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Das beste Album aller Zeiten ist endlich da!

So betitelt zumindest der bekanntlich von einem „Gottkomplex“ geplagte US-Rapper Kanye West seinen neuesten Langspieler. „The Life of Pablo“ oder kurz „T.L.O.P.“ referiert dabei aber nicht auf Pablo Picasso, wie man es vielleicht annehmen könnte, da sich Mr. West ja schon des Öfteren in seinem Größenwahn auf einer Stufe mit Persönlichkeiten wie Picasso sah. Nein, er vergleicht sich vielmehr mit Paulus, dem Apostel (Pablo ist spanisch für Paul), der uns allen aus der Bibel bekannt sein sollte. Wer jetzt denkt, sich verlesen zu haben, dem kann ich nur beanstanden, die grandiose Person des Kanye Omari West alias „Yeezy“ nicht genug zu kennen. Vor allem sein Auftritt bei Twitter ist äußerst unterhaltsam. So lässt Ye sich immer wieder provozieren, was von üblen Beleidigungen, über Lobpreisungen von seiner Person, bis hin zu völlig abstrusen Tweets reicht. Denn niemand liebt Kanye so sehr wie er sich selbst liebt.

 

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Nichtsdestotrotz ist er ein Phänomen. Seine Ehefrau Kim Kardashian West erfreut sich ebenfalls großer Popularität inmitten des sogenannten Kardashian-Jenner-Clans und ist immer für einen Skandal gut. Sei es ein Nackt-Covershooting oder die vermeintlich unfreiwillige Veröffentlichung eines Sex-Videos, die ihr 2003 erstmals Bekanntheit verschaffte. Diese nutzt sie bis heute clever, um beispielsweise die Karriere ihrer Halbschwester Kylie Jenner zu pushen, die somit bereits mit 14 Jahren als Model über den Catwalk lief und heutzutage ein gefragtes Model, It-Girl und Internet-Phänomen ist.

Kanye dagegen schafft es auf eine andere Art in aller Münder zu sein. So warteten seine Fans nun seit dem 18. Juni 2013 auf ein neues Album. In der Wartezeit konnte er ordentlich Erfolg mit seinem Modelabel und seinen selbstdesignten Schuhen, den „Yeezys“, verbuchen und somit mehr und mehr Hype generieren. In Zusammenarbeit mit ADIDAS brachte er verschiedene Ausführungen zu limitierten Stückzahlen auf den Markt, die zum Teil für über 1000$ weiterverkauft wurden. Könnte schlechter laufen für Mr. West!

Am Donnerstagabend um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit war es dann soweit: Das Album wurde gemeinsam mit seiner neuen Modekollektion im Madison Square Garden in New York vor rund 20.000 Leuten präsentiert. Aber er wäre nicht Kanye West, wenn das Ganze nicht noch weitere Wellen schlagen würde. Überall auf der Welt waren die Kinosäle geöffnet, um das Event live zu übertragen. Auch hierzulande. Schlappe 14 Euro waren fällig für die knappen 1 1/2 Stunden, in denen Ye inmitten des Madison Square Garden sein Iphone per AUX-Kabel an eine Soundanlage anschloss und im Kreise seiner Posse sein neues Album zelebrierte. Naja, Teile davon. Zusätzlich wurde die neue Modekollektion von sichtlich gelangweilten Models, die während Kanyes vereinzelten Ansprachen und der Darbietung der (leider nur zum Teil) neuen Tracks auf einem Podest standen, „präsentiert“. Doch auch die nicht ganz so gut betuchten „Yeezy-Jünger“ kamen in den Genuss dieses Spektakels, da die Streamingplattform Tidal einen Livestream bereitstellte.

Alles in allem wirkte es ein wenig unprofessionell. Als Kanye dann auch noch ein Videospiel ankündigte, in dem man seine verstorbene Mutter durch den Himmel steuern kann, begannen die Ersten ernsthaft an seinem Verstand zu zweifeln. Doch so sind selbsternannte Genies nun mal. Bevor er sich unter teils enttäuschendem Applaus verabschiedete, gab er noch seinen größten Traum preis: Creative Director bei der Modemarke Hermès zu werden. Na, dann wünschen wir mal das Beste!

Seit Samstag, 13. Februar, ist das Album nun über Tidal erhältlich. Tidal hat sich ein exklusives einwöchiges Streamingrecht gesichert, danach wird das Album auf kanyewest.com erhältlich sein. Auf musikalischer Ebene enttäuscht das Werk aber keinesfalls. Dazu tragen unter anderem auch namhafte Featuregäste wie Rihanna oder The Weeknd bei.

Zum Schluss bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen:

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Netflix worldwide – Globales Internet-Fernsehen

Der Online-Streaming Dienst Netflix ist seit dem 6. Januar nun in 130 weiteren Ländern verfügbar. Bisher waren es 60 Länder. Somit agiert der ehemalige DVD-Verleiher frei nach dem Motto: „Netflix gibt es jetzt überall – fast.“ Denn mit China fehlt der größte Absatzmarkt mit 1,4 Milliarden Einwohnern. Auch auf der Krim, in Syrien und Nordkorea wird Netflix vorerst aufgrund von US-Sanktionen, denen amerikanische Unternehmen unterliegen, nicht verfügbar sein. In Indien dagegen schon. Bereits ein Fünftel der 1,3 Milliarden Einwohner ist online und der Breitbandausbau zieht massiv an, wodurch sich dieser Absatzmarkt als äußert lukrativ und zukunftsträchtig erweist.

