Für die einen ist es ,,eine Inventur der Bevölkerung‘‘ für andere ,,staatliches Sammelgut‘‘. Die Meinungen bei der Volkszählung 2011 gehen weit auseinander.
Die erste Volkszählung seit der Wiedervereinigung Deutschlands begann am Montag, 09.05.2011 (Die letzte Volkszählung fand im Jahr 1987 (BRD) bzw. 1981 (DDR) statt). Die Zählung soll Antwort auf die Fragen geben, wie viele Menschen in Deutschland leben und wie sie leben. Der umstrittene Zensus ist eine gesetzlich angeordnete Erhebung von statischen Bevölkerungsdaten, wobei die Bürger bei der Zählung per Fragebogen zur Auskunft verpflichtet sind. Der Fragenkaterlog besteht aus 46 Fragen die unter anderem nach Staatsangehörigkeit, Beziehungsstatus, Bildungsniveau, Erwerbs- und Karrierestatus Auskunft geben sollen. Nur die Frage nach dem Glauben muss nicht beantwortet werden. Haus- und Wohnungsbesitzer müssen zudem Fragen zu Größe und Typ des Haushalts sowie nach Art, Größe, Ausstattung und Bewohnerzahl des Hauses oder der Wohnung beantworten.
Mit den neugewonnenen Daten kann man laut Statistischen Bundesamt klären, wo Wohnungen leer stehen bzw. gebaut werden müssen, Schulen benötigt werden und wie viele Menschen wo leben. Solche Zahlen haben auch finanzielle Auswirkungen, etwa beim Länderfinanzausgleich. Zudem liefern die Basisdaten Informationen für beispielsweise die Infrastrukturplanungen oder auch zur Einteilung der Wahlkreise.
Der Datenschutz bei der Volkszählung wird von Kritikern in Frage gestellt .Doch im Zeitalter von Facebook, Studivz und Twitter gibt ein Großteil der (Welt-) Bevölkerung freiwillig, ganz private Informationen über sich Preis. Der Generation Facebook scheint Datenschutz ziemlich egal zu sein.
Soziale Netzwerke sind längst feste Bestandteile der individuellen aber auch zunehmend geschäftlichen Kommunikationswelt geworden. Also: nicht nur privat sondern auch geschäftlich werden soziale Netzwerke schon genutzt. Die Frage ob man eine Volkszählung auch via Facebook o.ä. durchführen könnte, ist dennoch sinnlos. Die Hauptaufgabe des Zensus 2011 ist die tatsächliche Bevölkerungszahl von Deutschland heraus zu finden. Mit Hilfe dieser Bevölkerungszahl kann der prozentuale Anteil von z.B. von Facebook Usern ermittelt werden und so kann ein klares Bild über ,,Deutschlands Online-Community ‘‘ skizziert werden. Die Basisdaten der Volkszählung 2011 sind also auch Medienwissenschaftlich relevant. Sie können bei der Weiterentwicklung von Softwares oder Plattformen eine große Hilfe sein. Aber vor allem ist der Zensus für die Rezipientenforschung interessant. Wo läuft der Trend hin? Was wird vermittelt? Welche Zielgruppen existieren? Wie werden wir in Zukunft mit der virtuellen Welt umgehen, die schon jetzt ein fester Bestandteil unseres Alltags ist?
Quellen: http://www.zensus2011.de/
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video907244.html