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Silk Road- Eine endlose Straße

Seit vergangener Woche gibt es unter dem Namen Silk Road Reloaded einen Schwarzmarkt für den Erwerb von Drogen, Waffen und sonstige illegale Dinge und Dienstleistungen im so genannten Deep Web. Inspiration für den Namen bot Silk Road, wobei es sich auch um einen Online-Drogenbörse handelt, die nur über das Peer-to-Peer-Netzwerk Tor zugänglich war und somit nicht über übliche Suchmaschinen auffindbar. Abgesehen vom Namen haben die beiden Plattformen aber nichts gemeinsam.

Silk Road  wurde 2011 gegründet, fand aber mit der Festnahme von Ross Ulbricht, der mutmaßlich die Website unter dem Pseudonym Dread Pirate Roberts betrieb, nach 2 1/2 Jahren sein Ende (genauso wie der Nachfolger Silk Road 2.0).  In diesem Zeitraum wurde ein Umsatz von ca. 1,2 Milliarden US-Dollar gemacht, wobei Ulbricht insgesamt 80 Millionen US-Dollar durch Provision erwirtschaftete. Am Dienstag beginnt in New York der Prozess gegen den heute 30-jährgen. Dieser wurde vom FBI im Oktober 2013 in einer öffentlichen Bibliothek in L.A. festgenommen. Laut FBI-Mitarbeitern war er zum Zeitpunkt seiner Festnahme mit seinem Laptop auf einer Administratorenseite von Silk Road eingeloggt. Die Anklage beinhaltet unter anderem Drogenhandel, Computer-Haking und Geldwäsche und seine voraussichtliche Strafe wird sich auf lebenslang belaufen. Auch vor seiner Verhaftung sprach die Beweislage gegen ihn , trotzdem plädiert er auf unschuldig. Schon in den Anfangstagen gab es die ersten Hinweise zur Identität von Dread Pirate Roberts. In diversen Bitcoin- und Drogen-Foren gibt er Auskunft darüber, wie man Zugriff zur Silk Road Website bekommt und in einem dieser Beiträge taucht Ulbrichts Gmail-Adresse auf, welche er auch auf der Programmiererseite Stack Overflow verwendet, wo er unter seinem echten Namen fragt, wie man sich in der Programmiersprache PHP mit dem Tor-Netzwerk verbindet. Auch sonst geht er eher leichtfertig vor, wenn er wirklich hinter dem Pseudonym steckt. So verwendet er für seine Social-Media-Konten die gleiche Mailadresse wie in Foren. Außerdem nutzte er zwar VPN-Dienste, um seinen Standort zu verschleiern, gab diesen dann aber durch den Zugriff auf seine privaten E-Mails ohne das Nutzen von VPN preis.  Voraussichtlich wird sich der Prozess über mehrere Wochen ziehen.

Wie schon erwähnt, ist die einzige Verbindung zwischen Silk Road Reloaded und Silk Road nur der Name. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist diese Website nur zugänglich, wenn man die Software I2P auf dem eigenen Rechner installiert, genau wie das Tor Netzwerk ermöglicht diese das anonyme Surfen und Verschicken von Nachrichten im Internet. Auch die Bezahlungsformen unterscheiden sich von der auf Silk Road. Dort wurden Bitcoin genutzt, eine elektronische Währung, die von keiner Bank oder Regierung unterstützt wird und aufgrund ihrer Anonymität schwer nachzuverfolgen ist. Indes bietet Silk Road Reloaded seinen Nutzern 8 weiter anonyme Zahlungsmethoden an,  dazu gehören u.a. Darkcoin, Dogecoin und Anoncoin. Aber genau wie sein Vorläufer werden auch hier bei jeder Transaktion Gebühren an den Seiteninhaber bezahlt und je mehr Verkäufe auf der Seite stattfinden, desto mehr Einnahmen für den Administrator. Aus diesem Grund sind diese Online-Schwarzmärkte trotz hoher Risiken  auch so bliebt, denn auch wenn sie schnell aufgespührt und abgeschaltet werden, kann man in der kurzen Zeit des Bestehens eine große Menge Geld machen und sie sind ziemlich leicht zu entwickeln. Für die Nutzer dieser Angebote, ist das Risiko eher niedrig, da es der Polizei hauptsächlich darum geht die Betreiber zu erfassen, sie müssen sich also nur immer wieder eine neue Alternative suchen und da diese Websites wie Pilze aus dem Boden schießen, wird es voraussichtlich in naher Zukunft keinen Engpass geben.

