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Umfrage zu hyperlokalen Medien

Einige Studierende der Trierer Medienwissenschaften beschäftigen sich im Rahmen des Projektseminars „Online-Journalismus – Journalismus online“ auch mit sogenannten hyperlokalen Medien. Diese Medien konzentrieren sich auf ein meist sehr kleines Gebiet – etwa eine Stadt oder gar einen Stadtteil – und haben in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt, sodass es zum Beispiel allein in Trier inzwischen gleich fünf hyperlokale Medienprodukte gibt: 16vor, TrUNews, Info Trier, hunderttausend, 5vier

Die Student_innen-Gruppe hat sich nun vorgenommen Akzeptanz und Nutzung eben dieser fünf Medien zu untersuchen. Hierzu wurde ein kleiner Onlinefragebogen entwickelt, der unter folgender URL erreichbar ist: http://www.unipark.de/uc/tr_uni_trier_decieux_ul/e3ad/

Über rege Beteiligung würde sich die Gruppe sicher freuen. Ergebnisse der Umfrage werden am 18. Februar im Rahmen eines Studentischen Symposiums präsentiert.

Hörtipp: Keep it small and simple – Wo steht der Recherchejournalismus in Deutschland?

In der letzten Markt und Medien Sendung vergangenes Jahres widmete sich der Deutschlandfunk dem Thema Recherchejournalismus in Deutschland.

Eingegangen wird in dem knapp 23 Minuten langen Feature unter anderem auf Ausbildung, Arbeitsmethoden und -bedingungen für recherchierende Journalisten in der BRD. Dabei kommen unter anderem Günter Wallraff, der mit seinen Undercover-Reportagen in den 70er Jahren Berühmtheit erlangte, der nicht unumstrittene Mitbegründer des Netzwerks Recherche Thomas Leif, Journalismusforscher Siegfried Weischenberg zu Wort.

Nachgehört werden kann die Sendung hier.

Medienethik zu Weihnachten

Etwas verspätet zwar, genau gesagt neun Tage, sei hier kurz der Blick geworfen auf ein mediales Ereignis in England, dass – im Gegensatz zur Ausstrahlung des Selbstmords von Craig Ewert – erstaunlicherweise (oder eben auch nicht) kaum öffentliche Diskussionen nach sich zog. Die Rede ist von der Alternative Christmas Message auf Channel4, einem kommerziellen aber dennoch in öffentlichem Besitz befindlichen britischen Fernsehsender. Diese, als Alternative zur Ansprache der Queen, gedachte Rede wurde diesmal von einem ganz besonderen Gast gehalten – dem iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Medienethik zu Weihnachten weiterlesen

Reporter ohne Grenzen Jahresbilanz 2008

Heute hat die NGO Reporter ohne Grenzen in Berlin ihren Jahresbericht für 2008 vorgestellt. Insgesamt weisen die Zahlen eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr auf.

Während laut RoG 2007 mindestens 86 Journalisten und 20 Medienmitarbeiter umkamen, seien es 2008 nur 60 Journalisten und ein Medienmitarbeiter gewesen. Auch die Zahl der festgenommenen Journalisten soll sich von fast 900 auf knapp 600 verringert haben. Genauso wie sich Entführungen fast um die Hälfte, von 67 auf 29, verringert haben sollen.

Veränderungen habe es auch hinsichtlich der Rangliste der für Journalisten gefährlichsten Länder gegeben. Erwartungsgemäß und trotz sich entstpannender Sicherheitslage liegt laut dem Jahresbericht der Irak wieder auf dem ersten Platz. Pakistan dagegen rückte um einen Platz nach vorne. Auf Platz drei stehen die Philippinen, während letztes Jahr Somalia noch auf Platz zwei und Pakistan auf Platz drei stand.

Insgesamt konstatiert Reporter ohne Grenzen, dass sich die Repression gegenüber Journalisten traditioneller Medien zwar verringert habe, dafür aber „konzentrieren viele Regierungen ihre repressiven Maßnahmen stärker auf das Internet“. Insbesondere Blogger gerieten verstärkt ins Visier, jüngstes Beispiel ist hier wohl der Fall des im Iran inhaftierten Bloggers Hossein Derakhshan aka „Blogfather“.

Die ausführliche Version der Jahresbilanz stellt RoG als PDF zum Download.

Presserat möchte auch Onlinepublikationen kontrollieren

Am 06. November gab der Deutsche Presserat bekannt, dass er sich künftig auch für „journalistisch-redaktionelle Onlineangebote von Presseverlagen“ zuständig fühle. Konkret bedeutet dies, dass sich nun auch die entsprechenden Anbieter dem Deutschen Presserat anschließen können, so sie denn dem Pressekodex zustimmen und „sich der Spruchpraxis des Presserats unterziehen“.

