Soziale Netzwerke. Es gibt wahrscheinlich kaum jemanden aus der heutigen Internet-Generation, der nicht einen Account bei StudiVZ, Facebook oder Twitter hat. Vielleicht sogar bei allen dreien, wobei das lediglich drei der bekanntesten Plattformen sind. Kommunikation über soziale Netzwerke ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Schaut man dieser Tage nach Berlin, so wird man feststellen, dass es eine Anhängerschaft sozialer Netzwerke gibt, die das ganze im Extrem lebt. Es ist ?Social Media Week?. Vom 1. bis 5. Februar findet man iPhone fixierte, twitternde, bloggende Fans des social networking in der deutschen Hauptstadt. Da diese Anhänger rund um den Globus zu finden sind, wie auch das Internet, findet die ?Social Media Week? zeitgleich in Toronto, Sao Paolo, London, New York und San Francisco statt. Auf der fünftägigen Konferenz werden Themen rund um soziale Netzwerke diskutiert, zum Beispiel wie die Vergangenheit aussah und die Zukunft sein könnte.
Bei der Veranstaltung sind so genannte ?firstmover? zu finden, die per iPhone immer bei Twitter oder Facebook aktuell posten. Eine Nachricht ist dabei erst wichtig, wenn ?retweetet? wird und dann muss das ganze möglichst in Echtzeit gelesen und beantwortet werden. Eine schnelllebige Angelegenheit, jedoch keine Seltenheit. Dem Mitteilungsdrang des Menschen ist seit der Einführung des iPhones und dem Bestehen von Twitter und Co keine Grenze mehr gesetzt. Zu jedem Zeitpunkt und ortsunabhängig kann eine kurze Meldung über Befinden, Gedanken, Meinungen oder was auch immer gerade beschäftigt im Internet abgesetzt werden. Welch ein Segen.
Was dem ?normalen? Nutzer übertrieben vorkommen mag, ist für andere fast schon vergleichbar mit einer Religion. Zumindest gibt es eine Anhängerschaft, die ohne soziale Netzwerke nicht mehr kann. Ob Prominente oder der Nachbar von nebenan: Die Welt zwitschert was das Zeug hält.
Das wissen auch die Betreiber dieser Plattformen und sehen hier neues Werbepotential, welches gewinnbringend verkauft werden kann. Zum Beispiel wurde auf der ?Social Media Week? eine Werbekampagne von ?Burger King? vorgestellt: Trennt man sich von zehn Facebook-Freunden bekommt man einen Burger. Wo und wann diese Kampagne startet, darüber wird nichts gesagt. Aber eins ist klar: Das dem User zu verkaufen ist wesentlich billiger, als einen aufwendigen TV-Werbespot zu drehen. Soziale Netzwerke bieten also ein ganz neues Potential für die werbende Branche.
Soziale Netzwerke sind Segen und Fluch zu gleich. Diejenigen die sich mitteilen wollen können das unbegrenzt tun, auch wenn das bei manch anderen Kopfschütteln auslöst. Für Betreiber sozialer Netzwerke und deren Werbekunden gibt es keine günstigere Anhäufung von potentiellen Kunden. Gewinnt scheint vorprogrammiert zu sein. Auf Kosten der Nutzer? Die Zukunft wird es uns zeigen.
Quellen:
http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E9C16B77480DB4615A0DB5885F5CA88F4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://socialmediaweek.org/berlin/blog/