Netflix wurde zunächst als Verleih bekannt, der DVDs in roten Briefumschlägen lieferte. Seit dem Börsengang 2002 boomt das Geschäft aber. Das zeigt auch die aktuelle Expansion, nach deren Bekanntgabe die Netflix-Aktie um ganze neun Prozent stieg. Ungefähr 70 Millionen Mitglieder nutzen den populären Streaming Dienst. Neben einer Vielzahl von bekannten Serien und Filmen, werden seit einiger Zeit auch kostenintensiv eigene Serien produziert, die mittlerweile zum Steckenpferd von Netflix geworden sind, wie zum Beispiel die Polit-Drama-Serie „House of Cards“.

Doch damit nicht genug: Reed Hastings, Gründer von Netflix, kündigte auf der Tech-Messe „CES“ in Las Vegas für 2016 31 neue Eigenproduktionen an, mit denen über 600 Stunden neues Material zur Verfügung gestellt werden. So können sich Fans von „Netflix & Chill“ bald über weitere Serien á la „Daredevil“ oder „Orange is the new black“ freuen.

Doch solche Erweiterungen und Fortschritte sind nötig. Netflix will in punkto Streaming das Fernsehen revolutionieren und hierzulande sitzen dem Unternehmen aus dem Silicon Valley zahlreiche Konkurrenten wie Amazon Instant Video oder Maxdome im Nacken, die ihr Angebot auch stetig erweitern..

Quellen: Spiegel Online, Meedia.de, Handelsblatt.com

Langeweile im Hörsaal? Zum Glück gibt es Jodel!

Die neue App „Jodel“ ist grade mehr als angesagt an deutschen Unis. Bento nennt es „Die Hype-App an deutschen Unis“ und sogar Spiegel Online und stern berichteten jüngst über das neue Phänomen. Doch was steckt dahinter?

Das Konzept ist simpel: Nutzer posten, was ihnen gerade so durch den Kopf geht – und das völlig anonym. Eine Registration ist nicht notwendig. Doch das spielt sich – soweit das im Internet noch möglich ist – weitestgehend auf lokaler Ebene ab. Die Posts sind nur in einem Umkreis von zehn Kilometern sichtbar. Diese sogenannten „Jodel“ können dann von anderen „Jodlern“ kommentiert oder „up-1908001_1635670326648506_4522180799475124659_n“ beziehungsweise „down-gevotet“ werden. Besonders beliebte Jodel werden zudem auch auf Facebook oder Instagram gepostet. Das reicht von lustigen Sprüchen, über Verabredungen an öffentlichen Plätzen in der Nähe bis hin zu vollkommen sinnlosen Ergüssen.

Für Jodel-Entwickler Alessio Borgmeyer ist die für die Nutzer garantierte Anonymität der Schlüssel zum Erfolg der jungen App. „Die Nutzer können authentischer sein bei Jodel. Man muss nicht mehr darauf achten, was man sagt“, erklärt der 24-Jährige im Interview mit dem Spiegel. Oftmals wird seine App als 12038641_1664340517114820_541827127130300438_oPlattform für Trash-Talk beschrieben. Vor allem der Vergleich, dass Jodel wie die Klowand ist, auf der jeder mithilfe eines Stifts seinen Gedanken freien Lauf lässt, nervt den Wahlberliner. Doch laut der Nutzer ist es mehr als das. Viele sprechen schon von einer „Jodel-Sucht“.

 

Und diese weitet sich nicht nur in Deutschland aus, wo die App bis jetzt knapp 800.000 mal heruntergeladen wurde. Auch in Schweden, Österreich, Schweiz, Spanien, Finnland und Norwegen erfreut sich Jodel immer größerer Beliebtheit. Doch leider gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. So musste eine Universität im schwedischen Lund vor gut einem Monat wegen einer Amoklaufdrohung auf Jodel geschlossen bleiben.

„Einige von euch sind okay. Geht daher morgen nicht auf die Universität, wenn ihr in Lund seid. Checkt die Nachrichten morgen Früh. Bis dann“, heißt es in dem Jodel.

In einem Interview mit dem stern äußert sich Geschäftsführer Borgmeyer wie folgt dazu:

„Jodel basiert auf einer Nutzer-zu-Nutzer-Anonymität, und wir selbst haben sehr wenig Informationen über den Nutzer. Aber wenn es einen richterlichen Beschluss bei dringendem Tatverdacht gibt, arbeiten wir mit den Behörden zusammen.“

So birgt die Anonymität auf Jodel auch einige Gefahren. User können, um dem entgegenzuwirken, anstößige Jodel melden. Außerdem wird ein Jodel gelöscht, sobald er fünf „Down-Votes“ hat. Kritiker bemängeln, dass Jodel Cybermobbing und auch sexuelle Belästigung im Netz erleichtert, da sich viele Nutzer hinter ihrer Anonymität sicher fühlen. Das führte in Göttingen sogar so weit, dass die Universität Göttingen Strafanzeige gegen Unbekannt stellte, da auf Jodel mehrfach sexuell belästigende und anstößige Jodel über eine Dozentin gepostet wurden.

Trotz alledem sieht sich die Jodel-Community als friedliche Community. Solche Posts sieht man selten und wenn sie auftauchen, werden sie meist umgehend gelöscht, da sich die Community aktiv daran beteiligt. So dient die in Aachen entwickelte App vielen Studierenden als spaßiger Zeitvertreib in Vorlesungen und zur Kontaktaufnahme mit Studierenden in ihrer Nähe. Sollten sich allerdings Fälle wie in Göttingen oder Lund in Zukunft häufen, muss sich etwas ändern.

Bildquellen: Facebookseite Jodel