Es ist schon ein halbes Jahr her, als die Journalistin Laura Himmelreich im Stern einen Artikel veröffentlichte, in dem sie über eine Begegnung mit dem FDP-Politiker Reiner Brüderle und seine sexistisch-artige Verhalten ihr gegenüber schrieb. Der Bericht löste einen Skandal aus. Seit dem wurde das Problem „Sexismus“ in deutschen, bzw. europäischen Medien und Gesellschaft noch stärker diskutiert. Immer wieder gibt es neue Berichte zu dem Thema. Seit kurzem: Sexismus in EDEKA durch die Männer- und Frauen-Würste, männliche Lehrkräfte an der Uni Leipzig werden „Professorin“ genannt usw. Und das neuste: die sexistische Werbespot im ZDF.
Die Werbung weist auf die Frauen-EM in Schweden. Da ist eine junge Frau im „Ariel-weißem Fußball-Outfit in eine Meister-Propper-strahlende Küche“ zu sehen, die einen sehr schmutzigen Fußball in die Waschmaschine elegant passt. Danach nimmt sie sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der Waschmaschine Platz und wartet.
Einige haben das ironisch reagiert, wie z.B. in einem Twitter-Beitrag: „Grad gefunden, die @ZDF-Werbung für die Frauen-Fußball-EM von 1962“. Andere aber sehr kritisch, wie die Stern-Artikel-Autorin Sophie Albers. Sie schrieb: „Das Entscheidende an der Sexismus-Diskussion, die so heftig geführt, aber deren Ergebnisse offenbar so schwer umzusetzen sind, ist, dass es nicht um einen Krieg der Geschlechter geht. Der eine Mensch ist nicht besser als der andere, weil er etwas zwischen den Beinen hat – oder auch nicht. Es geht einzig und allein darum, dass beide gleich gut oder auch beknackt sind. Es gilt zu verstehen, dass sie sich im Gut- wie im Beknacktsein großartig ergänzen. Wer das kapiert, braucht keine Klischees, die krampfhaft versuchen, eine unmenschliche Hierarchie zu erhalten. Wenn die degradierenden Zuschreibungen endlich verschwinden, hilft das nicht nur der Ehestatistik, sondern auch der Wirtschaft.“
Wenn sie nach meiner Meinung fragen, ich finde die alle Sexismus-Debatte und Diskussionen überspitzt. Es gibt wirklich ernste Probleme, wenn die Frauen benachteiligt und demütigt werden. Jedoch in der letzten Zeit ich habe so ein Gefühl, dass die Feministinnen jede Kleinigkeit zum Vorwand nehmen, um sich benachteiligt zu präsentieren. Außerdem sollten auch die Werbung-Macher aufpassen und Rücksicht auf die gegenwärtige Situation nehmen.
Den Werbespot könnt ihr hier ansehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1936016/Die-Frauenfussball-EM-2013-im-ZDF
Quellen:
Albers, Sophie (2013): Frauen in der Werbung. Sexismus – jetzt auch im ZDF. Stern.de (10.07.2013). URL: http://www.stern.de/panorama/frauen-in-der-werbung-sexismus-jetzt-auch-im-zdf-2036720.html (abgerufen am 11.07.2013)
Hohlmaier, Matthias (2013): Welches Klischee hätten’s denn gern? ZDF-Spot zur Frauenfußball-EM 2013. Süddeutsche.de (09.07.2013). URL: http://www.sueddeutsche.de/medien/zdf-spot-zur-frauenfussball-em-welches-klischee-haettens-denn-gern-1.1717281 (abgerufen am 11.07.2013)
Süddeutsche.de (2013): Sexismus-Debatte. Nachrichten und Hintergründe zur aktuellen Diskussion. URL: http://www.sueddeutsche.de/thema/Sexismus-Debatte