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Facebook everywhere

Eigentlich vergeht keine Woche ohne eine neue Meldung, die irgendwie mit dem Social Network Facebook zusammenhängt. Man erinnere sich zum Beispiel an die fragwürdigen Privatsphäreeinstellungen des amerikanischen Unternehmens, die vor einigen Wochen noch die Gemüter erhitzten.

Auf HORIZONT.NET gibt es aktuell ein Facebook Special mit dem Titel „Unverzichtbar oder völlig überschätzt?“, welches einige Meldungen aus den letzten Wochen für den User praktisch zusammenstellt. Im Vordergrund steht vor allem die Rolle von Facebook als Werbeplattform. Es ist unter anderem nachzulesen, wie Nutzer des sozialen Netzwerks Anzeigen wahrnehmen oder wie Unternehmen die Plattform in ihren Werbeaktivitäten einplanen bzw. sehen. Dabei wird deutlich, dass in den meisten Media Plänen heute Social Web ein Thema ist, sind hier doch die meisten Nutzer zu erreichen. Tatsächlich zeigen die sich laut einer US-Umfrage aber eher unbeeindruckt von den klein gehaltenen Werbeanzeigen auf Facebook.
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Wiki goes fashion

Ein kurzes blättern in einer Modezeitschrift. Ein Outfit das man nachstylen möchte. Eine Marke, die auf dem deutschen Markt nicht zu haben ist. Kein Problem, es gibt ja Internet. Menschen mit einer Leidenschaft für Mode und den neusten Trends werden dieses Szenario kennen. Natürlich eignet sich dabei das Internet nicht nur zur Beschaffung von neuen In-Teilen. Genauso gut kann der fashionsüchtige Mensch von heute die virtuelle Welt für eine schnelle Suche nach den neusten Stylingideen und –trends nutzen.

Seit 2009 gibt es eine englischsprachige Seite, die Modeverrückten die ganze Sache vereinfacht. Wikifashion liefert seinen Nutzern in etwa 500 Kategorien Antworten rund um das Fashion-Universum. Die Funktionsweise ist dabei gleich der allseits bekannten freien Enzyklopädie Wikipedia: Auf der Seite können von angemeldeten Usern Artikel verfasst und bearbeitet werden. Im Fokus steht dabei natürlich immer die Mode. Von Designern, über Models, Marken, neusten Kollektionen bis hin zu Bildern von Abendroben bei großen Events ist dort alles zu finden, was ein Fashion-Herz begehrt. Auch auf Facebook ist wikifashion zu finden und liefert dort seinen „Fans“ regelmäßig News aus der Modewelt.

Zugegeben sind einige Kategorien auf der Seite selbst noch ohne Eintrag, was wahrscheinlich an einem – noch – geringen Bekanntheitsgrad liegt. Aber die Website ist auch noch „jung“. Mal schauen, wie es in einem Jahr um das virtuelle Modelexikon bestellt ist.

„Wir glauben an Print“

Statt während der herrschenden Rezession zu sparen erprobt man bei Hubert Burda Media mit Testheften das Potenzial für neue Zeitschriften. Und das gleich mit drei verschiedenen Magazinen. Das erste Projekt heißt „freundin Donna“ und ist, ergänzend zu den bereits etablierten Titeln „freundin“ und „freundin Wellfit“, für die Frau ab 45 konzipiert. Mit einer Erstauflage von 300.000 Exemplaren ist das Heft seit 12. Mai einmalig im Handel erhältlich und wird erst bei einem Erfolg dauerhaft ins Verlagsprogramm aufgenommen, wobei diese Entscheidung erst im Herbst fallen soll. 260 Seiten stark ist sie, die Zeitschrift und in ihrer Themenauswahl auf die reifere Zielgruppe abgestimmt, oder um es in den Worten der Chefredakteurin Ulrike Zeitlinger zu sagen: „Die Schwerpunkte und Darstellung der Themen, die Optik und die Tonalität sind passgenau für diese Generation“.

