Alle Beiträge von Fabienne Aßmann

Erst Japan dann Libyen

Gestern gegen 22.55 Uhr in den Tagesthemen – Caren Miosga erklärt, dass die schlimmen Ereignisse in Libyen normalerweise an erster Stelle der Nachrichten stehen würden: „Tage wie diese sind auch journalistisch eine Herausforderung. Die Lage dort  ist so dramatisch, dass wir normalerweise zu Beginn dieser Sendung darüber berichtet hätten.“ Diktator Gaddafi hatte erneut mit Kampfjets auf Aufständige im Osten des Landes schießen lassen. Dabei gab es mindestens einen Toten. Die Härte, mit der Gaddafi gegen sein Volk vorgeht, ist mehr als unmenschlich. Für die meisten von uns ist es unvorstellbar, was in so einem Mann vorgehen muss. Und es ist schlimm, machtlos vor den Bildschirmen zu sitzen und zusehen zu müssen, dass Menschen aus reinem Egoismus von anderer Menschenhand sterben. Doch so schlimm, so grausam diese Situation ist, unsere Gedanken werden derzeit von Japan bestimmt. Das Ausmaß des Unglücks in Japan mit wahrscheinlich mehr als 2.000 Toten und eine möglicherweise bevorstehende nukleare Katastrophe lassen daher auch die journalistische Welt anders aussehen.

Tagtäglich müssen Journalisten darüber entscheiden, was wichtig und was in Zeiten humanitärer Krisen wie heute relevanter ist. Das Aufmacherthema über eine eventuell bevorstehende dritte Explosion in Reaktorblock 2 des AKW Fukushima I erwies sich als gruselige, oder besser gesagt, traurige Vorahnung. Bereits im Nachtmagazin wurde eine solche Explosion bestätigt.

Die sich überschlagenden Ereignisse und das hohe Interesse der deutschen Bevölkerung an den Sondersendungen zur Japanberichterstattung geben der Auswahlentscheidung der ARD-Nachrichten Redaktion recht. So erreichte die Sondersendung des ARD-Morgenmagazins am Sonntag  14,1 % des Marktanteils, die Tagesschau am Abend 25,2% sowie der ARD Brennpunkt nach der Tagesschau zur Angst vor dem Atom-GAU 22,4 %.

Fernsehstudios im Wandel

Seit Juli 2009, also gut seit anderthalb Jahren, haben die heute-Sendungen des ZDF ein neues Gesicht. Dezentere Farben wurden ausgewählt –  das Ultramarin wurde durch Blau-Grau ersetzt, die Akzentfarbe Orange zu einem warmen Gelbton abgeschwächt.

Doch nicht nur farblich wurden neue Akzente gesetzt: Das alte „Real“-Studio mit Fernsehbildschirmen im Hintergrund wurde von einem virtuellen Nachrichtenstudio mit Weltkarte abgelöst. Zeitgemäßer sollte es wohl werden und sich den wandelnden Sehgewohnheiten des modernen Zuschauers anpassen. Schräg einfliegende Schlagzeilen und dynamisch hervorsschwingende Hintergrundbilder, die sich in Videos verwandeln, gehörten mit dem virtuellen „Erklärstudio“ zu den Neuerungen. Neben Lob erntete das Redesign allerdings auch viel Kritik.  Manche Zuschauer empfanden es als unpersönlich, steril oder sogar irritierend.

Vor kurzem wurde nachgebessert. Nach Angaben des Kölner Stadtanzeigers wurden für das vorwiegend ältere Publikum die Einblendungen verlangsamt. Außerdem sei die Schrift verbessert und das Opening überarbeitet worden.

Ich muss gestehen, dass  mir das neue Design anfangs auch nicht besonders gut gefiel. Es erschien mir langweilig und farblos. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, teile jedoch die Meinung des ZDF-Chefredakteurs Peter Frey, dass die  Moderatoren nicht wirklich gut in Szene gesetzt werden

Seit knapp einem Monat hat das heute-journal diese Optik verbessert. Anstelle der Weltkarte sind nun in der Eingangssequenz fünf Globen getreten.  In der Halbnahen erscheint der Anchor-Mann oder die Anchor-Frau wesentlich präsenter vor einer dunkleren, sich leicht rotierenden Weltkugel. Somit rückt das heute-journal mit neuer Dynamik weiter ein Stück näher an die Nachrichtenformate der privaten Sender heran. Eine neue Ausleuchtung sorgt für einen besseren Kontrast, was ich für gelungen halte. Die Moderatoren wirken so selbstbewusster und glaubwürdiger. Das Rotieren der Weltkugel gefällt mir hingegen nicht. Meiner Meinung nach brauche ich keine Bewegtelemente im Hintergrund, die mich von den eigentlichen Nachrichten ablenken können.

