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The new way to broadcast yourself

younow_logo-250x250YouNow ist eine noch relativ neue Videoplattform. Der Nutzer kann hierbei live Videos vom Handy, Tablet oder Laptop streamen. Auf der Startseite von YouNow öffnet sich direkt ein zufällig ausgewählter Broadcast von einem der Nutzer. Neben diesem befindet sich eine Kommentarbox, in der man mit dem Broadcaster kommunizieren kann und die anzeigt, wer zusieht. Außerdem kann man „Fan“ werden und Likes abgeben sowie den Broadcast in den Social Media-Netzwerken teilen. In der linken Spalte der Seite findet man die Rubriken „Trending people“ und „Trending tags“. Aufgenommen werden hier Broadcaster und Hashtags, die schnell und zahlreich Likes erhalten, viele Zuschauer haben oder besonders lange Broadcasts beinhalten. Unterhalb des bereits geöffneten Videos bekommt man auch noch Vorschläge von Broadcasts, die den selben Tag verwenden.

Auf YouNow kann jeder direkt selbst los streamen, sobald er sich mit einem seiner Social Media-Konten wie twitter, facebook, google+ oder youtube angemeldet hat. Auf dem eigenen Profil werden dann neben Profilbild und eigener Beschreibung auch die alten Broadcasts zusammen mit den Kommentaren und den dabei erhaltenen Geschenken angezeigt. Die anderen Nutzer können Kommentare direkt unter dem Profil in der Rubrik „Discussion“ hinterlassen und man sieht, von wem der Broadcaster Fan ist und wer seine Fans sind.
Der eigene Level auf YouNow zeigt an, welchen Status und wie viel Erfahrung man bereits hat. Desweiteren erhält man in den Leveln stets neue Zusatzfunktionen. Der Broadcaster hat mehrere Möglichkeiten, um einen Level aufzusteigen: beim Filmen durch das Erhalten von Geschenken und Likes, durch die Zuschauerzahl oder die Häufigkeit der Broadcasts; beim Schauen durch liken, chatten, Geschenke verteilen und Fan werden; durch das Teilen von Broadcasts auf den Social Media-Plattformen und mit den Fans und durch die Verbindung mit anderen Social Media-Konten. Steigt der Nutzer ein Level auf, so erhält er Münzen, mit denen er dann Geschenke kaufen kann. So genannte Premium Geschenke muss der Broadcaster mit Bars kaufen, die nur in den App-Shops mit echtem Geld erhältlich sind. Durch die Konzeption von Leveln und Münzen bekommt die Plattform einen spiel-ähnlichen Charakter. Um mehr Zuschauer zu erhalten, so der YouNow-Support, muss man seinen Broadcasts auf Social Media-Plattformen teilen, auf sein Publikum eingehen und möglichst viele Likes erzielen. Auf der Seite vom YouNow-Support findet man außerdem Hilfe bei technischen Problemen sowie die Nutzungsregeln und Richtlinien.
Die Seite finanziert sich über Werbung, aber auch der Broadcaster kann mithilfe des YouNow Partner Programs ab einer gewissen Zuschauerzahl Geld verdienen.
Aber es gibt auch Kritik an der Seite: Bisher ist sie nur in Englisch verfügbar. Außerdem sind die Broadcaster teilweise noch recht jung und geben deshalb bereitwillig private Daten bekannt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Dennoch nutzen auch bekanntere Youtuber wie BibisBeautyPalace und Sami Slimani die neue Video-Plattform.

Quellen:
YouNow: http://www.younow.com
Nutzungshinweise: https://younow.zendesk.com/forums/20642027-How-does-YouNow-work-
YouNow-Support: https://younow.zendesk.com/home
YouNow Partner Program: http://www.younow.com/partners/
Kritik: http://www.videolix.net/alle-beitraege/immer-mehr-warnen-vor-younow/2701/

Das Fernsehprogramm an Heiligabend: Alle Jahre wieder…

An Weihnachten kommt immer das Gleiche im Fernsehen, so die gängige Meinung. Ob das nun Fluch oder Segen ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Aber stimmt das wirklich? Sehen wir jedes Jahr die gleichen Filme und Sendungen? Vergleicht man das Heiligabend-Programm sowohl der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme Das Erste und ZDF sowie der privaten Programme RTL, Sat.1 und Pro7 in den Jahren 2012-2014, so fallen einem doch schon einige Ähnlichkeiten auf.

