen wie der Ursprungsstreifen. Dies liegt natürlich vor allem daran, dass der erste Teil von Tron aus dem Jahr 1982, einer der ersten Filme war, der auf längere  computergenierte Sequenzen gesetzt hat. Diese sehen im Vergleich zu heute natürlich sehr gewöhnungsbedürftig aus und erinnern aus heutiger Zeit gesehen eher an ein schlecht programmiertes, detailarmes PlayStation 1-Spiel. Aber dennoch war das ein Punkt, der Tron damals einzigartig gemacht hat und absolut zu der Atmosphäre des Films gepasst hat. Darüber hinaus passt diese überzeichnete  Art der Darstellung auch gut zu dem Innenleben einer digitalen Welt.

Allerdings sind Special Effects und computergenierte Sequenzen heutzutage keine Seltenheit mehr und es hat sich in diesem Bereich auch viel getan. Dies ist eine Sache, die Tron: Legacy in Punkto „Herausstechen aus der Masse“ bzw. Einzigartigkeit fehlt. Es sieht natürlich alles besser und schicker aus. Aber für heutige Standards ist das eben nichts Außergewöhnliches mehr. Doch nicht nur das, die digitale Computerwelt verliert dadurch etwas ihren „Charme“ (wenn man das so ausdrücken möchte) und wirkt zu menschlich. Auch verhalten sich die Programme nicht mehr so automatisiert, sondern gehen u. A. zu lauter elektronischer Tanzmusik auf die Tanzfläche und betrinken sich.

Apropos Musik: Im Gegensatz zum ersten Tron wird in Legacy die Musik sehr in den Vordergrund gestellt. Für den kompletten Soundtrack sind die beiden Herren von Daft Punk (welche auch einen kurzen Gastauftritt in dem Film haben) verantwortlich. Eine bessere Wahl für diese Art Film hätte man nicht finden können. Die meist elektronischen Beats passen in das Geschehen und geben dem Film einen gewissen Touch.

Insgesamt gesehen ist der Film durchaus sehenswert, zumindest wenn man sich mit der digitalen Welt anfreunden kann. Die abstruse Welt rund um die Programme und ihre Feindschaft zu den Usern ist interessant inszeniert, wenn auch gleich nicht mehr so „steril“ wie im ersten Teil. Überhaupt ist Legacy  actionlastiger, imposanter inszeniert und verfolgt eine etwas andere Richtung als Tron. Einen leichten Gänsehauteffekt hat bei mir die Darstellung der „Lightcycles“ erzeugt. Wenn auch die Kämpfe an sich mit den Lightcylces anders waren als in Teil 1, konnten sie dennoch überzeugen. Legacy habe ich in 3D gesehen und am Anfang des Films gab es den Hinweis, dass manche Szenen in 2D dargestellt sind und dies ein stilistisches Mittel sei. Mit Hilfe dieses Stilmittels wurde meiner Meinung nach probiert etwas von dieser „Besonderheit“ des ersten Teils zurück zu gewinnen, was zwar nicht immer so auffällt aber dennoch gelungen ist. Meine eher geringe Erwartungshaltung an Tron: Legacy wurde übertroffen so dass ich mit einem positiven Gefühl den Kinosaal verlassen habe.

Tron (1982) Trailer

Tron: Legacy Trailer (Derezzed)

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tron_%28Film%29

http://disney.go.com/tron/

Machtmissbrauch durch Apple?

Es ist ja nichts Neues, dass Apple probiert, möglichst viel Gewinn über den eigenen iOS App-Store zu generieren. Jede  App muss den „In-App-Purchase“-Standarten (IAP) entsprechen um Zukunft in besagtem Store zu bleiben. Darüber hinaus kassiert Apple 30 Prozent von jedem Kauf einer Anwendung. Wirtschaftlichkeit ist ja schließlich auch das A und O eines jeden Unternehmen. So behalten sie sich auch das Recht vor Anwendungen abzulehnen, die über andere Wege vertrieben werden sollen. Doch erst seit kurzer Zeit macht Apple von diesem Recht aktiv Gebrauch und lehnte den Vertrieb einiger Magazin-Apps ab, da diese auf alternativen Kaufwegen angeboten werden. Darüber hinaus haben die im offiziellen App-Store bereits vorhandenen Apps, welche auf anderen Wegen ebenfalls erhältlich sind, eine Schonfrist bis zum 30.06.11, um den IAP zu entsprechen. Ansonsten werden diese schlichtweg rausgeschmissen.

Inzwischen beschäftigt sich auch die belgische Regierung mit diesem Zwang, exklusiv über den iOS App-Store, Anwendungen für das iPhone, iPad, iPod vertreiben zu können. So untersagte Apple Zeitungsunternehmen, die ihren Abonnenten eine digitale Version ihrer Zeitung anbieten möchten, eine kostenlose App anzubieten. „Belgien ist das erste Land, das dies überprüft. Wir glauben aber nicht, dass wir die letzten sind“, so ein Ministeriumssprecher. Wenn sich dieser Verdacht erhärten sollte, könnte auch eine Prüfung durch die EU-Kommission erfolgen.