Über viele Veränderungen lässt sich also streiten, wie zum Beispiel über die Anzahl der Weltkugeln, die in der Eingangssequenz etwas bedrohlich wirken oder über den sinnvollen Einsatz des virtuellen Erklärstudios. Dennoch, ich stimme dem Autor des Blogs designtagebuch.de, Achim Schaffrina, zu, dass sich das ZDF zumindest der Kritik stellt und sich offen für Veränderungen zeigt. Das allein verdient schon ein kleines Lob.

Die ARD arbeitet übrigens ebenfalls an einem neuen Studio, das Ende 2012 auf Sendung gehen soll. Wie focus.de und der KStA berichten, will die ARD an einem „realen“ Studio festhalten. Wesentliche Neuerungen werden multimediale Anwendungen sein, die über einen Touch-Screen und eine große Videowand Einzug ins Studio finden werden.

Links:

http://www.designtagebuch.de/neues-on-air-design-fuers-heute-journal/

http://www.designtagebuch.de/zdf-nachrichtenstudio-im-neuen-design/

http://www.focus.de/digital/computer/medien-und132tagesschauund147-als-app-neues-studio-2012_aid_464944.html

Printquelle:

„Der Moderator bleibt im Mittelpunkt.“ Von Wilfried Urbe, Kölner Stadt-Anzeiger vom 1.03.2011, Seite 22.

Oper nur was für Erwachsene?

Stille? Lautes Flüstern und Getuschel. Hier ein Kichern, dort ein Füße Trampeln. Wann geht es denn endlich los? Erwartungsvoll und gespannt blicken hunderte glänzende Kinderaugen auf die von Musikern besetzte Bühne der Kölner Philharmonie und spitzen ihre Ohren. Pssssst, ein Instrument erklingt. Helle Aufregung im Saal ? das Konzert beginnt. Laute, leise, helle, dunkle, pompöse und wohlklingende Streicher, Bläser und Tastenklänge erfüllen mit ihren Melodien den Raum ? Tiergeräusche und deren Stimmen imitierend. Manch junger Konzertbesucher verstummt, lauscht entzückt. Andere sind laut und kommentieren jedes Tier, jede neue Sequenz mit Freude. Horch, die Elefantendame kommt mit großen Schritten. Dumpf erschallt ein Kontrabass: Bam, bam, bam, bam ? dann eine Trompete. Der Schwan kommt etwas filigraner daher. Sanftere, hellere Töne des Violincellos schwingen durch den Saal. Bei geschlossenen Augen tanzen die einzelnen Tiere durch unsere Köpfe, sind ganz deutlich zu erkennen: Löwen, Zebras, Schildkröten, Elefant, Esel, Känguru und zum Schluss der stolze Schwan, bevor noch einmal alle Tiere gemeinsam ein Konzert veranstalten. Nach der Vorstellung dauert es eine kleine Weile bis sich Unruhe und Aufregung wieder unter die Zuschauerreihen mischen. Das war 1990. Damals verhalfen uns die Beschreibungen von Loriot zu Saint-Saens Karneval der Tiere zu noch schillernderen Bildern in unserer Vorstellung. Für viele Schützlinge, die den Weg gemeinsam mit ihren Eltern in die ausverkaufte Philharmonie gefunden hatten, war diese Darbietung ein Erlebnis, mal etwas ganz anderes. War klassische Musik doch sonst nur für die `Großen´.

