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Das Phänomen Dschungelcamp

Im Vergleich zu den vorherigen Staffeln «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» schwächelt die aktuelle Staffel. Viele Fans sind enttäuscht und verschaffen ihrem Ärger in sozialen Netzwerken Luft. Das Dschungelcamp sei langweilig. Dennoch schalteten durchschnittlich 6,15 Millionen Zuschauer ein, womit ein Marktanteil von 22,9 Prozent erreicht wurde. Damit kann RTL zufrieden sein.

Die höchste Zuschauerzahl der aktuellen Staffel wurde an Tag 1 (am Freitag, 16. Januar 2015) mit 7,5 Millionen Zuschauern bemessen. Doch die Neugierde wurde nicht  und so schalteten an Tag 3 erheblich weniger ein und so sank die Zuschaueranzahl bis auf 5,56 Millionen Zuschauer. An Tag 12 hat sich die Zuschaueranzahl nun auf 6,29 Millionen eingependelt (27. Januar 2015).

Doch wie fallen die Gagen der sogenannten Stars aus? Diese variieren sehr stark. Sara Kulka, ex Germany’s Next Topmodel- Kandidatin, die an Tag 3 aus dem Camp ausschied, stehen 135.000 Euro zu. Einige der Prominenten haben mehr Geschick bei ihren Vertragsverhandlungen bewiesen. Andere von ihnen hingegen machten sich noch nicht einmal die Mühe ihren Vertrag genau zu lesen. So reagierte Aurelio Savina sehr überrascht darüber, dass es für den Gewinner/die Gewinnerin nur eine Dschungelkrone gibt und kein Preisgeld. „Selbst sein Management habe das nicht geahnt. So eine halbe oder viertel Million, dachte er, sprängen da schon raus.“. Am schlechtesten verdient Tanja Tischewitsch (DSDS-Teilnehmerin). Sie wird das Camp mit 40.000 Euro verlassen. Aurelio Savina („Bachelorette“-Kandidat“) stehen immerhin noch 50.000 Euro zu.

 

Doch wer schaut das Dschungelcamp und hat Spaß daran sich (mehr oder weniger) vergessene „Promis“ anzuschauen während sie Kakerlaken und anderes Getier essen und sich gegenseitig angiften?

Medienpsychologe Jo Groebel erklärt das Phänomen und spricht von Sadismus.

Seine Thesen stützen die Einschaltquoten die in der Zielgruppe einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent erreichen. Er belegt dies mit der Dschungelcamp Kandidatin Sarah Knappik (Germany’s Next Topmodel- Kandidatin) aus dem Jahr 2011. Sie wurde mehrmals hintereinander vom Publikum ausgewählt an Dschungelprüfungen teilzunehmen.

Laut dem Medienpsychologen riefen die Zuschauer für sie an da sie sehr extrem auf alle möglichen Situationen reagiert und mit ihrem Verhalten die anderen Camp-Bewohner und die Zuschauer „nervt“. Die Dschungelfans „genießen“ die Macht über das Geschehen und amüsieren sich über Knappiks Verhalten bei den Prüfungen. Auch der Ekel-Faktor sei faszinierend auf die Zuschauer. Bei zahlreichen Prüfungen müssen die Kandidaten dschungeltypische Gerichte zu sich nehmen: von Maden, über Tierhoden bis hin zu Kakerlaken und „Kotzfrüchten“ ist alles vorhanden. Groebel erläutert dass „der Film im Kopf (…) die ganze Sache eklig [macht]“. Dies führt zur Belustigung der Zuschauer, die ihrem Alltag entfliehen und sich besser fühlen weil sie das Geschehen entspannt vom Sofa aus verfolgen können. Des Weiteren gibt es einem die Möglichkeit die hübschen „Stars“ auch einmal ‚hässlich’ und menschlich zu sehen.

 

 

Quellen:

http://www.quotenmeter.de/n/75912/unwetter-vermasselte-dschungelpruefung-quotenaufschwung

http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/dschungelcamp-2015-quoten-der-einzelnen-folgen-bid-1.4809264

http://www.stern.de/kultur/tv/dschungelcamp/dschungelcamp-2015-warum-sara-kulka-mehr-bekommt-als-walter-freiwald-2167263.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/rtl-dschungelcamp-esspruefung-fuer-maren-und-joern-13393501.html

http://www.express.de/dschungel-camp/psychologe-erklaert-faszination-dschungelcamp-fans-sind–sadisten-,2406,6589864.html

Lesen, Schreiben, Rechnen und Programmieren

Bereits in der Grundschule sollen Kinder Programmierkenntnisse erlernen. 

