Zunehmende Kommerzialisierung, falsche bzw. fragwürdige Medienberichterstattungen sowie Korruptionen verschiedener Fußballstars und –funktionäre. Der Fußball hat in den letzten Jahren eine negative Entwicklung genommen.
Es ist der 3. August 2017. Der Transfer ist perfekt. Der Brasilianer Neymar da Silva Santos Júnior wechselt für unfassbare 222 Millionen Euro vom spanischen Topklub FC Barcelona zum französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain. Ein neuer Transferrekord. Spästestens durch diese Ablösesumme wird jedem klar – mittlerweile sind im Fußballgeschäft Unmengen an Geld im Umlauf. Und es ist kein Ende in Sicht.
Die Kommerzialisierung im Fußball hat inzwischen eine so hohe Dimension erreicht, weshalb sich nun schon die ersten Fußballfans von ihrem geliebten Sport abwenden. Es wurden bzw. werden neue Wettbewerbe eingeführt, damit noch mehr Geld fließt, sei es die Nations League oder die Europa League 2. Diese Wettbewerbe dienen nicht dazu, die sportliche Qualität zu erhöhen, sondern ausschließlich darum, finanziell von diesen Ideen zu profitieren. Desweiteren wurde die Weltmeisterschaft 2022 nach Katar vergeben, trotz erdrückender Temperaturen von 50 Grad im Sommer. Aus diesem Grund wird 2022 erstmals die WM im Winter ausgetragen. Als Fußballfan stellt man sich da die Frage: Wann nimmt dieser Wahnsinn ein Ende?

Doch die Kommerzialisierung sowie die wahnwitzigen Transfersummen sind nicht die einzigen Probleme, die sich innerhalb der letzten Jahre gebildet haben. Auch die Korruption steht maßgeblich für das Image des Fußballs der letzten Jahre. Seien es Weltklassespieler wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Fußballfunktionäre wie z.B. Uli Hoeneß – sie alle begingen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und bekamen eine Bewährungsstrafe. Und sie sollen Vorbilder für kleine, fußballbegeisterte Kinder sein?!
Die negative Entwicklung des Fußballs kommt durch die Medienwelt zum Vorschein. Denn die Medien sind es, die die Fußballer auf Schritt und Tritt begleiten und den Außenstehenden mit brandaktuellen Informationen versorgt. So bleibt jeder Fußballfan auf dem neuesten Stand. Doch die Medien haben im Fußballgeschäft nicht nur positive Seiten. Täglich gibt es neue Gerüchte um Spielertransfers, die jedoch meistens nicht der Wahrheit entsprichen. Das liegt daran, dass die Medien oft falsche Informationen bezüglich möglicher Ablösesummen in die Welt setzen, ohne richtig zu recherchieren. Dies veranlasste vor wenigen Monaten das Präsidium des FC Bayern München dazu, eine extra einberufene Pressekonferenz abzuhalten, bei der die Funktionäre einzelne Medien aufgrund ihrer unwahren Informationen an den Pranger stellten. Von „hämischer Berichterstattung“ und „Respektlosigkeit“ war die Rede.
Es wird immer deutlicher, dass es beim Fußball in die falsche Richtung geht. Egal ob Medien oder die Akteure des Fußballgeschäfts selber – niemand gibt in diesen Tagen ein positives Gesamtbild ab. Aufgrund der genannten negativen Aspekte im Text hätte auch ich (als Fußballfan) genügend Gründe, mich vom Fußball zu distanzieren. Doch für mich – wie auch für viele andere – hat der Sport eine wichtige Bedeutung, der nichts mit Geld oder sonstigem zu tun hat. Als Fußballfan ist der Fußball eine Art Leidenschaft, es ist ein Sport, der viele Menschen zusammen bringt und einen unglaublich hohen Spaßfaktor erzeugt. Für diese Punkte sollte der Fußball auch in der Öffentlichkeit wieder stehen. Und nicht für übertriebene Summen, Korruption oder falsche Berichterstattungen.
Quellen:
http://kleisisblog.blogspot.com/2014/09/kommerzialisierung-im-sport.html