Alle Beiträge von adam2c01

Durch ein neues Wochenend-Magazin zu mehr Profil

Mit einem neuen Magazin zum Wochenende will die Neue Westfälische, eine regionale Tageszeitung aus Ostwestfalen-Lippe, ihre Leser begeistern und neue Leser hinzugewinnen. Das NW Magazin, das vergangenen Samstag zum ersten Mal erschien, umfasst sechs Seiten und tritt an die Stelle des Wochenendmagazins, das die NW bislang in Kooperation mit den Westfälischen Nachrichten und der Neuen Osnabrücker Zeitung herausgegeben hat.

Dem Onlinedienst Kress zufolge gliedert sich der Aufbau des Magazins wie folgt:

  • Seite 1: Porträt eines Menschen mit Bezug zum Erscheinungsgebiet
  • Seite 2: die Rubrik ?Schwarz-Weiß?, in der Journalisten in Pro-und-Contra-Form ein aktuelles Thema präsentieren; die Kolumne ?Chefsache?, in der Chefredakteur Thomas Seim das Wochengeschehen aufarbeitet; sowie Platz für Korrespondenten, interessante Ereignisse von ihrer jeweiligen Wirkungsstätte vorzustellen
  • Seite 3: ?Made in OWL?, eine Rubrik, in der Orte aus dem Erscheinungsgebiet porträtiert werden
  • Seite 4: unter dem Titel ?Blickpunkt? finden sich hier das so genannte ?Foto der Woche? sowie Rätsel
  • Seite 5: der Kulturteil ?Kulturarena?
  • Seite 6: ?Unter 14?, eine Kinder- und Jugendseite

Das Magazin soll eng mit dem Internetauftritt der Zeitung verbunden werden. Ziel der NW ist es, das Profil der Zeitung zu stärken.

Man darf gespannt sein, wie das Angebot angenommen wird.

Neuer Reporterpool im Hause DuMont

DuMont Redaktionsgemeinschaft GmbH. So lautet der Name der des neuen Reporterpools, den die Mediengruppe M. DuMont Schauberg Anfang April diesen Jahres einrichten möchte. Etwa 25 Journalisten sollen hier arbeiten und die vier großen Abo-Zeitungen des Konzerns, die „Berliner Zeitung“, die „Frankfurter Rundschau“, den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die „Mitteldeutsche Zeitung“ mit Inhalten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft versorgen.

Ziel des Verlages ist es einerseits, die Qualität der Berichterstattung durch Bündelung von Kompetenzen zu steigern, und andererseits, Geld dadurch einzusparen, dass Artikel nicht mehr doppelt oder dreifach besetzt werden, sondern von einem Journalisten (bzw. Journalistenteam) bearbeitet werden. Kritiker befürchten hingegen, dass es infolge der Gründung einer zentralen Redaktionsstelle zu betriebsbedingten Kündigungen bei den einzelnen Zeitungen kommen wird und dass die Qualität der Berichterstattung sich nicht verbessern, sondern unter den Umstrukturierungsmaßnahmen leiden werde.

Die Zukunft wird zeigen, inwiefern welche Seite Recht behalten soll.

Quellen und weiter Informationen:

Kress ? Der Mediendienst

ad-hoc-news.de

Hamburger Abendblatt

Nachrichtenpflicht für N24 (und andere)?

Der Plan der Verantwortlichen der ProSiebenSat1 Media AG, die Nachrichtenproduktion von N24 aus Kostengründen einzuschränken, hat in den letzten Wochen für einige Unruhe gesorgt. Insbesondere die Angst, dass andere private Sendergruppen einen ähnlichen Schritt wagen könnten, was erhebliche Einschnitte für die deutsche Nachrichtenvielfalt bedeuten würde, hat Bedenken hervorgerufen. Nun sieht es ganz so aus, als hätte die Politik eine Lösung gefunden, wie man mit dem Problem umgehen kann.

Der Mediendienst Kress berichtet unter Berufung auf die FAZ, dass die Landesmedienanstalten eine Vorlage erarbeitet hätten, ?nach der Privatsender mit Vollprogramm dazu verpflichtet würden, „eigenständig“ Nachrichten zu produzieren?. Auch die Menge an Geld, die eine Sendergruppe für die Nachrichtenproduktion zur Verfügung stellen muss, soll festgelegt werden, heißt es weiter. Betroffen von dieser Regelung seien diejenigen Unternehmen, ?deren Zuschauermarktanteil fünfzehn Prozent erreicht und übersteigt?, wie es bei Horizont.net heißt. Ein endgültiger Beschluss zu der Vorlage steht noch aus; dieser soll am 19. Januar ergehen.