Programm vor 20:15
Das Erste spricht mit seinem Programm 2014 vor allem Familien an: Es zeigt Kinderfilme und Märchen wie beispielsweise den Weihnachtsklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Nach der Tagesschau folgen dann weitere Klassiker mit „Familie Heinz Becker“ und „Loriot“ und im Anschluss an die „Christvesper“ wird ein deutscher Film ausgestrahlt. Diese Art der Programmgestaltung scheint sich für den Sender bewährt zu haben, da 2013 und 2012 kaum Unterschiede festzustellen sind. 2013 wurden Heinz Becker und Loriot lediglich von einer Sendereihe zum Baron von Münchhausen abgelöst und 2012 ein anderer deutscher Film gezeigt.
Auch das ZDF setzt auf eine Mischung aus Kinderfilmen, Klassikern und Märchen. So laufen 2014 Filme wie „Grüffelo“, „Pippi geht von Bord“, „Michel in der Suppenschüssel“ und „Aschenputtel“. Im Anschluss folgen die Übertragung eines Konzerts unter dem Titel „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ und eine Fernsehshow. Auch hier änderte sich in den Jahren 2013 und 2012 nur minimalst die Filmauswahl. Die Klassiker Pippi und Michel blieben im Programm. Auffällig war aber, dass das Konzert 2012 nicht im Programm auftaucht.
RTL entscheidet sich bei seiner Filmauswahl 2014 für Weihnachts- und Abenteuerfilme. Ab 17:10 will es dann mit Kurzfilmen von den Schlümpfen und „Ice Age“ auch Kinder vor den Fernseher locken. Die Weihnachtsfilme wie zum Beispiel „Santa Baby“ und die Kurzfilme für Kinder blieben im Programm. Die Abenteuerfilme wurden aber durch die „Sister Act“-Reihe (2013) und die „Zurück in die Zukunft“-Reihe (2012) ersetzt. 2012 zeigte RTL außerdem noch ein „Promi Undercover Special“ und deshalb nur einen Kurzfilm, was aber aufgrund des Verlängerung der Sendezeit für die Kurzfilme nur auf wenig positive Ressonanz beim Publikum zu treffen schien.
Auch Sat.1 passt sich dem Muster an und zeigt Weihnachtsfilme, Komödien, Abenteuerfilme und 2014 den Klassiker „Mary Poppins“.  Allerdings tauschte es die alten Komödien aus den 80er Jahren, die 2012 und 2013 noch ausgestrahlt wurden, im aktuellen Jahr durch neuere Filme aus.
Pro7 fällt mit seinem Programmangebot deutlich aus der Reihe. Während die anderen Sender Spielfilme zeigen, beschränkt sich dieser Anbieter auf amerikanische Serien. Mit Ausnahme von 2012, als vormittags immerhin noch zwei Tanzfilme und eine Teenie-Komödie gezeigt wurden, findet man im weiteren Verlauf des Programms nur noch die Serien, die Pro7 auch im normalen Wochenprogramm zeigt (zum Beispiel: „Two and a half men“, „How I met your mother“, „Die Simpsons“). Es variieren lediglich die Serientitel.

Programm um 20:15
Das Erste zeigt deutsche Filme: „Buddenbrooks“ (2012), „Die Liebe kommt mit dem Christkind“ (2013) und „Weihnachten…ohne mich, mein Schatz!“ (2014). Beim ZDF ist der „Heiligabend mit Carmen Nebel“ scheinbar schon zur Tradition geworden, denn er wird in allen drei Jahren zu dieser Zeit ausgestrahlt. Somit sprechen die öffentlich-rechtlichen Sender aber eher das ältere Publikum an. Der private Sender RTL hat ebenfalls scheinbar eine Tradition entwickelt und zeigt den Weihnachtsklassiker „Schöne Bescherung“ aus dem Jahre 1989. Sat.1 wechselt zwischen „Kevin-Allein zu Haus“ (2012 und 2014) und dem ersten Teil der „Indiana Jones“-Reihe (2013). Pro7 zeigt ebenfalls Spielfilme,allerdings keine aktuellen: „Fantastic Four“ (2013) und „Stirb langsam 2“ (2014). 2012 fällt der Sender aber deutlich aus der Reihe und zeigt die amerikanische Serie „The Big Bang Theory“.