Acht Tage nach „freundin Donna“, am 20. Mai, folgt dann „Alley Cat“ testweise auf den deutschen Zeitschriftenmarkt. „streunende Katze“ oder im übertragenen Sinne „leichtes Mädchen“ heißt das übersetzt und bezeichnet das neue Erotik-Magazin. Gemacht für die junge Frau von 18 bis 35 Jahren soll das Heft „Erotik für junge Frauen, ohne Tamtam und umständliche Umschreibungen, dafür aber humorvoll und erfrischend“ laut Chefredakteurin Ina Küper, von der auch die Idee für das Magazinkonzept stammt, bieten. Auch „Alley Cat“ wird zunächst mit 150.000 Exemplaren als Testheft einmalig in den Handel kommen. Wann hier über Erfolg und damit Aufnahme in das Portfolio des Verlags entschieden wird, dazu werden auf der verlagseigenen Website noch keine Angaben gemacht. Als drittes Heft testet Burda dann „Eazy“, wobei hierzu ebenfalls noch keine näheren Informationen zu Konzept oder genauem Erscheinungstermin zu finden sind.

„Wir glauben an Print“. So wird Ulrike Zeitlinger auf der verlagseigenen Homepage zitiert. Eine schöne Aussage und nach all den Krisennachrichten und einigen eingestellten Zeitschriften in jedem Fall ein positiver Impuls für die Zukunft.

Demonstrieren mal anders

Viel diskutiert sind sie ja, die sozialen Netzwerke. Und doch ist es wahrscheinlich nicht übertrieben zu sagen, dass die meisten bei mindestens einem Onlineportal angemeldet sind. Dass man seinen Account bei Facebook nicht nur zur Kommunikation mit Freunden und Bekannten nutzen kann, das zeigen zurzeit die Nutzer des amerikanischen Netzwerks in Deutschland.

„Kein Facebook für Nazis – NPD Seite löschen!“ fordern mittlerweile 168.626 Personen (Stand: 14. Mai, 12.15 Uhr). Ein beachtlicher Zuwachs, wenn man beachtet, dass dieses Profil erst seit 8. Mai besteht. Doch ein Grund für eine Löschung liegt für Facebook nicht vor, denn solange die Betreiber der NPD-Seite nicht gegen Andersdenkende hetzen und somit gegen geltende Gesetze verstoßen, solange geht Facebook nicht auf die Forderungen von rund 1,1 Prozent der deutschen Nutzer ein. Das scheint auch dem oder den Betreibern des Anti-NPD-Profils bewusst zu sein, kann man dort doch unter „Beschreibung“ eine Anleitung finden, wie man die angefeindete Seite meldet.

Anders sieht das bei StudiVZ und seinen Schwesterseiten aus. Hier sind rechtsgesinnte nicht geduldet, wenn sie durch Äußerungen auffallen und werden aus den Onlineplattformen gelöscht, auch wenn das nicht immer so war. Vor knapp drei Jahren mussten sich die Betreiber der VZ-Netzwerke der Kritik stellen, dass rechte Inhalte zugelassen waren mit der Begründung, dass die NPD in Deutschland auch nicht verboten ist. Auch hier wurden die User aktiv und schafften es mit Mobbing, dass die NPD-Gruppe von selbst verschwand.
Die aktuelle Protestaktion hat zumindest schon die Aufmerksamkeit von SpiegelONLINE geweckt und man kann davon ausgehen, dass die Seite weiter an Unterstützern gewinnen wird. Online-Demo, ein neues Phänomen des Internets und der sozialen Netzwerke? Auf jeden Fall eine friedlichere Sache als bei Zusammenstößen in der realen Welt.

„Top 100 Titel“-Siegel: Sieg oder Niederlage?

Seit März 2010 druckt die Bauer Media Group ein rundes „Top 100 Titel“- Siegel auf seine – laut IVW (2009) – umsatzstärksten Zeitschriften, die dem Käufer am Kiosk bei der Kaufentscheidung hilfreich unterstützen sollen. Zusätzlich zu dem Aufdruck auf die Printobjekte wurden damals Werbemaßnahmen am Point-of-Sale, in Fachmedien sowie bei Händlern angekündigt. Mit dem Siegel zeichnet Bauer nach eigenen Angaben für den Einzelhändler und den Kunden qualitativ hochwertige Objekte, die gute Abverkaufszahlen haben, aus. In dem von der IVW erhobenen Ranking ist Bauer mit 25 Titeln unter den Top 100 vertreten. Zum Zeitpunkt der Einführung gab es noch die Idee, dass alle Titel der Aufstellung mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet werden sollten, verlagsübergreifend.

Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Die Konkurrenz, in diesem Fall Gruner + Jahr, wollte sich dieser neuen Werbekampagne nicht anschließen, sondern – ganz im Gegenteil –  zog vor Gericht gegen Bauer. Ende März erwirkte der Deutsche Pressevertrieb (DVP – Vertriebstocher von Gruner + Jahr) eine einstweilige Verfügung gegen die Bauer Media Group. Die wiederum änderte die ursprüngliche Version der Plakette und druckte sie unter dem eigenen Namen weiterhin auf ihre Zeitschriften.

Jetzt, in einer zweiten Entscheidung, gibt es sehr unterschiedliche Ansichten über den Urteilsspruch und damit dem Verfahrensausgang. So vermeldet Bauer Media auf der verlagseigenen Homepage einen Sieg vor Gericht und damit die Bestätigung, dass die Verwendung des Top 100 Titel Siegels im Einzelverkauf zulässig ist. Genauso ist aber auf HORIZONT.NET zu lesen, dass auch Gruner + Jahr den Sieg für sich beansprucht. Was ist also richtig? Laut eines Sprechers des Landgerichts Hamburg gegenüber HORIZON.NET ist die Behauptung von Bauer falsch. So wurde dem Verlag gerichtlich untersagt, die Titelseiten seiner Zeitschriften mit dem Siegel zu versehen und zu vertreiben.

Derselbe Tag, ein Thema, eine Gerichtsverhandlung, ein Urteil. Aber zwei Sieger. Definitiv verwirrend, was man zu dem „Top 100 Titel“- Siegel zu lesen bekommt. Vielleicht bringt das schriftliche Urteil, welches zurzeit noch nicht vorliegt, Licht ins Dunkel, wer denn letztendlich wirklich gewonnen hat.

Frau schaut in Zukunft Sixx

Was für den Mann von heute Sport1 ist, dass soll ab 7. Mai für die Frau von heute Sixx sein. Sixx ist ein Frauensender, wird im Free-TV ausgestrahlt und gehört zum Pro Sieben Sat 1 Konzern.

Das Konzept ist durch und durch feminin. In Zukunft bekommt die weibliche Zielgruppe von 19 bis 49 Jahren auf einem Sender alles serviert, was das Frauenherz höher schlagen lässt. So zum Beispiel gleich zum Senderstart am 7. Mai, für das Sixx ein besonderes Schmankerl parat hat: Die Free-TV-Premiere von Sex and the City – Der Film. Und auch die weiteren Programmplanungen tragen eine weibliche Note. Laut Senderchefin Katja Hofem-Best hat jeder Wochentag zur Primetime sein eigenes Motto. So ist zum Beispiel montags „Mädelsabend“, an dem unter anderem die neuen Folgen der US-Serien Lipstick Jungle, Gossip Girl und Beverly Hills 902010 ausgestrahlt werden sollen. Zum Repertoire des Frauensenders gehören natürlich nicht nur Serien, sondern auch eigens für Sixx kreierte Magazin- und Reportagesendungen. Für das Vormittagsprogramm sind Teleshopping-Formate vorgesehen und von 12 bis 20 Uhr wird vornehmlich das Programm des Vorabends gezeigt.

Betrachtet man sich die geplanten Sendetage, so fällt auf, dass einige Serien gezeigt werden, die auf den Sendern von Pro Sieben Sat 1 zuvor nicht richtig gezündet haben, wie zum Beispiel Lipstick Jungle. Außerdem werden Formate der Schwestersender auf Sixx wiederholt, so zum Beispiel die erste Staffel von Germany’s Next Topmodel oder Charmed. Ob das etwas über die Qualität und Neuartigkeit des Frauensenders aussagt bleibt abzuwarten. Trotz all dem gibt es auch Neuheiten für die Fernsehlandschaft, so wird die Oprah Winfrey – Show endlich in deutschen Wohnzimmern Einzug erhalten.

Sixx, der Frauensender. Ja, diesen Titel verdient er. Oder sie. Auf jeden Fall schreit das geplante Programm nach gemeinsamen Abenden mit den besten Freundinnen und Sixx. Ob das letztendlich auch so sein wird, dass werden wir ab 7. Mai sehen.