Welche Folgen hat diese – reichlich spät erfolgte Öffnung – nun in der Praxis?

Nun zum einen, ist es natürlich generell positiv, wenn sich auch Internetpublikationen zu journalistischen Grundsätzen bekennen und dies durch eine Mitgliedschaft im Presserat bekräftigen und auch die damit einhergehende Schaffung einer zentralen Instanz für Beschwerden ist zu begrüßen.
Allerdings sollte die Öffnung nicht überbewertet werden, denn der Presserat ist mehr oder weniger ein zahnloser Tiger – dies zeigt schon ein Blick auf die – euphemistisch „Sanktionsmöglichkeiten“ genannten – Maßnahmen die bei einem Verstoß gegen den Pressekodex ergriffen werden können. So kann es kaum verwundern, dass zum Beispiel bei der Zeitung mit den vier großen Buchstaben, die Rügen des Presserats mehr als Zierde, denn als Makel gelten. Man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass in diesem Fall die Rügen quasi eine Art Qualitätssiegel sind – schließlich garantieren sie, dass der Leser hier bekommt was er erwartet.

Entsprechend ist nicht zu erwarten, dass es nun zur großen „Qualitätsoffensive“ bei deutschen Onlinepublikationen kommen wird, eher wird alles bleiben wie bisher. Grund hierfür ist auch die (zu) spät erfolgte Öffnung gegenüber dem Internet beim Presserat – immerhin brauchte man nur ein gutes Jahrzehnt um zu merken, dass es auch im Internet journalistisch-redaktionelle Angebote geben kann.

StudiVZ knippelt retour

Das StudiVZ nicht nur sich selbst abmahnen läßt, sondern auch selbst zur „Abmahnkeule“ greift mussten nun zwei Studenten aus Münster erfahren.

Wie Don Alphonso auf der Blogbar berichtet, betrieben der Student Peter Grosskopf und ein Freund die Internetseite erstiVZ.de, die Studienanfängern in Münster bei der Orientierung helfen soll oder besser gesagt sollte. Denn das zu Holtzbrinck gehörende StudiVZ störte sich scheinbar daran, dass der Name erstiVZ eine nicht zu leugende Ähnlichkeit mit dem geschützen Markennamen der Studentencommunity hat und ließ Grosskopf abmahnen, der nahm daraufhin das Portal vom Netz.

Don Alphonso weißt in seinem Blogpost auf eine gewisse Ironie hin die das Vorgehen hat: Handelt es sich doch bei StudiVZ sowohl funktional als auch äußerlich bis heute um eine fast Originalgetreue Kopie des Konkurrenten Facebook.

Auch kann man sich fragen, ob den Managern von StudiVZ inzwischen, angesichts des angekündigten Deutschlandstarts von Facebook und den Debatten über die AGBs, der „Arsch so auf Grundeis geht“, dass man ein Portal abmahnt welches – zumindest auf absehbare Zeit – alles andere als eine Konkurrenz oder Gefahr für StudiVZ gewesen wäre und damit gleichzeitig eine Person mit nicht unerheblichen – Grosskopf rechnet mit 2000 Euro – Kosten konfrontiert. Zumindest das „Social“ von „Social Network“ sollte in diesem Fall wohl gestrichen werden.

Interessant ist auch, dass andere für eine Abmahnung in Frage kommenden Portale wie pennervz.de oder bewerbervz.de bisher nicht belästigt wurden.

Designvorschlag für’s Medienblog

Anfang Dezember wurde das Design aufgrund technischer Inkompatibilitäten geändert, so richtig zufrieden schien allerdings niemand mit dem neuen Aussehen zu sein. Sodass relativ schnell ein Designwettbewerb ausgelobt wurde – der allerdings mehr oder weniger ungehört verhallte.

Um diesen Zustand zu ändern haben Linda Manuel und ich in den letzten Wochen – besser spät als nie – ein neues Theme für hiesiges Weblog entwickelt, welches wir euch nun vorstellen möchten.

Angesehen werden kann das Theme hier.

