Manuel Neuer wird seinen bis 2012 laufenden Vertrag mit dem Fußball-Bundesligisten Schalke 04 nicht verlängern. Dies gab er auf einer Pressekonferenz am 20.04.2011 bekannt.
Nach monatelangen Gerüchten wurde somit offiziell, was Schalke-Fans befürchteten und wiederum diverse Fußballclubs in Deutschland und Europa hofften. Auf der sehr emotionalen Pressekonferenz betonte Manuel Neuer, teils den Tränen nahe, dass ihm der Abschied sehr schwer fiele und es keine einfache Entscheidung sei. Er wolle sich aber dennoch weiterentwickeln und dies bei einem Verein, der auf höchstem Niveau spiele. Fast zeitgleich hatte der FC Bayern München indes sein großes Interesse an dem Torhüter offen bekundet. Gerüchte dieser Art kursieren schon seit Monaten und es scheint, als ob die Übereinkunft von Keeper und jenem Verein aus München nur noch eine Frage der Zeit und der Ablösesumme ist. Letztere soll sich auf circa 20 Millionen Euro belaufen. Würde SO4 seine „noch-Nummer-Eins“ nicht verkaufen, oder der Rekordmeister die Summe verwehren, könnte Neuer nächstes Jahr ablösefrei gehen. Der Präsident des FCB, Uli Hoeneß, ist sich bereits sicher, dass sein favorisierter Torwart spätestens dann für ihn spielen wird. Bislang äußerte sich Neuer nicht zu den Wechselgerüchten. Er bestätigte lediglich, dass die Möglichkeit für ihn bestehe, Schalke früher als 2012 zu verlassen, welches seine Teamkollegen aus der Nationalmannschaft, Mario Gomez und Miroslav Klose, sehr begrüßen würden. In München stößt Neuer allerdings momentan nicht nur auf Gegenliebe. Vor Monaten bereits hatten FCB-Fans auf Gerüchte reagiert und bekundet, sie hätten „Kraft“ und bräuchten keinen „Neuen“ („Koan Neuer“), und auch im Halbfinale des DFB-Pokals wurde die deutsche Nummer Eins heftig beschimpft, worauf sich die Verantwortlichen des Rekordmeisters entschuldigten und jenes Verhalten klar verurteilten. Im Anschluss an die Pressekonferenz reagierten die ehemaligen Neuer-Anhänger nur unwesentlich freundlicher und bombardierten Neuers Facebook-Seite mit Tausenden von Kommentaren, in denen sie ihn als Verräter verurteilten. Nur wenig besser erging es ihm in dem darauf folgenden Fußballspiel, in der Veltins-Arena, bei dem er von seinen früheren Fans ausgepfiffen wurde.
Dieses Verhalten der Fans führt zu einer für die Medienwissenschaft interessanten Fragestellung: Die Reaktionen der Fußballfans nach der Pressekonferenz, auf welcher Neuers Rücktritt bekanntgegeben wurde.
Diese Fragestellung würde ich folgendermaßen untersuchen: Mithilfe eines quantitativen Fragebogens, der mit einer 5-fach gestuften Ratingskala erstellt wird, um intervallskalierte Daten zu erhalten. Die erste Skala erfasst die kognitive Reaktion. Ein Beispielitem wäre: „Ist es sinnvoll für Manuel Neuer den Verein zu verlassen?“.
Die zweite Skala misst die affektive Reaktion, also das subjektive Empfinden der Fans gegenüber Neuers Entscheidung. Ein Beispielitem dieser Skala wäre: „Wie gut finden Sie es, dass Neuer den Verein verlässt?“.
Die dritte Skala erfasst mögliche Verhaltensweisen der Fans, ein Beispielitem wäre: „Wie wahrscheinlich ist folgendes Verhalten für Sie: Sie pfeifen Neuer im Stadion aus.“.
Die Wahrscheinlichkeit dieses Verhaltens soll auf einer 5-stufigen Ratingskala bewertet werden. Jede Skala wird mit 5 bis 8 Items erhoben. Durch die intervallskalierten Daten ist eine aussagekräftige, quantitative Analyse der erhobenen Daten möglich.
http://www.bundesligamannschaften.de/medien-manuel-neuer-verlaesst-schalke-04-wechsel-zu-bayern-muenchen/
http://www.sportschau.de/sp/fussball/news201104/20/neuer_geht.jsp
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/551429/artikel_neuer-verlaesst-s04—gespraeche-mit-bayern-folgen.html
http://fussball.zdf.de/ZDFsport/inhalt/2/0,5676,8233890,00.html?dr=1
Nachdem am 1. Juli schließlich offziell verkündet wurde, dass Manuel Neuer zum FCB wechselt, hören die Beschimpfungen seitens der Fans immer noch nicht auf. Während die FCB-Bosse den Transfer als gelungenen Coup feiern, hagelt es von einigen Ultra-Fans weiterhin herbe Kritik: Bei einem Testspiel, gestern im Trentino hissten sie ein Plakat mit der Aufschrift, „er könne noch so viele Bälle parieren, sie würden ihn nie in ihrem Trikot akzeptieren“. Die Verantwortlichen des FCB versuchen schon seit geraumer Zeit, diese Anfeindungen aus der Welt zu schaffen und ziehen nun angeblich Stadionverbote in Erwägung. Manuel Neuer will sich bislang nicht zu den Vorfällen äußern. Es bleibt also abzuwarten, ob der Konflikt bis zum Bundesligastart am 5. August gelöst sein wird.