Quellen:

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Sixx-zeigt-zum-Start-Sex-and-the-City—Der-Film_91184.html

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Frauensender-Sixx-startet-am-7.-Mai_90842.html

Für und wider der sozialen Netzwerke

Soziale Netzwerke. Es gibt wahrscheinlich kaum jemanden aus der heutigen Internet-Generation, der nicht einen Account bei StudiVZ, Facebook oder Twitter hat. Vielleicht sogar bei allen dreien, wobei das lediglich drei der bekanntesten Plattformen sind. Kommunikation über soziale Netzwerke ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Schaut man dieser Tage nach Berlin, so wird man feststellen, dass es eine Anhängerschaft sozialer Netzwerke gibt, die das ganze im Extrem lebt. Es ist ?Social Media Week?. Vom 1. bis 5. Februar findet man iPhone fixierte, twitternde, bloggende Fans des social networking in der deutschen Hauptstadt. Da diese Anhänger rund um den Globus zu finden sind, wie auch das Internet, findet die ?Social Media Week? zeitgleich in Toronto, Sao Paolo, London, New York und San Francisco statt. Auf der fünftägigen Konferenz werden Themen rund um soziale Netzwerke diskutiert, zum Beispiel wie die Vergangenheit aussah und die Zukunft sein könnte.

Bei der Veranstaltung sind so genannte ?firstmover? zu finden, die per iPhone immer bei Twitter oder Facebook aktuell posten. Eine Nachricht ist dabei erst wichtig, wenn ?retweetet? wird und dann muss das ganze möglichst in Echtzeit gelesen und beantwortet werden. Eine schnelllebige Angelegenheit, jedoch keine Seltenheit. Dem Mitteilungsdrang des Menschen ist seit der Einführung des iPhones und dem Bestehen von Twitter und Co keine Grenze mehr gesetzt. Zu jedem Zeitpunkt und ortsunabhängig kann eine kurze Meldung über Befinden, Gedanken, Meinungen oder was auch immer gerade beschäftigt im Internet abgesetzt werden. Welch ein Segen.

Was dem ?normalen? Nutzer übertrieben vorkommen mag, ist für andere fast schon vergleichbar mit einer Religion. Zumindest gibt es eine Anhängerschaft, die ohne soziale Netzwerke nicht mehr kann. Ob Prominente oder der Nachbar von nebenan: Die Welt zwitschert was das Zeug hält.

Das wissen auch die Betreiber dieser Plattformen und sehen hier neues Werbepotential, welches gewinnbringend verkauft werden kann. Zum Beispiel wurde auf der ?Social Media Week? eine Werbekampagne von ?Burger King? vorgestellt: Trennt man sich von zehn Facebook-Freunden bekommt man einen Burger. Wo und wann diese Kampagne startet, darüber wird nichts gesagt. Aber eins ist klar: Das dem User zu verkaufen ist wesentlich billiger, als einen aufwendigen TV-Werbespot zu drehen. Soziale Netzwerke bieten also ein ganz neues Potential für die werbende Branche.

Soziale Netzwerke sind Segen und Fluch zu gleich. Diejenigen die sich mitteilen wollen können das unbegrenzt tun, auch wenn das bei manch anderen Kopfschütteln auslöst. Für Betreiber sozialer Netzwerke und deren Werbekunden gibt es keine günstigere Anhäufung von potentiellen Kunden. Gewinnt scheint vorprogrammiert zu sein. Auf Kosten der Nutzer? Die Zukunft wird es uns zeigen.

Quellen:

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E9C16B77480DB4615A0DB5885F5CA88F4~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://socialmediaweek.org/berlin/blog/

?GRAZIA?: Der Countdown läuft?

? zumindest wird auf der Startseite des Klambt Verlags fleißig runter gezählt. In weniger als vierzehn Tagen ist es dann endlich soweit: ?GRAZIA? erscheint erstmalig auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt. Ab 11. Februar soll das, nach Angaben der Klambt Mediengruppe ?erste weibliche Hochglanz-Crossover, das Woche für Woche STYLE, PEOPLE & NEWS verbindet?, regelmäßig erscheinen.