Dies fordert die die Berliner Designforscherin Gesche Joost, die als Internetbotschafterin die Bundesregierung in digitalen Fragen berät. Mit ihrer Forderung stößt sie aber nicht bei allen auf Verständnis, denn viele zeigen sich zurückhaltend und sind skeptisch ihrer Idee gegenüber.

Sie warnt davor, dass die deutschen Schüler in Zukunft nicht international mithalten können. Vom Konzept zur Umsetzung kann es noch Jahre dauern, daher sieht sie nun dringenden Handlungsbedarf. Mit dieser Idee ist sie nicht die Erste.

So ist es bereits in Großbritannien seit diesem Schuljahr Programmieren ein Muss für die Schüler und ist damit ein gutes Beispiel wie die Schule der Zukunft aussehen kann. Gute Computerkenntnisse ist heutzutage nahezu in jedem Beruf eine Voraussetzung. Da das Erlernen neuer Kenntnisse in Kinderjahren noch leicht fällt, plädiert Gesche Joost dafür, dass Kindern schon früh gezeigt wird, dass sie die Medien nicht nur konsumieren können, sondern auch die Möglichkeit haben diese aktiv mitzugestalten.

Außerdem könnte man so vor allem auch Mädchen motivieren und ihnen eine bessere Chance für den „digitalen Arbeitsmarkt“ ermöglichen. Doch Joost steht nicht alleine da. Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom befürworten drei Viertel der Lehrer in Deutschland den Informatik-Unterricht als Pflichtfach einzuführen.  

Die Lehrergewerkschaft GEW hingegen sieht Joosts Ideen skeptisch: es sei wichtiger zunächst die „sichere Beherrschung der Kulturtechniken – Lesen, Schreiben und Rechnen – sowie das soziale Lernen“ zu erlernen , so Ilka Hoffmann von der GEW.  Des Weiteren weist Hoffmann darauf hin, dass viele Schulen nicht den technischen Standart für eine solche Forderung erbringen können.

Laut der ICILS-2013-Studie war Deutschland das Schlusslicht im Bereich Computernutzung im Unterricht. Eine Umfrage von Bitkom bestätigt die schlechte Situation an den Schulen. Mehr als 50% der Schüler an weiterführenden Schulen in Deutschland bewerten die Computerausstattung ihrer Schule als mittelmäßig bis schlecht. Dies ist Joosts Meinung nach unvorteilhaft, da selbst die „Generation der Digital Natives“ zwar sicher mit dem Umgang mit der Technik ist, aber weiteres Fachwissen nur selten vorhanden ist. 

 

 

 

Quellen:

http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/534510/regierung-grundschuler-sollen-programmieren-lernen#gallery&0&0&534510

http://www.onlinewelten.com/games/netzweltgeschehen/news/internet-in-schule-neue-medien-programmieren-grundschueler-127937/

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Internetbotschafterin-der-Bundesregierung-fordert-Programmier-Unterricht-an-Grundschulen-2507521.html

 

Das blaue Häkchen

Dass der Messengerdienst WhatsApp mittlerweile zu Facebook gehört wissen die meisten Nutzer. Dies gefiel nicht allen, Verbraucherschützer zeigten sich besorgt. Facebook versuchte daraufhin die Nutzer zu beruhigen und versprach, dass die Dienste getrennt voneinander weiter laufen werden. Facebooknutzer kennen den grauen Haken und das „Gesehen: Uhrzeit“ hinter den gesendeten und empfangenen Nachrichten.

Seit kurzem gibt es nun eine Neuerung bei WhatsApp. Dem Nutzer war bis jetzt die Bedeutung der Haken bei WhatsApp bekannt. Ein grauer Haken bedeutete, dass die Nachricht vom eigenen Gerät verschickt wurde, zwei graue Haken, dass die Nachricht auf dem Handy des Empfängers angekommen war. Seit dem neuen Update werden diese Haken nun blau, sobald der Empfänger die Nachricht gelesen hat.

Diese Änderung führt bei den Nutzern zu Verärgerung, da sie den Druck erhöht auf eine Nachricht antworten zu müssen. Das Verstecken des Online Status bei WhatsApp ist somit nicht mehr effektiv.

Die Neuerung ist ohne Update verfügbar und funktioniert auf allen Smartphones, somit wird dem Nutzer die Wahl genommen, ob er über diese Funktion verfügen möchte oder nicht.