Auch heute gibt es für junges Publikum musikalische Erlebnisse der anderen Art: Kinderopern. Vor etwas mehr als zehn Jahren wurde zum Beispiel die Kinderoper Köln für unsere jungen Mitbürger ins Leben gerufen und durch ihre größte Förderin, Elke Heidenreich, bekannt. Sie gilt als erste Oper, die sich speziell an Kinderohren richtete. Seit 1996 wurden mehr als 20 Stücke unter musikalischer Begleitung des Gürzenich-Orchesters aufgeführt, darunter Strawinskys Die Nachtigall oder Das Opernschiff von Marius Felix Lange. Der kleine Zeltbau mit 130 Sitzplätzen und die winzige Bühne mit 80 bis 100 Vorstellungen pro Spielzeit ist seither fester Bestandteil der Kölner Oper. Kinder sollen so mit qualitativ hochwertiger Musik spielerisch an Opern herangeführt werden und Interesse an dem facettenreichen Genre entwickeln. Das Konzept scheint zu gefallen: Fast jede Inszenierung ist laut Angaben der Veranstalter ausverkauft. Ist Oper also doch nicht nur für ältere Generationen?

Von Fußballgöttern und Himmelsstürmern…

Was haben Religion und Fußball gemeinsam? Beides ist Bestandteil unserer Kultur: der Glaube als Element unserer kulturellen Identität – nicht für alle, aber für viele – und Fußball als Freizeitkultur. Bisweilen sprechen manche sogar von einer Art `neuen Religion´. Das hieße,  Fußball wäre eine Form von Religion, deren Götter auf dem Feld stehen und Tore schießen, während der `Gläubige´ seine „Himmelsstürmer“ anbetet.

Oftmals wird diese These scherzhaft verwendet, weil viele Männer (und auch so manche Frau) am Sonntag lieber auf dem Sportplatz stehen und mit `ihrem´ Team mitfiebern als in die Kirche zu gehen. Begriffe wie Fußballgott und Himmelsstürmer sind auch schon seit ewiger Zeit im Umlauf. In Trier wird heute Abend dieser Zusammenhang zwischen Glaube und der wohl populärsten deutschen Sportart aus kirchlicher Sicht erörtert: um 19.30 wird sich Pastoralreferent Karsten Steil-Wilkes aus Luxemburg mit dem Vortrag „Helden, Heilige, Himmelsstürmer…Fußball & Religion“ in der Fetzenkneipe zu diesem Thema äußern. Selbstverständlich wird danach auch das Halbfinale Deutschland – Türkei übertragen. Wer also noch nichts vor haben sollte…es wird sicher interessant! Meine persönliche spontane Meinung zu Fußballgöttern und Ähnlichem: die Profis verdienen viel zu viel Geld dafür, als dass es als eine Art Religion angesehen werden könnte. Es ist schlicht und einfach ein Job! Er mag Zuschauer erfreuen und Hoffnung und eventuell auch Halt und Gemeinschaftsgefühle vermitteln, aber eine Religion ist Fußball für mich deshalb noch lange nicht.

Wenn Pop-Literaten baden gehen: Stuckrad-Barre auf dem absteigenden Ast?

Der Autor des erfolgreichen und später auch verfilmten Romans Soloalbum, Benjamin Stuckrad-Barre, ist „bekannt als von vielen jungen Fans angehimmelter, von vielen Kritikern verrissener Pop-Literat und als schrille Medienfigur“ (spiegel.de). Nach heftiger Schmähkritik bezüglich seiner schriftstellerischen und schauspielerischen Fähigkeiten sowie nach seinen Enthüllungen zu Drogenexzessen sorgt Stuckrad-Barre bei Medienlese.com nun erneut für Schlagzeilen: Scheinbar hat sich der 33-jährige mit der taz verworfen und schreibt fortan für ausgewählte Blätter des Axel-Springer-Verlags, unter anderem für die B.Z. und die Welt. Wird das ein Abgang vom eigensinnigen Pop-Kulturjournalismus zur Massenabfertigung der Boulevardpresse? Oder war Stuckrad-Barre wirklich nie so grandios, wie es ihm seine Kritiker immer vorgeworfen haben? Medienlese.com scheint diese Meinung zu vertreten. In diesem Artikel soll seine mangelnde Kreativität herausgearbeitet und seine Haltung gegenüber journalistischen Tätigkeiten im Allgemeinen und der taz im Speziellen hinterfragt werden. Egal wer welche Meinung zu dieser Person vertritt, der Artikel lohnt sich!