Nachdem der Verlag 2008 mit der Veröffentlichung des deutschen Pendants des Starmagazins ?OK!? einen Erfolg landete, sind auch die Erwartungen für das neuste Projekt hoch ? trotz Zeitschriftensterbens. Obwohl der Verlag ?GRAZIA? in Eigenregie herausbringt ist das Konzept nicht neu. ?GRAZIA? ist bereits in mehreren Ländern erfolgreich am Markt etabliert, unter anderem in Italien, Frankreich und sogar China. Klambt erwarb die Lizenz an ?GRAZIA? vom italienischen Mondatori-Verlag. Interessant hierbei ist, dass im November 2009 die Veröffentlichung eines neuen Magazins zwar bekannt gegeben wurde, jedoch hieß dieses damals noch ?Look?. Erst Anfang Januar wurden Gerüchte bestätigt, dass nicht ?Look?, sondern ?GRAZIA? das neue Printobjekt von Klambt wird. Das Konzept ist das Selbe. Zielgruppe sind junge Frauen im Alter von 25-39, denen unter dem Untertitel ?News and Shoes? ein ?Hochglanz-Crossover? geboten wird. Auf der Seite des Verlags wird das folgender Maßen definiert: ?Es ist ein Style-Magazin mit einer kräftigen Dosis People und Zeitgeschehen, welches im gehobenen Mainstream-Markt eine neue Zeitschriftengattung für weibliche Zielgruppen gründet.? Wie da genau der Unterschied zu den bereits etablierten People-Magazinen, Lifestyle-Magazinen usw. ist, das wird hoffentlich die erste Ausgabe zeigen.

Während bei ?OK!? der britische Verlag Northern & Shell, der ?OK!? in Großbritannien herausgibt, mit im Boot sitzt, bringt Klambt sein neustes Projekt im Alleingang heraus, ohne Joint-Venture-Partner. Es bleibt also spannend, ob die deutsche Redaktion von ?GRAZIA? mit denen der internationalen Vorreiterinnen vergleichbar sein wird und ob sie mit deren Erfolg mithalten kann. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob die Frau von heute ein ?Hochglanz-Crossover? braucht. Was auch immer das für die Inhalte heißen mag, wenn man sich die Auswahl an Zeitschriften für Frauen ansieht ist klar: Das Konzept muss innovativ sein, wenn es sich durchsetzen soll.

Quellen:

http://www.klambt.de/app/download/de/GRAZIA-Objektprofil.pdf?2

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Grazia-trommelt-zum-Verkaufsstart-mit-5-Millionen-Euro-Kampagne_89836.html

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/show.php?id=89420&page=1&params=

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Klambt-Neues-Frauenmagazin-Look-startet-am-11.-Februar-2010_88232.html

Retter Raab

Am 2. Februar ist es soweit: mit ?Unser Star für Oslo? startet Stefan Raab auf ProSieben die Suche nach dem diesjährigen Interpreten für den Eurovision Song Contest.

Nach dem im letzten Jahr ?Miss Kiss Kiss Bang? von Alex Swings Oscar Sings! Deutschland wieder nur einen der hinteren Ränge bescherte, trotz Gastauftritt von Dita von Teese, war auch den Verantwortlichen bewusst: es muss etwas geändert werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen Nicole oder Guildo Horn für gute Ergebnisse bei dem Musikwettbewerb sorgten. Als eines der ?Big 4?-Länder, die den größten Teil zur Finanzierung des Contests beitragen, ist Deutschland zwar immer automatisch für das Finale qualifiziert, aber ?big? sind da die Resultate schon lange nicht mehr. Auch neue Regelungen, um der Punktevergabe aus Sympathie vorzubeugen, konnten daran nichts ändern.

Deswegen engagierte die ARD im Juli 2009 Stefan Raab, der selbst 2000 am Eurovision Song Contest teilnahm und einen fünften Platz für Deutschland erzielte. Er soll nun dem ewig schlechten Abschneiden ein Ende bereiten und Deutschland zu neuem Eurovision-Glanz verhelfen. Ein Novum in der TV-Landschaft, denn eine derartige Kooperation zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern hat es bisher nicht gegeben. Das ganze startet verhältnismäßig früh schon am 2. Februar auf ProSieben. In insgesamt acht Shows treten 20 Kandidaten vor eine Jury, welche aus Stefan Raab und zwei wechselnden prominenten Juroren besteht. Die Entscheidung über Beitrag und Interpreten bleibt jedoch bei den Zuschauern, die per Voting abstimmen können. Die ersten Sendungen sowie das Halbfinale werden auf ProSieben ausgestrahlt und Viertelfinale und das Finale am 12. März laufen bei der ARD.

