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Kampf um Skype – Microsoft als glücklicher Sieger?

Erst war ein Börsengang geplant, dann balgten sich Facebook und Google. Lachender Dritter ist nun Microsoft: Für 8,5 Milliarden US-Dollar übernimmt der Software-Riese Skype, den Platzhirschen im Online-Telefonie-Markt. Die Reaktionen sind geteilt.

Der Deal ergibt durchaus Sinn: Microsoft erhält einerseits Zugriff auf die 660 Millionen Menschen umfassende Nutzerbasis von Skype und kommt andererseits möglicherweise auch im Handy-Markt ein gutes Stück voran. Das Betriebssystem Windows Phone 7 könnte von einer sauberen Integration der Skype-Software ebenso profitieren.
Dem Konzern aus Redmond haftet jedoch der Ruf an, recht schwerfällig zu agieren und nicht immer die Interessen der Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen. Und daher fragen sich viele Nutzer, wie es nun mit Skype weiter geht. Einige befürchten, dass der Dienst ausgeschlachtet und in den MSN-Messenger integriert wird. Auch dass die Grundfunktionen von Skype bald nicht mehr kostenlos angeboten werden könnten, steht im Raum.
Aber ist die Sorge berechtigt? Skype ist nicht unbedingt konkurrenzlos: Google Voice Chat ist für Nutzer des E-Mail-Dienstes von Google kostenlos und für Apple Nutzer gibt es z.B. die Programme FaceTime und iChat. Eine umfangreiche Aufstellung von Software, die man zum Telefonieren über das Internet verwenden kann, gibt es bei Wikipedia, wovon etliche der gelisteten Angebote noch weithin unbekannt sind.
Man sieht: es gibt durchaus eine ganze Reihe von Alternativen für Freunde des kostengünstigen (Video-)Telefonats. Und so wird die spannende Frage sein, ob Microsoft nicht vielleicht doch den einen oder anderen Dollar zu viel auf den Tisch geblättert hat.

Messe der Funphones

Die Mobilfunk-Welt trifft sich in Barcelona und präsentiert ihre Neuheiten. Der Mobile World Congress hat sich mittlerweile als wichtigster Treffpunkt der Mobilfunkbranche etabliert, an dem sich Jahr für Jahr die Leiter bekannter Konzerne beteiligen. Diesmal sind unter anderem Steve Ballmer von Microsoft, Vittorio Colao von Vodafone und Paul Otellini von Intel dabei, sowie Googles Noch-Chef Eric Schmidt.

Die Trends liegen im Design vor allem in immer flacheren und kleineren Formaten, sowie in einem funktionalen Aufbau, der die Handhabung vereinfachen und so beschleunigen soll. Dies wird besonders wichtig bei der zunehmenden Multifunktionalität des Handys bzw. der Smartphones. Sony beispielsweise stellt sein neues Playstation-Handy „Xperia Play“ vor. Das Multimedia-Handy hat statt einer ausziehbaren Tastatur die Bedienelemente einer Konsole. Aber auch in der Technik gibt es Neuerungen und Ankündigungen von Weiterentwicklungen. LG z.B. wirbt für eine Reihe neuer Android-Smartphones, insbesondere das „Optimus 3D“. Es ist das erste Smartphone weltweit, das 3D-Inhalte abspielen und auch aufnehmen kann, wozu der Nutzer zudem auch keine Brille benötigt.

Ein Schwergewicht fehlt in Barcelona: Der US-Konzern Apple, der mit seinem iPhone die Mobilfunkbranche umgekrempelt hat und diese neue Entwicklung weg vom traditionellen Handy hin zum transportablen Multimedium, bleibt Messen dieser Art traditionell fern. Die Veranstalter in Barcelona versuchten nun, Apples Fehlen mit einem Bereich für die Entwickler von iPhone-Apps auszugleichen.

Telefonieren ist schon lange nicht mehr der Sinn des Handys, deswegen auch der neu eingeführte Begriff des Smartphone. Doch wohin geht die Entwicklung, wenn bereits die Tastatur durch die Tasten einer Spielekonsole ersetzt werden und das Gerät dennoch der Kategorie Handy zugeordnet wird? Fangen die Firmen, im Druck des gegenseitigen Wettbewerbs sowie des Drucks Apple nachzueifern, an zu übertreiben und verlieren das Ziel aus den Augen? Generell sind  die Neuerungen interessant und bereichern die Vielfalt des Markts. Jeder kann für sich entscheiden in welchem Umfang er sein Handy bzw. Smartphone verwenden möchte und solange man „auch noch“ mit dem Handy telefonieren kann, wurden die Wurzeln nicht ganz verlassen.