Man darf gespannt sein, inwiefern und in welchem Ausmaß die genannten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

Der Streit um das Ausmaß der Nachrichtenproduktion in deutschen Sendern findet mittlerweile übrigens auch im Ausland Gehör. So berichtet etwa das österreichische Medienmagazin Horizont.at über den Fall.

Widerstand auf allen Ebenen

Die Sparpläne der ProSiebenSat1 Media AG sorgen auf verschiedensten Ebenen für Aufregung. Die Ankündigung Thomas Eberlings, dass beim Nachrichtensender N 24 ein Millionenbetrag eingespart werden müsse, hat einigen Unmut nach sich gezogen.

Zunächst einmal sind da die Unmutsbekundungen der Sendermitarbeiter zu nennen, die ihrem Ärger in einem offenen Brief Luft gemacht haben. In diesem, so Spiegel Online, warnen sie davor, dass das Nachrichtenangebot der Privatsender enorm unter den geplanten Einsparungsmaßnahmen zu leiden hätte, insbesondere dann, wenn andere Private dem (schlechten) Beispiel folgten und ebenfalls weniger Geld in die Nachrichtenproduktion stecken würden.

Und auch in der Politik regt sich Widerstand gegen die Pläne bei ProSiebenSat1. Kulturstaatsminister Bernd Neumann wies darauf hin, dass auch die Privatsender laut den Regelungen des dualen Rundfunksystems dazu verpflichtet sind, die Bürgerinnen und Bürger der BRD mit Informationen zu versorgen. Jürgen Rüttgers, der Ministerpräsident von NRW, brachte gar die Idee einer Änderung des Rundfunkstaatsvertrags ins Spiel, um Privatsender gegebenenfalls zu einem bestimmten Maß an Nachrichtenproduktion zu verpflichten.

Einen sehr interessanten Kommentar gab auch Bundestagspräsident Norbert Lammert von sich, der gegenüber der DPA meinte: ?Die Überlegung, in einem Nachrichtensender vielleicht keine Nachrichten mehr zu senden, finde ich ähnlich frappierend, als wenn Bayern München ein Geschäftsmodell ohne Fußball ankündigen würde.? Nachrichten, so Lammert weiter, seien in einer Demokratie unverzichtbar.

ProSiebenSat1 sieht sich mit einem Sturm der Empörung konfrontiert. Man darf gespannt sein, wie sich dies auf die Entscheidung der Verantwortlichen, die Nachrichtenproduktion bei N24 zu kürzen, auswirken wird.

Zeitungsbeobachtung Saarbrücker Zeitung 3 – ?tele.tipp?

Jeden Freitag liegt der Saarbrücker Zeitung das Sonderheft ?tele.tipp? bei. Hierbei handelt es sich um ein einwöchiges Programmmagazin, das SZ-Leser über das TV- und Radioprogramm der kommenden Woche informieren soll.

Besonders hilfreich finde ich das Magazin allerdings nicht. Die Doppelseiten, auf denen das tägliche TV-Programm dargestellt ist, sind unübersichtlich und nicht einmal annähernd vollständig. Zugegeben, bei dem heutigen Angebot an Fernsehsendern ist letzteres auch kaum möglich, doch ein wenig ausführlicher sollte die Programmübersicht schon sein; Sender wie Tele 5, BRalpha oder die Digitalkanäle von ARD und ZDF finden etwa überhaupt keine Beachtung.

Nichtssagend sind zudem die ?Tipps der Woche?, die sich zu Beginn des Heftes finden. Auf einer Doppelseite werden hier zwei bis drei Sendungen je Wochentag präsentiert. Viel mehr als den Inhalt der jeweiligen Sendung erfährt man jedoch nicht. Das mag dem ein oder anderen als Tipp reichen, mir jedoch fehlen konkrete Gründe, warum ich mir gerade diese Sendungen ansehen sollte. Was macht gerade sie zu etwas Besonderem, dass man sie als ?Tipp der Woche? ankündigen muss?

Insgesamt hinterlässt der ?tele.tipp? keinen besonders guten Eindruck. Hier sollten sich die Verantwortlichen der SZ einmal Gedanken machen, ob man die Beilage nicht durch verschiedene Veränderungen aufwerten könnte (etwa durch ein ansprechenderes und übersichtlicheres Design der Programmübersicht).

