Bei all den schlechten Nachrichten, die aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise in letzter Zeit vom Printmarkt zu hören waren, gibt es nun auch eine gute. Wie in den am 21. Januar veröffentlichten neuen Reichweiten ma 2009 Pressemedien I der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. bekannt wurde, ist die Zeitschriftennutzung trotz sinkender Absatzzahlen extrem stabil geblieben.
275 Millionen Magazine lesen die Deutschen pro Erscheinungsintervall (wöchentlich/ 14täglich/ monatlich); umgerechnet auf jeden einzelnen ergibt dies durchschnittlich vier Zeitschriften pro Person.
Die Gesamtreichweite der erfassten Titel stieg minimal von 60,7 auf 60,8 Millionen Leser an, die Anzahl hingegen sank von 170 auf 164. Von diesen 164 Titeln konnten 75 an Reichweite gewinnen und 21 ihre Reichweite stabil halten; 67 verloren an Reichweite.
Im Vergleich zur ma 2008 Pressemedien II zeigte sich außerdem eine große Konstanz bei der Reichweitenentwicklung der einzelnen Zeitschriftengattungen. Die Sportzeitschriften konnten die größten Zuwächse verzeichnen; weiter an Reichweite verloren die Segmente Musik- und Jugendzeitschriften, Lifestyle/ Stadtmagazine/ Erotik, Wissenschaft/ Technik/ Kultur, Unterhaltungselektronik/ Computerzeitschriften und Wirtschaftspresse. Die Verluste sind hier aber oft auch darauf zurückzuführen, dass in diesen Segmenten aktuell einfach weniger Titel ausgewiesen wurden als noch in der ma 2008 Pressemedien II.
Michael Walter, der Vostand Zeitschriften de rag.ma, erklärte: ? Zeitschriften werden unverändert stark gelesen. Die Kaufzurückhaltung, die sich bei den Gesamtauflagen zeigt, schlägt sich nicht auf die Reichweiten nieder.? Dies liegt wohl daran, dass in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zwar häufiger auf den Kauf einzelner Ausgaben verzichtet wird, Magazine dafür aber öfter von einem Leser zum anderen weitergereicht werden.
Die Media-Analyse ist die größte jährlich durchgeführte Medienanalyse in Deutschland und die größte Erhebung von Konsumverhalten in Deutschland überhaupt. Sie untersucht das Medien-Konsumverhalten der Bevölkerung, wobei sowohl die Gesamtbevölkerung als auch ihre Teilgruppen untersucht werden. Die Erhebung erfolgt telefonisch oder mithilfe von Fragebögen an einen ca. 50.000 Personen zählenden repräsentativen Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung.
Die Ergebnisse der Media-Analyse haben große praktische Relevanz, weil sie das Buchungsverhalten der Werbewirtschaft maßgeblich bestimmen. Die ma bestimmt somit mittelbar, welche Preise ein Medienanbieter für Werbung fordern kann. Als sogenannte ?Medienwährung? hat sich der Leser pro Ausgabe (LpA) etabliert, der besagt, wieviele Leser eine Ausgabe einer bestimmten Zeitschrift oder Zeitung hat.