Bei einer Abstimmung von giga.de am Donnerstagnachmittag stellte sich heraus, dass mit einer Mehrheit von fast 48,1 Prozent (3759 Stimmen) die Nutzer die neue Funktion nicht gutheißen. 36,8 Prozent befürworteten die blauen Haken und 15,1 Prozent waren die Haken gleichgültig.

Die Twittergemeinde fasst die blauen Haken ebenfalls gemischt auf:

So twitterte User @YiliJan: „Jetzt bekommt der Trennnungsgrund „ich war blau“ eine völlig neue Definition #whatsapp

User @christelmett meint: „Hätte gerne ein drittes blaues Häkchen wenn die #NSA mitgelesen hat #WhatsApp“

und User @STN_Benny freut sich: „Dank der blauen #whatsapp Häkchen, sehen die Leute endlich, dass ich keinen Bock habe zu antworten!“

 

Quellen:

http://www.stern.de/digital/online/facebook-schliesst-kauf-von-whatsapp-ab-2143409.html

http://www.stern.de/digital/telefon/whatsapp-blaue-haken-veraergern-viele-whatsapp-nutzer-2150755.html

http://www.stern.de/digital/computer/whatsapp-veraergert-nutzer-mit-lesebestaetigung-2150874.html)

http://www.focus.de/digital/whatsapp-neu-bei-whatsapp-der-blaue-gelesen-haken_id_4252699.html

http://www.giga.de/blaue-haken-bei-whatsapp-was-meint-ihr/page/2/

Neue Medien und Smartphones – Kommunikation 2.0?!

Smartphones und Flatrates machen es möglich: mobile Kommunikation ist immer und überall möglich. Doch welchen Einfluss hat die mobile Kommunikation auf unsere Sprache?

Durch neue Medien und Erfindungen ist unsere Sprache in einem ständigen Wandel: wir kürzen ab, benutzen Smylies und vor allem neigen wir dazu Anglizismen zu nutzen. Zum Beispiel posten wir Freunden etwas auf die Pinnwand, liken das neuste Profilbild oder updaten unser Profil. Außerdem erleichtern Tablet und Smartphone durch die Autokorrektur, welche die begonnenen Wörter ergänzt und uns mögliche nächste Wörter vorschlägt, das Denken beim schreiben. So schreibt sich der Satz „Hallo wie geht es dir?“ fast von selbst.

Doch nicht nur für das schnellere Tippen können Smartphones eine Hilfe sein. Auch Verabredungen und Planungen müssen nun nicht mehr am Telefon oder Face-to-Face besprochen werden. Apps wie WhatsApp ermöglichen es einem mit seinen Freunden einen Gruppenchat zu erstellen und sich dort auszutauschen. Diese Many-to-Many Kommunikation löst gerade in den jüngeren Generationen häufig die verbale Kommunikation ab. Die Gesprächsverläufe von SMS und WhatsApp lassen sich speichern, was einem ermöglicht später noch einmal die geschrieben Nachrichten zu lesen. Man kann sich leicht vergewissern wann man sich für den Kaffee mit der besten Freundin verabredet hatte oder um ihr später Chatausschnitte von der komplizierten Abendplanung zu zeigen, welches die verbale Wiedergabe des Geschehenen ersetzt. Doch erleichtert die mobile Kommunikation uns wirklich das Leben?

Da beim Chatten oder SMS schreiben die Kommunikation ohne die visuelle Ebene abläuft, kann eine lustig oder ironisch gemeinte Nachricht beim Empfänger falsch ankommen, vor allem wenn der Sender keine Smilies benutzt. Daher kann diese Form der Kommunikation zu Missverständnissen führen. Probleme, die es bei der verbalen Kommunikation nicht gibt, da man am Tonfall der Stimme (oder bei Face-to-Face an der Mimik) erkennen kann, dass der Gesprächspartner sich nur einen Scherz erlaubt hat.

Auf der einen Seite erleichtern also mobile Kommunikation und Smartphones unsere Kommunikation: es geht schneller und man erreicht mehr Menschen in kürzerer Zeit. Allerdings geht durch die Nonverbalität des Chattens der persönliche Gesprächsaspekt verloren. Eine SMS oder ein WhatsAppgespräch kann niemals ein Face-to-Face Gespräch ersetzen.

 

 

Quellen:

http://www.deutschlandfunk.de/mobile-kommunikation-bremse-oder-katalysator.1148.de.html?dram:article_id=261374

http://www.languageatinternet.de/smartphone-und-internet-veraendern-unsere-sprache/

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/gesellschaft/internet-sprache100.html