Zeitungsbeobachtung Saarbrücker Zeitung 2 ? Saarländische Mundart

Dialekte sind für all jene, die nicht aus dem jeweiligen Raum kommen, in dem ein bestimmter Dialekt verbreitet ist, schon immer ein willkommener Anlass für Gelächter und mitunter auch viel Spott gewesen. In Rheinland-Pfalz sind es gerade saarländische Mundarten, die immer wieder für Heiterkeit sorgen.

Allen, die bereit sind, sich mal etwas ausführlicher mit der saarländischen Mundart zu befassen, sei die Samstag-/Sonntagausgabe der Saarbrücker Zeitung empfohlen. Allwöchentlich findet sich hier im Buch ?SZ-Extra Reise? ein Text, der in Teilen in bestem saarländischen Tonfall geschrieben ist. Aber Vorsicht, ganz einfach ist die Lektüre nicht: Sätze wie: ?E Gaaten, wou immer eppes se hollen wor, fo dii hongrich Meiler, wou net kloddisch woren: Groscheln, Grusengelen, Ruusehehlcher, Wuurzeln ónn Tomaten.?, wie er etwa im Mundart-Teil dieser Woche zu finden ist, beweisen, dass Dialekte dem unbedarften Leser bzw. Hörer einiges an Fantasie abverlangen. Ein Glück, dass die Übersetzung vielfach gleich mitgeliefert wird. (In diesem Fall: ?Ein Garten, wo immer etwas zu holen war, für die hungrigen Mäuler, die nicht wählerisch waren: Stachelbeeren, Johannisbeeren, Rosenköhlchen, Möhren und Tomaten.?)

Man kann sich über den Sinn solcher Kolumnen in Mundart sicher streiten. In einer Regionalzeitung finde ich sie aber vollkommen gerechtfertigt. Denn wer, wenn nicht die Regionalzeitung, soll etwas für die Kultur und den Kulturerhalt einer Region tun? Und einheimische Dialekte, ob sie nun außerhalb der Region Anklang finden oder nicht, gehören in jedem Fall zur Kultur einer Region dazu.

Zeitungsbeobachtung Saarbrücker Zeitung 1 – Servicecharakter

Tageszeitungen haben es heutzutage bekanntlicherweise nicht ganz leicht. Viele Menschen, gerade die Jüngeren, beziehen Informationen zu Welt-, aber auch Regionalgeschehen eher aus anderen Medien wie dem Fernsehen und dem Internet. Insofern sehen sich die Macher von Zeitungen mit der schweren Aufgabe konfrontiert, ein Angebot bereitzustellen, das über die bloße Berichterstattung des Weltgeschehens hinausgeht. Eine Zeitung muss dem Leser einen Mehrwert bieten, der dafür sorgt, dass er sie, trotz der Fülle an weitaus aktuelleren Internetangeboten, dennoch zur Hand nimmt.

Eine Möglichkeit, dies zu verwirklichen, liegt in einer Ausweitung der Servicefunktionen. In der Saarbrücker Zeitung zeigt sich dies besonders deutlich in den Lokalteilen. Orginäre Hintergrundberichte zu brandaktuellen Themen finden sich hier selten. Stattdessen wird der Leser aufmerksam gemacht auf aktuelle Veranstaltungen und Ereignisse, ihm werden Tipps für die Freizeitgestaltung gegeben, er erhält Kontaktdaten zu den Machern regionaler Angebote, wird aufgerufen, seine Meinung zu verschiedenen Themen kundzutun, und, und, und. Die Zeitung wird quasi zu einem ständigen Begleiter in allen Lebenslagen, von der Freizeitgestaltung bis hin zur beruflichen Weiterbildung.

Neues zu den Sparplänen bei N24

Die Spekulationen um die Zukunft der Nachrichtenproduktion bei N24 gehen weiter.

Samstag verkündete Spiegel Online, dass der Sender massive Einsparungen vornehmen müsse, um die hohen Verluste, die das Nachrichtengeschäft für die ProSiebenSat.1 Media Group mit sich bringe, einzudämmen. N24-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann steuerte dieser Meldung am Montag entgegen und sprach davon, dass Einsparungen durchaus nötig seinen, die Lage aber bei Weitem nicht so schlimm sei, wie es der Spiegel verkündet hatte. Ein Verkauf des Senders etwa, wie das Magazin vermeldete, stünde nicht zur Debatte.