Am 17.02. wollen sich nun einige Branchen-Vertreter in London zu einer Krisensitzung treffen um ihre Reaktionen auf den Zwang zu koordinieren und über mögliche zukünftige Geschäftsmodelle zu diskutieren.

Apple, welche eine neue Welt der Anwenderfreundlichkeit suggerieren will, macht sich hier viel kaputt und guckt meiner Meinung nach viel zu stark auf den eigenen Gewinn, anstatt sich über die wachsende Reichweite und den Umfang der Bedeutung der angebotenen Apps zu erfreuen. Ein Imageschaden bei den Verlegern ist vorprogrammiert. Natürlich hat Apple hier eine Art Monopolstellung und möchte daraus möglichst viel Gewinn machen, aber zu welchem Preis? Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden Google mit  Honeycomb (Android 3.0) in Zusammenarbeit mit anderen Tablet-PC-Herstellern auf den Markt kommen und mal so etwas wie eine ernsthafte Konkurrenzsituation aufbauen. Doch wie sich die ganze Situation entwickeln wird, wird die Zeit zeigen.

Quellen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Verlage-fuehlen-sich-von-Apple-betrogen-Update-1182659.html

http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Belgische-Regierung-prueft-Verlegerkritik-am-iPad-Update-1171057.html

Serious Games – Mitarbeiterschulungen durch Videospiele?!

Ein relativ neuer und immer größer werdender Trend im Bereich der Videospiele sind die sogenannten „Serious Games“. Wie der Name schon vermuten lässt, haben diese Spielen einen ernsthaften Charakter. Diese Ernsthaftigkeit soll sich dadurch zeigen, dass man neben dem Spielspaß auch einen tatsächlichen Nutzen für das reelle Leben daraus ziehen kann.

Inzwischen haben sich einige Unternehmen den Nutzen dieser „Unterhaltung“ zu Eigen gemacht und schulen ihre Mitarbeiter u. A. mit diesen Spielen. Natürlich kann man jetzt nicht einfach sagen „So, du zockst jetzt hier ne Runde und danach kannst du alles.“ Bei diesen Spielen kommt es immer auf das Lernziel, welches verfolgt wird. Das Vermitteln von reinem Fakten- oder Produktwissen sollte hier bei allerdings kein Lernziel sein. Dafür gibt es sicherlich bessere Methoden.

Die Möglichkeiten dieser Lernspiele können jedoch sehr umfassend sein. Zum einen kann das Bedienen von Maschinen damit geschult werden indem man einfach eine Art Simulation der jeweiligen Maschine in das Spiel integriert, des Weiteren sind aber auch das Verstehen von komplexen Zusammenhängen wie vor- und nachgelagerten Prozessen ein wichtiger Bestandteil.  Letzteres kann z.B. eine Art Wirtschaftssimulation sein, die sich speziell um das jeweilige Unternehmen dreht. Hier kann jeder Schritt von Beschaffung der Materialien über die Akquirierung von Personal bis hin zu Werbekampagnen durchgekaut werden. Ein weiterer Nutzen ist das Durchspielen von „Best“- und „Worst“- Caseszenarien um für einen möglichen Ernstfall nicht völlig ideenlos dazustehen.

Einige Unternehmen (z.B. Bayer AG) entwickeln zwecks Schulungsmaßnahmen eigene Serious Games für Betriebswirtschaftler in welchem sieben virtuelle Geschäftsjahre durchgespielt werden.

Bei solchen Spielen muss natürlich berücksichtigt werden, dass es sich dabei immer noch um ein Computerspiel handelt und damit der Hang zu evtl. riskanten Entscheidungen um einiges niedriger ist als im echten Leben. Dafür sind die tatsächlichen Konsequenzen einfach zu gering. Es sind aber auch nicht alle Nutzer dieser Spiele zwingend computeraffin, so dass es bei der Handhabung zu Problemen kommen kann. Darüber hinaus lohnt sich der finanzielle Aufwand wohl vorerst nur für große Unternehmen mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten.

Insgesamt gesehen denke ich, dass solche Spiele inhaltlich durchaus einen Gewinn für viele Unternehmen darstellen können. Spielend Wissen vermitteln ist in unserer heutigen Unterhaltungsgesellschaft doch eigentlich genau das Richtige. Vorerst bleibt diese Art von E-Learning, auf Grund der Entwicklungskosten, leider nur größeren Unternehmen vorbehalten. Kleinere Betriebe können sich zwar auch solche Software kaufen, welche dann aber nicht so exakt auf das Unternehmen zugeschneidert sein wird. Aber der Arbeitnehmer wird dankbar sein…

Quellen:

http://www.korion.de/de/1/Produkte/4.html

ftp://ftp.tik.ee.ethz.ch/pub/students/2007-HS/MA-2007-34.pdf

http://www.inlead.info/Default.aspx?tabid=223