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Hyperlokaler Journalismus als Zukunftschance

Die starken Leserverluste der Zeitungen stellen für die Verlage eine große Herausforderung dar. Denn mit weniger Lesern, sinken die Zahlen der verkauften Auflagen und somit steigen die Grenzkosten und die finanziellen Probleme nehmen stetig zu.  Einen Ausweg scheint der Hyperlokaljournalismus zu bieten, doch wie stehen die Erfolgschancen?

Hyperlokaler Journalismus bedeutet die Berichterstattung über das direkte Umfeld, dabei sind die lokalen Nachrichten, Veranstaltungen, Werbung, etc. noch stärker an den Nutzer angepasst. So kann auch die Vernetzung von Gebieten, Nachbarschaften und Stadtteilen gewährleistet werden.

Umfragen zeigen, dass 90 Prozent der befragten Leser an Lokal- und Regionalnachrichten interessiert sind, was eine wichtige Grundvoraussetzung für den Erfolg des hyperlokalen Journalismus darstellt.  

Außerdem ergibt sich aus einer weiteren Umfrage, dass bei 46 Prozent ein großes Interesse für Ereignisse aus dem Ort, in dem sie leben, besteht.

Die Nachfrage nach hyperlokalen Nachrichten ist also gegeben und auch der Schulleiter der Axel Springer Akademie ist der Meinung „Die besten Geschichten liegen auf der Straße“. Gemeinsam mit einigen Schülern der Akademie wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das sich rund um Ereignisse, die sich in der Oranienstraße in Berlin abspielen, dreht. Das Experiment erwies sich als überaus vielversprechend und Schulleiter Spahl  ist der festen Überzeugung, dass die Investition in den hyperlokalen Journalismus zwar ein Wagnis, aber auf jeden Fall lohnenswert ist. Außerdem sei es der beste, leidenschaftlichste und in der ganzen Bandbreite überzeugendste Journalismus.

Ein Paradebeispiel für hyperlokale Presse ist die Online-Zeitung „taeglich.me“.  Sie wird durch Jahresabonnements für 60 Euro und Tagesabonnements für 1 Euro finanziert, wodurch das Finanzierungsproblem gelöst ist. Im Jahr 2015 kann sich „taeglich.me“ bereits  mit 1400 Abonnenten brüsten und befindet sich weiterhin im Wachstum.

Der Redakteur und Geschäftsführer der hyperlokalen Online-Zeitung „täglich.me“  Philipp Nieländer meint, es sei doch eher ein finanzieller Selbstmord, weiterhin auf das Medium zu setzen, das in den letzten Jahren massiv an Auflage verloren habe: die klassische Tageszeitung. Er ist vom eigenen Modell vollkommen überzeugt, hat große Pläne und er sieht im  hyperlokalen Journalismus eine große  und vielversprechende Zukunft.

Abschließend lässt sich also sagen, dass für den hyperlokalen Journalismus mit dem richtigen Bezahlmodell und der passenden Herangehensweise sehr viel Potenzial besteht und auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen könnte, um wieder mehr Menschen für das Lesen von Zeitungen zu motivieren. Es gibt viele Befürworter, die die hyperlokale Presse als große Zukunftschance ansehen, eine Investition sei zwar ein Wagnis, aber definitiv eines, das sich lohnen würde.

Quellen


www.blmplus.de/hyperlokaler-echtzeitjournalismus/


www.meedia.de/2012/07/23/hyperlokaler-journalismus-hat-potenzial/

www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/lokaljournalismus/150756/einfuehrung-lokaljournalismus

www.sputnik-agentur.de/blog/die-zukunft-des-lokaljournalismus/

www.mindenertageblatt.de/blog_mt_intern/?p=8276