Dass Raab einen guten Riecher dafür hat, was sich gut verkauft und was bei den Zuschauern ankommt hat er in den letzten Jahren bewiesen. Er landete unter anderem diverse Charterfolge und entwickelte neue TV-Konzepte, die heute nicht mehr aus dem Programm von ProSieben wegzudenken sind. Zum Beispiel schuf er mit seinem Bundesvision Song Contest eine neue Plattform, bei der auch noch unbekannte Bands oder Interpreten ihre Musik einem großen Publikum präsentieren können.
Musik und Fernsehen sind zwei von Raabs Stärken, das ist offensichtlich. Die idealen Voraussetzungen also, um Deutschland aus dem Eurovisions-Dilemma zu führen. Am 29. Mai werden wir sehen, ob ?unser Star für Oslo? auch tatsächlich selbiger geworden ist.

Quellen:

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Raab-besetzt-Unser-Star-fuer-Oslo-Jury-mit-deutscher-Musik-Prominenz_89756.html

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Rettung-des-Eurovision-Song-Contest-ARD-engagiert-Stefan-Raab_85780.html

Liebeserklärung an das Medium Zeitung

Wer hätte in Tagen des Internets noch mit solch einer Schlagzeile gerechnet. Eine Liebeserklärung an die vom Aussterben bedrohte Zeitung. Aber es ist wahr. Es gibt einen Liebhaber, der eine neue Zeitung auf den amerikanischen Markt bringt und damit erstaunlicher Weise durchschlagenden Erfolg hat.

Dave Eggers heißt dieser Liebhaber, seines Zeichens Bestsellerautor, Herausgeber von Literaturzeitschriften, Drehbuchautor und seit neustem eben auch Zeitungsverleger.

?San Francisco Panorama? heißt das Projekt, eine Zeitung die zum ersten Mal im Dezember 2009 in San Francisco erschienen ist und in Zukunft alle viertel Jahre zu kaufen sein soll. Für fünf Dollar waren die ersten Ausgaben zu haben, während jetzt im Januar in New York bereits 16 Dollar für die umfangreiche Erstauflage verlangt wurden. Ein stolzer Preis, der die Menschen aber nicht davon abhielt, in einer New Yorker Buchhandlung Schlange zu stehen um ein Exemplar zu erwerben.

Eine Besonderheit des ?San Francisco Panorama? ist sicherlich der Umfang. Auf hunderten von Seiten erstrecken sich typische Zeitungsthemen wie Lokalnachrichten und Nachrichten aus der Welt sowie Sport und Kultur. Dabei hat Eggers namhafte Autoren für sein Projekt gewinnen können, so zum Beispiel Stephen King, der sich im Sportteil verewigte. Das ?San Francisco Panorama? überzeugt durch seine Inhalte und seine Aufmachung und zeigt, wo das Internet sparen muss und die Zeitung nachlegen kann. Auf großem Format wird viel mit Farbe und Layout gestalterisch verwirklicht und statt kurze Meldungen findet der Leser Hintergrundberichte und Reportagen.

Dass er mit seinem neusten Projekt die Aktualität des Internets nicht überbieten kann ist Eggers bewusst. Seine Intention ist viel mehr dem Leser zu zeigen, was Zeitung auch heute noch alles kann. Statt, auch im Internet zu findende, kurze Meldungen zu veröffentlichen setzt er auf Hintergründe und mehr Anspruch und scheint damit den Geschmack der vor allem unter 30-jährigen zu treffen.

Der Erfolg mit seiner Zeitung in Amerika beweist, dass die Menschen immer noch ein Interesse an der gedruckten Nachricht haben. Eggers hat sein Ziel erreicht. Den Menschen zeigen, was Zeitung kann. Jetzt liegt es an den Verlegern herkömmlicher Pendants, ob sie wieder bereit sind mehr ?Liebe? in ihre Objekte zu investieren.

Quelle: http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E12D7DFA6D95D45A288A447A6ACE8AAFD~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Zeitungskiosk im Internet ? die rettende Idee?