 

Quellen:

http://www.zeit.de/digital/internet/2015-01/silk-road-prozess-ulbricht-dread-pirate

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/mutmasslicher-silk-road-betreiber-prozess-beginnt-a-1012710.html

http://www.bloomberg.com/news/2015-01-13/what-road-never-ends-right-silk-road.html

http://www.mirror.co.uk/news/technology-science/technology/silk-road-reloaded-launches-invisible-4963626

http://blogs.wsj.com/briefly/2015/01/13/5-things-to-know-about-the-silk-road-trial/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Findery – die schlaue Art zu reisen

Wer verreist nicht gerne? Neu Länder und Städte kennenlehrnen und Erfahrungen machen. Dabei möchte man möglichst viel vom Leben der Einheimischen mitbekommen und nicht nur auf den üblichen Touristenpfaden entlang wandern. Doch so einfach ist  das meistens gar nicht, denn woher nimmt man das ganze „Insider-Wissen“? Wie findet man die kleinen gemütlichen Cafés abseits von den großen Einkaufsstraßen, oder die Plätze mit der schönsten Aussicht, die aber nicht vollkommen überlaufen sind? Im Reiseführer ganz bestimmt nicht und sich die ganzen Tipps von irgendwelchen Reiseblogs zusammen zu klauben ist auch viel zu mühsam und zeitaufwendig. Ein Glück gibt es da etwas neues, Findery.

Eine App/ Website, die es einem ermöglicht die schönsten Plätze der Heimatstadt, oder Insidertipps von seinen Reisen mit anderen zu teilen, also Geschichten und Ereignisse, die einen mit dem Ort verbinden. Um die App zu nutzen, muss man allerdings nicht zwingend auch etwas veröffentlichen und man kann entscheiden, ob man seine Notizen öffentlich oder privat macht.

Aber wie funktioniert das, wenn man dann unterwegs ist?

Nachdem der momentane Standtort von der App lokalisiert wurde, werden einem die unterschiedlichen „Notizen“, so werden die Posts der User genannt, auf einer Karte angezeigt und dann kann es losgehen mit dem entdecken. Es werden nicht nur Läden, Restaurants oder ähnliches vorgeschlagen, sondern es gibt auch viele skurrile Geschichten, persönliche als auch historische. Aus den einzelnen Notizen kann man auch so genannte Notemaps zusammenstellen, die man z.B. zu einem Thema macht und die dann wie eine Tour funktionieren. So gibt es z.B. zu manchen Städten Notemaps, die die verschiedenen Drehorte von Filmen zusammenfassen oder welche, die eine ganz private Geschichte erzählen. Das Gute ist, dass man seine Beiträge nicht nur in schriflicher Form festhalten kann sondern auch mit Bildern und Tonaufnhamen untermalen kann.

Der ursprünglich Name der Website war Pinwheel, diese wurde dann aber im Oktober vor zwei Jahren unter Findery offiziel veröffentlich und im März dieses Jahres kam dann die App dazu raus. Geründet wurde die Website von der Flickr-Gründerin Caterina Fake, welche die Idee dafür aufgrund des popkulturellen Hintergundes ihrer Nachbarschaft hatte, welchen sie mit anderen Teilen wollte. Es war ihr wichtig, dass Findery mehr vermittelt als der klassische Reiseführer und es ging ihr vor allem darum, dass die Leute nicht nur ihre Tipps und Erfahrungen miteinander teilen, sondern sich auch darüber austauschen. Demnach fungiert Findery wie eine soziales Netzwerk, denn weiterhin ist es möglich den Leuten zu folgen, deren Posts einem am besten gefallen. Durch die Möglichkeit der Interaktion der User, soll sich Findery von anderen Reise-Apps untterscheiden und abgrenzen.

Wer also bei seiner nächsten Reise mehr als nur die üblichen Touristenattraktionen sehen möchte, sollte Findery auf jeden Fall einen Versuch geben.

 

 

Quellen:

http://venturebeat.com/2014/03/07/caterina-fakes-findery-finally-launches-its-travel-app/

https://findery.com/

http://www.cntraveler.com/stories/2014-10-21/travel-app-findery-by-flickr-co-creator-caterina-fake

http://www.foxnews.com/tech/2014/10/20/social-app-findery-lets-users-share-notes-from-all-over-world/

http://www.zeit.de/digital/mobil/2014-11/findery-app-kritik-smartphone

http://techcrunch.com/2014/03/06/after-2-years-in-beta-findery-launches-its-geo-tagged-story-sharing-app-on-ios-worldwide/