Nachrichten und Meldungen, denen im vergangenen Jahr zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wurde, werden im Laufe des Jahres recherchiert, bearbeitet und am Ende selbigen Jahres von der Initiative Nachrichtenaufklärung gesammelt auf deren Website veröffentlicht.
Die INA handelt ganz nach dem Konzept der amerikanischen Website „Project Censored“, die wohl Pate stand für die Entwicklung der Seite in Deutschland.
Die Initiative Nachrichtenaufklärung wurde im Mai 1997 von Professor Peter Ludes in Siegen gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Themenspektrum der Tagespresse etwas universaler zu gestalten, beziehungsweise aufzuwerten.
Project Censored wird laut der Website hauptsächlich von Professoren und Studenten betrieben, was bei der INA nicht zwingend der Fall ist. Alle Interessierten können hier selbst Themen einreichen, wobei die Kriterien der späteren Auswahl an wichtigen und relevanten Nachrichten auf der Website zu finden sind.
Die Idee der medialen Aufklärung und der Bereicherung der Presse um vernachlässigte Themenbereiche ist an sich keine schlechte, jedoch gibt es auch Punkte, an denen Kritik ansetzen kann.
Beispielsweise ist die Auswahl der Nachrichten unklar. Zwar werden die Beiträge laut den beiden Websites Sowohl bei „Project Censored“ als auch auf der Seite der INA von einer qualifizierten Jury bestehend aus Wissenschaftlern und Journalisten ausgewählt, es bleibt jedoch zu bemerken, dass auch diese hochqualifizierte Jury am Ende eine Auswahl treffen muss und Themen eliminiert.
Die Auswahl der „Top Themenliste“ erfolgt nur einmal pro Jahr, was zwangsläufig dazu führt, dass zwischen dem Veröffentlichungsdatum der Artikel bei INA und dem eigentlichen, tatsächlichen Datum des Geschehens ein großer zeitlicher Abstand besteht.
Die Frage der Veröffentlichung stellt sich mir auch. Denn die Ergebnisse werden bisher (zumindest bei INA) nur auf der Website veröffentlicht. Diese ist den wenigsten Bewohnern der Bundesrepublik Deutschland jedoch ein Begriff, woraus resultiert, dass die „veröffentlichten“ Nachrichten weiterhin ein Dasein in relativer Unbekanntheit fristen werden. Es sollte Werbung geschaltet oder allgemein um öffentliche Aufmerksamkeit geworben werden.
Schade ist auch, dass sich auf der Website der INA seit 2009 nichts mehr getan zu haben scheint.
Zu guter Letzt stelle ich nun eine kleine Behauptung auf.
Es gibt einen guten Grund, warum nicht alles in der Tagespresse erscheint.
Muss denn wirklich alles in die Presse? Der Grund warum irgendwann Redakteure ihre Arbeit in Nachrichtenredaktionen aufnahmen ist doch der, dass es schon immer ein Überangebot an Meldungen gab. Die Selektion und Bewertung wichtiger Tagesmeldungen war und ist nun einmal ein wichtiger Bestandteil der heutigen Berichterstattung.