Anschlussprogramm
Das Erste zeigt im Anschluss an den deutschen Film 2012 „Loriot“, 2013 ein Special zu einer Arzt-Serie und 2014 eine Krimikomödie. Danach folgen die Tagesschau und die katholische Christmette. Das ZDF zeigt dazu passend die evangelische Christmette und danach ebenfalls Nachrichten. Spielfilme werden daran im Anschluss gezeigt: „Ist das Leben nicht schön?“ (2012), „Tatsächlich…Liebe“ (2013) und „Leo und Marie-Eine Weihnachtsliebe“ (2014). RTL strahlt Action- oder Science-Fiction-Thriller aus, 2014 ergänzt es sein Programm aber noch durch die Komödie „Snow Dogs“. Sat.1 knüpft einfach an den vorhergehenden Film an, zeigt also „Kevin-Allein in New York“ (2012 und 2014) und den zweiten Teil der „Indiana Jones“-Reihe (2013). Dieses Muster übernimmt auch Pro7 2013 und zeigt im Anschluss an „Fantastic Four“ die Fortsetzung des Spielfilms aus dem Jahr 2007. 2014 orientiert sich der private Fernsehsender dann eher am Konkurrenten RTL und zeigt den Actionthriller „Tödliche Weihnachten“ (lief 2012 auf RTL zur selben Sendezeit). 2012 bleibt Pro7 aber der amerikanischen Serie „The Big Bang Theory“ treu und zeigt diese bis 02:40.

Es stimmt also, dass die Fernsehsender ihr Programm kaum verändern. Die öffentlich-rechtlichen bedienen vor 20:15 Familien und Kinder mit Märchen, Kinderfilmen und Klassikern und abends sprechen sie dann eher das ältere Publikum an. Die privaten Sender versuchen eine Alternative dazu zu bieten, indem sie abwechslungsreichere Filme zeigen, die ein größeres Publikum ansprechen. Pro7 fällt mit seinen Serien dabei deutlich aus der Reihe. Tatsächlich ändern sich also lediglich die Filmtitel, das Konzept dahinter bleibt aber gleich. Häufig tauchen die Titel im Abstand einiger Jahre auch genau in dieser Zusammenstellung wieder auf. Am auffälligsten sind die Wiederholungen um 20:15 bei ZDF und RTL, aber dadurch wird auch einen gewisse Zuschauerbindung erzeugt. Es entsteht eine Art Tradition und wann passt dies wohl besser als an Weihnachten?