Verschobener Start ins Jahr

Fernsehkomiker Dieter Nuhr hat sich beim Skifahren mehrere Rippen gebrochen. Der Kölner Privatsender RTL teilte am Dienstag mit, Nuhr habe sich bei dem Skiunfall während seines Winterurlaubs mehrere sehr schmerzhafte Rippenbrüche zugezogen. Er sei zwar auf dem Wege der Besserung, nur das Atmen falle ihm noch schwer. Den Auftakt zu seiner neuen RTL-Show muss er jedoch vorerst verschieben, die erste Sendung seiner neuen RTL-Show „Typisch Frau –Typisch Mann“  wird er somit nicht wie geplant am 14. Januar 2011 moderieren können.
Nuhr hatte bereits selbst am 29. Dezember bei Twitter eine Statusmeldung veröffentlicht, die Raum für Interpretationen ließ: „Wer ab jetzt vor mir einfach losfährt, ohne drauf zu achten, was von oben kommt, wird zur Pistensau erklärt und überwalzt.“  Nach neuesten Berichten ist er jedoch zuversichtlich: „Es wäre von Vorteil, wenn ich bei der Sendung atmen könnte. Auch lachen möchte ich gerne während der Show, ohne dass der Notarzt kommen muss.“ Die erste Ausgabe von „Typisch Frau – Typisch Mann“ wird RTL nun voraussichtlich am 21. Januar ausstrahlen.

ARD sucht neue Finanzierungsquellen für 2011: Internet statt Zuschauerquoten !?

In einem Interview hat die neue ARD-Intendantin Monika Piel den Zeitungsverlegern Hilfe angeboten. Gemeinsam müsse man gegen die „Kostenloskultur“ im Netz angehen. Im Interview verkündete sie sich dafür einzusetzen, dass „auch wir“, die ARD, künftig Geld verlangen sollten für ARD-Apps für Smartphones und Tablet-Rechner. Aber nur dann „wenn es die Verleger schaffen, alle ihre Apps kostenpflichtig zu machen“. Das heißt konkret um den Verlegern einen Gefallen zu tun, bietet Piel an, für die gebührenfinanzierten Inhalte von ARD und ZDF in anderer Darreichungsform noch mal Geld zu verlangen bzw. eröffnete sie die Vorstellung von gemeinsamen Plattformen, um die Inhalte gemeinsam zu vermarkten.

Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen ihre Inhalte aber gar nicht verkaufen. Sie sollen sie zur Verfügung stellen, mehr nicht. Bezahlt sind sie ja schließlich bereits. Das Problem, das das Internet gebracht hat, sind nicht mangelnde Verkaufserlöse, sondern ein gigantischer Zuwachs an Werbeflächen – die natürlich nicht mehr alle in den Angeboten von Verlagshäusern liegen. Mit Online-Werbung wird derzeit zu wenig verdient, um die Verluste aus dem Printgeschäft auszugleichen. Bei diesem Problem kann die ARD den Verlagen nicht weiterhelfen. Das könnte sie allenfalls, indem sie künftig darauf verzichtet, online Konkurrenzprodukte anzubieten.

Das Internet, das zeigt sich hier einmal mehr, verwirrt mit seiner transformativen Wucht viele Vertreter traditioneller Medienhäuser noch immer nachhaltig. Öffentlich-rechtliche Intendanten sind da keine Ausnahmen. Bei Monika Piel zeigt sich das auch daran, dass sie die häufig gehörte, jedoch noch immer unsinnige These wiederholt, im Internet herrsche eine „Kostenloskultur“, das sei ein „Geburtsfehler“, den man „beseitigen“ müsse. Das ist schlicht falsch. Erstens bezahlen Menschen online durchaus Geld für Dinge, man frage mal bei Amazon nach z.B. – aber eben nicht für alle. Zweitens bezahlen selbst die, die kein Geld für Inhalte ausgeben und zwar mit dem Geld, das sie für ihren Internetzugang und die dafür notwendigen Geräte ausgeben, ob stationär oder mobil.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/ard-vorsitzende-piel-allianz-gegen-google-und-apple;2722697