Quelle: www.medienlese.com

95-Jährige Bloggerin begeistert Blogosphäre

Wahnsinn! Welcher Blogger wünscht sich nicht 158 Kommentare zu einem Blogeintrag? Die 95-Jährige Spanierin Maria Amalia López kann sich also nicht beschweren. Zum 95. Geburtstag hatte ihr ihr Enkel einen Blog geschenkt, seitdem nimmt sie aktiv am Webgeschehen teil – und das mit erfreulicher Resonanz.
Auf ?A mis 95 años? berichtet sie über ihr Leben, ihre Heimat und was sie als Mensch alles beschäftigt. Laut dpa hat sich ihr Blog ?innerhalb weniger Monate vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten entwickelt“. Als ich das in der Zeitung las, konnte ich es selbst kaum glauben. Aber die Homepage spricht für sich: ich habe nicht einen unkommentierten Blogeintrag gefunden. Die Zahl der Kommentare reichen je nach Beitrag von 7 bis weit über 100. Manche Beiträge wurden sogar von Lesern ins Deutsche übersetzt…Das Schreiben überlässt López ihrem Enkel. Sie diktiert! Die Generation unserer Großeltern begeistert sich scheinbar nicht nur für das „neue“ Medium Internet, sondern will offenbar aktiv daran teilhaben. Ich finde das bemerkenswert! Übrigens: Die älteste aktive Bloggerin ist mit ihren 108 Jahren Olive Riley aus Australien.

Meine individuelle Tageszeitung!

Eine eigenst zusammengestellte Zeitung, das wäre doch was! Sich nicht festlegen zu müssen auf Süddeutsche, Welt, FAZ, das Handelsblatt oder die Regionalzeitung mit Klatsch und Tratsch aus meiner Region.

Klar, im Internet kann ich auf den jeweiligen Seiten stöbern, oder mir über RSS-Feeds die Infos von den für mich interessanten Zeitungen abonnieren. Aber das kann nie den Genuss einer morgendlichen Zeitungslektüre ersetzen, die druckfrisch zu mir nach Hause kommt.

Vier Augsburger Jungunternehmer arbeiten seit einigen Jahren an einer individuellen Zeitung – personal news genannt – die es Kunden ermöglichen soll, ihre Zeitungsressorts von verschiedenen Printprodukten auszuwählen und zu kombinieren.

Die Idee: Leser suchen sich auf der Homepage im Internet aus einem virtuellen Zeitungständer die Ressorts aus der Zeitung aus, die sie lesen möchten, und bekommen die jeweilige Zusammenstellung am nächsten Tag zu sich nach Hause geschickt. Die Zeitung könnte dann „Peters Nachrichten“ heißen. So könnte man also den Politikteil aus der Welt, das Ressort Wirtschaft aus dem Handelsblatt und den Feuilleton aus der Süddeutschen mit dem Regionalteil aus dem Trierischen Volksfreund koppeln. Meine individuelle Tageszeitung! weiterlesen

Pädophilen-Ring im Netz entlarvt

Die britische Polizei hat nach eigenen Angaben 31 Kinder vor pornografischen Missbräuchen im Internet gerettet, indem sie einen internationalen Kinderpronografie-Ring zerschlug. Die Behörde sei durch einen Internet-Chatroom auf das Pädophilen-Netzwerk aufmerksam geworden. Auf der Website seien Fotos und Videos von sexuellen Vergehen an Kindern ausgetauscht worden. Nach Angaben der Tageschau wurde der Betreiber der Seite bereits vor einem halben Jahr festgenommen. Gestern ist er zu einer unbefristeteten Haftstrafe verurteilt worden. Im Januar diesen Jahres konnte ebenfalls sein Nachfolger entlarvt und festgenommen werden. Seitdem hat die britische Polizei die Seite weiter betrieben und mehr als 700 Verdächtige identifizieren können. John Gamble, Direktor der Kinderschutzbehörde Großbritannien sagte, es erübrige sich die Frage nach dem Erfolg des Einsatzes. Es sei der beste gewesen, an dem er je beteiligt gewesen wäre. Unter den 700 pädophilen Verdächtigen sollen sich auch 2 Deutsche befinden.