Quellen:
– Fernsehprogramm 2012
– Fernsehprogramm 2013
– Fernsehprogramm 2014

Werbeparadies Youtube

Am 10. November 2014 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen Artikel über Schleichwerbung. Darin thematisierte sie die Veröffentlichung von Blogbeiträgen und Kommentaren auf Webseiten wie spiegel.de, focus.de, Spezialwebseiten und größeren Foren wie Youtube oder gutefrage.net, deren Inhalt Produktbewertungen von scheinbar ganz normalen Nutzern waren. Aber hinter den Empfehlungen steckten keine normalen Verbraucher, sondern Mitarbeiter von Firmen, die dafür bezahlt wurden, positiv über die Produkte ihrer Kunden zu berichten. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet dies bereits in der Überschrift als „Das Geschäft mit der gefälschten Meinung“, da in den bezahlten Beiträgen der Werbecharakter nicht ersichtlich ist.
Auch Nutzer der Internetplattform Youtube standen schon im Verdacht, Schleichwerbung zu betreiben. Pro Minute werden hier mehr als 100 Stunden Videomaterial hochgeladen.Mit der Produktion von Videos für die Plattform lässt sich Geld verdienen, wie Youtube selbst auf seiner eigenen Internetseite anpreist. Millionen ihrer Nutzer verdienen mit ihren Videos Geld, einige Tausende davon angeblich sogar sechsstellige Beträge.
Für Firmen bietet sich dabei die Möglichkeit, vor, während oder nach den Videos ihre Werbeclips einblenden zu lassen. Diese Möglichkeit der Werbung nennt sich „True View In-Stream“. Bereits ab einigen hundert Klicks pro Video kann der Besitzer des Youtube-Kanals sein Video monetarisieren, das heißt, er kann Werbung schalten lassen und somit Geld verdienen. Dies lohnt sich aber für die Nutzer kaum noch, da sie von ihren Einnahmen auch Teile an Youtube oder Netzwerke, in denen sich Youtuber zusammengeschlossen haben, abgeben müssen. Eine andere Möglichkeit sind daher Produkt-Placements, da Youtube hieran bisher nichts verdient.
Auch die Plattform selbst geht auf diesen Unterpunkt in ihren „Grundlagen der Monetarisierung“ ihrer Videos ein: „Bezahlte Produkt-Placements sind Teile von Videos, die speziell für einen Sponsor erstellt wurden und bei denen die Marke, die Botschaft oder das Produkt dieses Sponsors direkt in das Video integriert ist. Ein typisches Beispiel eines bezahlten Produkt-Placements ist, wenn ein Händler einen Partner für die ausdrückliche Erwähnung seines Produkts oder seiner Marke im redaktionellen Teil des Videos bezahlt.“, so die Definition der Internetplattform. Anschließend wird auch darum gebeten, Youtube mithilfe des Klicks auf ein kleines Kontrollkästchen über das Produkt-Placement zu informieren, was aber bisher keine weiteren Folgen für den Nutzer hat. Auf die Frage, ob noch andere Informationen über die Produktwerbung erhalten müssen, gibt Youtube allerdings keine klare Antwort, verweist nur auf geltende lokale Vorschriften, über die sich der Nutzer selbst informieren soll.
Der Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen Dr Jürgen Brautmeier sagte im April 2014 in einem Beitrag des Medienmagazin Zapp bezüglich der dadurch häufig auftretenden Schleichwerbung auf Youtube, dass eine eindeutige Kaufaufforderung  sowie die Bezahlung für die Produktempfehlung, die nicht kenntlich gemacht wird, Indizien für Schleichwerbung sind.  Desweiteren gibt es das Trennungsgebot, das besagt, dass redaktionelle und werbliche Inhalte klar voneinander getrennt werden müssen. Häufig findet man Angaben zu Kooperationen in der Infobox unter dem Video, was aber laut einer Fachanwältin für Medienrecht nicht ausreichend ist. Der Direktor der Landesmedienanstalt Baden-Württemberg Thomas Langheinrich gibt außerdem gegenüber Zapp noch zu bedenken, dass es auch Unmengen an Videos gibt, die demnach kontrolliert werden müssten. Bußgeldverfahren sind daher eine Seltenheit. Dr Jürgen Brautmeier weist auch darauf hin, dass eine gemeinsame Zuständigkeit der Medienanstalten erforderlich ist, um eine Einheitlichkeit im Umgang mit Fällen der Schleichwerbung auf beispielsweise Plattformen wie Youtube zu gewährleisten.
Bisher kam es bereits zu einer Bewegung unter den Youtubern selbst, die sich nun als #Angeber bezeichnen und ihre Produktplatzierungen deutlich kennzeichnen wollen. Auch Vermarkter wie Mediakraft, bei denen viele große Youtuber unter Vertrag sind, wollen Produktplatzierungen in Zukunft kenntlicher machen.

Quellen:
http://www.sueddeutsche.de/digital/heimliche-werbung-im-internet-das-geschaeft-mit-der-gefaelschten-meinung-1.2211777
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/youtube-stars-y-titty-vorwurf-der-illegalen-schleichwerbung-a-960805.html
https://www.youtube.com/yt/press/de/statistics.html
https://www.youtube.com/yt/advertise/de/why-it-works.html
https://support.google.com/youtube/answer/154235?hl=de
http://www.ardmediathek.de/tv/Zapp/WebTV-Productplacement-auf-YouTube/NDR-Fernsehen/Video?documentId=20557614&bcastId=3714742
http://www.wuv.de/digital/angeber_youtube_blogger_starten_kampagne_gegen_schleichwerbung
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/internet-umstrittene-schleichwerbung-in-den-clips-der-youtube-stars-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140508-99-02640
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