Fazit 2010: Mehr Fernsehen, mehr RTL

Ein neues Jahr beginnt und wir schauen zurück auf die nun möglichen Statistiken des vergangenen und ziehen ein Fazit. Das Marktforschungsunternehmen Media Control hat die Zahlen veröffentlich zur Fernsehnutzung 2010 und das Ergebnis ist eindeutig:

„Große Zunahme bei der TV-Sehdauer in Deutschland: Im vergangenen Jahr schalteten die Fernsehzuschauer hierzulande im Schnitt 223 Minuten täglich ein. Das sind rund elf Minuten länger als 2009 (212 Minuten) und 16 Minuten mehr als 2008 (207 Minuten). Insgesamt war es die höchste Sehdauer seit dem Start der Einschaltquotenvermarktung durch media control im Jahr 1992. Vor allem das Wochenende brachte einen hohen Anstieg: Samstags kletterten die Werte im Vergleich zu 2009 von 216 auf 230 Minuten nach oben. Sonntags steigerten sie sich von 247 auf insgesamt 262 Minuten.“ Im Bundesländervergleich schauen vor allem die östlichen Länder viel Fernsehen. Platz eins bis drei gehen an Thüringen, Sachsen und Sachsenanhalt, die mit z.B. in Thüringen 274 min deutlich über dem Schnitt liegen.

Laut Media Control ist dieser Anstieg vor allem zugunsten von RTL verlaufen, die es 2010 geschafft haben den größten Marktanteil zu verzeichnen und damit die ARD vom ersten Platz gestoßen haben. Zwar konnte die ARD mit der Übertragung der Fußball WM neue Quotenrekorde verzeichnen, jedoch liegt RTL mit seinen Abendprogrammshows nicht allzuweit weg und zeigt zudem eine Kontinuität in den Quotenzahlen, die ihm in der Gesamtsumme Platz eins bescherten. Verantwortlich hierfür sind vor allem die zahlreichen Serien wie „Bauer sucht Frau“ oder  „Das Supertalent“, die ein breites Publikum ansprechen und dieses regelmäßig vor den Fernseher bannen. Ein somit sehr erfolgreiches Jahr für RTL und somit den Quotenkampf für 2011 eröffnet.

http://www.media-control.de/gigantischer-anstieg-der-tv-sehdauer.html

Generation der Vampire

Geschichten, Themen der Medien beeinflussen und verändern das Alltagsleben, Medienrealität wird zur Wirklichkeit, die Menschen wollen oder können nicht mehr dazwischen differenzieren, insbesondere im Fernsehen dargestellte Handlungen werden für real gehalten. Ein alter Hut und doch immer noch aktuell:

Love Bites“ heißt der neue Teen-Trend in den USA entsprechend den Vorbildern aus „Twilight“, „Vampire Diaries“ oder „True Blood“. Das heißt: Die Jugendlichen, nicht nur Paare, sondern auch Freunde, beißen sich gegenseitig an Hals, Arm oder Nacken, um ihre Zuneigung zu verdeutlichen. Für viele Schüler ist der Abdruck („Bite Mark“) nach dem  „Love Bite“ eine Art Statussymbol, da man nur gebissen wird, wenn man beliebt ist! „Es ist ein Zeichen, dass man zu jemanden gehört, man wurde markiert“, sagt eine 17-Jährige in einem TV-Interview über den neuen Trend.  Extreme Beißer verletzen sich dabei sogar und beißen sich es blutet.

Schon früher waren bestimmte Filme Auslöser für einen folgenden Kult in der Jugendszene. So wollte man Indianer oder Cowboy nach „Winnetou“ sein oder lief  nach „Harry Potter“ mit Mantel und Zauberstab umher. Man dürfte aber denken, so „alt“ und so weit verbreitet das Medium Fernsehen bzw. Film mittlerweile ist, wären die Menschen soweit aufgeklärt, dass sie das Dargestellte distanziert betrachten können und nicht versuchen ihr reales Leben daran auszurichten, geschweige denn die Handlungen nachzahmen. Insbesondere bei Filmen, die thematisch einen relativ hohen Fiktionsgrad haben. Jedoch scheinen die Jugendlich immer noch die Medien als reale Vorbilder zu sehen und wollen nachleben was die Darsteller vorführen. Gefährlich kann dies aber werden, wenn dabei, wie in diesem Fall, Verletzungs- und Infarktrisiken steigen, die Lebensweise also gesundheitlich gefährdet wird. Folglich tragen die Mediengestalter weiterhin eine gewisse Verantwortung für das was gezeigt wird.