Ein wenig anders zeigt sich die Situation aber am heutigen Mittwoch, zumindest laut quotenmeter.de. In einem Exklusiv-Artikel veröffentlichte das Onlinemagazin Informationen zur Zukunft des Senders, wie sie am Morgen den N24-Mitarbeitern von ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling und dem Chef der German Free TV Group, Andreas Bartl, verkündet wurden. Diesen Informationen zufolge sieht die Zukunft der N24-Nachrichtenschiene alles andere als rosig aus:

  • N24 an sich macht Gewinne, doch bei der Produktion der Nachrichten mache ProSiebenSat.1 deutliche Verluste. Diese Verluste müssten in Zukunft merklich begrenzt werden, weshalb Einsparungsmaßnahmen unumgänglich sind.

  • An welchen Nachrichtensendungen genau und in welchem Umfang gespart werden soll, steht zur Zeit noch nicht fest. Einschnitte werde es aber, gegebenenfalls auch im größeren Umfang, in jedem Fall geben.

  • Anders als von Rossmann verkündet, hält Ebeling einen Verkauf des Senders durchaus für möglich ? sofern sich ein Interessent finden würde, der den Sender in seiner bisherigen Form weiterführen würde. Nur so könne nämlich verhindert werden, dass Pro Sieben und Sat.1 (als Vollprogramme) wieder eigenständige Nachrichtenbeiträge produzieren müssten (was derzeit von N24 übernommen wird).

Nicht alle Mitarbeiter bei ProSiebenSat.1 seien glücklich über die geäußerten Vorstellungen, wie quotenmeter.de schreibt. Kein Wunder, sind doch unter anderem der Abbau von Arbeitsplätzen sowie ein Imageverlust für die Sender der Media Group zu befürchten.

Daran ändern, dass die Nachrichtenproduktion bei N24 in naher Zukunft herbe Einschnitte hinnehmen muss, werden diese Befürchtungen aber wenig. Als kommerzielles Unternehmen wird ProSiebenSat.1 versuchen, Verluste zu vermeiden oder zu minimieren. In diesem Fall bedeutet das nun einmal Einsparungen im Rahmen der Nachrichten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das nur zu verständlich, im Hinblick auf die Zukunft der Beschäftigten und die Zukunft der deutschen Nachrichtenlandschaft allerdings bedenklich.

Weniger Nachrichten bei N24 – oder doch nicht?

Am vergangenen Samstag sorgte eine Meldung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel (bzw. von Spiegel Online) für Aufregung (nicht nur) in der Medienbranche. Gegenstand der Berichterstattung war der Nachrichtensender N24. Der Sender, so hieß es, schreibe hohe Verluste, weshalb ein radikales Sparprogramm vonnöten wäre. Von einer Reduzierung des Nachrichtenangebots zugunsten billigerer Produkte war die Rede, und auch andere, weitaus umfangreichere Maßnahmen zur Kostensenkung ? wie etwa ein Verkauf des Senders ? wurden, wie es hieß, von den Verantwortlichen der ProSiebenSat.1 Media AG durchgespielt.

Schlechte Aussichten für die Nachrichtenlandschaft der BRD …

Ganz so schlimm, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, ist die Lage aber wohl doch nicht. Das vermeldet zumindest das Onlinemagazin quotenmeter.de. Laut dem Mediendienst stellte N24-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann nun einige Dinge klar. Im Einzelnen verkündete er:

  • N24 würde weder geschlossen noch verkauft.

  • Gespart werden muss, das stimmt (in einstelliger Millionenhöhe), doch radikale Änderungen von heute auf morgen seien nicht geplant.

  • Eine Kürzung der Morgennachrichten, wie verschiedentlich diskutiert, stünde nicht zur Debatte.

  • Die Einsparungen könnten auch ohne eine Kürzung im Hinblick auf die Nachrichtenzeit vonstatten gehen.

Ob diese Meldung wirklich beruhigend ist, was die Zukunft des Nachrichtenumfangs und der Nachrichtenqualität auf N24 angeht, daran werden sich die Geister scheiden. Definitive Zusagen zum Festhalten am bisherigen Standard werden nämlich keine verkündet.

Konkrete Pläne zu Streichungen bzw. Kürzungen aber auch nicht, weshalb man sich bei quotenmeter.de vorsichtig optimistisch gibt. Der Artikel auf endet dementsprechend mit dem Statement:

Somit besteht weiterhin die Chance, dass der Kanal das ?N? in seinem Namen auch 2010 zu Recht trägt.