Dass die Zeitungs- und Zeitschriftenbranche in Zeiten einer internet-fixierten Gesellschaft mit sinkenden Erlösen zu kämpfen hat ist keine Neuheit. Zurückgehende Anzeigeneinnahmen und Auflagenzahlen gipfelten 2009 in einem Zeitschriftensterben. Man erinnere sich zum Beispiel an Amica (Burda), Vanity Fair (Condé Nast), Park Avenue (Gruner + Jahr) oder Maxim (Marquard Media). Doch nicht nur in Deutschland mussten Titel beerdigt werden. Auch in den Vereinigten Staaten stellte zum Beispiel Condé Nast USA erst im Oktober mit Gourmet, Modern Bride,
Elegant Bride
und Cookie gleich vier seiner Objekte ein.

Den Leser von heute findet man nur noch selten am Kiosk um die Ecke, in einer Bahnhofsbuchhandlung oder gar als Abonnent direkt am eigenen Briefkasten. Der Leser von heute ist im Internet. Hier bietet sich ihm eine schier unfassbare Menge an immer aktuellen, immer erhältlichen und immer abrufbaren Informationen.

Was bleibt also für die Verlagshäuser zu tun, um die letzte Konsequenz ? das eigene Sterben ? zu verhindern? In den USA scheint dieser Tage eine neue Lösung Gestalt anzunehmen. Die rettende Idee soll eine Onlineplattform für bezahlte Zeitungs- und Zeitschrifteninhalte, vergleichbar mit dem Webportal iTunes für Musik, sein. Es wird eine Bandbreite an unterschiedlichsten Titeln geboten, ähnlich wie an einem Zeitungskiosk. Die Inhalte büßen dabei nichts an Qualität und Umfang verglichen mit dem gedruckten Original ein und müssen – natürlich – bezahlt werden. Ziel dieses Angebots ist die Talfahrt der Umsätze in der Branche zu stoppen.
Hinter der Plattform soll ein Bündnis von amerikanischen Verlagen stehen, dessen treibende Kraft vor allem
John Squires, Executive Vice President von Time Inc., eines der größten Verlagshäuser weltweit, ist. HORIZONT.NET berichtete bereits im Oktober, dass Squires versuchte große Verlage in Amerika für den Zeitungskiosk im Internet und für die gemeinsame Trägerschaft zu gewinnen. Jetzt scheint das Verlagsbündnis spruchreif zu werden. Sogar von einer neuen Software, welche iPhone, Blackberry oder E-Book Besitzern ebenfalls den Onlineeinkauf von Magazinen ermöglichen soll, ist die Rede.

Zugegeben ist die Idee von bezahlten Inhalten im Internet nicht neu. Zeitungen und Zeitschriften bieten heutzutage häufig den Zugriff auf ihre Artikeln gegen ein Entgelt an. Der Schritt der Bündelung von einzelnen Archiven in einer gemeinsamen Plattform verspricht einen effektiveren Verkauf. Mit einem Klick auf den virtuellen Zeitungskiosk kann der Nutzer aus einem vielfältigen Portfolio die für ihn relevanten Informationen auswählen und Ausgaben in digitaler oder realer Form kaufen.

Welche Auswirkungen der virtuelle Zeitungskiosk auf die gedruckte Publikation hat, darüber wird nichts gesagt. Ob der Leser noch an reale Verkaufsstellen geht, wenn er dass selbe Angebot auch online in heimischen Wänden abrufen und lesen kann, ist fraglich. Eher ist zu vermuten, dass die Verkäufe gedruckter Publikationen weiter zurückgehen werden. Der Kiosk im Internet wird dem drohenden Aussterben eines jahrhundertealten Kulturguts, dem geschriebenen und gedruckten Wort, kaum entgegenwirken.

Quellen:

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/iTunes-fuer-Magazine-US-Verlage-planen-Online-Zeitungskiosk_88750.html

http://www.horizont.net/aktuell/digital/pages/protected/USA-Konsortium-soll-Paid-Content-auf-die-Spruenge-helfen_87872.html

http://www.sueddeutsche.de/kultur/918/471458/text/

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Cond%E9-Nast-USA-stellt-Gourmet-und-drei-weitere-Magazine-ein_87670.html