Alle Beiträge von Susan Weber

Vom Titel kommt der Erfolg

Wirft man einen Blick auf das Kinoprogramm, könnte es vorkommen, dass man sich folgende Fragen stellt: „Sind das schon 4 Teile? Ist der nicht schon 20 Jahre alt? Und spielt da nicht eigentlich Michael Caine mit?“
Remakes, Sequels und Prequels sind aus der heutigen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken, doch können sie mit dem Original mithalten?


Omar Sy (links) und François Cluzet (rechts) in „Intouchables“ (2011)

Mit „The Upside“ bekam der französische Erfolgsfilm „Intouchables“ ein Hollywood-Remake mit Starbesetzung. Übermäßig positive Stimmen kamen vor allem seitens der amerikanischen Kinobesucher. Auch in Europa wurde der Film viel gelobt, jedoch wurde meist das Original als besser empfunden. Auf der Webseite „Rotten Tomatoes“ bekam die US-Adaption ein Rating von 5.2/10, wobei das Zuschauer Rating deutlich positiver ausfällt.

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„The Upside“ bei Rotten Tomatoes

Die Vorlage kommt bei den Kritikern zwar deutlich besser weg, doch die Bewertung der Zuschauer fallen bei beiden Filmen ähnlich aus.

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„Intouchable“ bei Rotten Tomatoes

Julie Andrews (links) und Dick Van Dyke (rechts) in „Marry Poppins“ (1964)

„Mary Poppins Returns“ läuft seit Ende letzten Jahres in den Kinos. Damit kehrt die Kultfigur nach 44 Jahren zurück und führt die Geschichte des magischen Kindermädchens fort. Das Sequel punktete beim Publikum mit Nostalgie und dem Charme des Originals. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Bewertungen wieder.

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„Mary Poppins Returns“ bei Rotten Tomatoes

Trotz der positiven Resonanz kommt die Fortsetzung nicht an die nahezu perfekte Wertung des ersten Teiles heran.

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„Mary Poppins“ bei Rotten Tomatoes

(von links) Emma Watson, Matthew Lewis, Daniel Radcliffe, Alfred Enoch, Devon Murray und Rubert Grint in „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ (2001)

Die Phantastic Beasts-Reihe , die mit „Fantastic Beasts and Where to Find Them“ startet, erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte, dennoch ist sie ein Prequel zu „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ und damit zur ganzen Harry-Potter-Filmreihe.
Die meisten kritischen Stimmen beschwerten sich über Ungereimtheiten in der Timeline des Filmuniversums, die durch den zweiten Teil „Fantastic Beasts 2“ entstanden.

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„Fantastic Beats And Where To Find Them“(oben) und „Fantastic Beats: The Crimes Of Grindelwald“ (unten) bei Rotten Tomatoes

Die Filme der Harry Potter-Reihe wurden von den Zuschauern positiver bewertet, doch auch die Prequel-Reihe wurde von ihnen im Großen und Ganzen als gut empfunden.

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„Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ (oben) und „Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2“ (unten) bei Rotten Tomatoes

Es sollte jedem bewusst sein, dass hinter jedem Film eine Produktionsfirma steht, also ein gewinnorientiertes Unternehmen. Kommt ein Film gut bei den Zuschauern an, so ist die Produktion von Prequels, Sequels oder auch einem Remake eine ökonomisch logische Überlegung, denn das Publikum ist bereits da.
Dabei ist es wichtig das Original zu würdigen und darauf aufzubauen. Jeder Zuschauer merkt auf Anhieb, wenn die neue Produktion nichts mehr mit dem geliebten Original verbindet außer dem Namen. Die Zufriedenheit der Zuschauer ist entscheidend für den Erfolg und die Fortführung eines Franchise.
Es gibt genug Negativbeispiele für Filmproduktionen, die davon ausgingen, dass vom Titel alleine der Erfolg käme.
Die vorangegangenen aktuellen Beispiele zeigen, dass es auch anders geht.