Mal schauen, was sich 2010 so alles tun wird …

YouTube Direct – die Zukunft des Bürgerjournalismus?

Man mag dazu stehen, wie man will, bestreiten kann man es aber nicht: Bürgerjournalisten sind längst ein fester Bestandteil der weltweiten Medienlandschaft geworden. Während die einen begeistert sind aufgrund der Möglichkeiten, die der Citizen Journalism eröffnet (z.B. unmittelbarere Berichterstattung, persönliche Eindrücke von Zeugen), werden immer wieder Stimmen laut, die im Tun von Bürgerjournalisten eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit der Nachrichtenberichterstattung sehen.

Der Online-Videodienst YouTube möchte hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Zusammenarbeit zwischen Bürgerjournalisten und Medienhäusern zu vereinfachen und verbessern. YouTube Direct, heißt der neue Dienst, der extra zu diesem Zweck eingerichtet werden soll. Der Mediendienst kress schreibt bzgl. der Intention, die die YouTube-Betreiber mit YouTube Direct verfolgen:

YouTube Direct soll es Betreibern von Internet-Seiten ermöglichen, interessante Clips direkt bei den Usern anzufordern, diese auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu checken und zu veröffentlichen.

Ein, wie ich finde, sehr interessantes Projekt. Man darf gespannt sein, ob es dazu beiträgt,  die Zusammenarbeit zwischen Bürgerjournalisten und Medienhäusern sowie den Ruf des Bürgerjournalismus, was die Glaubwürdigkeit angeht, zu verbessern.

Wer genauer wissen will, was sich hinter YouTube Direct verbirgt: Auf YouTube findet sich ein Video, das den neuen Mediendienst kurz und knapp erläutert.

Taking the Flak

Wie entsteht ein Nachrichtenbeitrag? Warum sind bestimmte Themen interessant für Nachrichten, und andere nicht? Bilden Nachrichten die Welt tatsächlich so ab, wie sie ist, oder konstruieren sie eigene Medienrealtitäten?

Wen solche und ähnliche Fragen interessieren,wer schon immer fasziniert war von der Art und Weise, wie Nachrichten entstehen und wie sie wirken, für den gibt es seit kurzem einen Pflichttermin im Fernsehen: Seit letzter Woche zeigt der neu gestartete Digitalsender ZDF_neo jeden Donnerstag um 22.30 Uhr die brillant komische, aber auch bitterböse BBC-Serie »Taking the Flak«. Ein Titel, der sich kaum ins Deutsche übertragen lässt, ohne an Bedeutung zu verlieren, meint er doch übersetzt sowohl ?unter Beschuss stehen?, als auch ?scharf kritisiert werden?. Treffend ist in jedem Falle beides, schließlich geht es in der Serie um BBC-Reporter, die im afrikanischen Staat Karibu über einen drohenden Bürgerkrieg berichten.

Das Online-Portal wunschliste.de schreibt zum Inhalt der Serie:

Im afrikanischen Staat Karibu kriselt es gewaltig, seitdem dort riesige Erdölreserven entdeckt wurden. Als sich darüber ein blutiger Bürgerkrieg zu entzünden droht, wittert der ortsansässige TV-Journalist Harry Chambers die Chance seines Lebens: endlich steht er im Fokus der Medien, kann der Welt eindrucksvoll zeigen, was er als Krisen- bzw. Live-Reporter wirklich drauf hat. Doch er hat die Rechnung ohne seinen Arbeitgeber, die BBC, gemacht.
Die setzt ihm überraschend Chefauslandskorrespondent und Nachrichten-Urgestein David Bradburn vor die Nase. Der soll aus dem Krisengebiet mediengeschmeidig die abendlichen Nachrichten nach Hause schicken – jedenfalls so lange, bis sich woanders auf der Welt eine noch größere Krise auftut. So weit, so gut: Der eitle Veteran interessiert sich allerdings mehr für sich selbst als für die politischen Zustände. Als Bradburn samt Entourage die Arbeit aufnimmt, lernt Harry ebenso schnell wie schmerzvoll, dass er ganz am Ende der Medienzirkuskette steht und ganz andere das Sagen haben.