 

Quelle: http://www.tageschau.de/video/0,1315,OID6960188_RES_NAV_BAB,00.html

           http://www.tageschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6957918_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

 

Filmfestival und Medienforum

Vom 18. bis zum 20. Juni findet auf dem Kölner Messegelände, genauer in der Rheinparkhalle, unter dem Motto „Mediengestaltung der Zukunft“, das 19. Medienforum.nrw statt. Das diesjährige Forum stehe, laut Pressemitteilung des Veranstalters LfM Nova GmbH, ganz im Zeichen digitaler Medienumbrüche. Rund 300 Referenten und Moderatoren, wie Maybrit Illner und Sandra Maischberger, stehen den Teilnehmern für Diskussionen über die Zukunft von Fernsehen, Kino, Zeitung und Internet zur Verfügung. Die geplanten Themen reichen von digitalen Netzen zu Programmformaten, von Finanzierungsmodellen zu Regulierungsfragen, behandeln das Thema Kultur und Film ebenso wie die Frage nach der Zukunft der Zeitung, und setzen sich zudem mit Mobile Media, Podcast, Web 2.0 und Games auseinander.
Der Veranstalter sagte, es würden mehrere tausend Besucher aus dem In- und Ausland erwartet.

Am Montag wird Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die Veranstaltung eröffnen. Am Dienstag wird auch Angela Merkel als derzeitige EU-Ratspräsidentin mit einer medienpolitischen Grunsatzrede anwesend sein. Gestaffelt ist das Programm an den drei Tagen in vier verschiedene Kongresse: Internationaler Film-, Fernseh-, Print- und Internationaler Konvergenzkongress. Der Teilnahmepreis ist nicht ganz unerschwinglich, ist für Studenten als „Young Professionals“ aber stark ermäßigt: eine Tageskarte kostet dann 35 Euro, eine Dauerkarte für alle drei Kongresstage 60 Euro.

Vorbote des Medienforums ist das Filmfestival „Großes Fernsehen“, welches vom 14.-18. Juni ausgewählte Fernsehfilme aus dem In- und Ausland auf der Kinoleinwand im Cinedeom im Mediapark zeigt, von Dokumentarfilmen bis hin zu einer Tatort-Jubiläumsausgabe werden den Besuchern verschiedene Filmrichtungen geboten. Am Programm beteiligt sind insgesamt 17 Fernsehsender und Produktionsgesellschaften, darunter RTL und WDR, die den Besuchern nach Angaben des Veranstalters auch Raum für Gespräche mit Fernsehmachern und Schauspielern biete. Eintrittspreise findet ihr auf der angegebenen Seite.

Außerdem wird das Filmfestival von einem Medienfest begleitet, das über berufliche Zukunfstaussichten in der Medienbranche aufklären soll. Eröffnet wird das Fest am 15. Juni mit einer 1Live-Charts Party im Lofthaus, bei der unter anderem Tomte mit von der Partie sein soll.

Quelle: http://www.medienforum.nrw.de/ 

Tag der offenen Tür beim WDR

 
Wie bereits in diesem blog unter „Ab nach Düsseldorf“ berichtet, veranstaltete der WDR Düsseldorf an diesem Wochenende „zwei“ Tage der offenen Tür.    

Zwischen 10 und 18 Uhr konnte man sich als fernsehinteressierter Mensch die Aufnahmestudios ansehen und selbst mal ein wenig den Nachrichtensprecher mimen.

Da ich sowieso Zuhause in Burscheid bei Köln war, machte ich mich mit meinem Freund am Sonntag die halbe Stunde über die A 57 auf den Weg zum Funkhaus in die Landeshauptstadt. Das Wetter spielte leider nicht so ganz mit: eine weitere halbe Stunde mussten wir im Nieselregen in der Warteschlange warten.  Es waren doch schon einige gekommen um beim WDR mal hinter die Kulissen zu sehen. Das Warten wurde aber mit einem Bühnenprogramm erleichtert. Zumindest die Kinder waren begeistert, denn die Maus war da! Hüpfen, mit den Augen klimpern und Stepptanzen – das war schon toll. Einmal mit ihrem „Star“ aus dem Fernsehen Spaß haben, das gibt es nicht jeden Tag. Und ich muss zugeben, auch ich war von dem putzigen – wenn auch etwas rundlichem – Tier sehr angetan. Immerhin habe ich die Sendung mit der Maus früher auch gerne geguckt.