Da es noch nicht ganz fertig ist – erfahrungsgemäß zeigen sich bestimmte Fehler sowieso erst im produktiven Einsatz – können eventuelle Verbesserungsvorschläge von eurer Seite noch eingearbeitet werden. Außerdem gab es wohl noch einen zweiten Vorschlag, zu welchem mir leider momentan keine weiteren Informationen vorliegen – vielleicht kann die entsprechende Person ihren Vorschlag einfach in einem Kommentar zu diesem Post kundtun – sodass ihr euch entscheiden müsst, welches Design ihr bevorzugt. Designvorschlag für’s Medienblog weiterlesen

Just another bubble…

Das meinen zumindest The Richter Scales, eine Band aus der Gegend von San Francisco, in ihrem Song „Here Comes Another Bubble“ zu dem was gerne unter dem Label Web2.0 zusammengefasst wird.

Dieses – in meinen Augen sehr amüsante – Stück Medienkritik möchte ich euch nicht vorenthalten und entsprechend hier erstmal nichts mehr zu dem Song sagen und stattdessen auf das YouTube Video zum Song und die Mp3-Version verweisen.

PS.: Erinnert sich noch wer an die Web1.0-Blase aka der Dotcom-Blase (dem Platzen selbiger folgte dann schnell der Dotcom-Tod)? Just 2 words: history repeats

MySpace und die Sicherheit

Es ist nicht das erste mal, dass das Social Network MySpace mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat und es wird wohl auch nicht das letzte mal sein: Wie das Onlinemagazin Wired berichtet hat ein Hacker sich über eine Sicherheitslücke automatisiert Zugriff zu den als „privat“ gekennzeichneten Fotos von über 44 000 Profilen verschafft und diese dann über das Peer-2-Peer Netzwerk Bittorrent veröffentlicht.

Die im Umlauf befindliche – und auch nicht mehr aus selbigen entfernbare – Datei enthält laut Wired über eine halbe Million Bilder und hat eine Größe von 17 Gigabyte. Normalerweise sollen als „privat“ gekennzeichnete Bilder bei MySpace nur den jeweiligen Freunden zugänglich sein und nicht auch Dritten. Besondere Brisanz erlangt der Fall dadurch, dass MySpace im Ruf steht ein Tummelplatz für Pädophile zu sein und erst letzte Woche versprochen hatte mehr für den Schutz von Minderjährigen zu tun.

Der Vorfall zeigt einmal wieder, dass man auch bei etablierten Web2.0-Angeboten Vorsicht walten lassen sollte hinsichtlich der Daten die man dort veröffentlicht.

Reporter ohne Grenzen veröffentlicht Jahresbilanz 2007

Am heutigen Dienstag (02.01.2008) hat die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ ihre Bilanz des vergangenen Jahres vorgelegt. Dem Bericht zufolge sind im vergangenen Jahr weltweit 86 Journalisten und 20 Medienmitarbeiter getötet sowie 887 verhaftet worden, außerdem zählte die Organisation über 1 500 Fälle in denen Journalisten körperlich angegriffen oder bedroht wurden.

Diese Zahlen unterscheiden sich damit kaum von denen des Jahres 2006, damals zählte die Organisation 85 getötete Journalisten und 32 Medienmitarbeiter, 871 Festnahmen und 1 472 tätliche Angriffe bzw. Drohungen.

Am gefährlichsten leben Journalisten dem Bericht zufolge im Irak, wo alleine 47 Journalisten umkamen und der damit weit vor anderen Ländern wie Somalia (8), Pakistan (6) und Sri Lanka (3) liegt. Spitzenreiter hinsichtlich der Festnahmen sind Pakistan (195), Kuba (55) und das islamische Regime im Iran (54) .

Gleichzeitig verzeichnete „Reporter ohne Grenzen“ eine Zunahme der Zensurbemühungen im Internet. So seien allein in China im Vorfeld des 17. Kongress der Kommunistischen Partei 2500 Internetseiten durch staatliche Stellen blockiert worden. Gleichzeitig würde verstärkt gegen unliebsame Internetaktivisten vorgegangen, als jüngstes Beispiel hierfür kann der saudische Blogger Fouah al-Farhan gelten, der laut New York Times seit dem 10. Dezember in Saudi-Arabien inhaftiert ist.

Einigung zwischen YouTube und der GEMA

Wer kennt nicht diesen lustigen Verein der bevorzugt gegen Jugendzentren vorgeht und wohl am liebsten auch für Vogelgezwitscher Gebühren erheben würde? Zumindest deutsche YouTube-Nutzer können nun aber aufatmen: Wie es in einer Meldung bei heise online heißt, habe YouTube-Besitzer Google und die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) eine Vereinbarung abgeschlossen, die es den Benutzern erlaubt in den Videos, die sie bei dem Videoportal hochladen, „gema-pflichtige“ Musikstücke zu nutzen. Einigung zwischen YouTube und der GEMA weiterlesen