Mit viel Ironie und schwarzem Humor nehmen die Macher das Nachrichtenbusiness auf die Schippe. Ob sich ein Star-Reporter seine Informationen erst wenige Sekunden vor dem Live-Auftritt besorgt, der vermeintliche Experte in Wahrheit ein zweitklassiger Schauspieler ist oder die einheimischen Rebellen nur zu gerne bereit sind, im Auftrag der Medien aufeinander zu schießen (Schusswechsel geben immerhin eine schöne Kulisse für einen Beitrag ab) ? »Taking the Flak« weist auf höchst überdrehte, aber sehr amüsante Weise auf die Schattenseiten des Nachrichtenbusiness hin.

Bilden Nachrichtensendungen wirklich die Realität ab, oder ist letzten Endes doch alles gestellt? Nach dieser Serie wird man Nachrichten in jedem Fall deutlich kritischer betrachten als bisher.

Namen sind nicht Schall und Rauch…

…in der Medienwelt anscheinend schon. Das jedenfalls meinen die Verantwortlichen des Heinrich Bauer Verlags, welcher deutschlandweit 48 Zeitschriftentitel und weltweit 282 Zeitschriftentitel auf den Markt bringt.

Dem enormen Erfolg des Auslandsgeschäfts – der Umsatz stieg von 785 Mio ? im Jahr 2006 auf 835 Mio ? 2007, und für das laufende Jahr wird eine erneute Steigerung auf 877 Mio ? erwartet – sorgt dafür, dass die internationale Ausrichtung des Unternehmens sich fortan auch im Namen widerspiegeln soll. Aus diesem Grund wurde am heutigen 16. Dezember 2008 die Dachmarke „Bauer Verlagsgruppe“ in „Bauer Media Group“ umbenannt.

Quellen:

http://www.hbv.de/presse_mit_datum.0.html?&tx_hbvpressreleases_pi1[showUid]=1617&cHash=1b16ff708f

http://www.dwdl.de/article/story_19058,00.html

Die Schnelllebigkeit des Zeitschriftenmarkts

Wie schnelllebig der deutsche Zeitschriftenmarkt zur Zeit ist, zeigt das Beispiel der Frauenzeitschrift „Woche aktuell„, die mit Ausgabe 52 zu Grabe getragen wird, und das nachdem sie gerade einmal im März 2008 das Licht der Welt erblickt hat. Laut dem Medienmagazin dwdl ist die fehlende wirtschaftliche Perspektive der Grund für das frühe Ende der Zeitschrift.

Immerhin: Der Klambt Verlag, der sich für die Zeitschrift verantwortlich zeigt, sieht von Mitarbeiterentlassungen ab. Die Betroffenen sollen in anderen Redaktionen des Verlagshauses weiter beschäftigt werden.

In Zeiten der Krise keine Selbstverständlichkeit…

Quelle:

http://www.dwdl.de/article/story_18997,00.html

Der SPIEGEL in Zeiten der Krise

Dass die Welt zur Zeit eine Rezession durchläuft, ist wohl kein Geheimnis. In allen Branchen, von der Autoindustrie bis hin zur Medienbranche, müssen die Gürtel enger geschnallt werden.

Umso interessanter ist da eine Meldung des Medienmagazins dwdl bezüglich der Zukunftspläne des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Laut dwdl planen die Verantwortlichen des Spiegel-Verlags nicht nur, eine neue Ausgabe der nur mäßig erfolgreichen Zeitschrift „Eines Tages“ auf den Markt zu bringen. Zudem, so wird zumindest Chefredakteur Georg Mascolo zitiert, würden drastische Sparmaßnahmen von vorne herein ausgeschlossen. Zwar müsse (noch) wirtschaftlicher gearbeitet werden, einen Einstellungsjob oder Maßnahmen wie die Zusammenlegung von Online- und Printredaktion gäbe es deshalb aber nicht.

Was die journalistische Qualität angeht, sind das ermutigende Worte; in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage (die auch der Spiegel spüren dürfte) muss es aber erlaubt sein, diesen Äußerungen mit ein wenig Skepsis gegenüber zu stehen. Ob die Macher des Nachrichtenmagazins dieses Versprechen wirklich halten können? Zu wünschen wäre es allemal, ob es in Zeiten wie diesen realistisch ist, ist eine andere Frage.

Quelle:

http://www.dwdl.de/article/story_18919,00.html

So viel zum Thema „Qualität“…

Erinnert sich noch jemand an den spektakulären Auftritt von Marcel Reich-Ranicki bei der Gala zum diesjährigen Deutschen Fernsehpreis? Bestimmt, hat diese kleine Eskapade doch, mal wieder, so manche Diskussion um Qualität im Deutschen Fernsehen losgetreten.