Endlich im trockenen Empfangsbereich des Funkhauses angekommen wurden wir – eine Gruppe von circa 100 Besuchern – von Rebecca Verwerich begrüßt, Moderatorin bei WDR aktuell. Gleich zu Beginn gab es dann auch die Möglichkeit, einmal selbst vor der Kamera zu stehen und einen Text vom Teleprompter abzulesen. Na dann nichts wie los! Aber der Text war gar nicht ohne…zumindest nicht wenn man vor anderen auch noch zum allerersten Mal in die Kamera liest! So wurden meine „Staus“ auf der Autobahn dann eben zum „Status“, aber was soll´s, es war eine tolle Erfahrung. Es hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass das Ablesen des Rolltextes gar nicht so einfach ist. Einen Mitschnitt von meinen ersten Versuchen als Nachrichtensprecherin habe ich jetzt auch. Aber denkt bloß nicht, dass ich den jetzt auf youtube hochlade und hierher verlinke 😉

Danach bekamen wir eine Führung durch diverse Studios und die Regieräume. Es war interessant, aber nunmal sehr voll. Das Funkhaus ist zudem wesentlich kleiner als das in Köln und da ich das schon einmal besucht hatte, gab es für mich nicht allzuviel Neues zu sehen. Interessant war es dennoch. Auch in den Radiostudios konnte man Texte vorlesen und sich einen Mitschnitt machen lassen. Außerdem standen einem immer sehr hilfsbereite WDR-Mitarbeiter zur Seite, die jederzeit Fragen beantworteten.

Draußen präsentierten sich noch die verschiedenen Redaktionen wie „Daheim und Unterwegs“ oder „Westpol“. Leider gab es dort vorwiegend Autogramme und der Andrang war auch hier sehr groß.

Alles in allem kann ich sagen, war es eine nette Veranstaltung – vor allem aber für Familien mit Kindern. Es gab ein tolles Rahmenprogramm für die Kleinen, und für diejenigen, die noch nie Aufnahmestudios und Regie von innen gesehen haben, war es mit Sicherheit interessant.

Für mich war es toll einmal dieses Gefühl, als Nachrichtensprecher vor der Kamera zu stehen, erleben zu dürfen.

Link:

Tag der offenen Tür

 

 

 

You Tube – Grenzenlos?

 
 
Diverse Zeitungen berichteten in den letzten Tagen über die Internetreaktionen auf das blutige Attentat, das ein südkoreanischer Student am vergangenen Montag, den 16.04.2007, an der Virginia Tech University anrichtete.    

In einem Artikel der SZ am Donnerstag, wurde das Internet zur so genannten ?Mitgefühl-Maschine?. Ganz im Sinne des Web 2.0 konnten tausende Menschen aus aller Welt ihr Mitgefühl bekunden. Social Software machte es möglich, dass auf der April 16th Memorial Website ein virtuelles Kondolenzbuch entstand. 

Ob es den Angehörigen der Opfer nun tatsächlich Trost spendet oder nicht, es zeigt abermals, dass das Internet eine einmalige Chance ist, Informationen gleichzeitig und topaktuell zu empfangen und Emotionen länderübergreifend zu teilen. 

Laut des SZ Artikels wurden am letzten Montag sogar Zusammenfassungen im amerikanischen Fernsehen eingestellt, weil der Eindruck entstanden sei, You Tube liefere eine ausführlichere Berichterstattung. 

Hier sieht man deutlich die Vorteile des Web 2.0: schnell, unkompliziert, für die meisten Menschen frei verfügbar. 

Nachdenklich sollten uns dennoch auch die Folgen dieser scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten machen. 

Amateurvideos, aufgenommen mit Handykameras, lieferten Bilder des bestürzenden Campus-Geschehens ? zeitnah und unzensiert. 

Mittlerweile sind auch zig Videos, die zum Gedenken an die Opfer hochgeladen wurden, verfügbar. Samt persönlicher Fotos. Aber sollte die Trauer nicht denen vorbehalten sein, die die Opfer persönlich kannten? Zu finden sind außerdem die Gewalt verherrlichenden Videos und Bilder, welche der Attentäter Cho Seung Hui selbst per Post vor dem Massenmord verschickt hatte. Ebenfalls ein aus meiner Sicht mehr als geschmackloses Video, genannt Tribute to Cho Seung Hui

Wie der Kölner Stadt Anzeiger am Freitag berichtete, wird dem Mörder so die ?Unsterblichkeit im digitalen Kosmos? ermöglicht. Alles läuft also genau nach seinem Plan ? unterstützt von einer sensationssüchtigen Web 2.0 Gesellschaft. Die Frage von SZ und KstA nach den Grenzen dieser Entwicklung ist daher aus meiner Sicht absolut berechtigt.