Eines der viel versprechendsten Projekte in dieser Hinsicht wurde vom Medienmagazin dwdl angestoßen. Man wollte, so die Ankündigung, 10 Gebote für das Deutsche Fernsehen entwickeln und damit die Diskussion um Qualität im TV weiter vertiefen. Ein ehrgeiziger und zweifellos sehr interessanter Plan…

…der allerdings bis dato noch nicht umgesetzt wurde. Noch immer besuche ich Tag für Tag die Homepage des Medienmagazins und warte gespannt auf die Vorstellung des ersten Gebotes. Doch bislang: gähnende Leere in Sachen Qualitätsdebatte.

Irgendwie habe ich mir dieses Projekt spannender und vor allem reicher an Inhalten vorgestellt. Oder sollte es am Ende ganz genau so geplant gewesen sein, quasi als Sinnbild für den Stellenwert, den die Qualitätsdebatte, allen kurzfristigen Empörungen zum Trotz, in der (Medien-)Öffentlichkeit einnimmt?

Der Deutsche Fernsehpreis zieht seine Kreise…

…zumindest, was seine Auswirkungen auf die deutsche Fernsehlandschaft angeht. Diesmal trifft es Elke Heidenreich, (nun ehemalige) Moderatorin beim ZDF. Nachdem sie in der FAZ mit blumiger Sprache gegen ihren (früheren) Arbeitgeber, den Deutschen Fernsehpreis und Moderator Thomas Gottschalk gewettert hat, hat das ZDF nun die Konsequenz aus den seit Tagen andauernden Streitigkeiten gezogen und die Moderatorin gefeuert. Ihre Sendung „Lesen!“ ist damit ebenfalls TV-Geschichte.

Und als wäre das nicht schon genug, distanziert sich nun auch Marcel Reich-Ranicki von Heidenreich, die ihn ja genau genommen unterstützt hat. Dem Kritiker ging aber vor allem die Beleidigungen Heidenreichs gegenüber Thomas Gottschalk gegen den Strich. ?Thomas als dumm hinzustellen, ist eine Unverschämtheit. Elke hat sich miserabel benommen. Sie hat noch intrigiert. Sie wollte, dass man Thomas meine Laudatio wegnimmt, um sie selbst zu halten.?, zitiert das Onlinemagazin quotenmeter Ranicki.

Waren das noch Zeiten, als Preisverleihungen noch ein Grund zur allgemeinen Freude waren…

Quellen:

http://www.dwdl.de/article/story_18270,00.html

http://www.dwdl.de/article/story_18264,00.html

http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=30543

10 Gebote fürs Deutsche Fernsehen

Man mag von Marcel Reich-Ranickis Auftritt bei der Gala zum Deutschen Fernsehpreis halten, was man will, auf alle Fälle hat er einiges bewegt. Ob im Fernsehen, im Internet oder in diversen Seminaren an der Uni, überall wird (mal wieder) über die Qualität im Fernsehen geredet.

Zugegeben, die meisten Diskussionen sind dabei relativ gegenstandlos und bewegen sich auf einem Niveau, das über empörte Aufschreie oder das Nennen von Sendungen, die (angeblich) von minderer Qualität sind, nicht hinauskommt. Doch es finden sich auch einige sehr interessante Beiträge und Ideen, die durchaus den ein oder anderen Gedanken wert sind.

So etwa ein Projekt des Medienmagazins dwdl, das am Freitag seinen Anfang nimmt. Die Verantwortlichen des Magazins haben sich die Mühe gemacht und 10 Gebote für das deutsche Fernsehen entwickelt, mit deren Hilfe die Qualitätsdeabtte ganz konkret angegangen werden soll. Dabei soll es sowohl um Inhalte gehen als auch um Strukturen und Regulierungen, also kurzum um alles, was irgendwie einen Einfluss auf die Qualität des Fernsehens hat.

Alles nur heiße Luft? Oder werden wir in den kommenden Tagen einige durchaus bedenkenswerte Vorschläge und Diskussionspunkte zu lesen bekommen? Spätestens Freitag werden wir es wissen…

Quelle: http://www.dwdl.de/article/story_18259,00.html

Vom Netz ins Fernsehen – ein neuer Trend?

So langsam wird es zum alltäglichen Standard: TV-Produktionen werden nach ihrer Auswertung im Fernsehen im Netz weiterverwertet, sei es durch VoD, in Form von Podcasts oder durch spezielle Webepisoden zu einzelnen Serien. Doch mittlerweile geht der Trend in die umgekehrte Richtung: Content, bewusst fürs Internet produziert, findet seinen Weg ins Fernsehen.

Da wäre z.B. die Webserie Quarterlife zu nennen, die dank des Autorenstreiks in den USA und dem damit einhergehenden Fehlen von Serienmaterial ab Anfang März bei NBC ausgestrahlt wird. Und jetzt hat sich der amerikanische SCI FI CHANNEL mit der Serie Sanctuary ein weiteres Internetprodukt gesichert, das er als TV-Reihe aufarbeiten will. Den Ausschlag für die Adaption von  Sanctuary gab allerdings nicht der Streik, sondern der große Erfolg der Serie im Netz .

Für die Macher der Serie ist das eine echte Chance, können sie ihr Produkt doch nun mit mehr Geld produzieren. TV-Sender profitieren davon, den Erfolg einer Serie abschätzen zu können, ohne einen teuren Pilotfilm drehen zu müssen. Für beide Seiten also ein gar nicht so übles Geschäft.

Bleibt nur noch die Frage, wie sich die Serien im TV schlagen werden…

Quellen:

http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/5105/2/

http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=25143

Das Gerangel um Lehrerbewertung geht weiter

Es ist wohl eines der umstrittensten Internetthemen der letzten Wochen: Die Lehrerbewertung im Internet. Wie sat+kabel berichtet, ist die Klage einer Lehrerin gegen das Portal „spickmich“ als unzulässig abgewiesen worden.

Die Lehrerin hatte geklagt, die Bewertung verstoße gegen ihre Persönlichkeitsrechte, und die Wahrung dieser müsse ein größeres Gewicht haben als das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Klage wurde mit der Begründung abgewiesen, dass die freie Meinungsäußerung durchaus ihre Grenzen habe, aber eben bei Beleidigungen und Schmähungen, was in diesem Fall aber nicht gegeben gewesen sei.

Nun, so der Bericht, strebe die Klägerin eine Grundsatzentscheidung vor dem BGH oder dem BVG an. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Denn so oder so, die Entscheidung wird wegweisend sein. Wer weiß, gegen welche Portale sonst noch geklagt werden kann, wenn die Lehrerin Recht bekommt? Oder andersherum: Wer kann schon sagen, welche ähnlichen Bewertungs-Portale nach einer endgültigen Ablehnung der Klage aus dem Boden schießen werden? Ich kann mir vorstellen, dass es eine Menge Leute gar nicht lustig fänden, selbst auf so einem Ranking zu stehen.

Quelle: http://www.satundkabel.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=31499&mode=thread&order=0&thold=0

User-generated Content auf dem absteigenden Ast?

Eine in den USA durchgeführte, repräsentative Studie des Marktforschungsunternehmens Harris Interactive hat einige wenig überraschende Dinge , aber auch eine durchaus erstaunliche Sache zum Ergebnis gehabt.

2007 habe die Zahl der Amerikaner, die sich Videoclips bei unterschiedlichen Onlineportalen angesehen haben, im Vergleich zum Vorgängerjahr deutlich zuneommen. 65 % der Befragten haben demnach mindestens einen Videoclip von YouTube betrachtet, während es 2006 erst 42 % waren. Auch die Seiten der großen Networks und anderer Fernsehstationen gehören zu Webpages, die viele Nutzer gerne besuchen.

Besonders interessant und überraschend sind diese Erkenntnisse wie gesagt nicht. Deutlich verblüffender ist da das Befragungsergebnis, dass User-generated Content in der Gunst der Konsumenten deutlich gesunken ist. So hundertprozentig passt diese Erkenntnis eigentlich nicht zu der zunehmenden Beliebtheit von YouTube und Co., die ja immerhin mit der gleichen Studie nachgewiesen wurde.

Nehmen wir aber mal an, es stimmt, was hier herausgefunden wurde. Was bedeute das für das so viel gerühmte Web 2.0? Kommen wir demnach irgendwann dahin, dass nur ein kleiner Kreis von Personen User-Generated Content produziert bzw. rezipiert und die große Masse sich einzig auf das verlässt, was von großen Unternehmen und Medienhäusern an Inhalten geliefert wird?

Da wäre es auf jeden Fall mal interessant gewesen zu erfahren, was die Befragten denn nun eigentlich genau unter User-Generated Content verstehen.

Quelle: http://www.satundkabel.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=29357&mode=thread&order=0&thold=0